Autorität der Hadithe im Lichte des Qur’an
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
von Waqar
Akbar Cheema, ins Deutsche übertragen durch Khalid abdul-Musawwir
1. Einführung
Seit dem
Beginn der muslimischen Ummah hat man einstimmig an die Hadithe als eine
anerkannte sekundäre Quelle des islamischen Gesetzes nach dem Qur’an geglaubt.
Tatsächlich wurde diese immer als eine andere Art der Offenbarung angesehen,
z.B. wird sie وحي غير متلو genannt, d.h. Offenbarung, die nicht rezitiert wird.
In jüngster
Zeit haben einige Pseudo-Gelehrte eine häretische Sichtweise verbreitet, in der
die Hadithe vollständig verworfen werden. Was ihre Motive und die Konsequenzen hiervon
sind, ist ein anderes Thema an sich. In diesem Schreiben legen wir einige
Beweise für die Autorität der Hadithe anhand des Qur'an dar, der primären
Quelle des islamischen Gesetzes und des Glaubenssystems.
2. Hadith-Quellen, auf die sich der Heilige Qur’an
bezieht
2.1 Beweis 1
Allah, der
Allmächtige, sagt im Heiligen Qur'an:
وَمَا جَعَلْنَا الْقِبْلَةَ الَّتِي كُنْتَ عَلَيْهَا إِلَّا لِنَعْلَمَ مَنْ يَتَّبِعُ الرَّسُولَ مِمَّنْ يَنْقَلِبُ عَلَى عَقِبَيْهِ
Qur’an 2:143
Und Wir haben
die Qibla, nach der du dich bisher gerichtet hattest, nur gemacht, damit Wir
denjenigen, der dem Gesandten folgt, von demjenigen unterscheiden, der auf
seinen Fersen eine Kehrtwendung macht;
Wir wissen,
dass anfangs, als der Prophet in Makkah verweilte - bis hin zu den ersten 1,5
Jahren in Medina - die Muslime in Richtung Baitul Maqdas (d.h. Jerusalem)
beteten und es später angeordnet wurde, in Richtung der Ka’ba zu beten, da dies
kategorisch in Qur’an 2:144 berichtet wird. Aber als der Befehl dieser
Veränderung gegeben wurde, erhoben die Juden und Heuchler in Medina
hinsichtlich dieser Konzeption Einwände. Dieser Vers gibt eine Antwort in Bezug
auf die Einwände. Das, was uns hierbei interessiert, ist, dass die Ernennung
der vorherigen Qibla Allah Selbst zugeschrieben wurde, obwohl dies niemals im
Qur’an erwähnt wurde. Offensichtlich war es der Heilige Prophet (ﷺ), welcher
pflegte, die Leute zu lehren, in Richtung Baitul Maqdas -vor der Veränderung-
zu beten, ohne dass er sich auf den Qur'an bezog, jedoch finden wir dasselbe
Allah zugeschrieben. Der Vers lautet:
„Wir
haben die Qibla (...) nur gemacht (...)“ und nicht:
„Der Prophet hat
die Qibla (...) nur gemacht (...)“
Dies ist ein
fundierter Beweis, dass der vorherige Befehl durch den Heiligen Propheten (ﷺ) bei der
Autorität einer Offenbarung angeordnet wurde, der keinen Teil des Qur’an
darstellt. Das ist das, was ein Hadith ist, nur eine andere Art der
Offenbarung!
2.2 Beweis 2
أُحِلَّ لَكُمْ لَيْلَةَ الصِّيَامِ الرَّفَثُ إِلَى نِسَائِكُمْ هُنَّ لِبَاسٌ لَكُمْ وَأَنْتُمْ لِبَاسٌ لَهُنَّ عَلِمَ اللَّهُ أَنَّكُمْ كُنْتُمْ تَخْتَانُونَ أَنْفُسَكُمْ فَتَابَ عَلَيْكُمْ وَعَفَا عَنْكُمْ فَالْآَنَ بَاشِرُوهُنَّ وَابْتَغُوا مَا كَتَبَ اللَّهُ لَكُمْ وَكُلُوا وَاشْرَبُوا حَتَّى يَتَبَيَّنَ لَكُمُ الْخَيْطُ الْأَبْيَضُ مِنَ الْخَيْطِ الْأَسْوَدِ مِنَ الْفَجْرِ ثُمَّ أَتِمُّوا الصِّيَامَ إِلَى اللَّيْلِ
Qur’an 2:187
Es ist euch
erlaubt, euch in der Nacht des Fastens euren Frauen zu nähern; sie sind
Geborgenheit für euch und ihr seid Geborgenheit für sie. Allah weiß, daß ihr
gegen euch selbst trügerisch gehandelt habt, und Er wandte euch Seine Gnade
wieder zu und vergab euch. So pflegt nun Verkehr mit ihnen und trachtet nach
dem, was Allah für euch bestimmt hat. Und esset und trinkt, bis der weiße Faden
von dem schwarzen Faden der Morgendämmerung für euch erkennbar wird. Danach
vollendet das Fasten bis zur Nacht.
