Hintergrund zur Ehe des Propheten mit Zainab



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Waqar Akbar Cheema, übertragen ins Deutsche durch Khalid abdul-Musawwir
Auszug
Die Geschichte über den Propheten Muhammad (ﷺ), der sich vorgeblich in seine Cousine und Ehefrau seines adoptierten Sohnes Zaid - Zainab bt. Jahsh - verliebte, wurde zum Gegenstand vieler jahrhundertelanger Streitigkeiten. Diese Thematik wird generell in Verbindung mit Qur’an 33:37 ausdiskutiert. In diesem Schreiben wurde viel Arbeit investiert, um vollständig verschiedene Aspekte dieser Angelegenheit zu beschreiben und um alle Inhaltsformen kritisch zu analysieren - sowohl in Hinsicht auf die erzählerische als auch auf die kontextuelle Wahrhaftigkeit. Gleichzeitig werden ihre Bezüge hinsichtlich Text und Erzählweise der relevanten qur’anischen Passage beurteilt. Darüber hinaus werden früheste Quellen herangezogen, um den möglichen Ursprung dieser Kritik nahezulegen.
Inhalt
1. Einführung
2. Berichtete Überlieferungen und ihre entsprechende Authentizität
3. Kritische Analyse
4. Festlegung der Bedeutungen des Verses – Qur’an 33:37
5. Die wahrscheinlichen Ursprünge der Geschichte
6. Schlussfolgerung

1. Einführung
Die Geschichte der Ehe der Zainab bint Jahsh mit Zaid, ihre Scheidung und ihre darauffolgende Ehe mit dem Propheten (ﷺ) ist ein anderer Abschnitt aus dem Leben des Propheten, der zum regulären Gegenstand der Kritiker wurde; sei es von den ersten Feinden des Propheten oder von jenen unter den Orientalisten und Missionaren, die keinen anderen Weg finden, die Lehre des Islam und den Charakter und das Auftreten des Propheten in Frage zu stellen, außer dadurch, dass sie haltlose Überlieferungen aufsammeln, die in den klassischen islamischen Texten aufbewahrt wurden - dies lediglich aufgrund der Methodologie der frühen Gelehrten, die danach trachteten, alles zu sammeln, auf das sie stießen, wobei sie die Untersuchung und Kritik den wissenden Lesern überließen, die zeitgleich mit ihnen lebten oder aus der Nachwelt stammten.
Vieles wurde in Hinsicht auf diese Thematik bereits geschrieben, einschließlich zugehörige Abhandlungen und lange Diskussionen, die sowohl erzählerische Authentizität, als auch textuelle Analyse beinhalten. In der deutschen Sprache jedoch liegt kein überzeugendes und verständliches Schreiben vor, das alle Aspekte dieser Angelegenheit deckt. Dieser Artikel ist ein Versuch, diese Lücke zu füllen.
Die Geschichte bezieht sich wesentlich auf einen Vers des Qur’an und wurde generell unter dieser Verknüpfung diskutiert und überliefert. Wir beginnen aus diesem Grund mit dem Vers und einem einfachen, traditionellen Bericht dieses Lebensabschnittes des Propheten, bevor eine detaillierte, kritische Analyse der Überlieferungen durchgeführt wird, die dem Verbreiten des Blödsinns hinsichtlich dieser Thematik eine Form zu geben scheinen, in der die gesegnete Persönlichkeit des Propheten (ﷺ) vorzufinden ist. Allah sagt:
وَإِذْ تَقُولُ لِلَّذِي أَنْعَمَ اللَّهُ عَلَيْهِ وَأَنْعَمْتَ عَلَيْهِ أَمْسِكْ عَلَيْكَ زَوْجَكَ وَاتَّقِ اللَّهَ وَتُخْفِي فِي نَفْسِكَ مَا اللَّهُ مُبْدِيهِ وَتَخْشَى النَّاسَ وَاللَّهُ أَحَقُّ أَنْ تَخْشَاهُ فَلَمَّا قَضَى زَيْدٌ مِنْهَا وَطَرًا زَوَّجْنَاكَهَا لِكَيْ لَا يَكُونَ عَلَى الْمُؤْمِنِينَ حَرَجٌ فِي أَزْوَاجِ أَدْعِيَائِهِمْ إِذَا قَضَوْا مِنْهُنَّ وَطَرًا وَكَانَ أَمْرُ اللَّهِ مَفْعُولًا
Und als du zu demjenigen sagtest, dem Allah Gunst erwiesen hatte und dem auch du Gunst erwiesen hattest: „Behalte deine Gattin für dich und fürchte Allah“, und in deinem Inneren verborgen hieltest, was Allah doch offenlegen wird, und die Menschen fürchtetest, während Allah ein größeres Anrecht darauf hat, daß du Ihn fürchtest. Als dann Zaid keinen Wunsch mehr an ihr hatte, gaben Wir sie dir zur Gattin, damit für die Gläubigen kein Grund zur Bedrängnis bestehe hinsichtlich der Gattinnen ihrer angenommenen Söhne, wenn diese keinen Wunsch mehr an ihnen haben. Und Allahs Anordnung wird (stets) ausgeführt.[1]
Der späte pakistanische Gelehrte Mufti Muhammad Shafi’ schreibt in seinem Kommentar zu diesem Vers:
