Allah - ein Mondgott? IV
Archäologische Funde und andere Beweise[1]
Hier wollen
wir mal archäologische Funde überprüfen, die auch Robert Morey in seinem Buch
vorführt.
Ein sehr
berühmter „Beweis“ von Morey ist, dass er uns einen archäologischen Fund aus
Hazor[2]
[3]
zeigt.
Man fand dort
einen möblierten Schrein mit einem Altar, die betreffende Statue und viele
Stelen. Alle wurden aus schwarzem Basalt hergestellt.
Robert Morey
hat die obige Statue als „Mondgott“ abgestempelt.[4]
Sie ist ca. 40 cm hoch und stellt einen Mann dar, auf dessen Brust eine
invertierte Sichel zu sehen ist. Er hält etwas in der rechten Hand, das ähnlich
wie ein Becher ist. Die andere Hand ist auf seinem Knie.[5]
Die Frage nun ist: Was stellt die Statue dar, die Morey als Mongott
abstempelte?
Gemäß Yigael
Yadin, durch dessen Expedition 1955-1958 diese Statue gefunden wurde, kann die
Statue eine Gottheit, einen König oder einen Priester darstellen. Er sagt, dass
alle drei Alternativen möglich sind. Jedoch glaubt er, dass es sich hierbei um
eine Statue eines Gottes handelt.[6]
Wie es jedoch aussieht,
änderte er später seine Meinung. In Encyclopedia
Of Archaeological Excavations In The Holy Land beschreibt er die gleiche
Statue als
“Basalt statue of deity or king from the stelae
temple...”[7]
Treasures Of
The Holy Land: Ancient Art From The Israel Museum beschreibt die sitzende Statue wie folgt:
“It depicts a man, possibly a priest, seated on a
cubelike stool. He is beardless with a shaven head; his skirt ends below his
knees in an accentuated hen; his feet are bare. He holds a cup in his right
hand, while his left hand, clenched into a fist, rests on his left knee. An
inverted crescent is suspended from his necklace.”[8]
Ammon Ben-Tor beschreibt die Statue in The New Encyclopedia Of Archaeological Excavations
In The Holy Land als seine sitzende, männliche Statue, ohne zu sagen, was
sie darstellt.[9] In
einer späteren Veröffentlichung beschreibt er das gleiche Objekt als eine
kleine Basaltstatue eines enthaupteten Gottes oder Königs, dessen Kopf in der
Nähe gefunden wurde.[10]
Amihai Mazar beschreibt gleichermaßen als eine sitzende, männliche Figur
(wahrscheinlich von einem Gott oder Priester).[11]
Wie wir sehen
gibt es sehr viele unterschiedliche Meinungen bezüglich der Statue. Es
erscheint aber unlogisch, dass eine Gottheit einen Becher in der Hand hält,
weil der Gott ja derjenige ist, die Gaben empfängt. Deswegen können wir
festhalten, dass die Statue einen Priester oder Diener Gottes darstellen soll.
Robert Morey
sagt, dass zwei Mondgötter-Statuen entdeckt wurden, die auf einem Thron sitzen.
Er sagt, dass die noch anderen, herausgekommenen Inschriften bezeugen, dass es
sich hierbei um einen Mondgott handelt. Niemals haben Forscher aber behauptet,
dass es sich hierbei um einen Mondgott handelt – wie wir gesehen haben. Morey
sagt noch, dass man in Hazor zwei Mondgötter-Statuen fand. Yadin bestätigt die
Entdeckung zweier Tempel, die zwei unterschiedlichen Gottheiten gehören:
Mondgott und Wettergott in Hazor in Area C und Area H.[12]
Die Aussage
von Morey könnte wegen der Entdeckung dieser zwei Statuen geköpfter
Persönlichkeiten sein. Beide sehen sich sehr ähnlich.
Lächerlich ist
aber eine andere Aussage von Morey: Gemäß ihm sollten mehrere andere Statuen
gefunden worden sein, die kleiner sind und in den Inschriften als die Töchter
der Mondgötter deklariert werden. Solche Statuen wurden in Hazor nicht
gefunden. Morey erfindet hier an dieser Stelle einfach Geschichten.
Aber dass wir
Muslime die Gebetshaltung von hier übernommen haben, ist sinnlos. Auf der
Abbildung sieht man zwei ausgestreckte Arme. Das ist eine Haltung, wie wenn man
von einem Gott etwas fordern würde.
Dies ist ein
wesentlicher Unterschied. Die ausgestreckten Arme der Stele gab es auch schon
viel früher in älteren Religionen. Die muslimische Handhaltung beim Gebet ist
auch mehr oder weniger im Christentum vorhanden. Dies erkennen wir zum Beispiel
an diesem Gemälde[13].
