Hat der Prophet keine Wunder vollbracht?
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
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Inhalt
1. Einführung
2. Das Vollbringen eines Wunders ist als Beweis
für das Prophetentum nicht notwendig
3. Quellen, die sie als Beweis für ihre Position
verwenden
3.1
Ahadith
3.2
Qur’an-Verse
4. Gemäß
der Logik der Polemiker hat Jesus ebenso keine Wunder vollbracht
5. Der Qur’an bestätigt die Wunder des Propheten
Muhammad
5.1
Allgemeine Aussagen des Qur’an
5.2 Die Wunder
Muhammads im Qur’an
6. Die Wunder des Propheten Muhammad in den
Ahadith
7. Zusammenfassung
1. Einführung
Jeder, der mit
dem christlich-muslimischen Dialog vertraut ist, weiß, dass die christliche
Polemik gegen die Religion des Islam grundsätzlich durch das Aufbauen extremer
Gegensätze zwischen den beiden Religionen besteht. Im Grunde bedeutet dies,
dass christliche Missionare und insbesondere Islamkritiker aus der christlichen
Ecke versuchen, bestimmte Gegensätze zwischen den beiden Religionen zu finden
und diese auf unehrliche Weise zu dramatisieren.
Um einige
Beispiele zu nennen:
§ um einen
starken Gegensatz zur „Nächstenliebe“, die sich im Neuen Testament befindet,
aufzubauen, haben Missionare den Mythos erfunden, dass wahre Muslime jeden
Menschen töten müssen.
§ ein weiterer
Gegensatz sind sexuelle Angelegenheiten: der Islam wird als perverse Religion
propagiert, weil er es erlaubt, dass ein Mann beispielsweise bis zu vier Frauen
haben kann, wobei das Neue Testament ein Leben im Zölibat vorzieht und im
Jenseits auch keine fortwährende Ehe zwischen irdischen Ehepartnern verspricht
§ um ein drittes
Beispiel zu nennen: Paulus lehrt in seinen Briefen, dass der Glaube an die
Sündenvergebung am Kreuz ausreicht, in den Himmel zu kommen und die Kreuzigung
die Gebote und Gesetze Mose (außer den 10 Geboten) aufgelöst hat. Aus diesem
Grund stellen die Missionare den Islam so dar, dass er lehre, dass man nur
durch das Vollbringen guter Taten das Paradies erlangen kann und selbst dann
sich nicht sicher sein kann, ob man in das Paradies eingeht. Dies ist natürlich
falsch, da bereits die Bekennung zum Islam ein Versprechen Allahs ist, um das
Paradies zu erlangen.
Im nächsten
Schritt appellieren diese Personen durch emotionale und scharfe Reden am
gesunden Menschenverstand, wie der Islam bei solchen Differenzen eine von Gott
offenbarte Religion sein kann. Das ist – sehr kurz gefasst – die christliche
Polemik gegen den Islam, wobei sich die muslimische Kritik an das Christentum
primär am wichtigsten Detail einer Religon bzw. eines Glaubens richtet, undzwar
an der Glaubenslehre hinsichtlich Gott. In anderen Worten: während Muslime
hauptsächlich das Gottesverständnis des Christentums (Trinität) kritisieren,
versuchen Anhänger des Christentums, Gegensätze zwischen beiden Religionen zu
finden und die islamische Standposition in das extrem nachteiligere Licht zu
drücken, wobei sie sich nicht trauen, den Tauhid (Eingottglaube), welchen der
Islam lehrt, anzugreifen.
Da all diese
Vorwürfe seitens christlicher Missionare unbegründet sind und es sich um keine
Aussage über die Wahrhaftigkeit einer Religion handelt, erfreut es uns, einen
weiteren – von den Christen ins Extreme gezerrten Gegensatz – zu entkräften,
undzwar dass Muhammad (ﷺ) angeblich keine Wunder vollbracht habe, Jesus allerdings
schon. Dies – so führen die Missionare aus – soll einerseits ein Beweis dafür
sein, dass Muhammad (ﷺ) kein Prophet ist und andererseits, dass Jesus – Gott
bewahre – ein höherer Prophet gewesen ist.
Im Zuge der
modernen Islamkritik hat sich insbesondere eine bestimmte Gruppe, die sich als
eine „islamische“ bezeichnet, diese Kritik als Glaubensüberzeugung angeeignet:
die Rede ist von Qur’aniten, welche alle Hadith-Werke verwerfen und nur dem
Qur’an folgen (nicht wirklich).
2. Das Vollbringen eines Wunders ist als Beweis
für das Prophetentum nicht notwendig
Gemäß dem
Neuen Testament ist das Vollbringen eines Wunders keine Notwendigkeit für den
Beweis, dass bei einer Person das Prophetentum vorliegt. Beispielsweise hat
Johannes der Täufer, dessen Prophetentum unter Christen akzeptiert wird,
niemals ein Wunder vollbracht:
Johannes 10:41
Und viele
kamen zu ihm und sprachen: Johannes hat zwar kein Zeichen getan; aber
alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr.
Matthäus 21:26
Sagen wir
aber, sie war von Menschen, so müssen wir uns vor dem Volk fürchten, denn sie halten alle
Johannes für einen Propheten.
Sogar als
Jesus über ihn gefragt wurde, sagte er:
Matthäus 11:9
Oder was zu
sehen seid ihr hinausgegangen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Er ist mehr als ein
Prophet.
Johannes der
Täufer, der mehr als ein Prophet war, hat kein Wunder vollbracht und seine
Autorität als Prophet wird unter Christen weder bestritten, noch aus diesem
Grund angezweifelt. Das grundsätzliche Argument, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) kein
wahrer Prophet sein kann, bloß weil er keine Wunder vollbracht haben soll,
wurde durch die heilige Schrift der Christen selbst widerlegt. Da es also
möglich ist, ein Prophet zu sein und gleichzeitig keine Wunder vollbracht zu
haben, ist das einzige, was christliche Missionare vorwerfen können, dass die
authentischen Hadithe, die besagen, dass der Prophet (ﷺ) Wunder vollbracht hat,
auf irgendeine Weise widersprüchlich zum Qur’an sind, welcher angeblich lehrt,
dass der Prophet Muhammad (ﷺ) keine Wunder vollbringen konnte.
3. Quellen, die sie als Beweis für ihre Position
verwenden
3.1 Ahadith
Gelehrte haben
die Wunder des Propheten (ﷺ) zu Tausenden gezählt.[1]
jedoch gibt es einige, welche die Überlieferungen verneinen, in denen
Wunder erwähnt werden, da sie aussagen, dass sie dem Qur’an und den Hadithen
widersprechen. Sie sagen, dass Imam
Bukharis Kriterium, die Authentizität eines Hadithes zu beurteilen, ohne sie
mit dem Qur’an abzugleichen, falsch ist, da Hadithe, die dem Qur’an
widersprechen, abgelehnt werden sollten und basierend auf diesem Prinzip
behaupten sie, dass das Volbringen der Wunder durch den Propheten (ﷺ) dem
Qur’an widerspricht und ebenso folgender Aussage des Propheten (ﷺ) selbst:
Abu Huraira
berichtete: Der Prophet (ﷺ) sagte: „Es gab keinen Propheten unter den
Propheten, dem Wunder gegeben wurden, weswegen Leute Sicherheit oder Glauben
hatten, aber was
mir gegeben wurde war die göttliche Offenbarung, welche Allah mir offenbarte.
So hoffe ich, dass meine Befolger mehr sein werden als jene eines jeglichen
anderen Propheten am Tag des Gerichts.“ (Sahih al-Bukhari, Buch 96, Hadith 7)
Die Aussage
des Propheten (ﷺ) sagt nicht aus, dass ihm kein Wunder gegeben wurde; was sie
aussagt, ist, dass anderen Propheten als Beweis Wunder gegeben wurden und sein
Beweis für das Prophetentum die göttliche Inspiration ist, d.h. der Qur’an. Die
anderen unzähligen Wunder durch den gesegneten Propheten (ﷺ) hatten nicht das
Hauptziel, Menschen zu überzeugen; sie wurden hauptsächlich aufgrund der
Notwendigkeit seiner Leute vollzogen, welche bereits an ihn glaubten.
Beispielsweise, als die Nahrung für ein paar Leute vermehrt wurde und Hunderte
davon aßen, war die Absicht dieses Wunders nicht nur, den Glauben dieser
Personen zu stärken, sondern die primäre Absicht war es, die Mägen zu füllen,
die unter Hunger leideten.
Zweitens wurde
der Hadith, der oben zitiert wurde, von jenen, die behaupten, dass der Prophet
(ﷺ) keine Wunder vollbrachte, in mehreren Hinsichten falsch verstanden. Der
Hadith besagt, dass allen Propheten (inklusive dem Propheten Muhammad (ﷺ))
Wunder gegeben wurden und an der Stelle, an welcher der Prophet (ﷺ) „aber was
mir gegeben wurde“ sagt, liegt eine Betonung auf diese Worte vor, welche
indiziert, dass ihm ebenfalls Wunder gegeben wurden und zuzüglich (Betonung)
wurde ihm (extra) der Qur’an gegeben.