1- Die Worte „Er wandte euch Seine Gnade wieder zu und vergab euch“
zeigen, dass vor der Offenbarung dieses Verses die sexuelle Intimität mit der
Frau während der Nächte des Ramadan eine Sünde war.
2- Und die
Worte „so pflegt nun Verkehr mit ihnen“
zeigen, dass allein mit der Offenbarung dieses Verses dies rechtmäßig wurde.
Diese beiden
Punkte implizieren, dass das vorherige Verbot wahrlich von Allah kam, jedoch
finden wir dies nicht im Qur’an. Wer hatte denn die Autorität, dies vor diesem
Befehl zu verbieten, wenn es nicht der Heilige Prophet (ﷺ) war? Wenn er derjenige war -und
sicherlich war er es- ist es dann nicht ein klarer Beweis für die Autorität der
Hadithe: die Worte des Propheten, als eine Quelle des Gesetzes?
2.3 Beweis 3
Wir lesen im
Heiligen Qur’an;
مَا قَطَعْتُمْ مِنْ لِينَةٍ أَوْ تَرَكْتُمُوهَا قَائِمَةً عَلَى أُصُولِهَا فَبِإِذْنِ اللَّهِ وَلِيُخْزِيَ الْفَاسِقِينَ
Qur’an 59:5
Was ihr an
Palmen umgehauen habt oder auf Wurzeln stehen ließet - es geschah mit Allahs
Erlaubnis und (deswegen,) damit Er die Übertreter in Schmach stürzen ließ.
Der Vers wurde
über ein Ereignis offenbart: während der Belagerung der verräterischen Banu Nadir,
ein jüdischer Stamm aus Medina. Es wird klarerweise erwähnt, dass Muslime Bäume
mit Allahs Erlaubnis fällen. Wo ist die Erlaubnis im Qur’an, Bäume während
eines Kampfes zu fällen? Wie wurde die Erlaubnis Allahs, die nicht im Qur’an zu
finden ist, übermittelt, wenn nicht durch eine Offenbarung, die nicht einen
Teil des Qur'an darstellt. Offensichtlich ist die einzige logische Antwort, dass
Allah die Erlaubnis durch „nicht-rezitierte“ Offenbarung übermittelte und es
war der Heilige Prophet (ﷺ), der in
seinen Worten den Befehl gab, Bäume während der Belagerung zu fällen. Solch ein
Befehl, der durch den Propheten (ﷺ) erteilt
wird, wird Hadith bezeichnet. Und die Gefährten, die diesen Befehl ausführten,
folgten den Hadithen, indem sie gewiss wussten, dass sie von Allah stammen.
Es gibt viel
mehr Beispiele in dieser Kategorie.
3. Dem Propheten gehorchen bedeutet, der/dem
Sunnah/Hadith zu gehorchen
Es gibt 11
Verse im Heiligen Qur'an, welche die Worte „Gehorcht
Allah und [Seinem] Gesandten“ beinhalten.
Allah, der
Allmächtige, sagt:
وَأَطِيعُوا اللَّهَ وَالرَّسُولَ لَعَلَّكُمْ تُرْحَمُونَ
Qur’an 3:132
und gehorcht
Allah und dem Gesandten; vielleicht werdet ihr Erbarmen finden.
وَأَطِيعُوا اللَّهَ وَرَسُولَهُ إِنْ كُنْتُمْ مُؤْمِنِينَ
Qur’an 8:1
Und gehorcht
Allah und Seinem Gesandten, wenn ihr Gläubige seid.
يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آَمَنُوا أَطِيعُوا اللَّهَ وَأَطِيعُوا الرَّسُولَ وَلَا تُبْطِلُوا أَعْمَالَكُمْ
Qur’an 47:33
O ihr, die ihr
glaubt, gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und vereitelt nicht eure
Werke!
