Hat der Prophet keine Wunder vollbracht?



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
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Inhalt
1. Einführung
2. Das Vollbringen eines Wunders ist als Beweis für das Prophetentum nicht notwendig
3. Quellen, die sie als Beweis für ihre Position verwenden
            3.1 Ahadith
            3.2 Qur’an-Verse
4.  Gemäß der Logik der Polemiker hat Jesus ebenso keine Wunder vollbracht
5. Der Qur’an bestätigt die Wunder des Propheten Muhammad
            5.1 Allgemeine Aussagen des Qur’an
5.2 Die Wunder Muhammads im Qur’an
6. Die Wunder des Propheten Muhammad in den Ahadith
7. Zusammenfassung

1. Einführung
Jeder, der mit dem christlich-muslimischen Dialog vertraut ist, weiß, dass die christliche Polemik gegen die Religion des Islam grundsätzlich durch das Aufbauen extremer Gegensätze zwischen den beiden Religionen besteht. Im Grunde bedeutet dies, dass christliche Missionare und insbesondere Islamkritiker aus der christlichen Ecke versuchen, bestimmte Gegensätze zwischen den beiden Religionen zu finden und diese auf unehrliche Weise zu dramatisieren.
Um einige Beispiele zu nennen:
§  um einen starken Gegensatz zur „Nächstenliebe“, die sich im Neuen Testament befindet, aufzubauen, haben Missionare den Mythos erfunden, dass wahre Muslime jeden Menschen töten müssen.
§  ein weiterer Gegensatz sind sexuelle Angelegenheiten: der Islam wird als perverse Religion propagiert, weil er es erlaubt, dass ein Mann beispielsweise bis zu vier Frauen haben kann, wobei das Neue Testament ein Leben im Zölibat vorzieht und im Jenseits auch keine fortwährende Ehe zwischen irdischen Ehepartnern verspricht
§  um ein drittes Beispiel zu nennen: Paulus lehrt in seinen Briefen, dass der Glaube an die Sündenvergebung am Kreuz ausreicht, in den Himmel zu kommen und die Kreuzigung die Gebote und Gesetze Mose (außer den 10 Geboten) aufgelöst hat. Aus diesem Grund stellen die Missionare den Islam so dar, dass er lehre, dass man nur durch das Vollbringen guter Taten das Paradies erlangen kann und selbst dann sich nicht sicher sein kann, ob man in das Paradies eingeht. Dies ist natürlich falsch, da bereits die Bekennung zum Islam ein Versprechen Allahs ist, um das Paradies zu erlangen.
Im nächsten Schritt appellieren diese Personen durch emotionale und scharfe Reden am gesunden Menschenverstand, wie der Islam bei solchen Differenzen eine von Gott offenbarte Religion sein kann. Das ist – sehr kurz gefasst – die christliche Polemik gegen den Islam, wobei sich die muslimische Kritik an das Christentum primär am wichtigsten Detail einer Religon bzw. eines Glaubens richtet, undzwar an der Glaubenslehre hinsichtlich Gott. In anderen Worten: während Muslime hauptsächlich das Gottesverständnis des Christentums (Trinität) kritisieren, versuchen Anhänger des Christentums, Gegensätze zwischen beiden Religionen zu finden und die islamische Standposition in das extrem nachteiligere Licht zu drücken, wobei sie sich nicht trauen, den Tauhid (Eingottglaube), welchen der Islam lehrt, anzugreifen.
Da all diese Vorwürfe seitens christlicher Missionare unbegründet sind und es sich um keine Aussage über die Wahrhaftigkeit einer Religion handelt, erfreut es uns, einen weiteren – von den Christen ins Extreme gezerrten Gegensatz – zu entkräften, undzwar dass Muhammad (ﷺ) angeblich keine Wunder vollbracht habe, Jesus allerdings schon. Dies – so führen die Missionare aus – soll einerseits ein Beweis dafür sein, dass Muhammad (ﷺ) kein Prophet ist und andererseits, dass Jesus – Gott bewahre – ein höherer Prophet gewesen ist.
Im Zuge der modernen Islamkritik hat sich insbesondere eine bestimmte Gruppe, die sich als eine „islamische“ bezeichnet, diese Kritik als Glaubensüberzeugung angeeignet: die Rede ist von Qur’aniten, welche alle Hadith-Werke verwerfen und nur dem Qur’an folgen (nicht wirklich).
2. Das Vollbringen eines Wunders ist als Beweis für das Prophetentum nicht notwendig
Gemäß dem Neuen Testament ist das Vollbringen eines Wunders keine Notwendigkeit für den Beweis, dass bei einer Person das Prophetentum vorliegt. Beispielsweise hat Johannes der Täufer, dessen Prophetentum unter Christen akzeptiert wird, niemals ein Wunder vollbracht:
Johannes 10:41
Und viele kamen zu ihm und sprachen: Johannes hat zwar kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr.