Ein weiterer
Hadith ist deutlicher in Hinsicht auf die Aussage des Propheten:
Es wird bei
der Autorität von Abu Huraira berichtet, dass der Gesandte Allahs (ﷺ) bemerkte:
Es gab niemals einen Propheten unter den Propheten, dem nicht ein Zeichen von den Zeichen verliehen wurde, welche (bereits den früheren Propheten) verliehen wurden. Die Menschen glaubten daran und wahrlich, mir wurde die Offenbarung (der Qur'an) verliehen, die mir Allah offenbarte. Ich hoffe, dass ich am Tag des Gerichts die größte Anhängerschaft haben werde. (Sahih Muslim, Buch 1, Hadith 292)
Es gab niemals einen Propheten unter den Propheten, dem nicht ein Zeichen von den Zeichen verliehen wurde, welche (bereits den früheren Propheten) verliehen wurden. Die Menschen glaubten daran und wahrlich, mir wurde die Offenbarung (der Qur'an) verliehen, die mir Allah offenbarte. Ich hoffe, dass ich am Tag des Gerichts die größte Anhängerschaft haben werde. (Sahih Muslim, Buch 1, Hadith 292)
Hier ist der
Bezug der Wunder, auf die sich der Prophet bezieht, deutlicher zu erkennen,
d.h. dass den Propheten als Beweis ihres Prophetentums Wunder gegeben wurden.
Denn der zweite Satz sagt aus, dass die Menschen durch diese Wunder geglaubt
haben, übereinstimmend mit dem ersten Hadith, in dem es heißt, dass Menschen
durch diese Wunder Sicherheit und Glauben hatten. Aber dem Propheten hingegen
wurde als Beweis für seine Wahrhaftigkeit als Prophet (ﷺ) der Qur’an gegeben,
welchen nicht nur die Menschen zu seiner Zeit bezeugen konnten, sondern heute
immer noch durch das Aufschlagen und Lesen bezeugen können. Das ist auch der Grund,
wieso der Prophet Muhammad (ﷺ) die Hoffnung hat, die meisten Anhänger zu haben,
da der Beweis seines Prophetentums nicht zeitlich eingeschränkt war und nur von
einer bestimmten Menschenmenge zu einer bestimmten Zeit gesehen werden konnte.
Die Hadithe sagen lediglich aus, dass die Menschen dem Propheten Muhammad (ﷺ) im
Gegensatz zu den anderen Propheten nicht durch Wunder geglaubt haben, sondern
primär durch die göttliche Offenbarung. Skeptiker, die wegen der Stelle „aber
was mir gegeben wurde...“ des ersten Hadith skeptisch waren, können hier sehen,
dass der Prophet (ﷺ) in seiner Aussage sich selbst von der Gabe der Wunder
nicht ausgeschlossen hat.
Die Aussage
des Propheten (ﷺ) in den Hadithen stimmt mit der folgenden Aussage Allahs
überein:
Qur’an 29:51
Genügt es ihnen denn nicht, daß Wir dir
das Buch herniedergesandt haben, das ihnen verlesen wird? Wahrlich,
hierin ist eine Barmherzigkeit und Ermahnung für ein Volk, das glaubt.
3.2 Qur’an-Verse
Aussagen im
Qur’an wie die im Folgenden werden auch von vielen falsch verstanden. Lasst uns
die Verse des Qur’an ausdiskutieren, welche fehlinterpetriert wurden, damit die
falsche Schlussfolgerung passt, dass dem Propheten (ﷺ) keine Wunder gegeben
wurden:
Qur’an 17:93
Sprich: „Preis
sei meinem Herrn! Bin
ich denn etwas anderes als ein Mensch, ein Gesandter?“
Die Ungläubigen
pflegten es, den Propheten (ﷺ) nach Wundern zu fragen, wie wenn er behauptet
hätte, Gott selbst zu sein und Allah wies ihn an, diese Worte ihnen
vorzutragen. Ein Wunder wird niemals von einem menschlichen Wesen vollbracht,
sondern von Allah durch einen bestimmten Menschen. Wenn jemand das Konzept des
Prophetentums nicht versteht und nach etwas fragt, das nicht islamisch ist,
wird er es nicht bekommen; das ist sehr einfach zu verstehen. Lasst uns weitere
falsch verstandene Verse betrachten:
Qur’an 17:94-95
Und nichts hat
die Menschen abgehalten zu glauben, als die Rechtleitung zu ihnen kam; doch sie
sagten nur: „Hat
Allah einen Menschen als Gesandten geschickt?“ Sprich: „Wären auf Erden
friedlich und in Ruhe wandelnde Engel gewesen, hätten Wir ihnen gewiß einen
Engel vom Himmel als Gesandten geschickt.“
Qur’an 25:7-8
Und sie sagen:
„Was ist mit
diesem Gesandten, daß er Speise ißt und auf den Märkten umhergeht? Warum
ist kein Engel zu ihm herabgesandt worden, um als Warner bei ihm zu sein? Oder
(warum ist) ihm kein Schatz herabgeworfen oder kein Garten gegeben worden,
wovon er essen könnte?“ Und die Ungerechten sagen: „Ihr folgt nur einem Mann,
der einem Zauber zum Opfer gefallen ist.“
Der Qur’an
lehrt, dass alle Propheten und Gesandte Gottes an die Menschheit menschliche
Wesen waren. Der Grund dafür ist, dass sie nicht nur die Botschaft überbringen,
sondern ihr Leben ebenso ein praktisches Beispiel dessen ist, wie sie die
Botschaft befolgen und anwenden müssen. Das macht Sinn - wenn ein Mensch das
kann, dann kann es theoretisch der Rest von uns auch! Wenn unser Gesandter ein
Engel wäre, hätten wir viele Ausreden hinsichtlich dessen, dass wir nicht wie
ein Engel sein können, da es für einen Engel ja einfacher ist, engelhaft zu
sein!
Basierend auf
den nun folgenden Versen wird behauptet: der menschliche Verstand schreibt vor,
dass niemand Wunder leugnen würde und einen Menschen, der solche mächtige
Wunder vollbringt, als „Besessener“ oder „Verrückter“ bezeichnen würde. Aber
die Leute, die ihn kannten, nannten ihn tatsächlich bei solchen Namen:
Qur’an 34:46
Sprich: „Ich
mahne euch nur an eines: daß ihr euch ernsthaft mit Allahs Sache - zu zweit
oder einzeln - befaßt und dann nachdenken sollt. Es ist in eurem Gefährten (dem
Propheten) keine Besessenheit; er ist für euch nur ein Warner vor einer
bevorstehenden strengen Strafe.“
Qur’an 81:22
und euer Gefährte ist nicht ein
Besessener.
Qur’an 25:8
„Oder (warum
ist) ihm kein Schatz herabgeworfen oder kein Garten gegeben worden, wovon er
essen könnte?“ Und die Ungerechten sagen: „Ihr folgt nur einem Mann, der einem Zauber zum
Opfer gefallen ist.“
Der logische
Menschenverstand hinter diesen Versen sei, dass aufgrund dessen, dass er als Verrückter
oder Besessener bezeichnet wird, es daran liegen müsse, dass er keine Wunder
vollbringen konnte; denn sonst – so die Kritiker – würde keiner so einen
Menschen leugnen. Wenn dies der Fall wäre, dann hätten Nationen zuvor ihre
Gesandten, die zu ihnen mit deutlichen Wundern kamen, nicht getötet. Ein
Atheist, der diese Wunder verleugnet, ist ein anderes Thema, aber die Tatsache
bleibt bestehen, dass diese Propheten Dinge brachten, die für jene, die danach
trachteten, sie zu töten, unerklärlich waren.
Zweitens wurde
der Prophet (ﷺ) von den Ungläubigen nicht nur als Verrückter bezeichnet,
sondern auch als Zauberer[2], zusätzlich zu
anderen beleidigenden Bezeichnungen.
Drittens: wenn
jemand eine andere Person als etwas abstempelt, so ist es wegen einer Sache,
die man im Gegenzug dazu tut. Als sie den Propheten (ﷺ) als Zauberer beschimpften,
war dies eine Antwort auf seine Wunder, die er ihnen vorbrachte; als sie ihn
als Verrückten beschimpften, so war dies aufgrund seiner großartigen Rede und
seinen mächtigen Worten und Informationen und Warnungen über das Jenseits und
so weiter. Zu sagen, dass er als Verrückter bezeichnet wurde, weil er keine
Wunder vollbringen konnte, ist absurd.
Viertens zeigt
uns der Kontext dieser Verse den Grund, wieso er als Verrückter bezeichnet
wurde. Es war das Wunder der Himmelfahrt des Propheten (ﷺ), weswegen die Ungläubigen
ihn so bezeichneten (siehe 81:23). Der 46. Vers der 34. Sure ist ebenfalls
selbsterklärend; als Antwort auf das Rechtleiten und die Warnungen des
Propheten (ﷺ) bezeichneten die Ungläubigen ihn als Besessenen.
In Hinsicht
auf die folgenden Verse wird behauptet: niemand würde von ihm Wunder verlangen,
wenn er bereits welche vollzogen hätte:
Qur’an 15:7-8
„Warum bringst du nicht Engel zu uns,
wenn du einer der Wahrhaftigen bist?“ Wahrlich, Wir senden keine Engel
hinab, außer aus triftigem Grunde, und dann wird ihnen kein Aufschub gewährt.
Qur’an 13:7
Und diejenigen, die nicht glauben,
sagen: „Warum wurde kein Zeichen von seinem Herrn zu ihm herabgesandt?“ Du bist nur
ein Warner. Und für jedes Volk wird ein Führer (eingesetzt).
Wie wir
gesehen haben, haben die Ungläubigen den Propheten (ﷺ) als Antwort auf die
Wunder, die er brachte, als Zauberer bezeichnet. Es war ein Brauch der Ungläubigen,
die Wunder als Zauber hinwegzudeuten. Allah, der Allmächtige, beantwortete ihre
Forderung, ein Wunder zu zeigen, aber als sie fortfuhren, abzulehnen und
weiterhin danach zu fragen, wurden ihre unnötigen Forderungen abgelehnt. Der Grund
hierfür war, dass sie nicht die Intention dazu hatten, an diese zu glauben und
solche Ereignisse einfach als Zauberei bezeichnen würden. Sie würden die Wunder
als Zauber ablehnen und mehr fordern, so sehr, dass sie danach forderten, die
Engel zu sehen.