Andere Verse
sind 4:59, 5:92, 8:20, 8:46, 24:54, 58:13 und 64:12.
Jeder einzelne
Vers des Heiligen Qur’an, der über die „Gehorsamkeit gegenüber Allah“ spricht,
erwähnt ohne Ausnahme ebenso die „Gehorsamkeit gegenüber dem Gesandten“.
Wieso wird die
Gehorsamkeit zum Gesandten separat erwähnt, wenn es keine andere Bedeutung hat,
als Allahs Befehlen im Qur’an zu gehorchen?
Dasselbe gilt
ebenso für alle Verse, in denen es eine Warnung dafür gibt, Allah gegenüber
nicht gehorsam zu sein.
وَمَنْ يَعْصِ اللَّهَ وَرَسُولَهُ وَيَتَعَدَّ حُدُودَهُ يُدْخِلْهُ نَارًا خَالِدًا فِيهَا وَلَهُ عَذَابٌ مُهِينٌ
Qur’an 4:14
Und wer Allah
und Seinem Gesandten den Gehorsam versagt und Seine Schranken übertritt, den
führt Er ins Feuer; darin muß er ewig bleiben; und ihm wird eine schmähliche
Strafe zuteil.
Andere Verse
sind 8:13, 9:63, 33:36 und 72:23.
Somit finden
wir, dass bei allen Versen, welche die positiven und negativen Aspekte der
Gehorsamkeit zum Thema haben, die „Gehorsamkeit gegenüber dem Gesandten“ gemeinsam
mit der „Gehorsamkeit gegenüber Allah“ separat erwähnen.
Es gibt keinen
einzigen Vers aus dem Heiligen Qur’an, in dem die „Gehorsamkeit gegenüber
Allah“ ohne der des Gesandten erwähnt wird. Auf der anderen Seite gibt es
bestimmte Verse, in denen nur die „Gehorsamkeit gegenüber dem Gesandten“
erwähnt wurde. Dasselbe gilt für den Fall hinsichtlich der Verwarnung, dem
Gesandten Ungehorsam zu sein. Die folgenden sind einige Beispiele:
وَأَقِيمُوا الصَّلَاةَ وَآَتُوا الزَّكَاةَ وَأَطِيعُوا الرَّسُولَ لَعَلَّكُمْ تُرْحَمُونَ
Qur’an 24:56
Und verrichtet
das Gebet und entrichtet die Zakah und gehorcht dem Gesandten, auf daß ihr
Barmherzigkeit empfangen möget.
يَوْمَئِذٍ يَوَدُّ الَّذِينَ كَفَرُوا وَعَصَوُا الرَّسُولَ لَوْ تُسَوَّى بِهِمُ الْأَرْضُ وَلَا يَكْتُمُونَ اللَّهَ حَدِيثًا
Qur’an 4:42
An jenem Tag
werden diejenigen, welche ungläubig waren und dem Gesandten den Gehorsam
versagten, wünschen, daß doch die Erde über ihnen geebnet werde, und sie werden
kein Wort vor Allah verbergen können.
Siehe ebenso
4:115
Der Grund,
wieso so viel Wichtigkeit dem Gehorsam an den Gesandten (ﷺ) beigelegt
wird, ist, dass die Gehorsamkeit gegenüber Allah einfach nicht möglich ist,
wenn man dem Propheten (ﷺ) nicht folgt, d.h. es ist nicht möglich, dem
Qur’an ohne Ahadith zu folgen. Und hinsichtlich den Versen, die nur die
„Gehorsamkeit gegenüber dem Gesandten“ erwähnen oder vor der Ungehorsamkeit ihm
gegenüber warnen, liegt der Grund darin, dass das, was auch immer der Gesandte
(ﷺ) sagt, von Allah ist und die
Gehorsamkeit ihm gegenüber in Wahrheit Gehorsamkeit gegenüber Allah ist. Dies
sagt der Qur'an selbst:
مَنْ يُطِعِ الرَّسُولَ فَقَدْ أَطَاعَ اللَّهَ
Qur’an 4:80
Wer dem
Gesandten gehorcht, der hat Allah gehorcht;
Die Zusammenfassung
ist, dass die Gehorsamkeit zum Propheten sehr oft separat erwähnt wird - immer
mit der Gehorsamkeit gegenüber Allah oder auch manchmal alleinstehend - dies
begründet die Tatsache, dass Worte und Taten des Propheten (ﷺ) (d.h. Ahadith) ebenso eine
Quelle der Rechtleitung sind, welcher man gemeinsam mit dem Heiligen Qur’an
folgen muss. Wenn es nur um die Befolgung des Qur’an ginge, gäbe es keinen
Grund dafür, die „Gehorsamkeit gegenüber dem Gesandten“ nach der „Gehorsamkeit
gegenüber Allah“ in allen Fällen hinzuzufügen. Wahrlich, das Buch Allahs ist
frei von sinn- und zwecklosen Wortaufwänden!