Schauen wir
uns jetzt mal den nächsten Fund an:
Das ist von
Grund auf falsch. Die Person
rechts ist keine Gottheit, sondern der König Ur-Nammu. Die Person in der
Mitte ist Hashamer, dem die Verwaltung des Staats verliehen wird. Eine
schützende Göttin hält die Hand des Mannes und führt ihn hin.
Der Gott Sin
bzw. Nanna ist lediglich der Mond – logisch, oder? – der Mondgott.
Auch hier gibt
es keinerlei Beweise, dass diese Gottheit irgendetwas mit Allah zu tun hat oder
Allah persönlich ist. Diese Gottheit ist zweifelsfrei Sin bzw. Nanna.
Nun folgt noch
einmal etwas, was mit der Gebetshaltung zu tun hat.
Dass Anhänger
einer Religion auf eine ähnliche Art und Weise beten, bedeutet nicht, dass
diese Religionen dieselbe Glaubenslehre teilen.
Man kann sehr
einfach solche Theorien aufstellen – wie ihr seht.
[1] Vielen
vielen Dank an:
http://www.islamic-awareness.org/Quran/Sources/Allah/moongod.html
[2] R. Morey, The Islamic Invasion: Confronting
The World's Fastest-Growing Religion, 1992, op. cit., p. 214; idem., The
Moon-God Allah In The Archeology Of The Middle East, 1994, op. cit., p. 6.
[3] Eine
große kanaanitische und israelische Stadt
[4] R. Morey, The Islamic Invasion:
Confronting The World's Fastest-Growing Religion, 1992, op. cit., Diagram 1 in
p. 214; idem., The Moon-God Allah In The Archeology Of The Middle East, 1994,
op. cit., Diagram 1 in p. 6.
[5] Y. Yadin, Hazor: The Rediscovery Of
A Great Citadel Of The Bible, 1975, op. cit., p. 44.
[6] ibid. Also see Y. Yadin, Hazor:
With A Chapter On Israelite Megiddo, 1972, The Schweich Lectures Of The British
Academy - 1970, Oxford University Press: London, p. 73 note 1; idem.,
"Further Light On Biblical Hazor: Results Of The Second Season", The
Biblical Archaeologist, 1957, Volume 20, No. 2, p. 41; For similar views see J.
Gray, "Hazor", Vetus Testamentum, 1966, Volume 16, pp. 34-35; J. M.
Sasson, "Bovine Symbolism In The Exodus Narrative", Vetus
Testamentum, 1968, Volume 18, p. 381, note 4; M. Magnusson, BC: The Archaeology
Of The Bible Lands, 1977, The Bodley Head and British Broadcasting Corporation,
p. 84. Here is the statue is described as "a seated deity which was
originally found decapitated"; G. Cornfeld, Archaeology Of The Bible: Book
By Book, 1976, Adam & Charles Black: London, p. 76. Cornfeld's description
is a "statuette of a seated god and an offering bowl are seen on the
left".
[7] Y. Yadin, "Hazor" in M.
Avi-Yonah (Ed.), Encyclopedia Of Archaeological Excavations In The Holy Land,
1976, Volume 2, Oxford University Press: London, p. 476; idem.,
"Excavations At Hazor", The Biblical Archaeologist, 1956, Volume 19,
No. 1, p. 10.
[8] J. P. O'Neill (Ed.), Treasures Of
The Holy Land: Ancient Art From The Israel Museum, 1986, The Metropolitan
Museum Of Art, p. 107.
[9] A. Ben-Torr, "Hazor" in
E. Stern (Ed.), The New Encyclopedia Of Archaeological Excavations In The Holy
Land, 1993, Volume 2, Simon & Schuster, p. 596; For a similar description
see W. Keller, The Bible As History In Pictures, 1964, Hodder And Stoughton, p.
128. He described the statue as a "seated stone figure" and that
"libations were poured into the hollow between its open arms".
[10] A. Ben-Torr, "Hazor" in
E. M. Meyers (Ed.), The Oxford Encyclopedia Of Archaeology In The Near East,
1997, Volume 3, Oxford University Press: Oxford & New York, p. 3.
[11] A. Mazar, Archaeology Of The Land
Of The Bible 10,000 - 586 B.C.E., 1990, The Lutterworth Press: Cambridge (UK),
p. 254.
[12] Y. Yadin, Hazor: The Rediscovery Of
A Great Citadel Of The Bible, 1975, op. cit., pp. 43-47 for the statue at Area
C and pp. 84-85 for the statue at Area H; Also see Y. Yadin, Hazor: With A
Chapter On Israelite Megiddo, 1972, op. cit., pp. 67-74 for the statue at Area
C and pp. 87-95 for the statue at Area H.
[13] Von
Hugo van der Goes, der die Anbetung der Hirten darstellt.
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