Qur’an 3:184
Und wenn sie
dich der Lüge bezichtigen, so sind schon vor dir Gesandte der Lüge bezichtigt
worden, obwohl sie mit den deutlichen Zeichen, den Schriften und dem
erleuchtenden Buch kamen.
Dieser Vers
wurde separat ausdiskutiert: Irrt der Qur’an in 3:183? (KOMMT NOCH!)
Schauen wir
uns noch weitere Verse an, die verwendet werden, bei denen es sich jedoch
vielmehr um Aufforderungen der Vollbringung bestimmter Wunder handelt.
Qur’an 2:118
Und diejenigen, die kein Wissen
besitzen, sagen: „Warum spricht Allah nicht zu uns oder sendet uns ein
Zeichen?“ So, wie sie reden, redeten auch diejenigen vor ihnen. Ihre Herzen
sind einander gleich. Wir haben die Ayat klargemacht für Leute mit sicherem Glauben.
Dem obigen
Vers ist klar zu entnehmen, dass die Ungläubigen - genauso wie die Ungläubigen
vor ihnen - sagten, dass zu ihnen kein Zeichen kam. Im Vers erhebt der Qur’an
nicht den Anspruch, dass Allah ihnen kein Zeichen sandte.
Dieser Vers
zeigt nicht, dass der Prophet (ﷺ) keine Wunder vollbrachte. Der Vers wurde in
Madinah offenbart und die mehrheitliche Meinung ist, dass sich dieser Vers auf
die Juden und Christen bezieht, vor Allem aber auf die Juden, die den Propheten
Muhammad (ﷺ) als Beweis für die Wahrhaftigkeit seines Prophetentums
aufforderten, dass Allah mit ihnen sprechen soll. Als sie dies sagten,
offenbarte Allah diesen Vers (siehe Tabaris Exegese HIER). Dies
geschah nach der mekkanischen Zeit, als der Prophet (ﷺ) das Wunder der
Mondspaltung vor den Augen der polytheistischen Araber durch Allahs Erlaubnis
ausführte.
Andere
Meinungen sind, dass der Vers sich hier auf die Ungläubigen Mekkas bezieht.
Dies ist jedoch irrelevant, da der Vers nicht aussagt, dass der Prophet (ﷺ)
keine Wunder vollbracht hat, sondern vielmehr, dass die Ungläubigen den
Propheten (ﷺ) damit beschuldigten, dass er keine Wunder vollbracht hat und es
gibt einen großen Unterschied zwischen diesen beiden Dingen.
Denn der Vers
sagt, dass die Propheten vor den Ungläubigen dieselbe Behauptung aufgestellt
haben, von jenen Propheten wir aber durch unzählige Geschichten aus dem Qur’an
wissen, dass sie mit klaren Zeichen kamen, was die Islamkritiker selbst nicht
leugnen können.
Qur’an 2:145
Doch, wenn du denjenigen, denen das
Buch gegeben wurde, alle Beweise brächtest, würden sie deine Qibla nicht
befolgen. Und du befolgst ihre Qibla nicht; sie befolgen ja selbst
untereinander ihre jeweilige Qibla nicht. Doch solltest du ihrem Ansinnen
folgen nach dem, was dir an Wissen zugekommen ist, so würdest du bestimmt zu
denen gehören, die Unrecht tun.
Wiederum
leugnet dieser Vers nicht, dass der Prophet Muhammad Wunder vollbracht hat.
Allah teilt dem Propheten (ﷺ) lediglich mit, dass wenn er mit Beweisen jeder
Art käme und eine unbegrenzte Anzahl an Wunder vollbracht hätte, sie ihm immer
noch nicht glauben würden (siehe Tafsir Ibn Kathir, Quelle). Der
Vers zeigt nicht, dass der Prophet keine Wunder vollbracht hat.
Qur’an 6:37
Sie sagen: „Wäre ihm von seinem Herrn
ein Zeichen niedergesandt worden!“ Sprich: „Allah hat die Macht, ein
Zeichen herabzusenden, doch die meisten von ihnen wissen es nicht!“
Man sollte
wiederum die Aussage des Verses beachten. Der Qur’an zitiert das, was die
Ungläubigen sagen. Es ist nicht der Qur’an selbst, welcher sagt, dass der
Prophet keine Wunder vollbracht hat.
Die Zeichen,
über jene sie reden, die nicht niedergsandt wurden sind jene, nach denen sie
spezifisch fragen, wie jene, die sie in Qur’an 17:90-93 forderten. Allah jedoch
sagt, dass Er diese Zeichen senden könnte, wenn Er es gewollt hätte, „doch die meisten von ihnen wissen es nicht!“, d.h.
sie wissen nicht, welcher Prüfung und Auferlegung sie ausgesetzt wären, wenn
Allah wirklich die Zeichen senden würde, nach denen sie fragen und Er lehnte
dies ab (siehe Tafsir Jalalayn, Quelle).
Der Vers
leugnet also nicht, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) ihnen jemals die Zeichen
zeigte, nach denen sie spezifisch fragten. Das ist dasselbe, wonach die Thamud
den Propheten Salih fragten, dass Allah ein weibliches Kamel aus dem Berg
hervorbringen soll (Qur’an 17:59) oder wie die Apostel Jesus danach fragten,
dass Allah ihnen einen Tisch vom Himmel herniedersenden soll (Qur’an 5:112) und
Er davor warnte, dass wenn jemand hernach nicht glauben würde, nachdem Er das
Zeichen herniedersandte, Er die Personen auf die Schlimmste Weise auf der Erde
strafen würde, wie Er es bei keiner anderen Person tun wird (Qur’an 5:115).
Die
grundlegende Aussage des Verses ist also, dass sie die Konsequenzen dessen, in
was sie sich selbst hineinreiten, wenn sie nach solchen spezifischen Zeichen
fragen, nicht kennen (siehe Tafsir Jalalayn, Quelle).
Ein gutes
Verständnis hiervon bietet uns folgende Überlieferung, welche Imam Ahmad mit
seinem isnad berichtete, dass Ibn Abbas sagte:
Die Leute der
Quraysh sagten zum Propheten: „Bete zu deinem Herrn, damit er den Berg Safaa zu
Gold umwandelt und wir werden an dich glauben.“ Er antwortete: „Würdet ihr
wirklich glauben?“ Sie sagten: „Ja.“ So bat er (seinen Herrn) darum und Jibreel
kam und sagte: „Dein Herr überbringt dir den Salam (d.h. grüßt dich) und sagt:
„Wenn du es dir
wünschst, wird der Berg Safaa für sie zu Gold umgewandelt, doch wer auch immer
danach nicht glaubt, den werde Ich strafen, wie Ich niemanden (zuvor) unter den
Menschen und Jinn bestraft habe. (Oder) wenn du es dir wünschst, öffne
ich das Tor zur Vergebung und Barmherzigkeit.““ Er antwortete: „Vielmehr das
Tor der Barmherzigkeit und Vergebung.“ (Imam Ahmad, Band 1, 242, 258, 345;
Hakim, Band 1, 119/174; Haythami, Band 7, 50)
Qur’an 6:109
Und sie haben
bei Allah hoch und heilig geschworen, wenn zu ihnen nur ein Zeichen käme, würden sie sicherlich
daran glauben. Sprich: „Über die Zeichen verfügt Allah. Und was gibt
euch die Sicherheit, daß sie glauben, wenn sie kommen?“
Das ist
dasselbe wie der vorherige Vers. Sie fragen nach spezifischen Zeichen (siehe
Tafsir Jalalayn, Quelle) und der Qur’an zitiert sie in ihrer Schwur. Dies
leugnet nicht die Tatsache, dass der Prophet (ﷺ) Wunder vollbrachte. Der Grund,
den wir erkennen, weswegen Allah die Zeichen, nach denen sie fragen, nicht herabsendet,
liegt an Seiner Allwissenheit. Er weiß, dass sie nicht glauben werden, genauso
wie die vorherigen Generationen nie geglaubt haben und aus Seiner
Barmherzigkeit heraus will Er diese nicht bestrafen, weil sie Seine Zeichen
leugnen.
Qur’an 10:20
Und sie sagen: „Warum ist nicht ein
Zeichen zu ihm von seinem Herrn herabgesandt worden?“ Sprich: „Das
Verborgene gehört Allah allein. Darum wartet ab; seht, ich warte auch mit euch
ab.“
Qur’an 13:7
Und diejenigen, die nicht glauben,
sagen: „Warum wurde kein Zeichen von seinem Herrn zu ihm herabgesandt?“ Du bist nur
ein Warner. Und für jedes Volk wird ein Führer (eingesetzt).
Qur’an 13:27
Und jene, die ungläubig sind, sagen:
„Warum ist ihm von seinem Herrn kein Zeichen herabgesandt worden?“ Sprich: „Allah
läßt zugrunde gehen, wen Er will, und leitet die zu Sich, welche sich
bekehren.“
Wiederum
sollte man anmerken, dass die obigen Verse das zitieren, was die Ungläubigen
sagen.
Für den Vers
gibt es drei mögliche Erklärungen:
Eine ist, dass
sie weiterhin nach den spezifischen Zeichen fragen, welche sie forderen (siehe
Tafsir des Qurtubi, Quelle). Sie forderten Zeichen wie
beispielsweise, dass Safa (ein Berg) in Gold umgewandelt wird, dass die Berge,
die Mekka umschließen, verschwinden und stattdessen Flüsse, Gärten usw. gesetzt
werden (siehe Tafsir des Ibn Kathir, Quelle).
Die zweite
ist, dass auch wenn die Ungläubigen stets Zeichen fordern, dies nicht bedeutet,
dass ihnen überhaupt kein Zeichen herabgesandt wurde. Ungläubige werden weiterhin
Zeichen fordern und niemals glauben, wie wir bereits erklärt haben.