Wie es vom Propheten (ﷺ) anbefohlen wurde, wurde die Ehe der Zainab bt. Jahsh lediglich mit Zayd Ibn Haritha feierlich begangen. Aber ihre Gemüter stimmten miteinander nicht ein und fügten sich auch nicht zusammen. Zayd pflegte es, sich über die Schärfe ihrer Zunge zu beschweren, wobei sie sich vornehm aufspielte, dies aufgrund ihrer eingeborenen, direkten Abstammung aus dem Adelsgeschlecht und dabei scheiterte, ihm zuzuhören. Andererseits wurde der Prophet durch Offenbarung darüber informiert, dass Zayd sich gerne von ihr trennen würde, wobei sie danach mit ihm verheiratet wäre. Eines Tages stellte Zayd diese Vorwürfe dem Heiligen Propheten vor und zeigte sein Vorhaben, nämlich, um sich von ihr scheiden zu lassen. Der Heilige Prophet wusste - weil es durch göttliche Offenbarung bekannt gegeben wurde - dass Dinge sich so ereignen werden, dass Zayd sich von ihr scheiden würde, wonach sie ihm verheiratet werden würde ... er hielt Zayd davon ab, eine Scheidung einzuleiten... [weil] in seinem gesegneten Herzen der Gedanke war: Wenn Zayd die Scheidung einlegen würde und Zainab als Konsequenz mit ihm verheiratet wäre, so würden die Araber aufgrund ihrer Bräuche der Jahiliyyah, Verhöhnungen auf ihn werfen, dass er die Frau seines Sohnes heiratete …
Was der Heilige Prophet sagte, war in seiner Situation korrekt und vernünftig. Aber nachdem er über das Ereignis aufgrund göttlicher Offenbarung erfuhr, das passieren wird und nachdem seine Intention des nikah mit Zainab in seinem Herzen entstand, verblieb sein Rat, den er Zayd gab, sich nicht von ihr scheiden zu lassen, auf einer Stufe und Art einer formalen Ausdrucksweise guter Wünsche – etwas, das der Position eines Gesandten Allahs nicht entspricht, besonders deswegen, weil das zugleich mit der Befürchtung der Verhöhnungen von den Leuten behaftet war. Folglich wurde die Ermahnung in den Worten offenbart, die meinen „in deinem Inneren verborgen hieltest, was Allah doch offenlegen wird.“ Als die Information über seine Ehe mit Zainab ihm durch Allah bekannt wurde und die Intention der Ehe bereits sein Herz überquerte, waren dann die Handlungen, diese Intention zu verheimlichen und das Nachhängen in solchen formellen Bemerkungen nicht angemessen für seine Position. Was seine Befürchtung vor Verhöhnungen der Leute angeht, wurde gesagt „und die Menschen fürchtetest, während Allah ein größeres Anrecht darauf hat, daß du Ihn fürchtest“ In anderen Worten, „wenn du wusstest, dass diese Sache aufgrund dessen stattfinden wird, weil sie von Allah vorherbestimmt wurde – ohne dass jegliche Befürchtung oder Gefahr Seines Missfallens in dieser Hinsicht vorliegt – dann waren solche Äußerungen nicht angemessen, die lediglich aufgrund der Befürchtung der Leute vorlagen.“[2]
Kurz gefasst: nachdem er durch Offenbarung erfahren hat, was als Geschehen bestimmt wurde und indem er wusste, dass es sich um eine unbegründete gesellschaftliche Einschränkung handelt, war der Prophet hingegen bereit und im Willen, zu gehorchen, indem er Zainab heiratet. Als Zaid sich bei ihm aufgrund von Problemen zwischen ihnen beschwerte, riet er ihm, sich nicht von ihr scheiden zu lassen, da er aufgrund den Verhöhnungen der Leute besorgt war, die Frau seines Sohnes zu heiraten. Der Prophet sagte Zaid nicht, dass er sich von ihr scheiden lassen soll, als er die Schwierigkeiten in ihrer Ehe erwähnte, obwohl ihm durch Offenbarung Bescheid gegeben wurde, dass dies auf diese Art von Allah geplant war und es sowieso bestimmt wurde, dass das - egal wie - so eintreffen wird.  In dieser Hinsicht wurde er getadelt, dass er als ein Prophet (ﷺ) Allah mehr zu fürchten hat, als die Leute.
Das ist die Geschichte in einfacher, plumper Form. Diese Geschichte passt perfekt in die qur’anische Beschreibung - aufs Wort genau. Unten diskutieren wir diese Überlieferungen über diese Thematik aus, indem wir uns die Authentizität jeder von diesen anschauen und wir werden somit sehen, ob die obige Wiedergabe der Geschichte fundiert ist. Zudem untersuchen wir die Wahrheit anderer Überlieferungen.