Matthäus 21:26
Sagen wir aber, sie war von Menschen, so müssen wir uns vor dem Volk fürchten, denn sie halten alle Johannes für einen Propheten. 
Sogar als Jesus über ihn gefragt wurde, sagte er:
Matthäus 11:9
Oder was zu sehen seid ihr hinausgegangen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet.
Johannes der Täufer, der mehr als ein Prophet war, hat kein Wunder vollbracht und seine Autorität als Prophet wird unter Christen weder bestritten, noch aus diesem Grund angezweifelt. Das grundsätzliche Argument, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) kein wahrer Prophet sein kann, bloß weil er keine Wunder vollbracht haben soll, wurde durch die heilige Schrift der Christen selbst widerlegt. Da es also möglich ist, ein Prophet zu sein und gleichzeitig keine Wunder vollbracht zu haben, ist das einzige, was christliche Missionare vorwerfen können, dass die authentischen Hadithe, die besagen, dass der Prophet (ﷺ) Wunder vollbracht hat, auf irgendeine Weise widersprüchlich zum Qur’an sind, welcher angeblich lehrt, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) keine Wunder vollbringen konnte.
3. Quellen, die sie als Beweis für ihre Position verwenden
3.1 Ahadith
Gelehrte haben die Wunder des Propheten (ﷺ) zu Tausenden gezählt.[1] jedoch gibt es einige, welche die Überlieferungen verneinen, in denen Wunder erwähnt werden, da sie aussagen, dass sie dem Qur’an und den Hadithen widersprechen. Sie sagen, dass Imam Bukharis Kriterium, die Authentizität eines Hadithes zu beurteilen, ohne sie mit dem Qur’an abzugleichen, falsch ist, da Hadithe, die dem Qur’an widersprechen, abgelehnt werden sollten und basierend auf diesem Prinzip behaupten sie, dass das Volbringen der Wunder durch den Propheten (ﷺ) dem Qur’an widerspricht und ebenso folgender Aussage des Propheten (ﷺ) selbst:
Abu Huraira berichtete: Der Prophet (ﷺ) sagte: „Es gab keinen Propheten unter den Propheten, dem Wunder gegeben wurden, weswegen Leute Sicherheit oder Glauben hatten, aber was mir gegeben wurde war die göttliche Offenbarung, welche Allah mir offenbarte. So hoffe ich, dass meine Befolger mehr sein werden als jene eines jeglichen anderen Propheten am Tag des Gerichts.“ (Sahih al-Bukhari, Buch 96, Hadith 7)
Die Aussage des Propheten (ﷺ) sagt nicht aus, dass ihm kein Wunder gegeben wurde; was sie aussagt, ist, dass anderen Propheten als Beweis Wunder gegeben wurden und sein Beweis für das Prophetentum die göttliche Inspiration ist, d.h. der Qur’an. Die anderen unzähligen Wunder durch den gesegneten Propheten (ﷺ) hatten nicht das Hauptziel, Menschen zu überzeugen; sie wurden hauptsächlich aufgrund der Notwendigkeit seiner Leute vollzogen, welche bereits an ihn glaubten. Beispielsweise, als die Nahrung für ein paar Leute vermehrt wurde und Hunderte davon aßen, war die Absicht dieses Wunders nicht nur, den Glauben dieser Personen zu stärken, sondern die primäre Absicht war es, die Mägen zu füllen, die unter Hunger leideten.
Zweitens wurde der Hadith, der oben zitiert wurde, von jenen, die behaupten, dass der Prophet (ﷺ) keine Wunder vollbrachte, in mehreren Hinsichten falsch verstanden. Der Hadith besagt, dass allen Propheten (inklusive dem Propheten Muhammad (ﷺ)) Wunder gegeben wurden und an der Stelle, an welcher der Prophet (ﷺ) „aber was mir gegeben wurde“ sagt, liegt eine Betonung auf diese Worte vor, welche indiziert, dass ihm ebenfalls Wunder gegeben wurden und zuzüglich (Betonung) wurde ihm (extra) der Qur’an gegeben.
Ein weiterer Hadith ist deutlicher in Hinsicht auf die Aussage des Propheten:
‏Es wird bei der Autorität von Abu Huraira berichtet, dass der Gesandte Allahs () bemerkte:
Es gab niemals einen Propheten unter den Propheten, dem nicht ein Zeichen von den Zeichen verliehen wurde, welche (bereits den früheren Propheten) verliehen wurden. Die Menschen glaubten daran und wahrlich, mir wurde die Offenbarung (der Qur'an) verliehen, die mir Allah offenbarte. Ich hoffe, dass ich am Tag des Gerichts die größte Anhängerschaft haben werde. (Sahih Muslim, Buch 1, Hadith 292)
Hier ist der Bezug der Wunder, auf die sich der Prophet bezieht, deutlicher zu erkennen, d.h. dass den Propheten als Beweis ihres Prophetentums Wunder gegeben wurden. Denn der zweite Satz sagt aus, dass die Menschen durch diese Wunder geglaubt haben, übereinstimmend mit dem ersten Hadith, in dem es heißt, dass Menschen durch diese Wunder Sicherheit und Glauben hatten. Aber dem Propheten hingegen wurde als Beweis für seine Wahrhaftigkeit als Prophet (ﷺ) der Qur’an gegeben, welchen nicht nur die Menschen zu seiner Zeit bezeugen konnten, sondern heute immer noch durch das Aufschlagen und Lesen bezeugen können. Das ist auch der Grund, wieso der Prophet Muhammad (ﷺ) die Hoffnung hat, die meisten Anhänger zu haben, da der Beweis seines Prophetentums nicht zeitlich eingeschränkt war und nur von einer bestimmten Menschenmenge zu einer bestimmten Zeit gesehen werden konnte. Die Hadithe sagen lediglich aus, dass die Menschen dem Propheten Muhammad (ﷺ) im Gegensatz zu den anderen Propheten nicht durch Wunder geglaubt haben, sondern primär durch die göttliche Offenbarung. Skeptiker, die wegen der Stelle „aber was mir gegeben wurde...“ des ersten Hadith skeptisch waren, können hier sehen, dass der Prophet (ﷺ) in seiner Aussage sich selbst von der Gabe der Wunder nicht ausgeschlossen hat.
Die Aussage des Propheten (ﷺ) in den Hadithen stimmt mit der folgenden Aussage Allahs überein:
Qur’an 29:51
Genügt es ihnen denn nicht, daß Wir dir das Buch herniedergesandt haben, das ihnen verlesen wird? Wahrlich, hierin ist eine Barmherzigkeit und Ermahnung für ein Volk, das glaubt.
3.2 Qur’an-Verse
Aussagen im Qur’an wie die im Folgenden werden auch von vielen falsch verstanden. Lasst uns die Verse des Qur’an ausdiskutieren, welche fehlinterpetriert wurden, damit die falsche Schlussfolgerung passt, dass dem Propheten (ﷺ) keine Wunder gegeben wurden:
Qur’an 17:93
Sprich: „Preis sei meinem Herrn! Bin ich denn etwas anderes als ein Mensch, ein Gesandter?“
Die Ungläubigen pflegten es, den Propheten (ﷺ) nach Wundern zu fragen, wie wenn er behauptet hätte, Gott selbst zu sein und Allah wies ihn an, diese Worte ihnen vorzutragen. Ein Wunder wird niemals von einem menschlichen Wesen vollbracht, sondern von Allah durch einen bestimmten Menschen. Wenn jemand das Konzept des Prophetentums nicht versteht und nach etwas fragt, das nicht islamisch ist, wird er es nicht bekommen; das ist sehr einfach zu verstehen. Lasst uns weitere falsch verstandene Verse betrachten:
Qur’an 17:94-95
Und nichts hat die Menschen abgehalten zu glauben, als die Rechtleitung zu ihnen kam; doch sie sagten nur: „Hat Allah einen Menschen als Gesandten geschickt?“ Sprich: „Wären auf Erden friedlich und in Ruhe wandelnde Engel gewesen, hätten Wir ihnen gewiß einen Engel vom Himmel als Gesandten geschickt.“

Qur’an 25:7-8
Und sie sagen: „Was ist mit diesem Gesandten, daß er Speise ißt und auf den Märkten umhergeht? Warum ist kein Engel zu ihm herabgesandt worden, um als Warner bei ihm zu sein? Oder (warum ist) ihm kein Schatz herabgeworfen oder kein Garten gegeben worden, wovon er essen könnte?“ Und die Ungerechten sagen: „Ihr folgt nur einem Mann, der einem Zauber zum Opfer gefallen ist.“
Der Qur’an lehrt, dass alle Propheten und Gesandte Gottes an die Menschheit menschliche Wesen waren. Der Grund dafür ist, dass sie nicht nur die Botschaft überbringen, sondern ihr Leben ebenso ein praktisches Beispiel dessen ist, wie sie die Botschaft befolgen und anwenden müssen. Das macht Sinn - wenn ein Mensch das kann, dann kann es theoretisch der Rest von uns auch! Wenn unser Gesandter ein Engel wäre, hätten wir viele Ausreden hinsichtlich dessen, dass wir nicht wie ein Engel sein können, da es für einen Engel ja einfacher ist, engelhaft zu sein!
Basierend auf den nun folgenden Versen wird behauptet: der menschliche Verstand schreibt vor, dass niemand Wunder leugnen würde und einen Menschen, der solche mächtige Wunder vollbringt, als „Besessener“ oder „Verrückter“ bezeichnen würde. Aber die Leute, die ihn kannten, nannten ihn tatsächlich bei solchen Namen:
Qur’an 34:46
Sprich: „Ich mahne euch nur an eines: daß ihr euch ernsthaft mit Allahs Sache - zu zweit oder einzeln - befaßt und dann nachdenken sollt. Es ist in eurem Gefährten (dem Propheten) keine Besessenheit; er ist für euch nur ein Warner vor einer bevorstehenden strengen Strafe.“

Qur’an 81:22
und euer Gefährte ist nicht ein Besessener.

Qur’an 25:8
„Oder (warum ist) ihm kein Schatz herabgeworfen oder kein Garten gegeben worden, wovon er essen könnte?“ Und die Ungerechten sagen: „Ihr folgt nur einem Mann, der einem Zauber zum Opfer gefallen ist.“
Der logische Menschenverstand hinter diesen Versen sei, dass aufgrund dessen, dass er als Verrückter oder Besessener bezeichnet wird, es daran liegen müsse, dass er keine Wunder vollbringen konnte; denn sonst – so die Kritiker – würde keiner so einen Menschen leugnen. Wenn dies der Fall wäre, dann hätten Nationen zuvor ihre Gesandten, die zu ihnen mit deutlichen Wundern kamen, nicht getötet. Ein Atheist, der diese Wunder verleugnet, ist ein anderes Thema, aber die Tatsache bleibt bestehen, dass diese Propheten Dinge brachten, die für jene, die danach trachteten, sie zu töten, unerklärlich waren.
Zweitens wurde der Prophet (ﷺ) von den Ungläubigen nicht nur als Verrückter bezeichnet, sondern auch als Zauberer[2], zusätzlich zu anderen beleidigenden Bezeichnungen.
Drittens: wenn jemand eine andere Person als etwas abstempelt, so ist es wegen einer Sache, die man im Gegenzug dazu tut. Als sie den Propheten (ﷺ) als Zauberer beschimpften, war dies eine Antwort auf seine Wunder, die er ihnen vorbrachte; als sie ihn als Verrückten beschimpften, so war dies aufgrund seiner großartigen Rede und seinen mächtigen Worten und Informationen und Warnungen über das Jenseits und so weiter. Zu sagen, dass er als Verrückter bezeichnet wurde, weil er keine Wunder vollbringen konnte, ist absurd.
Viertens zeigt uns der Kontext dieser Verse den Grund, wieso er als Verrückter bezeichnet wurde. Es war das Wunder der Himmelfahrt des Propheten (ﷺ), weswegen die Ungläubigen ihn so bezeichneten (siehe 81:23). Der 46. Vers der 34. Sure ist ebenfalls selbsterklärend; als Antwort auf das Rechtleiten und die Warnungen des Propheten (ﷺ) bezeichneten die Ungläubigen ihn als Besessenen.
In Hinsicht auf die folgenden Verse wird behauptet: niemand würde von ihm Wunder verlangen, wenn er bereits welche vollzogen hätte:
Qur’an 15:7-8
„Warum bringst du nicht Engel zu uns, wenn du einer der Wahrhaftigen bist?“ Wahrlich, Wir senden keine Engel hinab, außer aus triftigem Grunde, und dann wird ihnen kein Aufschub gewährt.