Drittens: auch
wenn das Zeichen ihnen gegeben wird, werden sie nicht nachlassen und sturr sein
und ein spezifisches Zeichen einfordern.
Hier ein gutes
Beispiel aus dem Markusevangelium:
Markus 8:11-12
Und die
Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, versuchten ihn und forderten von ihm ein
Zeichen vom Himmel. Und er seufzte in seinem Geist und sprach: Was fordert doch
dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem
Geschlecht kein Zeichen gegeben werden!
Eine Auslegung
hierzu:
1. (11-12) forderten von
ihm ein Zeichen vom Himmel
a. Sie halten nicht einfach nach einem weltlichen Wunder Ausschau, sondern nach einem dramatischen Zeichen vom Himmel; etwas wie Elijahs Feuer aus dem Himmel
(...)
b. Jesus lehnt ab, denn Seine Wunder sind nicht um der Überzeugung der verhärteten Ungläubigen Willen, sondern sie zeigen die Kraft Gottes im Kontext der Barmherzigkeit. (David Guzik, Study Guide for Mark Chapter 8, Quelle)
a. Sie halten nicht einfach nach einem weltlichen Wunder Ausschau, sondern nach einem dramatischen Zeichen vom Himmel; etwas wie Elijahs Feuer aus dem Himmel
(...)
b. Jesus lehnt ab, denn Seine Wunder sind nicht um der Überzeugung der verhärteten Ungläubigen Willen, sondern sie zeigen die Kraft Gottes im Kontext der Barmherzigkeit. (David Guzik, Study Guide for Mark Chapter 8, Quelle)
Wie wir sehen,
bestanden sie immer noch darauf, Jesus nach einem Wunder zu fragen, auch wenn
er mehrere Wunder vollbracht hat, wie beispielsweise, dass er durch Allahs
Erlaubnis den Toten zurück zum Leben gebracht hat, den Blinden geheilt hat und
vieles mehr.
Qur’an 17:59
Und nichts könnte Uns hindern, Zeichen
zu senden, obwohl die Früheren sie verworfen hatten. Und Wir gaben den Thamud
die Kamelstute als ein sichtbares Zeichen, doch sie frevelten an ihr. Und Wir
senden Zeichen, nur um abzuschrecken.
Wiederum
bezieht sich das darauf, den Quraysh spezifische Zeichen zu senden, wie es bei
den Thamud mit dem weiblichen Kamel beispielsweise der Fall war (siehe Tafsir
des Qurtubi, Quelle). Allah sandte das Tier ihnen nicht als eine
Barmherzigkeit, denn Er weiß, dass wenn Er die Zeichen, nach denen sie gefragt
haben, herabsendet, sie weiterhin nicht glauben würden. Wenn Allah das Zeichen
herabsenden würde und sie weiterhin im Unglauben verharren würden, so müsste
Allah sie vernichten, um Sein Versprechen einzuhalten. Ein Beweis dafür, dass
der Vers sich auf ein spezifisches Wunder bezieht, ist, dass Allah das Beispiel
der Thamud und das des Kamels erwähnt, weil die Thamud nach diesem bestimmten
Wunder fragten. Wir wiederholen auch hier: der Vers sagt nirgendwo aus, dass
keine Zeichen jemals herabgesandt wurden.
Qur’an 17:90-93
Und sie sagen:
„Wir werden dir nimmermehr glauben, bis du uns einen Quell aus der Erde
hervorsprudeln läßt; oder (bis) du einen Garten mit Dattelpalmen und Trauben
hast und mittendrin Bäche in reichlicher Weise hervorsprudeln läßt; oder (bis)
du den Himmel über uns in Stücken einstürzen läßt, wie du es behauptest, oder
(bis du) Allah und die Engel vor unser Angesicht bringst; oder (bis) du ein
prunkvolles Haus besitzt oder zum Himmel aufsteigst; und wir werden nicht eher
an deinen Aufstieg glauben, bis du uns ein Buch hinabsendest, das wir lesen
können.“ Sprich: „Preis sei meinem Herrn! Bin ich denn etwas anderes als
ein Mensch, ein Gesandter?“
Sie fragten
den Propheten, all dies zu tun und der Prophet (ﷺ) erzählt ihnen einfach, dass
er nur ein menschliches Wesen wie sie ist. Er konnte diese Wunder nicht vollbringen
und seine einzige Aufgabe war es, die Botschaft Allahs ihnen zu übermitteln.
Nur Allah kann diese Dinge vollbringen und nicht der Prophet (ﷺ) selbst (Tafsir
des Tabari, Quelle).
Wie sollte
dieser Vers zeigen, dass der Qur’an sagt, dass der Prophet kein Wunder
vollbringen konnte? Ja, der Vers zeigt, dass der Prophet (ﷺ) keine Wunder von
sich selbst aus vollbringen konnte, sondern lediglich durch die Kraft und
Erlaubnis Allahs. Aber wo zeigt der Vers denn, dass keine Zeichen durch den
Propheten gezeigt wurden?
Darüber hinaus
beweist der Vers weiterhin, was wir vorhin gesagt haben, undzwar dass die
Ungläubigen nach bestimmten Zeichen fragten und diese ihnen nicht gegeben
wurden.
Qur’an 28:48
Doch als nun
die Wahrheit von Uns zu ihnen kam, da sagten sie: „Warum ist ihm nicht das gleiche
gegeben worden wie das, was Moses gegeben wurde?“ Haben sie denn nicht
das geleugnet, was Moses zuvor gegeben wurde? Sie hatten gesagt: „(Dies sind)
zwei Zauberwerke, die einander stützen.“ Und sie sagten: „Wir leugnen beide.“
Wiederum
fragen sie nach spezifischen Zeichen. Sie fragen nach Zeichen, die ähnlich wie
die des Mose sind, wie beispielsweise die Heuschreckenplage, der Stock, der zur
Schlange wurde, die weiße Hand oder das Trennen des Meers (siehe Tafsir des Ibn
Kathir, Quelle).
Qur’an 29:48-51
Und nie zuvor
hast du in einem Buch gelesen, noch konntest du eines mit deiner Rechten
schreiben; sonst hätten die Verleugner daran gezweifelt. Nein, es sind klare
Zeichen in den Herzen derer, denen das Wissen gegeben wurde. Es gibt keinen,
der Unsere Zeichen leugnet außer den Ungerechten. Und sie sagten: „Warum wurden
keine Zeichen zu ihm von seinem Herrn herabgesandt?“ Sprich: „Die Zeichen sind
allein bei Allah, und ich bin nur ein deutlicher Warner.“ Genügt es ihnen denn
nicht, daß Wir dir das Buch herniedergesandt haben, das ihnen verlesen wird?
Wahrlich, hierin ist eine Barmherzigkeit und Ermahnung für ein Volk, das
glaubt.
Gewisse
christliche Missionare versuchen, diesen Vers zu verwenden, um zu zeigen, dass
Allah sagt, dass der Qur’an ein ausreichendes Zeichen ist, sodass keine anderen
Zeichen von Ihm herabgesandt werden, da dies sonst dem Vers widersprechen
würde. Zuerst sollten wir jedoch verstehen, dass der Qur’an für jeden
objektiven Wahrheitssuchenden tatsächlich ein ausreichendes Zeichen ist. Jedoch
waren die Quraysh zu sturr, um sich auf Wahrheitssuche zu begeben und aus
diesem Grund hat Allah ebenso andere Zeichen herabgesandt. Beispielsweise mag
ein Lehrer im Klassenzimmer seinen Schülern etwas glasklar erklären, doch sie
würden es immer noch nicht verstehen, sodass der Lehrer zusätzliche Zeit
aufbringen muss, diese zu lehren. Nur weil die Schüler anfangs nicht verstanden
haben, was der Lehrer sagen wollte, impliziert dies notwendigerweise nicht,
dass der Lehrer nicht verständlich genug gelehrt hat oder dass das, was er am
Anfang gesagt hat, nicht ausreichend war. Ähnlicherweise – nur weil der Qur’an
nicht ausgereicht hat, die Quraysh zu überzeugen, bedeutet dies nicht, dass der
Qur’an an sich kein ausreichendes Zeichen ist.
Wiederum: das
Zeichen der Mondspaltung wurde ihnen gezeigt und sie bezeichneten es als
Zauberei (siehe Tafsir Ibn Kathir, Quelle).
Was Vers 51
angeht, so spricht dieser über eine andere Situation und bezieht sich nicht auf
dieselben Personen in Vers 50.
Vers 51 wurde
offenbart, weil es eine Gruppe an Gefährten des Propheten gab, welche einige
Teile aus den Büchern der Juden übernahmen und es pflegten, diese zu lesen.
Dann wurde Vers 51 offenbart, um diese zurechtzuweisen, indem Allah sagt, dass
der Qur’an für ihre Errettung ausreicht. Sogar der Prophet selbst sagte, dass
wenn Moses immer noch am Leben wäre, er ihm (Muhammad) folgen würde (siehe
Tafsir des Tabari, Quelle und Tafsir des Qurtubi, Quelle).
Einige mögen
nun sagen, dass unsere Aussage, dass der Vers sich auf eine andere Gruppe der
Leute als in Vers 50 bezieht, ein verzweifelter Versuch unsererseits ist. Dies
ist aber nicht richtig. Man bemerke, dass die Ungerechten sagen: „Warum wurden keine Zeichen zu ihm von seinem Herrn
herabgesandt?“ Die Antwort auf jene ist „Die
Zeichen sind allein bei Allah, und ich bin nur ein deutlicher Warner.“
Die Antwort auf die Ungerechten endet also genau an dieser Stelle. Dann spricht
Vers 51 über eine unterschiedliche Gruppe an Menschen. Hier liegen keine
„verzweifelten“ Auslegungen vor.