2. Berichtete Überlieferungen und ihre entsprechende Authentizität
2.1 Bericht des Anas bin Malik
Anas b. Malik (gest. 92/712), ein enger Gefährte des Propheten Muhammad (ﷺ), hat bezüglich dieses Themas berichtet. Sein Bericht liegt uns in folgender Form vor:
محمد بن أبي بكر المقدمي، حدثنا حماد بن زيد، عن ثابت، عن أنس، قال: جاء زيد بن حارثة يشكو، فجعل النبي صلى الله عليه وسلم يقول: «اتق الله، وأمسك عليك زوجك»، قال أنس: لو كان رسول الله صلى الله عليه وسلم كاتما شيئا لكتم هذه، قال: فكانت زينب تفخر على أزواج النبي صلى الله عليه وسلم [ص:125] تقول: زوجكن أهاليكن، وزوجني الله تعالى من فوق سبع سموات، وعن ثابت: {وتخفي في نفسك ما الله مبديه وتخشى الناس} [الأحزاب: 37]، «نزلت في شأن زينب وزيد بن حارثة»
Muhammad b. Abi Bakr al-Muqaddimi – Hammad b. Zaid – Thabit – Anas berichtete: Zaid bin Haritha kam zum Propheten und beschwerte sich über seine Ehefrau. Der Prophet sagte (zu ihm) weiterhin: „Fürchte dich vor Allah und behalte deine Ehefrau.“ Anas sagte: „Wenn der Gesandte Allahs etwas (vom Qur’an) verheimlichen würde, hätte er diesen Vers verheimlicht.“ Zainab pflegte, vor den Ehefrauen des Propheten zu prahlen und zu sagen: „Ihr wurdet durch eure Familien in die Ehe gegeben, während ich (dem Propheten) von Allah über den sieben Himmeln verheiratet wurde.“ Und Thabit rezitierte: „Der Vers:– „in deinem Inneren verborgen hieltest, was Allah doch offenlegen wird, und die Menschen fürchtetest“ (33:37) wurde in Bezug auf Zainab und Zaid bin Haritha offenbart.“[3]
Wenn wir die obige Überlieferung und ebenso die folgenden Studenten des Hammad b. Zaid (gest. 179/795) in Betracht ziehen, so haben sie diesen Hadith durch Thabit (gest. 127/745) von Anas überliefert:
1. Muhammad b. Abi Bakr al-Muqaddimi (gest. 234/848)
2. Mu’alla b. Mansur (gest. 211/826),[4]
3. Affan Muslim (gest. 220/835)[5]
4. Muhammad b. Al-Fadl, Abu Nu’man ‘Arim (gest. 224/839)[6]
5. ‘Abdullah b. ‘Abdul Wahhab al-Hajbi (gest. 228/843), welcher hinzufügt, dass Zaid sich von Zainab scheiden lassen wollte und zum Propheten kam, um sich von ihm beraten zu lassen[7]
6. Ahmad b. ‘Abdah al-Dhabbi (gest. 245/859), welcher hinzufügt, dass Zaid sich von Zainab scheiden lassen wollte und zum Propheten kam, um sich von ihm beraten zu lassen[8]
7. Muhammad b. Suleman al-Asadi (gest. 246/861)[9]
8. Muhammad b. Musa (gest. 248/862)[10]
9. Mu‘mal b. Isma’il (gest. 206/822), welcher seltsame Hinzufügungen in seiner Überlieferung durch denselben isnad des Anas abgibt. Ahmad b, Hanbal berichtet:
حدثنا مؤمل بن إسماعيل، حدثنا حماد بن زيد، حدثنا ثابت، عن أنس قال: أتى رسول الله صلى الله عليه وسلم منزل زيد بن حارثة، فرأى امرأته زينب فكأنه دخله – لا أدري من قول حماد، أو في الحديث – فجاء زيد يشكوها إليه، فقال له النبي صلى الله عليه وسلم: ” أمسك عليك زوجك، واتق الله ” قال: فنزلت: {واتق الله وتخفي في نفسك ما الله مبديه} [الأحزاب: 37] ، إلى قوله {زوجناكها} [الأحزاب: 37] يعني زينب
Mu‘mal b. Isma’il – Hammad b. Zaid – Thabit – Anas, welcher sagte: Der Gesandte Allahs (ﷺ) kam zu Zaid b. Harithas Wohnung und sah seine Ehefrau Zainab. Er trat beinahe bei ihm ein – (Mu‘mal sagte:) Ich bin mir nicht sicher, ob es Hammads Kommentar ist oder ein Teil des Hadith selbst — Zaid bin Haritha kam zu ihm, um sich über (seine Ehefrau) zu beschweren. Der Prophet sagte zu ihm: „Behalte deine Frau bei dir und fürchte Allah.“ Er sagte, dass der Vers: „in deinem Inneren verborgen hieltest, was Allah doch offenlegen wird“ bis zu „gaben Wir sie dir zur Gattin“ (33:37) über Zainab offenbart wurde.[11]
Neben der Tatsache, dass sogar diese Version nichts beinhaltet, was suggerieren sollte, was Kritiker vorwerfen, beinhaltet sie eine Vielzahl an Problemen: (a) Mu‘mal b. Isma’il wurde aufgrund seiner schwachen Erinnerung kritisiert und er war anfällig dafür, Fehler zu begehen. Seinen Berichten wird nicht vertraut, solange sie nicht untermauert wurden. Shu’aib al-Arna’ut und seine Arbeitsgemeinschaft haben diese Überlieferung demgemäß als da’if (schwach) eingestuft.[12] (b) Der Teil der Überlieferung, welcher besagt, dass der Prophet (ﷺ) zu Zaids Wohnung kam und beinahe diese betrat, ist eine einzigartige Überlieferung des Mu‘mal. Acht (8) andere Überlieferer berichten dieselbe Überlieferung bei der Autorität des Hammad b. Zaid, ohne dass Details in dieser Hinsicht existieren, die oben erwähnt wurden. (c) Mu‘mal selbst erwähnt seinen Zweifel über den besagten merkwürdigen Teil der Überlieferung.