Qur’an 13:7
Und diejenigen, die nicht glauben, sagen: „Warum wurde kein Zeichen von seinem Herrn zu ihm herabgesandt?“ Du bist nur ein Warner. Und für jedes Volk wird ein Führer (eingesetzt).
Wie wir gesehen haben, haben die Ungläubigen den Propheten (ﷺ) als Antwort auf die Wunder, die er brachte, als Zauberer bezeichnet. Es war ein Brauch der Ungläubigen, die Wunder als Zauber hinwegzudeuten. Allah, der Allmächtige, beantwortete ihre Forderung, ein Wunder zu zeigen, aber als sie fortfuhren, abzulehnen und weiterhin danach zu fragen, wurden ihre unnötigen Forderungen abgelehnt. Der Grund hierfür war, dass sie nicht die Intention dazu hatten, an diese zu glauben und solche Ereignisse einfach als Zauberei bezeichnen würden. Sie würden die Wunder als Zauber ablehnen und mehr fordern, so sehr, dass sie danach forderten, die Engel zu sehen.
Qur’an 3:184
Und wenn sie dich der Lüge bezichtigen, so sind schon vor dir Gesandte der Lüge bezichtigt worden, obwohl sie mit den deutlichen Zeichen, den Schriften und dem erleuchtenden Buch kamen.
Dieser Vers wurde separat ausdiskutiert: Irrt der Qur’an in 3:183? (KOMMT NOCH!)
Schauen wir uns noch weitere Verse an, die verwendet werden, bei denen es sich jedoch vielmehr um Aufforderungen der Vollbringung bestimmter Wunder handelt.
Qur’an 2:118
Und diejenigen, die kein Wissen besitzen, sagen: „Warum spricht Allah nicht zu uns oder sendet uns ein Zeichen?“ So, wie sie reden, redeten auch diejenigen vor ihnen. Ihre Herzen sind einander gleich. Wir haben die Ayat klargemacht für Leute mit sicherem Glauben.
Dem obigen Vers ist klar zu entnehmen, dass die Ungläubigen - genauso wie die Ungläubigen vor ihnen - sagten, dass zu ihnen kein Zeichen kam. Im Vers erhebt der Qur’an nicht den Anspruch, dass Allah ihnen kein Zeichen sandte.
Dieser Vers zeigt nicht, dass der Prophet (ﷺ) keine Wunder vollbrachte. Der Vers wurde in Madinah offenbart und die mehrheitliche Meinung ist, dass sich dieser Vers auf die Juden und Christen bezieht, vor Allem aber auf die Juden, die den Propheten Muhammad (ﷺ) als Beweis für die Wahrhaftigkeit seines Prophetentums aufforderten, dass Allah mit ihnen sprechen soll. Als sie dies sagten, offenbarte Allah diesen Vers (siehe Tabaris Exegese HIER). Dies geschah nach der mekkanischen Zeit, als der Prophet (ﷺ) das Wunder der Mondspaltung vor den Augen der polytheistischen Araber durch Allahs Erlaubnis ausführte.
Andere Meinungen sind, dass der Vers sich hier auf die Ungläubigen Mekkas bezieht. Dies ist jedoch irrelevant, da der Vers nicht aussagt, dass der Prophet (ﷺ) keine Wunder vollbracht hat, sondern vielmehr, dass die Ungläubigen den Propheten (ﷺ) damit beschuldigten, dass er keine Wunder vollbracht hat und es gibt einen großen Unterschied zwischen diesen beiden Dingen.
Denn der Vers sagt, dass die Propheten vor den Ungläubigen dieselbe Behauptung aufgestellt haben, von jenen Propheten wir aber durch unzählige Geschichten aus dem Qur’an wissen, dass sie mit klaren Zeichen kamen, was die Islamkritiker selbst nicht leugnen können.
Qur’an 2:145
Doch, wenn du denjenigen, denen das Buch gegeben wurde, alle Beweise brächtest, würden sie deine Qibla nicht befolgen. Und du befolgst ihre Qibla nicht; sie befolgen ja selbst untereinander ihre jeweilige Qibla nicht. Doch solltest du ihrem Ansinnen folgen nach dem, was dir an Wissen zugekommen ist, so würdest du bestimmt zu denen gehören, die Unrecht tun.
Wiederum leugnet dieser Vers nicht, dass der Prophet Muhammad Wunder vollbracht hat. Allah teilt dem Propheten (ﷺ) lediglich mit, dass wenn er mit Beweisen jeder Art käme und eine unbegrenzte Anzahl an Wunder vollbracht hätte, sie ihm immer noch nicht glauben würden (siehe Tafsir Ibn Kathir, Quelle). Der Vers zeigt nicht, dass der Prophet keine Wunder vollbracht hat.
Qur’an 6:37
Sie sagen: „Wäre ihm von seinem Herrn ein Zeichen niedergesandt worden!“ Sprich: „Allah hat die Macht, ein Zeichen herabzusenden, doch die meisten von ihnen wissen es nicht!“
Man sollte wiederum die Aussage des Verses beachten. Der Qur’an zitiert das, was die Ungläubigen sagen. Es ist nicht der Qur’an selbst, welcher sagt, dass der Prophet keine Wunder vollbracht hat.
Die Zeichen, über jene sie reden, die nicht niedergsandt wurden sind jene, nach denen sie spezifisch fragen, wie jene, die sie in Qur’an 17:90-93 forderten. Allah jedoch sagt, dass Er diese Zeichen senden könnte, wenn Er es gewollt hätte, „doch die meisten von ihnen wissen es nicht!“, d.h. sie wissen nicht, welcher Prüfung und Auferlegung sie ausgesetzt wären, wenn Allah wirklich die Zeichen senden würde, nach denen sie fragen und Er lehnte dies ab (siehe Tafsir Jalalayn, Quelle).
Der Vers leugnet also nicht, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) ihnen jemals die Zeichen zeigte, nach denen sie spezifisch fragten. Das ist dasselbe, wonach die Thamud den Propheten Salih fragten, dass Allah ein weibliches Kamel aus dem Berg hervorbringen soll (Qur’an 17:59) oder wie die Apostel Jesus danach fragten, dass Allah ihnen einen Tisch vom Himmel herniedersenden soll (Qur’an 5:112) und Er davor warnte, dass wenn jemand hernach nicht glauben würde, nachdem Er das Zeichen herniedersandte, Er die Personen auf die Schlimmste Weise auf der Erde strafen würde, wie Er es bei keiner anderen Person tun wird (Qur’an 5:115).   
Die grundlegende Aussage des Verses ist also, dass sie die Konsequenzen dessen, in was sie sich selbst hineinreiten, wenn sie nach solchen spezifischen Zeichen fragen, nicht kennen (siehe Tafsir Jalalayn, Quelle). 
Ein gutes Verständnis hiervon bietet uns folgende Überlieferung, welche Imam Ahmad mit seinem isnad berichtete, dass Ibn Abbas sagte:
Die Leute der Quraysh sagten zum Propheten: „Bete zu deinem Herrn, damit er den Berg Safaa zu Gold umwandelt und wir werden an dich glauben.“ Er antwortete: „Würdet ihr wirklich glauben?“ Sie sagten: „Ja.“ So bat er (seinen Herrn) darum und Jibreel kam und sagte: „Dein Herr überbringt dir den Salam (d.h. grüßt dich) und sagt: „Wenn du es dir wünschst, wird der Berg Safaa für sie zu Gold umgewandelt, doch wer auch immer danach nicht glaubt, den werde Ich strafen, wie Ich niemanden (zuvor) unter den Menschen und Jinn bestraft habe. (Oder) wenn du es dir wünschst, öffne ich das Tor zur Vergebung und Barmherzigkeit.““ Er antwortete: „Vielmehr das Tor der Barmherzigkeit und Vergebung.“ (Imam Ahmad, Band 1, 242, 258, 345; Hakim, Band 1, 119/174; Haythami, Band 7, 50)

Qur’an 6:109
Und sie haben bei Allah hoch und heilig geschworen, wenn zu ihnen nur ein Zeichen käme, würden sie sicherlich daran glauben. Sprich: „Über die Zeichen verfügt Allah. Und was gibt euch die Sicherheit, daß sie glauben, wenn sie kommen?“
Das ist dasselbe wie der vorherige Vers. Sie fragen nach spezifischen Zeichen (siehe Tafsir Jalalayn, Quelle) und der Qur’an zitiert sie in ihrer Schwur. Dies leugnet nicht die Tatsache, dass der Prophet (ﷺ) Wunder vollbrachte. Der Grund, den wir erkennen, weswegen Allah die Zeichen, nach denen sie fragen, nicht herabsendet, liegt an Seiner Allwissenheit. Er weiß, dass sie nicht glauben werden, genauso wie die vorherigen Generationen nie geglaubt haben und aus Seiner Barmherzigkeit heraus will Er diese nicht bestrafen, weil sie Seine Zeichen leugnen.
Qur’an 10:20
Und sie sagen: „Warum ist nicht ein Zeichen zu ihm von seinem Herrn herabgesandt worden?“ Sprich: „Das Verborgene gehört Allah allein. Darum wartet ab; seht, ich warte auch mit euch ab.“

Qur’an 13:7
Und diejenigen, die nicht glauben, sagen: „Warum wurde kein Zeichen von seinem Herrn zu ihm herabgesandt?“ Du bist nur ein Warner. Und für jedes Volk wird ein Führer (eingesetzt).