Zusammenfassung dieses Abschnitts: Die Wunder
des Propheten (ﷺ), die in den Hadithwerken überliefert wurden, sind wahr und
widersprechen weder Qur’an noch anderen Ahadith. Der Qur’an muss als ganzes
gelesen werden und mit der Berücksichtigung des jeweiligen Kontexts und die
Kontexte der Verse sollten auch bekannt sein. Wenn man alle Punkte miteinander
verbindet und die Verse allesamt betrachtet, sieht man, dass der Qur’an
tatsächtlich bestätigt, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) durch Allahs Erlaubnis
Wunder vollbracht hat, doch für die Ungläubigen war das nichts als Magie und
sie bestanden immer weiter darauf, dass er spezifische Wunder vollbringt. Nur
weil sie die spezifischen Zeichen, nach denen sie gefragt haben, nicht erhalten
haben, bedeutet das nicht, dass ihnen keine Zeichen gezeigt wurden.
4. Gemäß
der Logik der Polemiker hat Jesus ebenso keine Wunder vollbracht
In den
qur’anischen Versen, die von den Missionaren wiederholt zitiert werden, um
beweisen zu wollen, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) keine Wunder vollbracht hat,
lesen wir, wie die Ungläubigen den Propheten herausforderten, ein Wunder zu
vollbringen, er es ablehnte und sagte: „Über die
Zeichen verfügt Allah“ und „Bin ich denn
etwas anderes als ein Mensch, ein Gesandter?“
Der Grund
hierfür ist, dass es für den Propheten (ﷺ) nicht erforderlich ist, Wunder zu
vollbringen, wann immer er dazu aufgefordert wird, vor Allem dann, wenn es sich
hierbei um eine Herausforderung handelt oder ein Spott vorliegt. Laut dem Neuen
Testament tat Jesus dasselbe, beispielsweise lesen wir:
Markus 8:11-12
Und die
Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, versuchten ihn und forderten von ihm
ein Zeichen vom Himmel. Und er seufzte in seinem Geist und sprach: Was fordert doch
dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem
Geschlecht kein Zeichen gegeben werden!
Die Pharisäer
wollten ein Wunder als Test, aber er hat ihnen weder ein Wunder gezeigt, noch
sich auf ein vorheriges bezogen. Vielmehr zeigt seine Aussage „Es wird diesem
Geschlecht kein Zeichen gegeben werden!“, dass er ihnen niemals ein
Zeichen zeigen wird.
Im JFB
Kommentar heißt es:
Von ihm ein
Zeichen vom Himmel fordern, ihn versuchen – nicht wirklich für die Überzeugung
auf ein Beweis hoffen, sondern in der Hoffnung, ihn einzufangen. (Robert Jamieson, A. R. Fausset and
David Brown Commentary Critical and Explanatory on the Whole Bible).
In Matthew
Henrys Kommentar heißt es:
Christus
weigerte sich, ihre Forderung zu beantworten. Wenn sie nicht überzeugt werden,
sollen sie es nicht.
(Matthew Henry's Concise Commentary on the Whole Bible).
(Matthew Henry's Concise Commentary on the Whole Bible).
Ein weiteres
Beispiel:
Lukas 23:8-11
Als aber
Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er hätte ihn längst gerne gesehen; denn er hatte von
ihm gehört und hoffte, er würde ein Zeichen von ihm sehen. Und er fragte
ihn mancherlei. Er antwortete ihm aber nichts. Die
Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten standen dabei und verklagten ihn
hart. Aber Herodes mit seinen Soldaten verachtete und verspottete ihn,
legte ihm ein weißes Gewand an und sandte ihn zurück zu Pilatus.
Jesus zeigte
zu jener Zeit kein Wunder, obwohl Herodes hoffte, eines dieser zu sehen. Hätte
er ein Wunder gezeigt und wäre Herodes Zeuge seiner Tat, würde er die Juden zum
Schweigen bringen und die Leute würden sich nicht über ihn lustig machen.
Hier ist ein
drittes Beispiel:
Lukas 22:63-65
Die Männer
aber, die Jesus gefangen hielten, verspotteten ihn und schlugen
ihn, verdeckten sein Angesicht und fragten: Weissage, wer ist's, der dich schlug? Und viele andere Lästerungen sagten sie gegen
ihn. (siehe auch Matthäus 26:67-68 und Markus 14:65)
Da ihre Frage
die Verhöhnung zum Ziel hatte, antwortete Jesus ihnen nicht.
Viertes
Beispiel:
Matthäus 27:39-44
Die aber
vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Der du den Tempel
abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn
bist, und steig herab vom Kreuz! Desgleichen spotteten auch die
Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andern hat er geholfen
und kann sich selber nicht helfen. Er ist der König von Israel, er steige nun
herab vom Kreuz. Dann wollen wir an ihn glauben. Er
hat Gott vertraut; der
erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin
Gottes Sohn. Desgleichen schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm
gekreuzigt waren. (siehe auch Markus 15:29-32 und Lukas 23:35-39)
Jesus hat sich
weder selbst gerettet, noch kam er vom Kreuz herunter, obwohl die Hohepriester,
die Schreiber und Älteren, jene, die an ihm vorbeiliefen und sogar die Diebe
ihn verspotteten. Die Hohepriester, Schreiber und Älteren sagten: „er steige nun
herab vom Kreuz. Dann wollen wir an ihn glauben.“ Aber er tat es nicht,
weil ihre Absicht die Verspottung war.
Fünftes
Beispiel:
Matthäus 4:3-7
Und der
Versucher trat herzu und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot
werden. Er aber antwortete und
sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot
allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.« Da
führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne
des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es
steht geschrieben (Psalm 91,11-12): »Er wird seinen Engeln für dich Befehl
geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an
einen Stein stößt.« Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch
geschrieben (5. Mose 6,16): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht
versuchen.«
Der Teufel forderte
Jesus dazu auf, zwei Wunder zu vollbringen, als eine Prüfung, aber er wies das
zurück. Vielmehr bezeugte er: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.“
In Peoples New
Testament, heißt es:
Wenn du Gottes Sohn bist. „Wenn“ weist
auf Zweifel hin, und vielleicht, auf eine Verspottung. Es ist ein listiger
Apell an Christus, ein Wunder zu vollbringen, um seinen Hunger zu befriedigen
und seine Macht zu zeigen. (Peoples New Testament, Commentary on Matthew 4:3).
In John
Wesleys Bible Notes heißt es:
Der Mensch lebt nicht vom Brot
allein
– Das bedeutet, durch was auch immer Gott befiehlt, ihn aufrecht zu erhalten. Deswegen ist es nicht
notwendig, dass ich ein Wunder vollbringe, um Brot zu beschaffen, ohne dass ich
auf irgendeine Weise den Willen meines Vaters bekanntgebe. (John
Wesley's Bible Notes, Commentary on Matthew 4:4).
Sechstes
Beispiel:
Johannes 6:29-31
Jesus
antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt,
den er gesandt hat. Da sprachen sie zu ihm: Was tust du für ein Zeichen, auf dass
wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? Unsre Väter haben Manna gegessen
in der Wüste, wie geschrieben steht (Psalm 78,24): »Brot vom Himmel gab er
ihnen zu essen.«
Juden
forderten nach einem Zeichen, doch Jesus hat ihnen keines gezeigt, noch bezog
er sich auf ein vorheriges. Ganz im Gegenteil gab er vage Antworten und „Viele nun
seiner Jünger, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede; wer kann sie
hören? Da Jesus aber bei sich selbst merkte, dass seine Jünger darüber
murrten, sprach er zu ihnen: Nehmt ihr daran Anstoß?“ (Johannes 6:60-61) Viele
Jünger verließen ihn sogar: „Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen
hinfort nicht mehr mit ihm.“ (Johannes 6:66)
Siebtes
Beispiel:
1. Korinther 1:22-23
Denn die Juden fordern Zeichen und die
Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen Christus, den
Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit.
Juden forderten von den Jüngern,
Wunder zu vollbringen, wie sie es pflegten, Jesus dazu aufzufordern. Jedoch
predigten sie stattdessen den gekreuzigten Christus.
All die obigen
Beispiele beweisen, dass Jesus und die Jünger weder Wunder vollbrachten, als
sie dazu aufgefordert wurden, noch sich auf vorherige Wunder bezogen. Wenn wir
nun diese Verse verwenden würden und dazu behaupten würden, dass Jesus und die
Jünger nicht in der Lage waren, Wunder zu vollbringen, würden christliche
Missionare uns Heuchelei, Oberflächlichkeit und fehlende Auffassungsgabe
vorwerfen. Jedoch sehen sie kein Problem darin, diese verschlagene Methodik am
Qur’an anzuwenden, um ihre Behauptungen zu stützen. Das ist der Grund, warum
wir Muslime das christliche Argument gegen die Wunder des Propheten Muhammad (ﷺ)
ablehnen. Vor Allem finden sich seine Wunder im edlen Qur’an und in den
authentischen Überlieferungen!
5. Der Qur’an bestätigt die Wunder des Propheten
Muhammad
5.1 Allgemeine Aussagen des Qur’an
Wunder des
Propheten Muhammad (ﷺ) werden sowohl im Qur’an, als auch in den Hadithen
erwähnt. Der Qur’an erwähnt die Wunder an vielen Stellen in einer kollektiven
Art und Weise. Beispielsweise lesen wir:
Qur’an 37:14-15
Und wenn sie ein Zeichen
sehen, so verdrehen sie es zu Spott, und sie sagen: „Das ist nichts als offenkundige
Zauberei.“
Imam
az-Zamakhshari schreibt in seinem Kommentar:
Wenn sie eines
der klaren Zeichen Allahs sehen, wie das Spalten des Mondes, „verdrehen sie es zu Spott“, d.h. um sich darüber
lustig zu machen. (Tafsir-ul-Kashaf von Imam Az-Zamakhshari, Band 3, S.