2.2 Bericht des Qatada
‘Abdul Razzaq al-San‘ani berichtet:
عن معمر , عن قتادة … قال قتادة: جاء زيد النبي صلى الله عليه وسلم فقال: إن زينب اشتد علي لسانها , وأنا أريد أن أطلقها , قال له النبي صلى الله عليه وسلم: {أمسك عليك زوجك واتق الله} [الأحزاب: 37] , والنبي يحب أن يطلقها ويخشى قالة الناس إن أمره أن يطلقها , فأنزل الله تعالى: {وتخفي في نفسك ما الله مبديه وتخشى الناس والله أحق أن تخشاه فلما قضى زيد منها وطرا} [الأحزاب: 37] قال قتادة: لما طلقها زيد {زوجناكها} [الأحزاب: 37]
Ma‘mar – Qatada: … Qatada sagte: Zaid kam zum Propheten (ﷺ) und sagte: Zainab war mit ihrer Zunge streng zu mir und ich wünsche, mich von ihr zu trennen. Aber der Prophet (ﷺ) erzählte ihm: „Behalte deine Frau für dich und fürchte Allah.“ Der Prophet (ﷺ) jedoch wünschte, dass er sich von ihr scheiden lässt, aber er fürchtete ebenso, was Leute sagen würden, wenn er Zaid danach fragen würde, sich von ihr scheiden zu lassen. Hierzu offenbarte Allah, „und in deinem Inneren verborgen hieltest, was Allah doch offenlegen wird, und die Menschen fürchtetest, während Allah ein größeres Anrecht darauf hat, daß du Ihn fürchtest. Als dann Zaid keinen Wunsch mehr an ihr hatte“ Qatada erklärte: „Als Zaid sich von ihr scheiden ließ, gaben Wir sie dir zur Gattin.“[13]
Diese kurze Kette ist authentisch. Darüber hinaus wird sie durch eine andere Überlieferungskette untermauert, die auf Qatada durch Yazid b. Zurai‘ und  Sa‘id b. Abi ‘Arubah zurück geht.[14]
Qatadas mursal Überlieferungen jedoch kommen bei den Gelehrten nicht gut an. Es wird berichtet, dass Al-Sha‘bi ihn als jemanden benannte, der Feuerholz im Dunkeln sammelt, nicht ahnend, ob er seine Hand nach einem Stück Holz oder einer Schlange  ausstreckt und so durch eine Schlange getötet wird.[15] Darüber hinaus hat al-Dhahabi darauf hingewiesen, dass viele der mursal Berichte der Leute wie Qatada in Wahrheit von der Kategorie des mu‘dal und munqati’ sind, d.h. zwei oder mehr Verknüpfungen haben, die fehlen.[16]
Was bei Qatadas Bericht signifikant ist, ist, dass dieser nicht suggeriert, dass etwas das Herz des Propheten (ﷺ) bewegte, als er Zainab sah. Alles, was er sagt, ist, dass der Prophet (ﷺ) sich wünschte, dass er sich unaufgefordert von ihr scheiden lässt, sodass er es ihm nicht sagen muss. Mit dem Kontext im Hinterkopf, bedeutet es schlicht und ergreiflich, dass er von Allah, dem Allmächtigen, unterrichtet wurde, was geplant war und als sogar Zaid kam, um sich zu beschweren und ihn ebenso in Bezug auf seinen Wunsch hin, sich von Zainab zu trennen, von ihm beraten ließ, erzählte ihm der Prophet nicht, fortzufahren oder ihn über das zu informieren, was vorherbestimmt wurde. Aus Furcht, dass dies als sein Befehl missgedeutet werden kann, behielt er das, worüber er informiert wurde, bei sich.
2.3 Bericht des al-Sha‘bi
Der Bericht wurde ebenso bei der Autorität des ‘Amir b. Shurahbil al-Sha‘bi durch seinen freigelassen Sklaven, Abu Salama Sulaim (al-Hamadhani), erzählt:
Unter seinen Hinzufügungen der Wiedergabe des al-Sirah des Ibn Ishaq, erwähnt Yunus b. Bukair folgenden Bericht.