Qur’an 13:27
Und jene, die ungläubig sind, sagen: „Warum ist ihm von seinem Herrn kein Zeichen herabgesandt worden?“ Sprich: „Allah läßt zugrunde gehen, wen Er will, und leitet die zu Sich, welche sich bekehren.“
Wiederum sollte man anmerken, dass die obigen Verse das zitieren, was die Ungläubigen sagen.
Für den Vers gibt es drei mögliche Erklärungen:
Eine ist, dass sie weiterhin nach den spezifischen Zeichen fragen, welche sie forderen (siehe Tafsir des Qurtubi, Quelle). Sie forderten Zeichen wie beispielsweise, dass Safa (ein Berg) in Gold umgewandelt wird, dass die Berge, die Mekka umschließen, verschwinden und stattdessen Flüsse, Gärten usw. gesetzt werden (siehe Tafsir des Ibn Kathir, Quelle).
Die zweite ist, dass auch wenn die Ungläubigen stets Zeichen fordern, dies nicht bedeutet, dass ihnen überhaupt kein Zeichen herabgesandt wurde. Ungläubige werden weiterhin Zeichen fordern und niemals glauben, wie wir bereits erklärt haben.
Drittens: auch wenn das Zeichen ihnen gegeben wird, werden sie nicht nachlassen und sturr sein und ein spezifisches Zeichen einfordern.
Hier ein gutes Beispiel aus dem Markusevangelium:
Markus 8:11-12
Und die Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Und er seufzte in seinem Geist und sprach: Was fordert doch dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden! 
Eine Auslegung hierzu:
1. (11-12) forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel
a. Sie halten nicht einfach nach einem weltlichen Wunder Ausschau, sondern nach einem dramatischen Zeichen vom Himmel; etwas wie Elijahs Feuer aus dem Himmel
(...)
b. Jesus lehnt ab, denn Seine Wunder sind nicht um der Überzeugung der verhärteten Ungläubigen Willen, sondern sie zeigen die Kraft Gottes im Kontext der Barmherzigkeit. (David Guzik, Study Guide for Mark Chapter 8, Quelle)
Wie wir sehen, bestanden sie immer noch darauf, Jesus nach einem Wunder zu fragen, auch wenn er mehrere Wunder vollbracht hat, wie beispielsweise, dass er durch Allahs Erlaubnis den Toten zurück zum Leben gebracht hat, den Blinden geheilt hat und vieles mehr.
Qur’an 17:59
Und nichts könnte Uns hindern, Zeichen zu senden, obwohl die Früheren sie verworfen hatten. Und Wir gaben den Thamud die Kamelstute als ein sichtbares Zeichen, doch sie frevelten an ihr. Und Wir senden Zeichen, nur um abzuschrecken.
Wiederum bezieht sich das darauf, den Quraysh spezifische Zeichen zu senden, wie es bei den Thamud mit dem weiblichen Kamel beispielsweise der Fall war (siehe Tafsir des Qurtubi, Quelle). Allah sandte das Tier ihnen nicht als eine Barmherzigkeit, denn Er weiß, dass wenn Er die Zeichen, nach denen sie gefragt haben, herabsendet, sie weiterhin nicht glauben würden. Wenn Allah das Zeichen herabsenden würde und sie weiterhin im Unglauben verharren würden, so müsste Allah sie vernichten, um Sein Versprechen einzuhalten. Ein Beweis dafür, dass der Vers sich auf ein spezifisches Wunder bezieht, ist, dass Allah das Beispiel der Thamud und das des Kamels erwähnt, weil die Thamud nach diesem bestimmten Wunder fragten. Wir wiederholen auch hier: der Vers sagt nirgendwo aus, dass keine Zeichen jemals herabgesandt wurden.
Qur’an 17:90-93
Und sie sagen: „Wir werden dir nimmermehr glauben, bis du uns einen Quell aus der Erde hervorsprudeln läßt; oder (bis) du einen Garten mit Dattelpalmen und Trauben hast und mittendrin Bäche in reichlicher Weise hervorsprudeln läßt; oder (bis) du den Himmel über uns in Stücken einstürzen läßt, wie du es behauptest, oder (bis du) Allah und die Engel vor unser Angesicht bringst; oder (bis) du ein prunkvolles Haus besitzt oder zum Himmel aufsteigst; und wir werden nicht eher an deinen Aufstieg glauben, bis du uns ein Buch hinabsendest, das wir lesen können.“ Sprich: „Preis sei meinem Herrn! Bin ich denn etwas anderes als ein Mensch, ein Gesandter?“
Sie fragten den Propheten, all dies zu tun und der Prophet (ﷺ) erzählt ihnen einfach, dass er nur ein menschliches Wesen wie sie ist. Er konnte diese Wunder nicht vollbringen und seine einzige Aufgabe war es, die Botschaft Allahs ihnen zu übermitteln. Nur Allah kann diese Dinge vollbringen und nicht der Prophet (ﷺ) selbst (Tafsir des Tabari, Quelle). 
Wie sollte dieser Vers zeigen, dass der Qur’an sagt, dass der Prophet kein Wunder vollbringen konnte? Ja, der Vers zeigt, dass der Prophet (ﷺ) keine Wunder von sich selbst aus vollbringen konnte, sondern lediglich durch die Kraft und Erlaubnis Allahs. Aber wo zeigt der Vers denn, dass keine Zeichen durch den Propheten gezeigt wurden?
Darüber hinaus beweist der Vers weiterhin, was wir vorhin gesagt haben, undzwar dass die Ungläubigen nach bestimmten Zeichen fragten und diese ihnen nicht gegeben wurden.
Qur’an 28:48
Doch als nun die Wahrheit von Uns zu ihnen kam, da sagten sie: „Warum ist ihm nicht das gleiche gegeben worden wie das, was Moses gegeben wurde?“ Haben sie denn nicht das geleugnet, was Moses zuvor gegeben wurde? Sie hatten gesagt: „(Dies sind) zwei Zauberwerke, die einander stützen.“ Und sie sagten: „Wir leugnen beide.“
Wiederum fragen sie nach spezifischen Zeichen. Sie fragen nach Zeichen, die ähnlich wie die des Mose sind, wie beispielsweise die Heuschreckenplage, der Stock, der zur Schlange wurde, die weiße Hand oder das Trennen des Meers (siehe Tafsir des Ibn Kathir, Quelle). 
Qur’an 29:48-51
Und nie zuvor hast du in einem Buch gelesen, noch konntest du eines mit deiner Rechten schreiben; sonst hätten die Verleugner daran gezweifelt. Nein, es sind klare Zeichen in den Herzen derer, denen das Wissen gegeben wurde. Es gibt keinen, der Unsere Zeichen leugnet außer den Ungerechten. Und sie sagten: „Warum wurden keine Zeichen zu ihm von seinem Herrn herabgesandt?“ Sprich: „Die Zeichen sind allein bei Allah, und ich bin nur ein deutlicher Warner.“ Genügt es ihnen denn nicht, daß Wir dir das Buch herniedergesandt haben, das ihnen verlesen wird? Wahrlich, hierin ist eine Barmherzigkeit und Ermahnung für ein Volk, das glaubt.
Gewisse christliche Missionare versuchen, diesen Vers zu verwenden, um zu zeigen, dass Allah sagt, dass der Qur’an ein ausreichendes Zeichen ist, sodass keine anderen Zeichen von Ihm herabgesandt werden, da dies sonst dem Vers widersprechen würde. Zuerst sollten wir jedoch verstehen, dass der Qur’an für jeden objektiven Wahrheitssuchenden tatsächlich ein ausreichendes Zeichen ist. Jedoch waren die Quraysh zu sturr, um sich auf Wahrheitssuche zu begeben und aus diesem Grund hat Allah ebenso andere Zeichen herabgesandt. Beispielsweise mag ein Lehrer im Klassenzimmer seinen Schülern etwas glasklar erklären, doch sie würden es immer noch nicht verstehen, sodass der Lehrer zusätzliche Zeit aufbringen muss, diese zu lehren. Nur weil die Schüler anfangs nicht verstanden haben, was der Lehrer sagen wollte, impliziert dies notwendigerweise nicht, dass der Lehrer nicht verständlich genug gelehrt hat oder dass das, was er am Anfang gesagt hat, nicht ausreichend war. Ähnlicherweise – nur weil der Qur’an nicht ausgereicht hat, die Quraysh zu überzeugen, bedeutet dies nicht, dass der Qur’an an sich kein ausreichendes Zeichen ist.
Wiederum: das Zeichen der Mondspaltung wurde ihnen gezeigt und sie bezeichneten es als Zauberei (siehe Tafsir Ibn Kathir, Quelle).
Was Vers 51 angeht, so spricht dieser über eine andere Situation und bezieht sich nicht auf dieselben Personen in Vers 50.
Vers 51 wurde offenbart, weil es eine Gruppe an Gefährten des Propheten gab, welche einige Teile aus den Büchern der Juden übernahmen und es pflegten, diese zu lesen. Dann wurde Vers 51 offenbart, um diese zurechtzuweisen, indem Allah sagt, dass der Qur’an für ihre Errettung ausreicht. Sogar der Prophet selbst sagte, dass wenn Moses immer noch am Leben wäre, er ihm (Muhammad) folgen würde (siehe Tafsir des Tabari, Quelle und Tafsir des Qurtubi, Quelle).  
Einige mögen nun sagen, dass unsere Aussage, dass der Vers sich auf eine andere Gruppe der Leute als in Vers 50 bezieht, ein verzweifelter Versuch unsererseits ist. Dies ist aber nicht richtig. Man bemerke, dass die Ungerechten sagen: „Warum wurden keine Zeichen zu ihm von seinem Herrn herabgesandt?“ Die Antwort auf jene ist „Die Zeichen sind allein bei Allah, und ich bin nur ein deutlicher Warner.“ Die Antwort auf die Ungerechten endet also genau an dieser Stelle. Dann spricht Vers 51 über eine unterschiedliche Gruppe an Menschen. Hier liegen keine „verzweifelten“ Auslegungen vor.