337)
Imam
Fakhr-ud-Deen Ar-Razi schreibt:
Die vierte
Sache, die Allah, der Höchsten, über sie erwähnt, ist, dass sie sagen: „Das ist nichts als offenkundige Zauberei.“, d.h.
wenn sie ein Wunder sehen, machen sie sich darüber lustig, weil sie denken, dass
es eine Art der Zauberei ist. (At-tafsir-ul-Kabir von Fakhr-ud-Deen
Ar-Razi, Band 26, S. 128).
Imam
Al-Baidawi schreibt:
„Und
wenn sie ein Zeichen sehen“, d.h. ein Wunder, welches die Wahrhaftigkeit des
Sprechers beweist.
(Tafsir-ul-Baidawi, S. 590).
(Tafsir-ul-Baidawi, S. 590).
Bei
al-Jalalayn heißt es:
„Und
wenn sie ein Zeichen sehen“, d.h. wie beispielsweise das Spalten des Mondes. (Tafsir-ul-Jalalayn,
S. 424).
Ein Weiteres
Beispiel:
Qur’an 54:2
Doch wenn sie ein Zeichen
sehen, wenden sie sich ab und sagen: „(Dies ist) ein ewiges Zauberwerk.“
Imam az-Zamakhshari
schreibt:
Als sie eine
Reihe an Wundern und Zeichen sahen, sagten sie: „(Dies
ist) ein ewiges Zauberwerk.“ (Tafsir-ul-Kashaf, Band 4, S. 308).
Bei
al-Jalalayn heißt es:
„ein
Zeichen“, d.h. ein Wunder von ihm (Friede sei auf ihm). (Tafsir-ul-Jalalayn,
S. 508).
Drittes
Beispiel:
Qur’an 3:86
Wie soll Allah
ein Volk leiten, das ungläubig wurde nach seinem Glauben und nachdem es bezeugt
hatte, daß der Gesandte wahrhaftig sei, und nachdem die deutlichen Zeichen zu ihnen gekommen
waren? Und Allah leitet die Ungerechten nicht.
Imam az-Zamakhshari
schreibt:
„deutliche
Zeichen (al-Bayyinat)“ sind Beweise aus dem Qur’an und andere Wunder, durch
die das Prophetentum begründet wird.“ (Tafsir-ul-Kashaf, Band 1, S. 442).
Das arabische
Wort „al-Bayyinat“ wird im Qur’an oft verwendet, um Wunder auszudrücken, wie in
2:87, 2:253, 4:153, 5:110, 7:101, 10:13, 10:74, 16:44, 20:72, 40:28, 57:25,
64:6 und anderen Versen.
Viertes
Beispiel:
Qur’an 6:21
Und wer ist
ungerechter, als wer gegen Allah eine Lüge ersinnt oder Seine Zeichen für Lüge
erklärt? Gewiss, den Ungerechten wird es nicht wohl ergehen.
Imam
al-Baidawi schreibt:
„Oder
seine Zeichen für Lüge erklärt?“ durch den Unglauben an den Qur’an und
den Wundern, sie Zauberei bezeichnend.“ (Tafsir-ul-Baidawi, S. 171).
Imam az-Zamakhshari
schreibt:
Sie vertraten
zwei widersprüchliche Positionen: sie erzählten Lügen über Allah, ohne dass sie
Beweise haben und glaubten nicht an das, was durch scharfe Beweise bestätigt
wurde. (...) Sie glaubten nicht an den Qur’an und an die Wunder und
bezeichneten sie als Zauberei und glaubten ebenfalls nicht an den Propheten
(Friede sei auf ihm). (Tafsir-ul-Kashaf, Band 2, S. 10).
Imam Ar-Razi schreibt:
Die zweite
Ursache ihres Versagens ist ihr Unglaube an Allahs Zeichen, was natürlich
bedeutet, dass sie an Muhammads Wunder nicht glaubten, diese denunzierten und
ihre Leugnung des Qur’an als ein mit Wundern ausgeschmücktes Buch. (At-tafsir-ul-Kabir,
Band 12, S. 181).
Fünftes
Beispiel:
Qur’an 6:124
Und wenn ein Zeichen zu ihnen kommt,
sagen sie: „Wir werden nicht eher glauben, als bis wir dasselbe erhalten, was
die Gesandten Allahs erhalten haben.“ Allah weiß am besten, wem Er Seine
Botschaft anvertraut. Wahrlich, Erniedrigung vor Allah und eine strenge Strafe
wird die Sünder für ihre Ränke treffen.
Imam Ar-Razi schreibt:
„Und
wenn ein Zeichen zu ihnen kommt“, d.h. wann auch immer ein
überwältigendes Wunder dargelegt wird. (At-tafsir-ul-Kabir, Band 13, S.
175).
5.2 Die Wunder Muhammads im Qur’an
Erstes
Beispiel:
Qur’an 8:17
Nicht ihr habt
sie getötet, sondern Allah hat sie getötet. Und nicht du hast geworfen, als du geworfen hast,
sondern Allah hat geworfen, und damit Er die Gläubigen einer schönen
Prüfung von Ihm unterziehe. Gewiss, Allah ist Allhörend und Allwissend.
Zu der Aussage
„und nicht du hast geworfen, als du geworfen hast,
sondern Allah hat geworfen“ haben Ibn Abbas, ’Urwa ibn az-Zubair, Imam
Mujahid, Imam Qatada, Imam al-Suddi und Ikrimah und andere mufassirun im
Konsens folgende Begebenheit erwähnt:
Dieser Vers wurde
bezüglich der Begebenheit am Tag des Badr offenbart, als der Prophet Sand auf
die Gesichter der Polytheisten warf. Es war wie folgt: In der Surah al-Anfal
wird die Schlacht um Badr sehr detailliert berichtet. Im oben zitierten Vers
wird innerhalb der Surah auf die Schlacht eingegangen. Die Muslime waren in der
Zahl sehr gering und ihre Waffen waren ebenso schwach. Die Ungläubigen hatten
eine dreimal so große Anzahl an Soldaten und diese waren sowohl mit den besten
Waffen ausgestattet, als auch gut gepanzert. In der Schlacht kam es dazu, dass
die Muslime beinahe besiegt wurden. Der Prophet öffnete seine Hände und sprach
zu Allah folgendes Gebet: „Mein Herr, wenn du diese Gemeinschaft zugrunde gehen
lässt, wird für dich auf der Erde nie wieder Ibadah gemacht...“
Auf dieses Gebet hin gab Gabriel dem Propheten ein: „Nimm eine handvoll Sand und wirf ihn auf ihre Gesichter.“ Der Prophet nahm sodann eine handvoll Sand auf und warf ihn auf ihre Gesichter und sprach: „Mögen ihre Gesichter austrocknen!“ Unter den Polytheisten gab es dann keinen mehr, deren Augen, Nasenlöcher und Münder nicht durch den Wurf betroffen waren. Während die Polytheisten damit beschäftigt waren, den Sand loszuwerden, haben die Sahaba diese angegriffen und einen Teil von ihnen getötet, während sie einen anderen Teil von ihnen gefangen nahmen.
Auf dieses Gebet hin gab Gabriel dem Propheten ein: „Nimm eine handvoll Sand und wirf ihn auf ihre Gesichter.“ Der Prophet nahm sodann eine handvoll Sand auf und warf ihn auf ihre Gesichter und sprach: „Mögen ihre Gesichter austrocknen!“ Unter den Polytheisten gab es dann keinen mehr, deren Augen, Nasenlöcher und Münder nicht durch den Wurf betroffen waren. Während die Polytheisten damit beschäftigt waren, den Sand loszuwerden, haben die Sahaba diese angegriffen und einen Teil von ihnen getötet, während sie einen anderen Teil von ihnen gefangen nahmen.
Dadurch, dass
Allah, der Allmächtige, diesen Vers offenbart hat, hat Er die Gläubigen an den
Segen erinnert, den Er ihnen bescherte.
Zweites
Beispiel:
Qur’an 17:1
Gepriesen sei Der, Der bei Nacht Seinen
Diener von der heiligen Moschee zu der fernen Moschee, deren Umgebung Wir
gesegnet haben, hinführte, auf daß Wir ihm einige Unserer Zeichen zeigten.
Wahrlich, Er ist der Allhörende, der Allsehende.