4. Jibra’il und der Heilige Prophet (ﷺ);
ein Vergleich
Der Qur’an ist
die letzte und abschließende Offenbarung Allahs, des Allmächtigen, an die
Menschheit. Er kam durch Jibra’il (Erzengel Gabriel) zuerst zum Heiligen
Propheten (ﷺ) und dann durch ihn für die ganze Welt.
Die Aufgabe
des Jibra’il (a.s.) war es einfach, die Worte Allahs (d.h. Qur’an) zu bringen
und diese dem Propheten (ﷺ) zu rezitieren, während dies nicht nur die
Aufgabe des Propheten (ﷺ) war. Er musste nicht nur die Verse rezitieren,
sondern auch das Buch Allahs lehren. Wir lesen im Qur'an:
لَقَدْ مَنَّ اللَّهُ عَلَى الْمُؤْمِنِينَ إِذْ بَعَثَ فِيهِمْ رَسُولًا مِنْ أَنْفُسِهِمْ يَتْلُو عَلَيْهِمْ آَيَاتِهِ وَيُزَكِّيهِمْ وَيُعَلِّمُهُمُ الْكِتَابَ وَالْحِكْمَةَ
Qur’an 3:164
Wahrlich,
huldreich war Allah gegen die Gläubigen, da Er unter ihnen einen Gesandten aus
ihrer Mitte erweckte, um ihnen Seine Verse zu verlesen und sie zu reinigen und
das Buch und die Weisheit zu lehren.
Der Vers
impliziert, dass der Gesandte Allahs (ﷺ) das letzte Wort in der
Auslegung des Buches [d.h. Qur’an] hat, da er kam, das Buch zu lehren und nicht
nur, um seine Verse zu rezitieren.
Wenn die
Aufgabe des Heiligen Propheten (ﷺ) ähnlich zu der des Engels
Jibra’il war, wieso ist es dann so, dass Allah so oft die Gehorsamkeit
gegenüber dem Propheten gemeinsam mit dem Gehorsam Ihm Selbst gegenüber
erwähnt, obwohl es keine Anordnung dafür gibt, Jibra’il gegenüber Gehorsamkeit
zu zeigen?
Wäre die
Aufgabe des Propheten (ﷺ) dieselbe wie
die des Jibra’il (a.s.), so gäbe es keine Erwähnung der Gehorsamkeit ihm
gegenüber, genauso wie es keine Erwähnung der Gehorsamkeit Jibr’ail gegenüber
gibt.
Dies ist eine
starke Argumentation zugunsten der Hadithe - durch die Verwendung der Verse des
Qur'an - als Quelle des Gesetzes im Hause des Islam!
Möge Allah uns Glauben an alle Artikel und
Fundamente Seiner Religion geben!
As Selamu Aleykum wa rahmatullahi wa barakatuh.
AntwortenLöschenBarakAllahu fiek.
Im Quran sagt Allah swt. das Isa as. einen Propheten nach ihm angekündigt hat mit dem Namen Ahmad (ismihu Ahmad). Jedoch wird nirgendwo im Quran erklärt wer dieser Ahmad ist bzw. das es auch ein Name Muhammads sas. war. Die Quran-Nieten versuchen entweder den Namen wezudeuten, als wenn im Vers nur eine Eigenschaft erwähnt wäre oder weisen darauf hin das Ahmad und Muhammad die selbe Wurzel haben.
Zum ersten steht im Vers selbst das es ein Name ist und zum zweiten, nur weil Namen die selbe Wurzel haben heißt es nicht das es der selbe Name ist. Es sind eigenständige Namen genau wie auch Hassan und Hussain auch eigenständige Namen sind. Und nur in der Sunna wird erklärt das unser letzter Prophet neben Muhammad auch den Namen Ahmad trug.