Zusammenfassung dieses Abschnitts: Die Wunder des Propheten (ﷺ), die in den Hadithwerken überliefert wurden, sind wahr und widersprechen weder Qur’an noch anderen Ahadith. Der Qur’an muss als ganzes gelesen werden und mit der Berücksichtigung des jeweiligen Kontexts und die Kontexte der Verse sollten auch bekannt sein. Wenn man alle Punkte miteinander verbindet und die Verse allesamt betrachtet, sieht man, dass der Qur’an tatsächtlich bestätigt, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) durch Allahs Erlaubnis Wunder vollbracht hat, doch für die Ungläubigen war das nichts als Magie und sie bestanden immer weiter darauf, dass er spezifische Wunder vollbringt. Nur weil sie die spezifischen Zeichen, nach denen sie gefragt haben, nicht erhalten haben, bedeutet das nicht, dass ihnen keine Zeichen gezeigt wurden.
4.  Gemäß der Logik der Polemiker hat Jesus ebenso keine Wunder vollbracht
In den qur’anischen Versen, die von den Missionaren wiederholt zitiert werden, um beweisen zu wollen, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) keine Wunder vollbracht hat, lesen wir, wie die Ungläubigen den Propheten herausforderten, ein Wunder zu vollbringen, er es ablehnte und sagte: „Über die Zeichen verfügt Allah“ und „Bin ich denn etwas anderes als ein Mensch, ein Gesandter?“
Der Grund hierfür ist, dass es für den Propheten (ﷺ) nicht erforderlich ist, Wunder zu vollbringen, wann immer er dazu aufgefordert wird, vor Allem dann, wenn es sich hierbei um eine Herausforderung handelt oder ein Spott vorliegt. Laut dem Neuen Testament tat Jesus dasselbe, beispielsweise lesen wir:
Markus 8:11-12
Und die Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Und er seufzte in seinem Geist und sprach: Was fordert doch dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden! 
Die Pharisäer wollten ein Wunder als Test, aber er hat ihnen weder ein Wunder gezeigt, noch sich auf ein vorheriges bezogen. Vielmehr zeigt seine Aussage „Es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden!“, dass er ihnen niemals ein Zeichen zeigen wird. 
Im JFB Kommentar heißt es:
Von ihm ein Zeichen vom Himmel fordern, ihn versuchen – nicht wirklich für die Überzeugung auf ein Beweis hoffen, sondern in der Hoffnung, ihn einzufangen. (Robert Jamieson, A. R. Fausset and David Brown Commentary Critical and Explanatory on the Whole Bible). 
In Matthew Henrys Kommentar heißt es:
Christus weigerte sich, ihre Forderung zu beantworten. Wenn sie nicht überzeugt werden, sollen sie es nicht.
(
Matthew Henry's Concise Commentary on the Whole Bible). 
Ein weiteres Beispiel:
Lukas 23:8-11
Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er hätte ihn längst gerne gesehen; denn er hatte von ihm gehört und hoffte, er würde ein Zeichen von ihm sehen. Und er fragte ihn mancherlei. Er antwortete ihm aber nichts. Die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten standen dabei und verklagten ihn hart. Aber Herodes mit seinen Soldaten verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein weißes Gewand an und sandte ihn zurück zu Pilatus.
Jesus zeigte zu jener Zeit kein Wunder, obwohl Herodes hoffte, eines dieser zu sehen. Hätte er ein Wunder gezeigt und wäre Herodes Zeuge seiner Tat, würde er die Juden zum Schweigen bringen und die Leute würden sich nicht über ihn lustig machen.
Hier ist ein drittes Beispiel:
Lukas 22:63-65
Die Männer aber, die Jesus gefangen hielten, verspotteten ihn und schlugen ihn, verdeckten sein Angesicht und fragten: Weissage, wer ist's, der dich schlug? Und viele andere Lästerungen sagten sie gegen ihn. (siehe auch Matthäus 26:67-68 und Markus 14:65)
Da ihre Frage die Verhöhnung zum Ziel hatte, antwortete Jesus ihnen nicht.
Viertes Beispiel:
Matthäus 27:39-44
Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz! Desgleichen spotteten auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Er ist der König von Israel, er steige nun herab vom Kreuz. Dann wollen wir an ihn glauben. Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn. Desgleichen schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren. (siehe auch Markus 15:29-32 und Lukas 23:35-39)
Jesus hat sich weder selbst gerettet, noch kam er vom Kreuz herunter, obwohl die Hohepriester, die Schreiber und Älteren, jene, die an ihm vorbeiliefen und sogar die Diebe ihn verspotteten. Die Hohepriester, Schreiber und Älteren sagten: „er steige nun herab vom Kreuz. Dann wollen wir an ihn glauben.“ Aber er tat es nicht, weil ihre Absicht die Verspottung war.
Fünftes Beispiel:
Matthäus 4:3-7
Und der Versucher trat herzu und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.« Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): »Er wird seinen Engeln für dich Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5. Mose 6,16): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.« 
Der Teufel forderte Jesus dazu auf, zwei Wunder zu vollbringen, als eine Prüfung, aber er wies das zurück. Vielmehr bezeugte er: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.“
In Peoples New Testament, heißt es:
Wenn du Gottes Sohn bist. „Wenn“ weist auf Zweifel hin, und vielleicht, auf eine Verspottung. Es ist ein listiger Apell an Christus, ein Wunder zu vollbringen, um seinen Hunger zu befriedigen und seine Macht zu zeigen. (Peoples New Testament, Commentary on Matthew 4:3). 
In John Wesleys Bible Notes heißt es:
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein – Das bedeutet, durch was auch immer Gott befiehlt, ihn aufrecht zu erhalten. Deswegen ist es nicht notwendig, dass ich ein Wunder vollbringe, um Brot zu beschaffen, ohne dass ich auf irgendeine Weise den Willen meines Vaters bekanntgebe. (John Wesley's Bible Notes, Commentary on Matthew 4:4).
Sechstes Beispiel:
Johannes 6:29-31
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Da sprachen sie zu ihm: Was tust du für ein Zeichen, auf dass wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? Unsre Väter haben Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht (Psalm 78,24): »Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.« 
Juden forderten nach einem Zeichen, doch Jesus hat ihnen keines gezeigt, noch bezog er sich auf ein vorheriges. Ganz im Gegenteil gab er vage Antworten und „Viele nun seiner Jünger, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede; wer kann sie hören? Da Jesus aber bei sich selbst merkte, dass seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Nehmt ihr daran Anstoß?“ (Johannes 6:60-61) Viele Jünger verließen ihn sogar: „Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm.“ (Johannes 6:66)
Siebtes Beispiel:
1. Korinther 1:22-23
Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit. 
Juden forderten von den Jüngern, Wunder zu vollbringen, wie sie es pflegten, Jesus dazu aufzufordern. Jedoch predigten sie stattdessen den gekreuzigten Christus.
All die obigen Beispiele beweisen, dass Jesus und die Jünger weder Wunder vollbrachten, als sie dazu aufgefordert wurden, noch sich auf vorherige Wunder bezogen. Wenn wir nun diese Verse verwenden würden und dazu behaupten würden, dass Jesus und die Jünger nicht in der Lage waren, Wunder zu vollbringen, würden christliche Missionare uns Heuchelei, Oberflächlichkeit und fehlende Auffassungsgabe vorwerfen. Jedoch sehen sie kein Problem darin, diese verschlagene Methodik am Qur’an anzuwenden, um ihre Behauptungen zu stützen. Das ist der Grund, warum wir Muslime das christliche Argument gegen die Wunder des Propheten Muhammad (ﷺ) ablehnen. Vor Allem finden sich seine Wunder im edlen Qur’an und in den authentischen Überlieferungen!
5. Der Qur’an bestätigt die Wunder des Propheten Muhammad
5.1 Allgemeine Aussagen des Qur’an
Wunder des Propheten Muhammad (ﷺ) werden sowohl im Qur’an, als auch in den Hadithen erwähnt. Der Qur’an erwähnt die Wunder an vielen Stellen in einer kollektiven Art und Weise. Beispielsweise lesen wir:
Qur’an 37:14-15
Und wenn sie ein Zeichen sehen, so verdrehen sie es zu Spott, und sie sagen: „Das ist nichts als offenkundige Zauberei.“
Imam az-Zamakhshari schreibt in seinem Kommentar:
Wenn sie eines der klaren Zeichen Allahs sehen, wie das Spalten des Mondes, „verdrehen sie es zu Spott“, d.h. um sich darüber lustig zu machen. (Tafsir-ul-Kashaf von Imam Az-Zamakhshari, Band 3, S. 337)
Imam Fakhr-ud-Deen Ar-Razi schreibt:
