Engel und das Prophetentum von Muhammad (Friede sei mit ihm)
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an:
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Frage:
Viele Kritiker
des Islam behaupten, dass die Art, wie der Engel Gabriel mit dem Propheten
Muhammad (Friede sei mit ihm) interagierte, nicht in einer Weise geschah, die
biblisch vorkam bzw. ist. Das muss bedeuten, dass der „Engel“, der sich dem
Propheten näherte, kein Engel, sondern ein Dämon war.
Antwort:
Wie immer
sollte unsere erste Antwort auf diese Behauptung sein, dass wir als Muslime die
Bibel nicht als Grundlage akzeptieren, mit der man den Qur'an beurteilen kann.
Wir verstehen, dass die Christen dies tun, weil sie eine Autorität für sie ist,
aber für uns als Muslime ist sie keine Autorität, sodass wir es nicht nötig
haben, den Qur'an durch biblische Linsen zu betrachten. Vielleicht könnte
jemand den Vers des Qur'an „Fragt das Volk der Schrift“ entgegen bringen, doch man sollte den beigefügten Link beachten, der dieses
Argument beantwortet.
Bezüglich der
Behauptung, dass kein biblischer Engel je gewalttätig gewesen sei, bestreitet
1.Mose 32 eine solche Vorstellung. Wir lesen in der Lutherbibel 2017, Verse
25-31:
1. Mose
32:25-31
Jakob aber blieb allein zurück. Da rang einer mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. Und als er sah,
dass er ihn nicht übermochte, rührte er an das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über
dem Ringen mit ihm verrenkt. Und er sprach: Lass mich gehen, denn die
Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest
mich denn. Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob. Er sprach: Du sollst
nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen
gekämpft und hast gewonnen. Und
Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißt du? Er aber sprach: Warum
fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst. Und Jakob nannte die
Stätte Pnuël: Denn ich habe Gott von Angesicht gesehen, und doch wurde mein
Leben gerettet.
Wir können
anhand dieses Textes feststellen, dass ein Engel körperlich mit Jakob rang und
seine Hüfte ausgerenkt hat und somit Gewalt involviert war. Einige Personen aus
dem christlichen Glauben argumentieren jedoch damit, dass Jakob tatsächlich mit
Gott rang, aber Hosea 12:5 verdeutlicht uns mit Sicherheit, mit wem Jakob rang:
Hosea 12:5
Er kämpfte mit
dem Engel und siegte, er weinte und flehte ihn an.
Eine andere
verbreitete Behauptung ist, dass sich niemand zuvor in der Bibel vor einem
Engel Gottes gefürchtet hat, aber das ist auch keine biblische Realität. Am
Ende von Markus 16 grüßt ein Engel (oder Engel (plural), falls man die anderen
Evangelien bevorzugt) in der Form eines Mannes die Frauen, die zum leeren Grab
gekommen sind und sie verlassen den Ort mit Furcht, siehe Markus 16:4-8:
Markus 16:4-8
Und sie sahen
hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß.
Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand
sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch
nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er
ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. Geht aber hin und
sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingeht nach Galiläa; da
werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und
Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemand etwas; denn sie
fürchteten sich.
Wir wissen,
dass der Mann (oder Männer, falls man die anderen Evangelien liest) ein Engel
war, da Johannes 20:11-12 dies ausdrücklich sagt:
Johannes 20:11-12
Maria aber
stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, beugte sie sich in
das Grab hinein und sieht zwei Engel
in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo
der Leichnam Jesu gelegen hatte.
Es sollte auch
angemerkt werden, dass, als Mose (Friede sei mit ihm) die zehn Gebote erhielt
und den Berg Sinai besteigen musste (wie im Alten Testament aufgezeichnet), jene,
die mit ihm waren, vor Angst wegen des Horns, das gehört wurde, zitterten, was
darauf hinwies, dass sie den Berg besteigen sollten. Dies ist in 2.Mose 19:16 (Gute
Nachricht Bibel) aufgezeichnet.
2. Mose 19:16
Am Morgen des dritten Tages, als es gerade hell wurde, begann es zu
donnern und zu blitzen, eine dichte Wolke bedeckte den Berg und mächtiger
Posaunenschall war zu hören. Das Volk im
Lager zitterte vor Angst.
Ein anderes
allgemeines Argument, das normalerweise folgt, ist, dass der Prophet Muhammad
(Friede sei mit ihm) von Anfang an hätte wissen müssen, dass Gabriel (Jibreel
alayhi salam) allein aufgrund seiner Anwesenheit ein Engel Gottes war. Das
Argument hier ist, dass wenn man sich in enger physischer Nähe zu einem
heiligen Individuum befindet, die heilige Gegenwart des Individuums spüren
sollte. Dies ist nicht immer der Fall, beispielsweise haben die Jünger Jesus
(Friede sei mit ihm) nicht erkannt, obwohl sie in seiner Gegenwart waren, siehe
Lukas 24:15-18 (Lutherbibel 2017):
Lukas 24:15-18
Und es
geschah, als sie so redeten und einander fragten, da nahte sich Jesus selbst
und ging mit ihnen. Aber ihre Augen
wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten. Er sprach aber zu ihnen: Was
sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie
traurig stehen. Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm:
Bist du der Einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiß, was in
diesen Tagen dort geschehen ist?
Dasselbe gilt
für Maria Magdalena in Johannes 20:11-14:
Johannes 20:11-14
Johannes Maria
aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, beugte sie sich
in das Grab hinein und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu
Häupten und den andern zu den Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte. Und
die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben
meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Und als sie das sagte, wandte sie sich um
und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist.
Es sollte
angemerkt werden, dass sie ihn schließlich erkannte. Ungeachtet dessen sehen
wir sowohl in den obigen Beispielen als auch im Beispiel mit Jakob nicht, dass
sie erkannt haben, dass sie in der Gegenwart von Engeln oder einer heiligen
Person waren. Deshalb ist das Argument, dass man einen Engel erkennt, allein
wenn man nur in seiner Gegenwart ist, nicht biblisch. Die Verwendung dieser
Argumente ist ein Hinweis darauf, dass eine Person nicht mit der Bibel vertraut
ist. Man sollte solche Personen ruhig und mit aufrichtigen Absichten über diese
Dinge aufklären.
Wahrlich, Allah weiß es am besten!
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