يونس عن أبي سلمة الهمذاني مولى الشعبي عن الشعبي قال: مرض زيد بن حارثة فدخل عليه رسول الله صلى الله عليه وسلم يعوده، وزينب ابنة جحش امرأته جالسة عند رأس زيد، فقامت زينب لبعض شأنها، فنظر إليها رسول الله صلى الله عليه وسلم، ثم طأطأ رأسه فقال: سبحان اللَّه مقلب القلوب والابصار، فقال زيد: أطلقها لك يا رسول الله؟ فقال: لا، فانزل اللَّه عز وجل: «وَإِذْ تَقُولُ لِلَّذِي أَنْعَمَ اللَّهُ عَلَيْهِ وَأَنْعَمْتَ عَلَيْهِ» إلى قوله: «وَكانَ أَمْرُ اللَّهِ مَفْعُولًا
Yunus b. Bukair – Abi Salama al-Hamadhani, der freigelassene Sklave des al-Sha‘bi– Sha’bi, sagte: Zaid war krank. Der Prophet (ﷺ) ging ihn besuchen. Seine Frau Zainab bt. Jahsh saß in der Nähe seines Kopfes, um ihn zu pflegen. Als sie weg ging, um etwas zu tun, schaute der Prophet (ﷺ) zu ihr, senkte seinen Kopf und sagte: „Preis sei Demjenigen, Der die Herzen und Augen führt.“ Dann sagte Zaid: „Soll ich mich für dich von ihr scheiden lassen, O Gesandter Allahs?“ Der Prophet (ﷺ) sagte: „Nein.“ Daraufhin offenbarte Allah: „Und als du zu demjenigen sagtest, dem Allah Gunst erwiesen hatte und dem auch du Gunst erwiesen hattest … Und Allahs Anordnung wird (stets) ausgeführt.“[17]
Ibn ‘Adi erwähnt diese Überlieferung durch den folgenden isnad:
... حدثنا الساجي، حدثنا الحسن بن علي الواسطي، قال: حدثنا علي بن نوح، حدثنا محمد بن كثير، حدثنا سليم مولى الشعبي عن الشعبي 
Al-Saji – al-Hasan b. ‘Ali al-Wasiti – ‘Ali b. Nuh – Muhammad b. Kathir – Sulaim, der freigelassene Sklave des al-Sha‘bi– Sha‘bi…[18]
Es liegen hierbei einige Probleme vor. Al-Sha‘bi (geb. 21/641) berichtet über eine Begebenheit, in der es nur drei Personen gab: der Prophet (ﷺ) (gest. 11/632), Zaid b. Haritha (gest. 8/629) und Zainab bt. Jahsh (gest. 20/641), von denen alle vor seiner Geburt starben. Darüber hinaus ist es bei dieser berichteten Erzählung in seinem Namen der Fall, dass es von keiner der drei Personen heißt, dass sie dieses Geschehen überlieferten, sondern vielmehr wurde alles in dritter Person berichtet, was einen zum Erstaunen bringt, ob seine Quelle direkt von einer der drei Personen stammt? Es mag zwei oder sogar mehr Verknüpfungen zwischen Sha‘bi und den Personen geben, die involviert waren, sollte diese Erzählung akzeptiert werden. Aber das ist nicht der Fall. Al-Sha‘bis freigelassener Sklave Sulaim, welcher den paedonymen Vornamen Abu Salama hatte, wird als schwacher Überlieferer angesehen.[19] Er wird vor allem wegen seinen Fehlern hinsichtlich den Überlieferungsketten kritisiert, die er nicht gut aufzählte.[20]
In Ibn ‘Adis Version ist ‘Ali b. Nuh kein sehr bekannter Überlieferer und als solcher kann seine Vertrauenswürdigkeit und ähnliches nicht festgelegt werden.[21] Was Muhammad b. Kathir angeht: wenn davon ausgegangen wird, dass er aus Kufa stammt, wie es bei Sulaim der Fall ist, dann wäre er Abu Ishaq Muhammad b. Kathir al-Qurashi, welcher als schwach verurteilt wird.[22]
Indem er auf einige dieser Diskrepanzen hinweist, hat al-Albani diese Überlieferung in seinem Werk über schwache und abgelehnte Berichte platziert. Seine Zusammenfassung der Klassifizierung der Überlieferung ist „extrem verwerfenswert“ (munkar jiddan).[23]
Wir wissen nicht, wann Sulaim geboren wurde oder starb. Was wir jedoch wissen, ist, dass Yunus b. Bukair, der von ihm berichtete, im Jahre 199/815 starb, als er fast achtzig war.[24]
2.4 Dem ‘Ikrimah zugeschriebener Bericht
Al-Suyuti (gest. 911/1505) schreibt:
وأخرج عبد بن حميد وابن المنذر عن عكرمة رضي الله عنه … أن النبي صلى الله عليه وسلم دخل يوما بيت زيد فرآها وهي بنت عمته فكأنها وقعت في نفسه
‘Abd b. Humaid und Ibn al-Mundhar berichten von ‘Ikrima … eines Tages trat der Prophet (ﷺ) bei Zaids Haus ein und sah Zainab – die Cousine väterlicherseits – und es war, als hätte sie seine Vorstellungskraft angeschlagen.[25]
Die Tafsirwerke ‘Abd b. Humaid (gest. 249/863) und Ibn al-Mundhar (gest. 319/931) existieren nicht mehr.[26] Aus diesem Grund haben wir eine gewaltige Abkoppelung zwischen den beiden Autoren und ‘Ikrimah (gest. 115/735).[27] Darüber hinaus gilt: da ‘Ikrimah nur ein tabi‘i war, kann sein Bericht bestenfalls nur mursal sein. Diese Überlieferung steht somit in der Luft - wenn man das in Anbetracht der erzählerischen Autorität metaphorisch erklären müsste.