Die vierte Sache, die Allah, der Höchsten, über sie erwähnt, ist, dass sie sagen: „Das ist nichts als offenkundige Zauberei.“, d.h. wenn sie ein Wunder sehen, machen sie sich darüber lustig, weil sie denken, dass es eine Art der Zauberei ist. (At-tafsir-ul-Kabir von Fakhr-ud-Deen Ar-Razi, Band 26, S. 128).
Imam Al-Baidawi schreibt:
„Und wenn sie ein Zeichen sehen“, d.h. ein Wunder, welches die Wahrhaftigkeit des Sprechers beweist.
(Tafsir-ul-Baidawi, S. 590).
Bei al-Jalalayn heißt es:
„Und wenn sie ein Zeichen sehen“, d.h. wie beispielsweise das Spalten des Mondes. (Tafsir-ul-Jalalayn, S. 424).
Ein Weiteres Beispiel:
Qur’an 54:2
Doch wenn sie ein Zeichen sehen, wenden sie sich ab und sagen: „(Dies ist) ein ewiges Zauberwerk.“
Imam az-Zamakhshari schreibt:
Als sie eine Reihe an Wundern und Zeichen sahen, sagten sie: „(Dies ist) ein ewiges Zauberwerk.“ (Tafsir-ul-Kashaf, Band 4, S. 308).
Bei al-Jalalayn heißt es:
„ein Zeichen“, d.h. ein Wunder von ihm (Friede sei auf ihm). (Tafsir-ul-Jalalayn, S. 508).
Drittes Beispiel:
Qur’an 3:86
Wie soll Allah ein Volk leiten, das ungläubig wurde nach seinem Glauben und nachdem es bezeugt hatte, daß der Gesandte wahrhaftig sei, und nachdem die deutlichen Zeichen zu ihnen gekommen waren? Und Allah leitet die Ungerechten nicht.
Imam az-Zamakhshari schreibt:
„deutliche Zeichen (al-Bayyinat)“ sind Beweise aus dem Qur’an und andere Wunder, durch die das Prophetentum begründet wird.“ (Tafsir-ul-Kashaf, Band 1, S. 442).
Das arabische Wort „al-Bayyinat“ wird im Qur’an oft verwendet, um Wunder auszudrücken, wie in 2:87, 2:253, 4:153, 5:110, 7:101, 10:13, 10:74, 16:44, 20:72, 40:28, 57:25, 64:6 und anderen Versen.
Viertes Beispiel:
Qur’an 6:21
Und wer ist ungerechter, als wer gegen Allah eine Lüge ersinnt oder Seine Zeichen für Lüge erklärt? Gewiss, den Ungerechten wird es nicht wohl ergehen.
Imam al-Baidawi schreibt:
„Oder seine Zeichen für Lüge erklärt?“ durch den Unglauben an den Qur’an und den Wundern, sie Zauberei bezeichnend.“ (Tafsir-ul-Baidawi, S. 171).
Imam az-Zamakhshari schreibt:
Sie vertraten zwei widersprüchliche Positionen: sie erzählten Lügen über Allah, ohne dass sie Beweise haben und glaubten nicht an das, was durch scharfe Beweise bestätigt wurde. (...) Sie glaubten nicht an den Qur’an und an die Wunder und bezeichneten sie als Zauberei und glaubten ebenfalls nicht an den Propheten (Friede sei auf ihm). (Tafsir-ul-Kashaf, Band 2, S. 10).
Imam Ar-Razi schreibt: 
Die zweite Ursache ihres Versagens ist ihr Unglaube an Allahs Zeichen, was natürlich bedeutet, dass sie an Muhammads Wunder nicht glaubten, diese denunzierten und ihre Leugnung des Qur’an als ein mit Wundern ausgeschmücktes Buch. (At-tafsir-ul-Kabir, Band 12, S. 181).
Fünftes Beispiel:
Qur’an 6:124
Und wenn ein Zeichen zu ihnen kommt, sagen sie: „Wir werden nicht eher glauben, als bis wir dasselbe erhalten, was die Gesandten Allahs erhalten haben.“ Allah weiß am besten, wem Er Seine Botschaft anvertraut. Wahrlich, Erniedrigung vor Allah und eine strenge Strafe wird die Sünder für ihre Ränke treffen.
Imam Ar-Razi schreibt: 
„Und wenn ein Zeichen zu ihnen kommt“, d.h. wann auch immer ein überwältigendes Wunder dargelegt wird. (At-tafsir-ul-Kabir, Band 13, S. 175). 
5.2 Die Wunder Muhammads im Qur’an
Erstes Beispiel:
Qur’an 8:17
Nicht ihr habt sie getötet, sondern Allah hat sie getötet. Und nicht du hast geworfen, als du geworfen hast, sondern Allah hat geworfen, und damit Er die Gläubigen einer schönen Prüfung von Ihm unterziehe. Gewiss, Allah ist Allhörend und Allwissend.
Zu der Aussage „und nicht du hast geworfen, als du geworfen hast, sondern Allah hat geworfen“ haben Ibn Abbas, ’Urwa ibn az-Zubair, Imam Mujahid, Imam Qatada, Imam al-Suddi und Ikrimah und andere mufassirun im Konsens folgende Begebenheit erwähnt:
Dieser Vers wurde bezüglich der Begebenheit am Tag des Badr offenbart, als der Prophet Sand auf die Gesichter der Polytheisten warf. Es war wie folgt: In der Surah al-Anfal wird die Schlacht um Badr sehr detailliert berichtet. Im oben zitierten Vers wird innerhalb der Surah auf die Schlacht eingegangen. Die Muslime waren in der Zahl sehr gering und ihre Waffen waren ebenso schwach. Die Ungläubigen hatten eine dreimal so große Anzahl an Soldaten und diese waren sowohl mit den besten Waffen ausgestattet, als auch gut gepanzert. In der Schlacht kam es dazu, dass die Muslime beinahe besiegt wurden. Der Prophet öffnete seine Hände und sprach zu Allah folgendes Gebet: „Mein Herr, wenn du diese Gemeinschaft zugrunde gehen lässt, wird für dich auf der Erde nie wieder Ibadah gemacht...“  
Auf dieses Gebet hin gab Gabriel dem Propheten ein: „Nimm eine handvoll Sand und wirf ihn auf ihre Gesichter.“ Der Prophet nahm sodann eine handvoll Sand auf und warf ihn auf ihre Gesichter und sprach: „Mögen ihre Gesichter austrocknen!“ Unter den Polytheisten gab es dann keinen mehr, deren Augen, Nasenlöcher und Münder nicht durch den Wurf betroffen waren. Während die Polytheisten damit beschäftigt waren, den Sand loszuwerden, haben die Sahaba diese angegriffen und einen Teil von ihnen getötet, während sie einen anderen Teil von ihnen gefangen nahmen.
Dadurch, dass Allah, der Allmächtige, diesen Vers offenbart hat, hat Er die Gläubigen an den Segen erinnert, den Er ihnen bescherte.
Zweites Beispiel:
Qur’an 17:1
Gepriesen sei Der, Der bei Nacht Seinen Diener von der heiligen Moschee zu der fernen Moschee, deren Umgebung Wir gesegnet haben, hinführte, auf daß Wir ihm einige Unserer Zeichen zeigten. Wahrlich, Er ist der Allhörende, der Allsehende.
Alle mufassirun sind sich einig, dass der Vers über den Anfang der Begebenheit der Nacht des miraj erwähnt, als er über den isra spricht. Der isra war die Reise von Masjid Haram nach Majid al-Aqsa. Die Details zu der Reise finden wir in vielen Tafsir- und Hadithwerken unter den Kapiteln zu dieser Begebenheit. Es reicht hierzu aus, einen Teil der Überlieferung aus Sahih Muslim zu zitieren:
Es wurde bei der Autorität des Anas b. Malik berichtet, dass der Gesandte Allahs (ﷺ) sagte:
Mir wurde al-Buraq gebracht, welcher ein langes und weißes Tier ist, größer als ein Esel aber kleiner als ein Maultier, welcher seinen Hufen in der Distanz setzen würde, wie sein Auge erfassen kann. Ich bestieg es und kam am Tempel (Bait Maqdis in Jerusalem) an, dann band ich es an der Anbindestelle an, welche die Propheten verwendeten. Ich betrat die Moschee und verrichtete in ihr zwei rak'ahs und kam dann hinaus und  Gabriel brachte mir ein Gefäß mit Wein und ein Gefäß mit Milch. Ich wählte die Milch aus und Gabriel sagte: „Du hast die natürliche Veranlagung gewählt.“ Dann brachte er mich zum Himmel. Gabriel fragte dann nach der Öffnung (des Himmelstors) und er wurde befragt, wer er war. Er antwortete: „Gabriel.“ Er wurde erneut gefragt: „Wer ist bei dir?“ Er (Gabriel) antwortete. „Muhammad.“ Es wurde gesagt: „Wurde ihm schon offenbart?“ Gabriel antwortete: „Ihm wurde wahrlich schon offenbart.“ Und (das Tor des Himmels) wurde für uns geöffnet und siehe, wir sahen Adam. Er hieß mich willkommen und sprach mir Segenswünsche aus. Wir stiegen weiter zum zweiten Himmel empor. (...) (Sahih Muslim, 162a)
Neben dem von uns zitierten Hadith gibt es viele weitere bezüglich des Ereignisses und es gibt keinen Gelehrten, der diese Begebenheit leugnet.
Drittes Beispiel:
Qur’an 54:1-2
Die Stunde ist nahe gekommen, und der Mond hat sich gespalten. Doch wenn sie ein Zeichen sehen, wenden sie sich ab und sagen: „(Dies ist) ein ewiges Zauberwerk.“
Die oben zitierten Verse geben bekannt, dass der Mond sich gespalten hat. Diese Begebenheit wird durch sahih und mutawatir Hadithe gestützt und ist ein Wunder zur Zeit des Propheten Muhammad (ﷺ) gewesen, was kein Gelehrter leugnet. Dass der Qur’an in dieser Passage die Wunder des Propheten Muhammad (ﷺ) klar anspricht, ist direkt ersichtlich: die Spaltung des Mondes, welches eines der Zeichen für das Näherrücken der Stunde ist. Der Mond wurde als Beweis für die polytheistischen Mekkaner gespalten, woraufhin diese es als „ein ewiges Zauberwerk“ bezeichneten.  
Schauen wir uns dazu einige Hadithe an:
`Abdullah berichtete:
Der Mond wurde (in zwei Stücke) geteilt, während wir mit dem Propheten (ﷺ) in Mina waren. Er sagte: „Seid Zeugen.“ Dann bewegte sich ein Stück des Monds in die Richtung des Berges. (Sahih al-Bukhari, Nr. 3869)