Alle
mufassirun sind sich einig, dass der Vers über den Anfang der Begebenheit der
Nacht des miraj erwähnt, als er über den isra spricht. Der isra war die Reise
von Masjid Haram nach Majid al-Aqsa. Die Details zu der Reise finden wir in
vielen Tafsir- und Hadithwerken unter den Kapiteln zu dieser Begebenheit. Es
reicht hierzu aus, einen Teil der Überlieferung aus Sahih Muslim zu zitieren:
Es wurde bei
der Autorität des Anas b. Malik berichtet, dass der Gesandte Allahs (ﷺ) sagte:
Mir wurde al-Buraq gebracht, welcher ein langes und weißes Tier ist, größer als ein Esel aber kleiner als ein Maultier, welcher seinen Hufen in der Distanz setzen würde, wie sein Auge erfassen kann. Ich bestieg es und kam am Tempel (Bait Maqdis in Jerusalem) an, dann band ich es an der Anbindestelle an, welche die Propheten verwendeten. Ich betrat die Moschee und verrichtete in ihr zwei rak'ahs und kam dann hinaus und Gabriel brachte mir ein Gefäß mit Wein und ein Gefäß mit Milch. Ich wählte die Milch aus und Gabriel sagte: „Du hast die natürliche Veranlagung gewählt.“ Dann brachte er mich zum Himmel. Gabriel fragte dann nach der Öffnung (des Himmelstors) und er wurde befragt, wer er war. Er antwortete: „Gabriel.“ Er wurde erneut gefragt: „Wer ist bei dir?“ Er (Gabriel) antwortete. „Muhammad.“ Es wurde gesagt: „Wurde ihm schon offenbart?“ Gabriel antwortete: „Ihm wurde wahrlich schon offenbart.“ Und (das Tor des Himmels) wurde für uns geöffnet und siehe, wir sahen Adam. Er hieß mich willkommen und sprach mir Segenswünsche aus. Wir stiegen weiter zum zweiten Himmel empor. (...) (Sahih Muslim, 162a)
Mir wurde al-Buraq gebracht, welcher ein langes und weißes Tier ist, größer als ein Esel aber kleiner als ein Maultier, welcher seinen Hufen in der Distanz setzen würde, wie sein Auge erfassen kann. Ich bestieg es und kam am Tempel (Bait Maqdis in Jerusalem) an, dann band ich es an der Anbindestelle an, welche die Propheten verwendeten. Ich betrat die Moschee und verrichtete in ihr zwei rak'ahs und kam dann hinaus und Gabriel brachte mir ein Gefäß mit Wein und ein Gefäß mit Milch. Ich wählte die Milch aus und Gabriel sagte: „Du hast die natürliche Veranlagung gewählt.“ Dann brachte er mich zum Himmel. Gabriel fragte dann nach der Öffnung (des Himmelstors) und er wurde befragt, wer er war. Er antwortete: „Gabriel.“ Er wurde erneut gefragt: „Wer ist bei dir?“ Er (Gabriel) antwortete. „Muhammad.“ Es wurde gesagt: „Wurde ihm schon offenbart?“ Gabriel antwortete: „Ihm wurde wahrlich schon offenbart.“ Und (das Tor des Himmels) wurde für uns geöffnet und siehe, wir sahen Adam. Er hieß mich willkommen und sprach mir Segenswünsche aus. Wir stiegen weiter zum zweiten Himmel empor. (...) (Sahih Muslim, 162a)
Neben dem von
uns zitierten Hadith gibt es viele weitere bezüglich des Ereignisses und es
gibt keinen Gelehrten, der diese Begebenheit leugnet.
Drittes
Beispiel:
Qur’an 54:1-2
Die Stunde ist
nahe gekommen, und
der Mond hat sich gespalten. Doch wenn sie ein Zeichen sehen, wenden sie
sich ab und sagen: „(Dies
ist) ein ewiges Zauberwerk.“
Die oben
zitierten Verse geben bekannt, dass der Mond sich gespalten hat. Diese
Begebenheit wird durch sahih und mutawatir Hadithe gestützt und ist ein Wunder
zur Zeit des Propheten Muhammad (ﷺ) gewesen, was kein Gelehrter leugnet. Dass
der Qur’an in dieser Passage die Wunder des Propheten Muhammad (ﷺ) klar
anspricht, ist direkt ersichtlich: die Spaltung des Mondes, welches eines der
Zeichen für das Näherrücken der Stunde ist. Der Mond wurde als Beweis für die
polytheistischen Mekkaner gespalten, woraufhin diese es als „ein ewiges Zauberwerk“ bezeichneten.
Schauen wir
uns dazu einige Hadithe an:
`Abdullah
berichtete:
Der Mond wurde (in zwei Stücke) geteilt, während wir mit dem Propheten (ﷺ) in Mina waren. Er sagte: „Seid Zeugen.“ Dann bewegte sich ein Stück des Monds in die Richtung des Berges. (Sahih al-Bukhari, Nr. 3869)
Der Mond wurde (in zwei Stücke) geteilt, während wir mit dem Propheten (ﷺ) in Mina waren. Er sagte: „Seid Zeugen.“ Dann bewegte sich ein Stück des Monds in die Richtung des Berges. (Sahih al-Bukhari, Nr. 3869)
Anas berichtete, dass der Mond in zwei
Teile geteilt wurde und im Hadith, welcher bei Abu Dawud aufgezeichnet
wurde, lauten die Worte:
„Der Mond wurde während der Lebenszeit des Gesandten Allahs (ﷺ) in zwei Teile geteilt.“ (Sahih Muslim, Nr. 2802 c)
„Der Mond wurde während der Lebenszeit des Gesandten Allahs (ﷺ) in zwei Teile geteilt.“ (Sahih Muslim, Nr. 2802 c)
Abdullah sagte,
dass fünf (Sachen der) Vergangenheit (gehören und die Wahrhaftigkeit des
Heiligen Propheten beweisen):
(Die Umhüllung) durch Staub, unvermeidliche (Strafe der Mekkaner), (der Sieg von) Rom, die (gewaltsame) Erfassung (der Mekkaner bei Badr) und (das Teilen) des Monds. (Sahih Muslim, Nr. 2798 c)
(Die Umhüllung) durch Staub, unvermeidliche (Strafe der Mekkaner), (der Sieg von) Rom, die (gewaltsame) Erfassung (der Mekkaner bei Badr) und (das Teilen) des Monds. (Sahih Muslim, Nr. 2798 c)
Anas bin Malik
berichtete:
Die Leute von Mekka fragten den Gesandten Allahs (ﷺ) danach, ihnen ein Wunder zu zeigen. So zeigte er ihnen die Mondspaltung in zwei Hälften, zwischen welchen sie den Berg von Hira' sahen. (Sahih al-Bukhari, Nr. 3868)
Die Leute von Mekka fragten den Gesandten Allahs (ﷺ) danach, ihnen ein Wunder zu zeigen. So zeigte er ihnen die Mondspaltung in zwei Hälften, zwischen welchen sie den Berg von Hira' sahen. (Sahih al-Bukhari, Nr. 3868)
Viertes
Beispiel:
Qur’an 3:124-125
Als du zu den
Gläubigen sagtest: „Genügt
es euch denn nicht, daß euer Herr euch mit dreitausend herniedergesandten
Engeln hilft?“ Ja, wenn ihr geduldig und gottesfürchtig seid und sie
sofort über euch kommen, wird euer Herr euch mit fünftausend Engeln in Kampfbereitschaft helfen.
Qur’an 8:9
Da ihr zu
eurem Herrn um Hilfe schriet, und Er euch erhörte und versprach: „Ich will euch mit
eintausend Engeln nacheinander beistehen.“
Qur’an 9:26
Dann sandte
Allah Seinen Frieden auf Seinen Gesandten und auf die Gläubigen herab und sandte Heerscharen
hernieder, die ihr nicht saht, und strafte jene, die ungläubig waren. Das ist der Lohn der Ungläubigen.
Qur’an 9:40
Wenn ihr ihm
nicht helft, so (wisset, daß) Allah ihm damals half, als die Ungläubigen ihn
vertrieben haben -, wie sie da beide in der Höhle waren und er zu seinem
Begleiter sagte: „Sei nicht traurig; denn Allah ist mit uns.“ Da ließ Allah Seinen
Frieden auf ihn herab und stärkte ihn mit Heerscharen, die ihr nicht saht, und
erniedrigte das Wort der Ungläubigen; und
Allahs Wort allein ist das höchste. Und Allah ist Erhaben, Allweise.
Qur’an 33:9
O ihr, die ihr
glaubt! Gedenkt der Gnade Allahs gegen euch, als Heerscharen gegen euch
heranrückten; und Wir sandten gegen sie einen Wind und Heerscharen, die ihr
nicht gesehen hattet. Und Allah sieht, was ihr tut.
Dem Gesandten
Allahs (ﷺ) wurden während den Kämpfen Engel geschickt, wodurch er durch diese
unterstützt wurde. Qur’an 3:124-125 und Qur’an 8:9 berichtet über die Engel,
die am Tag der Schlacht von Badr gesandt wurden. Zuerst waren es 1000 Engel,
dann 2000 und danach wiederum 2000, sodass insgesamt 5000 Engel an diesem Tag
herabkamen. Qur’an 9:26 berichtet über die Engel, die am Tage des Hunayn
gesandt wurden. Qur’an 9:40 gibt die
Kunde darüber, wie der Gesandte Allahs, als er gemeinsam mit dem Gefährten Abu
Bakr die in der Höhle war, durch Heerscharen gestärkt wurde, die man nicht sah.
Damit sind eindeutig Engel gemeint, was auch in unzähligen Tafasir erwähnt
wird. Qur’an 33:9 berichtet über die Engel, die für die Grabenschlacht
herabkamen.
Wie oben
anhand den Versen ausgeführt wurde, gab es in den Armeen des Propheten Engel
und diese wurden ebenso von den Sahaba gesehen, damit das Herabkommen dieser
Engel als Wunder des Propheten (ﷺ) gilt.
In den Tafasir
von Imam Qurtubi und Aladdin Ali ibn Muhammad al-Hasin finden wir folgende
Überlieferung:
Abu Usayd
Malik ibn Rabia (diese Person war die letzte Person der Leute von Badr, die
verstarben) sagte: Wenn ich mit euch in diesem Augenblick in Badr wäre und
meine Augen sehen könnten, würde ich zweifellos und ohne zu zaudern den Tal zeigen, aus dem die
Engel hervorkamen. (Kommentar zu Qur’an 3:125)
Die Kette zu
der Überlieferung ist Aql – az-Zuhri – Abu Hathim Salama bin Dinar.
Abu Sahl bin
Hunayf sagt:
Am Tag (der
Schlacht) von Badr sahen wir, wie das Haupt eines mushrik sich vom Körper abtrennte und
zu Boden fiel, bevor es zum Abschlag mit dem Schwert durch irgendjemandem von
uns kam (d.h. bevor unser Schwert den Körper zum Abschlagen erreichte).