Hinsichtlich des Inhalts gibt es die Interpretation / Ausarbeitung der Aussage, die dem Propheten (ﷺ) im Bericht des al-Sha‘bi zugeschrieben wird, dass Zainab sogar seine Vorstellungskraft anschlug und seine Bewunderung auf sich zog. Darüber hinaus deutet dessen Form ganz eindeutig eine Paraphrasierung und Interpolation durch einen Überlieferer an, der die Tatsache erwähnte, dass Zainab und der Prophet (ﷺ) Cousins sind und dann die Gefühle des Propheten (ﷺ) vermutete. Es ist selbstverständlich, dass die Spekulation über die Gefühle einer anderen Person - vor allem dann, wenn man niemals die Möglichkeit hatte, mit dieser besagten Person zu interagieren - überhaupt nichts aussagt.
2.5 Bericht des Abu Bakr b. Suleman b. Abi Hathma
Al-Tabarani berichtet:
حدثنا محمد بن عبد الله الحضرمي، ثنا الحسن بن علي الحلواني، ثنا محمد بن خالد بن عثمة، حدثني موسى بن يعقوب، عن عبد الرحمن بن المنيب، عن أبي بكر بن سليمان بن أبي حثمة، أن رسول الله صلى الله عليه وسلم جاء بيت زيد بن حارثة فاستأذن، فأذنت له زينب ولا خمار عليها، فألقت كم درعها على رأسها، فسألها عن زيد، فقالت: ذهب قريبا يا رسول الله، فقام رسول الله صلى الله عليه وسلم وله همهمة، قالت زينب: فاتبعته فسمعته يقول: «تبارك مصرف القلوب» فما زال يقولها حتى تغيب
Muhammad b. ‘Abdullah al-Hadrami – al-Hasan b. ‘Ali al-Hulwani – Muhammad b. Khalid b. ‘Athma – Musa b. Ya‘qub – ‘Abdul Rahman b. al-Munib – Abu Bakr b. Suleman b. Abi Hathma: Der Gesandte Allahs (ﷺ) ging zum Haus des Zaid b. Haritha und fragte um Erlaubnis, einzutreten. Zainab bat ihn herein, während sie keinen Schleier an hatte, sodass sie die Ärmel des Kettenhemds auf ihren Kopf setzte. Der Prophet befragte sie über Zaid. Sie sagte: „Er ist vor kurzer Zeit gegangen, O Gesandter Allahs!“ Der Gesandte Allahs (ﷺ) stand auf, um zu gehen, während er murmelte. Zainab sagte: „Ich folgte ihm und hörte ihn sagen:  „Preis sei dem Einen, der die Herzen wendet.“ Er wiederholte dies, bis er wegging.“[28]
Abu Bakr b. Suleman b. Abi Hathma war unter den späten tabi‘in d.h. von der Generation, welche die Gefährten traf und bei ihrer Autorität berichtete. Es ist nichts über den bekannt, der von ihm berichtet, d.h. ‘Abdul Rahman b. al-Munib (oder ‘Abdul Rahman b. ‘Abdullah b. Al-Munib wie bei Ibn Manda). Tatsächlich hat ‘Abdul Rahman b. al-Mahdi in Anbetracht des Überlieferers nach ihm, Musa b. Ya’qub, erwähnt, dass er unbekannte Lehrer hatte (lahu masha’ikh majhulun).[29] Musa b. Ya’qub selbst wurde aufgrund seiner schlechten Erinnerung kritisiert.[30]
Diese Überlieferung ist folglich schwach, nicht nur, weil sie mursal ist, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass ein Überlieferer unbekannt ist und ein anderer ein schwaches Erinnerungsvermögen hat. Al-Haithami betonte die in ihm befindliche Schwäche.[31] Al-Albani klassifizierte dies ebenso als schwach.[32]
Der Inhalt weist ebenso auf die Erfindung dieser Geschichte hin.
Denn es ist weitaus bekannt, dass der Schleier (hijab) obligatorisch wurde, nachdem Zainab mit dem Propheten (ﷺ) die Ehe einging. Wieso nahm Zainab die Mühe auf sich, ihren Kopf mit einem Kettenhemd zu bedecken, wenn der Schleier keine Obligation war?