Anas berichtete, dass der Mond in zwei Teile geteilt wurde und im Hadith, welcher bei Abu Dawud aufgezeichnet wurde, lauten die Worte:
„Der Mond wurde während der Lebenszeit des Gesandten Allahs (ﷺ) in zwei Teile geteilt.“  (Sahih Muslim, Nr. 2802 c)

Abdullah sagte, dass fünf (Sachen der) Vergangenheit (gehören und die Wahrhaftigkeit des Heiligen Propheten beweisen):
(Die Umhüllung) durch Staub, unvermeidliche (Strafe der Mekkaner), (der Sieg von) Rom, die (gewaltsame) Erfassung (der Mekkaner bei Badr) und (das Teilen) des Monds. (Sahih Muslim, Nr. 2798 c)

Anas bin Malik berichtete:
Die Leute von Mekka fragten den Gesandten Allahs (ﷺ) danach, ihnen ein Wunder zu zeigen. So zeigte er ihnen die Mondspaltung in zwei Hälften, zwischen welchen sie den Berg von Hira' sahen. (Sahih al-Bukhari, Nr. 3868)
Viertes Beispiel:
Qur’an 3:124-125
Als du zu den Gläubigen sagtest: „Genügt es euch denn nicht, daß euer Herr euch mit dreitausend herniedergesandten Engeln hilft?“ Ja, wenn ihr geduldig und gottesfürchtig seid und sie sofort über euch kommen, wird euer Herr euch mit fünftausend Engeln in Kampfbereitschaft helfen.

Qur’an 8:9
Da ihr zu eurem Herrn um Hilfe schriet, und Er euch erhörte und versprach: „Ich will euch mit eintausend Engeln nacheinander beistehen.“

Qur’an 9:26
Dann sandte Allah Seinen Frieden auf Seinen Gesandten und auf die Gläubigen herab und sandte Heerscharen hernieder, die ihr nicht saht, und strafte jene, die ungläubig waren. Das ist der Lohn der Ungläubigen.

Qur’an 9:40
Wenn ihr ihm nicht helft, so (wisset, daß) Allah ihm damals half, als die Ungläubigen ihn vertrieben haben -, wie sie da beide in der Höhle waren und er zu seinem Begleiter sagte: „Sei nicht traurig; denn Allah ist mit uns.“ Da ließ Allah Seinen Frieden auf ihn herab und stärkte ihn mit Heerscharen, die ihr nicht saht, und erniedrigte das Wort der Ungläubigen; und Allahs Wort allein ist das höchste. Und Allah ist Erhaben, Allweise.