(Bayhaqi, Delailun Nubuwe, III, 56)
Neben den
Überlieferungen, die wir oben zitiert haben, gibt es viele weitere, durch jene
wir die Information erhalten, dass die Sahaba an dem Tag die herabkommenden Engel
und deren Leistungen sahen.
Fünftes
Beispiel:
Qur’an 5:67
O du
Gesandter! Verkünde, was zu dir von deinem Herrn herabgesandt wurde; und wenn
du es nicht tust, so hast du Seine Botschaft nicht verkündigt. Und Allah wird dich
vor den Menschen schützen. Wahrlich, Allah weist den ungläubigen Leuten
nicht den Weg.
Bevor dieser
Vers herabkam, vollzog der Prophet Muhammad (ﷺ) bereits die hijra
(Auswanderung) nach Madinah. Die Juden sagten zu ihm: „O Muhammad, unsere
Anzahl ist hoch und wir sind im Besitz von Waffen. Wenn du nicht von deiner
Sache abkehrst und deine Religion aufgibst, werden wir dich töten.“ Daraufhin
bewachten Leute von den Ansar und Muhajirun den Propheten Muhammad, damit die
Juden ihre Pläne nicht ausführen können. Diese schliefen bei ihm und
begleiteten ihn. Als dieser Vers herabkam, sagte der Prophet (ﷺ) zu jenen, die
auf ihn warteten: „O ihr Menschen, geht hin, wohin ihr hinzugehen habt, denn
wahrlich, Allah wird mich vor den Menschen schützen.“
Obwohl der
Prophet (ﷺ) viele Feinde hatte, beschritt er abends und zu späten Nachtstunden
die Täler Madinahs und ging ebenso ganz alleine zu Orten, an denen viele seiner
Feinde waren. Seine Feinde hatten viele Pläne, um ihn loszuwerden, aber keiner
dieser Pläne gelang ihnen, geschweige denn dass sie überhaupt durchgeführt
werden konnten.
Bezüglich
dieses Verses ist es gut, wenn wir einige Hadithe zitieren:
'Aishah
berichtete:
Der Prophet (ﷺ) wurde bewacht, bis diese Ayah offenbart wurde: „Und Allah wird dich vor den Menschen schützen.“ So erhob der Gesandte Allahs (ﷺ) seinen Kopf aus dem Raum sund sagte: „O ihr Menschen! Geht, denn Allah wird mich schützen.“ (Jami at-Tirmidhi Book 47, Hadith 3320)
Der Prophet (ﷺ) wurde bewacht, bis diese Ayah offenbart wurde: „Und Allah wird dich vor den Menschen schützen.“ So erhob der Gesandte Allahs (ﷺ) seinen Kopf aus dem Raum sund sagte: „O ihr Menschen! Geht, denn Allah wird mich schützen.“ (Jami at-Tirmidhi Book 47, Hadith 3320)
Der Hadith
wurde ebenso von Ibn Jabir und Al-Hakim erwähnt, welcher sagte: „Die Kette ist
Sahih, aber sie haben ihn nicht aufgenommen.“
Die mufassirun
zitieren – während sie diesen Vers auslegen –
viele Hadithe, darunter:
Jabir berichtete:
Wir gingen mit dem Gesandten Allahs (ﷺ) vorwärts und wir erreichten Dhat ar-Riqa', wir kamen an einen schattigen Baum, an welchem wir ihn verließen. Einer der Polytheisten kam dahin und sah das Schwert des Gesandten (ﷺ), welches frei hing. Er nahm es auf, zog es aus der Scheide und sagte zum Gesandten Allahs (ﷺ): „Fürchtest du dich vor mir?“ Er (der Heilige Prophet) sagte: „Nein.“ Er sagte wiederum: „Wer wird dich vor mir schützen?“ Er sagte: „Allah wird mich vor dir schützen.“ Die Gefährten des Gesandten Allahs (ﷺ) bedrohten ihn. Er steckte das Schwert ein und hing es auf. Dann wurde zum Gebet gerufen und er (der Heilige Prophet) leitete eine Gruppe in zwei rak'ah. Dann zogen sie (die Mitglieder dieser Gruppe) sich zurück und er leitete die zweite Gruppe in zwei rak'ah. So verrichtete der Gesandte Allahs (ﷺ) vier rak'ah und die Leute verrichteten zwei rak'ah. (Sahih Muslim, 843 a)
Wir gingen mit dem Gesandten Allahs (ﷺ) vorwärts und wir erreichten Dhat ar-Riqa', wir kamen an einen schattigen Baum, an welchem wir ihn verließen. Einer der Polytheisten kam dahin und sah das Schwert des Gesandten (ﷺ), welches frei hing. Er nahm es auf, zog es aus der Scheide und sagte zum Gesandten Allahs (ﷺ): „Fürchtest du dich vor mir?“ Er (der Heilige Prophet) sagte: „Nein.“ Er sagte wiederum: „Wer wird dich vor mir schützen?“ Er sagte: „Allah wird mich vor dir schützen.“ Die Gefährten des Gesandten Allahs (ﷺ) bedrohten ihn. Er steckte das Schwert ein und hing es auf. Dann wurde zum Gebet gerufen und er (der Heilige Prophet) leitete eine Gruppe in zwei rak'ah. Dann zogen sie (die Mitglieder dieser Gruppe) sich zurück und er leitete die zweite Gruppe in zwei rak'ah. So verrichtete der Gesandte Allahs (ﷺ) vier rak'ah und die Leute verrichteten zwei rak'ah. (Sahih Muslim, 843 a)
Es gibt viele
weitere Hadithe dieser Hinsicht.
Sechstes
Beispiel:
Qur’an 66:3
Und als der Prophet sich zu einer
seiner Frauen im Vertrauen geäußert hatte und sie es dann kundtat und Allah ihm
davon Kenntnis gab, da ließ er (sie) einen Teil davon wissen und
verschwieg einen Teil. Und als er es ihr vorhielt, da sagte sie: „Wer hat dich
davon unterrichtet?“ Er sagte: „Unterrichtet hat mich der Allwissende, der Allkundige.“
Im Tafsir des
Imam Tabari wird erwähnt, dass Ibn Abbas, Ibn Qatadah, Zayd, Abdurrahman Ibn
Zayd, Imam Shabi und Imam Dahhak gesagt haben, dass sich eine „seiner Frauen“ auf Hafsa, die Tochter des ’Umar, bezieht. Die Äußerung im
Vertrauen war, dass er seine Sklavin für sich als haram erklärt, Hafsa diese
private Äußerung jedoch Aisha weitergab. Daraufhin hat Allah, der Allmächtige,
dem Propheten Muhammad (ﷺ) eingegeben, dass Hafsa dieses Geheimnis verraten
hat. So berichtete der Prophet Muhammad seiner Frau Hafsa, dass er vom Verraten
des privaten Gesprächs erfahren hat und als sie fragte: „Wer hat dich davon unterrichtet? Ich habe das nur Aisha gesagt
und bei uns war keine andere Person. Da sie es dir nicht weitererzählt hat: wer
hat dir davon Kenntnis gegeben?“ Der Gesandte Allahs sagte: „Unterrichtet hat mich der Allwissende, der Allkundige.“
6. Die Wunder des Propheten Muhammad in den
Ahadith
Da die Hadithe
über viele Wunder des Propheten Muhammad sprechen und das auch nicht bestritten
wird bzw. bestritten werden kann, ist es nicht relevant, hier eine vollständige
Liste anzuführen, sodass es hier ausreicht, einige Hadithe mit Verweisen
anzugeben. Wir haben bereits HIER detailliert über dieses Thema geschrieben, jedoch erwähnt DIESES Buch mehr Wunder, die der Prophet Muhammad (ﷺ) durch Allahs Erlaubnis vollzogen
hat.
Lasst uns
einige Wunder erwähnen, durch jene wir den thematischen Umfang der Wunder des
Propheten Muhammad (ﷺ) abdecken:
Der Prophet
Muhammad (ﷺ) hat Wasser vermehrt (Bukhari Buch der Waschung; Musnad Ahmad, Band
3, S. 216; Sahih Muslim, Buch Fadhail, 6), ebenso Nahrung (Sahih Bukharim, Buch
des Manakib und Sahih Muslim, Buch der Getränke, Nr. 142; Sahih Muslim Buch der
Träume, 143), heilte einen Jungen mit Epilepsie (Musnad Ahmad, Band 1, S. 268)
und den Bein von Abdullah Ibn Attiq (Sahih al-Bukhari, Buch der Kämpfe, Kapitel:
Die Tötung des Abu Rafai).
7. Zusammenfassung
Am Anfang des
Artikels wurde anhand der Bibel gezeigt, dass das Vollbringen eines Wunders für
einen Propheten kein Beweis für das Prophetentum ist. In einem nächsten Schritt
wurden die Ahadith und Qur’an-Verse untersucht, welche sie als Beweis für ihre
Behauptung verwenden. Danach wurde gezeigt, dass man ähnliche Verse aus der
Bibel verwenden könnte, um zu beweisen, dass Jesus keine Wunder vollbracht hat.
Im Anschluss wurden klare Wunder des Propheten (ﷺ) anhand des Qur’an und den
Ahadith gezeigt.
Wahrlich, Allah weiß am besten.
Referenzen und Fußnoten:
[2]
Qur’an 38:4
Und sie
wundern sich, daß ein Warner aus ihrer Mitte zu ihnen gekommen ist; und die
Ungläubigen sagen: „Das
ist ein Zauberer, ein Lügner.“
Qur’an 10:2
Scheint es den
Menschen so verwunderlich, daß Wir einem Manne aus ihrer Mitte eingegeben
haben: „Warne die Menschen und verkünde die frohe Botschaft denjenigen, die da
glauben, einen wirklichen Rang bei ihrem Herrn innezuhaben.“? Die Ungläubigen
sagen: „Wahrlich,
das ist ein offenkundiger Zauberer.“
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