2.6 Bericht des Muhammad b. Yahya b. Habban
Ibn Sa‘d berichtet:
أخبرنا محمد بن عمر، قال: حدثني عبد الله بن عامر الأسلمي، عن محمد بن يحيى بن حبان قال: جاء رسول الله صلى الله عليه وسلم بيت زيد بن حارثة يطلبه وكان زيد إنما يقال له زيد بن محمد فربما فقده رسول الله صلى الله عليه وسلم الساعة، فيقول: «أين زيد؟» فجاء منزله يطلبه فلم يجده وتقوم إليه زينب بنت جحش زوجته فضلا فأعرض رسول الله صلى الله عليه وسلم عنها فقالت: ليس هو هاهنا يا رسول الله فادخل بأبي أنت وأمي فأبى رسول الله أن يدخل وإنما عجلت زينب أن تلبس لما قيل لها رسول الله صلى الله عليه وسلم على الباب فوثبت عجلى فأعجبت رسول الله فولى وهو يهمهم بشيء لا يكاد يفهم منه إلا ربما أعلن: «سبحان الله العظيم سبحان مصرف القلوب» فجاء زيد إلى منزله فأخبرته امرأته أن رسول الله أتى منزله، فقال زيد: ألا قلت له أن يدخل، قالت: قد عرضت ذلك عليه فأبى، قال: فسمعت شيئا؟ قالت: سمعته حين ولى تكلم بكلام ولا أفهمه وسمعته، يقول: «سبحان الله العظيم سبحان مصرف [ص:102] القلوب» فجاء زيد حتى أتى رسول الله، فقال: يا رسول الله بلغني أنك جئت منزلي فهلا دخلت بأبي أنت وأمي يا رسول الله لعل زينب أعجبتك فأفارقها، فيقول رسول الله: «أمسك عليك زوجك» فما استطاع زيد إليها سبيلا بعد ذلك اليوم فيأتي إلى رسول الله فيخبره فيقول رسول الله: «أمسك عليك زوجك» فيقول: يا رسول الله أفارقها فيقول رسول الله: «احبس عليك زوجك» ففارقها زيد واعتزلها وحلت يعني انقضت عدتها، قال: فبينا رسول الله جالس يتحدث مع عائشة إلى ...أن أخذت رسول الله غشية فسري عنه وهو يتبسم وهو يقول: «من يذهب إلى زينب يبشرها أن الله قد زوجنيها من السماء؟»
Gemäß Muhammad b. ‘Umar [al-Waqidi] – ‘Abdallah b. ‘Amir a1-Aslami — Muhammad b. Yahya b. Habban, welcher sagte: Der Gesandte Allahs kam zum Haus des  Zayd b. Harithah. Zayd wurde immer Zayd b. Muhammad genannt. Vermutlich vermisste ihn der Gesandte Allahs in diesem Moment, sodass er fragte „Wo ist Zayd?“ Er kam zu seiner Wohnung, um nach ihm zu schauen, aber er fand ihn nicht. Zaynab bt. Jahsh, Zayds Ehefrau, stand auf, um ihn zu treffen. Weil sie nur ein Hemdkleid an hatte, kehrte der Gesandte Allahs von ihr ab. Sie sagte: „Er ist nicht hier, Gesandter Allahs. Komm herein, der du mir liebenswert bist wie mein Vater und meine Mutter!“ Der Gesandte Allahs lehnte es ab, einzutreten. Zaynab zog sich in Eile an, als ihr gesagt wurde „der Gesandte Allahs ist an der Tür.“ Sie sprang in Eile auf und regte die Bewunderung des Gesandten Allahs an, sodass er sich abwendete, etwas murmelnd, was kaum zu verstehen war. Wie auch immer sagte er offenkundig: „Preis sei Allah, dem Allmächtigen! Preis sei Allah, Der das Wenden der Herze verursacht!“ Als Zayd nach Hause kam, erzählte ihm seine Frau, dass der Gesandte Allahs zu seinem Haus kam. Zayd sagte, „Warum hast du ihn nicht herein gebeten?“ Sie antwortete, „Ich bat ihn, aber er lehnte ab.“ „Hast du ihn etwas sagen hören?“, fragte er. Sie antwortete, „Als er abkehrte, hörte ich ihn sagen: „Preis sei Allah, dem Allmächtigen! Preis sei Allah, Der das Wenden der Herzen verursacht!““ So ging Zayd weg und als er zum Gesandten Allahs kam, sagte er: „Gesandter Allahs, ich habe gehört, dass du zu meinem Haus gekommen bist. Warum bist du nicht eingetreten, du, der du mir liebenswürdig wie mein Vater und meine Mutter bist? Gesandter Allahs, vielleicht hat Zaynab deine Bewunderung angeregt, weswegen ich mich von ihr trennen werde.“ Der Gesandte Allahs sagte: „Behalte deine Ehefrau für dich.“ Zayd fand nach diesem Tag ihr gegenüber keine mögliche [Annäherung] mehr. Er wollte zum Gesandten Allahs kommen und es ihm auf diese Weise sagen, aber der Gesandte Allahs würde ihm „Behalte deine Ehefrau“ sagen. Zayd ließ sich von ihr scheiden und verließ sie und sie wurde frei. Während der Gesandte Allahs mit ‘A’ishah redete, überkam ihm die Ohnmacht. Als er hiervon wieder zu sich kam, lächelte er und sagte, „Wer wird zu Zaynab gehen und ihr die guten Neuigkeiten übermitteln, undzwar, dass Allah sie mit mir verheiratete?“ …[33]
Die erzählerische Schwäche dieses Berichts ist eindeutig. Es liegen drei Probleme vor (a) Muhammad b. Yahya b. Habban starb im Jahre 121/738-739 im Alter von vierundsiebzig, was bedeutet, dass er nahezu ein halbes Jahrhundert nach der Ehe des Propheten mit Zainab und sogar über dreißig Jahre nach dem Tod der Zainab  – die letzte, die innerhalb den Personen der Geschichte starb - geboren wurde. (b) ‘Abdullah b. ‘Amir Aslami wurde einstimmig als schwacher Überlieferer eingestuft.[34] (c) al-Waqidi, was sehr bekannt ist, wurde sehr stark kritisiert.[35]
Der Verlauf in der Entwicklung der Geschichte ist nun klar erkennbar. In der letzten Erzählung hatte Zainab ihren Kopf unbedeckt und hier liegt im Unterton etwas unseriöseres vor, was ihre Bekleidung betrifft. In Qatadas Bericht beschwerte sich Zaid hinsichtlich den Worten und der Ausdrucksweise der Zainab und wollte sich aus diesem Grund von ihr scheiden lassen. Hier jedoch ist er bereit, seine Ehe für den Propheten (ﷺ) aufzuopfern.