Qur’an 33:9
O ihr, die ihr glaubt! Gedenkt der Gnade Allahs gegen euch, als Heerscharen gegen euch heranrückten; und Wir sandten gegen sie einen Wind und Heerscharen, die ihr nicht gesehen hattet. Und Allah sieht, was ihr tut.
Dem Gesandten Allahs (ﷺ) wurden während den Kämpfen Engel geschickt, wodurch er durch diese unterstützt wurde. Qur’an 3:124-125 und Qur’an 8:9 berichtet über die Engel, die am Tag der Schlacht von Badr gesandt wurden. Zuerst waren es 1000 Engel, dann 2000 und danach wiederum 2000, sodass insgesamt 5000 Engel an diesem Tag herabkamen. Qur’an 9:26 berichtet über die Engel, die am Tage des Hunayn gesandt wurden.  Qur’an 9:40 gibt die Kunde darüber, wie der Gesandte Allahs, als er gemeinsam mit dem Gefährten Abu Bakr die in der Höhle war, durch Heerscharen gestärkt wurde, die man nicht sah. Damit sind eindeutig Engel gemeint, was auch in unzähligen Tafasir erwähnt wird. Qur’an 33:9 berichtet über die Engel, die für die Grabenschlacht herabkamen.
Wie oben anhand den Versen ausgeführt wurde, gab es in den Armeen des Propheten Engel und diese wurden ebenso von den Sahaba gesehen, damit das Herabkommen dieser Engel als Wunder des Propheten (ﷺ) gilt.
In den Tafasir von Imam Qurtubi und Aladdin Ali ibn Muhammad al-Hasin finden wir folgende Überlieferung:
Abu Usayd Malik ibn Rabia (diese Person war die letzte Person der Leute von Badr, die verstarben) sagte: Wenn ich mit euch in diesem Augenblick in Badr wäre und meine Augen sehen könnten, würde ich zweifellos und ohne zu zaudern den Tal zeigen, aus dem die Engel hervorkamen. (Kommentar zu Qur’an 3:125)
Die Kette zu der Überlieferung ist Aql – az-Zuhri – Abu Hathim Salama bin Dinar.
Abu Sahl bin Hunayf sagt:
Am Tag (der Schlacht) von Badr sahen wir, wie das Haupt eines mushrik sich vom Körper abtrennte und zu Boden fiel, bevor es zum Abschlag mit dem Schwert durch irgendjemandem von uns kam (d.h. bevor unser Schwert den Körper zum Abschlagen erreichte). (Bayhaqi, Delailun Nubuwe, III, 56)
Neben den Überlieferungen, die wir oben zitiert haben, gibt es viele weitere, durch jene wir die Information erhalten, dass die Sahaba an dem Tag die herabkommenden Engel und deren Leistungen sahen.
Fünftes Beispiel:
Qur’an 5:67
O du Gesandter! Verkünde, was zu dir von deinem Herrn herabgesandt wurde; und wenn du es nicht tust, so hast du Seine Botschaft nicht verkündigt. Und Allah wird dich vor den Menschen schützen. Wahrlich, Allah weist den ungläubigen Leuten nicht den Weg.
Bevor dieser Vers herabkam, vollzog der Prophet Muhammad (ﷺ) bereits die hijra (Auswanderung) nach Madinah. Die Juden sagten zu ihm: „O Muhammad, unsere Anzahl ist hoch und wir sind im Besitz von Waffen. Wenn du nicht von deiner Sache abkehrst und deine Religion aufgibst, werden wir dich töten.“ Daraufhin bewachten Leute von den Ansar und Muhajirun den Propheten Muhammad, damit die Juden ihre Pläne nicht ausführen können. Diese schliefen bei ihm und begleiteten ihn. Als dieser Vers herabkam, sagte der Prophet (ﷺ) zu jenen, die auf ihn warteten: „O ihr Menschen, geht hin, wohin ihr hinzugehen habt, denn wahrlich, Allah wird mich vor den Menschen schützen.“  
Obwohl der Prophet (ﷺ) viele Feinde hatte, beschritt er abends und zu späten Nachtstunden die Täler Madinahs und ging ebenso ganz alleine zu Orten, an denen viele seiner Feinde waren. Seine Feinde hatten viele Pläne, um ihn loszuwerden, aber keiner dieser Pläne gelang ihnen, geschweige denn dass sie überhaupt durchgeführt werden konnten.
Bezüglich dieses Verses ist es gut, wenn wir einige Hadithe zitieren:
'Aishah berichtete:
Der Prophet (ﷺ) wurde bewacht, bis diese Ayah offenbart wurde: „Und Allah wird dich vor den Menschen schützen.“ So erhob der Gesandte Allahs (ﷺ) seinen Kopf aus dem Raum sund sagte: „O ihr Menschen! Geht, denn Allah wird mich schützen.“ (Jami at-Tirmidhi Book 47, Hadith 3320)
Der Hadith wurde ebenso von Ibn Jabir und Al-Hakim erwähnt, welcher sagte: „Die Kette ist Sahih, aber sie haben ihn nicht aufgenommen.“
Die mufassirun zitieren – während sie diesen Vers auslegen –  viele Hadithe, darunter:
Jabir berichtete:
Wir gingen mit dem Gesandten Allahs () vorwärts und wir erreichten Dhat ar-Riqa', wir kamen an einen schattigen Baum, an welchem wir ihn verließen. Einer der Polytheisten kam dahin und sah das Schwert des Gesandten (), welches frei hing. Er nahm es auf, zog es aus der Scheide und sagte zum Gesandten Allahs (): „Fürchtest du dich vor mir?“ Er (der Heilige Prophet) sagte: „Nein.“ Er sagte wiederum: „Wer wird dich vor mir schützen?“ Er sagte: „Allah wird mich vor dir schützen.“ Die Gefährten des Gesandten Allahs () bedrohten ihn. Er steckte das Schwert ein und hing es auf. Dann wurde zum Gebet gerufen und er (der Heilige Prophet) leitete eine Gruppe in zwei rak'ah. Dann zogen sie (die Mitglieder dieser Gruppe) sich zurück und er leitete die zweite Gruppe in zwei rak'ah. So verrichtete der Gesandte Allahs () vier rak'ah und die Leute verrichteten zwei rak'ah. (Sahih Muslim, 843 a)
Es gibt viele weitere Hadithe dieser Hinsicht.
Sechstes Beispiel:
Qur’an 66:3
Und als der Prophet sich zu einer seiner Frauen im Vertrauen geäußert hatte und sie es dann kundtat und Allah ihm davon Kenntnis gab, da ließ er (sie) einen Teil davon wissen und verschwieg einen Teil. Und als er es ihr vorhielt, da sagte sie: „Wer hat dich davon unterrichtet?“ Er sagte: „Unterrichtet hat mich der Allwissende, der Allkundige.“
Im Tafsir des Imam Tabari wird erwähnt, dass Ibn Abbas, Ibn Qatadah, Zayd, Abdurrahman Ibn Zayd, Imam Shabi und Imam Dahhak gesagt haben, dass sich eine „seiner Frauen“ auf Hafsa, die Tochter des ’Umar, bezieht. Die Äußerung im Vertrauen war, dass er seine Sklavin für sich als haram erklärt, Hafsa diese private Äußerung jedoch Aisha weitergab. Daraufhin hat Allah, der Allmächtige, dem Propheten Muhammad (ﷺ) eingegeben, dass Hafsa dieses Geheimnis verraten hat. So berichtete der Prophet Muhammad seiner Frau Hafsa, dass er vom Verraten des privaten Gesprächs erfahren hat und als sie fragte: „Wer hat dich davon unterrichtet? Ich habe das nur Aisha gesagt und bei uns war keine andere Person. Da sie es dir nicht weitererzählt hat: wer hat dir davon Kenntnis gegeben?“ Der Gesandte Allahs sagte: „Unterrichtet hat mich der Allwissende, der Allkundige.“
6. Die Wunder des Propheten Muhammad in den Ahadith
Da die Hadithe über viele Wunder des Propheten Muhammad sprechen und das auch nicht bestritten wird bzw. bestritten werden kann, ist es nicht relevant, hier eine vollständige Liste anzuführen, sodass es hier ausreicht, einige Hadithe mit Verweisen anzugeben. Wir haben bereits HIER detailliert über dieses  Thema geschrieben, jedoch erwähnt DIESES Buch mehr Wunder, die der Prophet Muhammad (ﷺ) durch Allahs Erlaubnis vollzogen hat.
Lasst uns einige Wunder erwähnen, durch jene wir den thematischen Umfang der Wunder des Propheten Muhammad (ﷺ) abdecken:
Der Prophet Muhammad (ﷺ) hat Wasser vermehrt (Bukhari Buch der Waschung; Musnad Ahmad, Band 3, S. 216; Sahih Muslim, Buch Fadhail, 6), ebenso Nahrung (Sahih Bukharim, Buch des Manakib und Sahih Muslim, Buch der Getränke, Nr. 142; Sahih Muslim Buch der Träume, 143), heilte einen Jungen mit Epilepsie (Musnad Ahmad, Band 1, S. 268) und den Bein von Abdullah Ibn Attiq (Sahih al-Bukhari, Buch der Kämpfe, Kapitel: Die Tötung des Abu Rafai).
7. Zusammenfassung
Am Anfang des Artikels wurde anhand der Bibel gezeigt, dass das Vollbringen eines Wunders für einen Propheten kein Beweis für das Prophetentum ist. In einem nächsten Schritt wurden die Ahadith und Qur’an-Verse untersucht, welche sie als Beweis für ihre Behauptung verwenden. Danach wurde gezeigt, dass man ähnliche Verse aus der Bibel verwenden könnte, um zu beweisen, dass Jesus keine Wunder vollbracht hat. Im Anschluss wurden klare Wunder des Propheten (ﷺ) anhand des Qur’an und den Ahadith gezeigt.

Wahrlich, Allah weiß am besten.
Referenzen und Fußnoten:
[1] Wunder des Propheten (); einige Beispiele
[2]
Qur’an 38:4
Und sie wundern sich, daß ein Warner aus ihrer Mitte zu ihnen gekommen ist; und die Ungläubigen sagen: „Das ist ein Zauberer, ein Lügner.“

Qur’an 10:2
Scheint es den Menschen so verwunderlich, daß Wir einem Manne aus ihrer Mitte eingegeben haben: „Warne die Menschen und verkünde die frohe Botschaft denjenigen, die da glauben, einen wirklichen Rang bei ihrem Herrn innezuhaben.“? Die Ungläubigen sagen: „Wahrlich, das ist ein offenkundiger Zauberer.“


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