2.7 Bericht des Muhammad b. Al-Sa’ib al-Kalbi
Yahya b. Salam bemerkt in seinem Kommentar:
وقال الكلبي: إن رسول الله صلى الله عليه وسلم أتى زينب زائرا، فأبصرها قائمة فأعجبته، فقال رسول الله صلى الله عليه وسلم سبحان الله مقلب القلوب، فرأى زيد أن رسول الله صلى الله عليه وسلم قد هويها فقال: يا رسول الله ائذن لي في طلاقها، فإن فيها كبرا وإنها تؤذيني بلسانها، فقال له رسول الله صلى الله عليه وسلم: اتق الله وأمسك عليك زوجك، فأمسكها زيد ما شاء الله ثم طلقها، فلما انقضت عدتها أنزل الله نكاحها رسول الله صلى الله عليه وسلم من السماء
[Muhammad b. al-Sa’ib] al-Kalbi sagte: Der Gesandte Allahs (ﷺ) kam, um Zainab zu besuchen und als er sie stehen sah, gewann sie seine Bewunderung. Hierbei sagte der Gesandte Allahs (ﷺ): „Gepriesen sei Allah, Der die Herzen wendet.“ Zaid bemerkte, dass der Prophet (ﷺ) Zainab begehrte und sagte, „O Gesandter Allahs! Erlaube es mir, mich von ihr scheiden zu lassen, da sie arrogant ist und mich mit ihren Worten verletzt.“ Der Gesandte  Allahs (ﷺ) sagte zu ihm, „Fürchte Allah und halte an deiner Frau fest.“ Zaid behielt sie, solange Allah es wollte und ließ sich dann von ihr scheiden. Daraufhin, als ihre ‘iddah endete, sandte Allah eine Offenbarung von den Himmeln herab, welche sich auf ihre Ehe mit dem Propheten bezog.[36]
Muhammad b. al-Sa’ib al-Kalbi (gest. 146/763) erwähnte keine Autorität für diese Erzählung und er selbst gehört zu den verworfenen Überlieferern.[37] Hier wird suggeriert, dass Zaid sich von Zainab trennte, als er die Gefühle des Propheten (ﷺ) für sie vernahm, jedoch äußerlich ihre Verhaltensweise gegenüber ihm als Grund erwähnte. Das ist ein offensichtlicher Fall der Hinzufügung einer unberechtigten Andeutung in eine zusammenfassende Version und innerhalb des Prozesses, den Fluss der Erzählung zu unterbrechen.
2.8 Überlieferung des Maqatil b. Suleman
Ohne dass Ketten der Autoritäten angegeben werden, erwähnt Maqatil b. Suleman eine lange Erzählung über den Antrag und die Ehe des Zaid mit Zainab. Seine Erzählung fährt dann wie folgt fort:
فلم يلبث إلا يسيرا حتى شكا إلى النبي- صلّى الله عليه وسلّم- ما يلقى منها فدخل النبي- صلى الله عليه وسلم- فوعظها فلما كلمها أعجبه حسنها وجمالها وظرفها ، وكان أمرا قضاه الله- عز وجل- ثم رجع النبي- صلى الله عليه وسلم- وفي نفسه منها ما شاء الله- عز وجل- فكان النبي- صلى الله عليه وسلم- يسأل زيدا بعد ذلك كيف هي معك؟ فيشكوها إليه فقال له النبي- صلى الله عليه وسلم-: اتق الله وأمسك عليك زوجك وَفِي قلبه غَيْر ذَلِكَ، … ثُمّ إن النَّبِيّ- صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ- أتى زيدا فأبصر زينب قائمة، وكانت حسناء بيضاء من أتم نساء قريش فهويها النبي- صلّى الله عليه وسلّم- فقال: سبحان الله مقلب القلوب. ففطن زيد، فقال: يا رسول الله، ائذن لي في طلاقها فإن فيها كبرا، تعظم علي وتؤذيني بلسانها، فقال النبي- صلى الله عليه وسلم-: أمسك عليك زوجك واتق الله، ثم إن زيدا طلقها بعد ذلك،
Nach lediglich einiger Zeit beschwerte sich Zaid beim Propheten (ﷺ) in Hinsicht dessen, wie er unter Zainab litt. Der Prophet kam zu ihnen und warnte sie und als er zu ihr sprach, entwickelte sich bei ihm ein Gefallen an ihrer Schönheit, Miene und Scharfsinnigkeit. Es geschah, wie Allah es verordnet hatte. Der Prophet (ﷺ) kehrte dann zurück und hatte in seinem Gedanken, was Allah wollte. Danach fragte der Prophet (ﷺ), wie sie zu ihm war. Er ermahnte sie wiederum. Der Prophet (ﷺ) sagte: „Fürchte Allah und behalte deine Frau bei dir“, während er in seinem Herzen etwas anderes hegte … Dann kam der Prophet (ﷺ) zu Zaid und sah Zainab, wie sie da stand – sie war schön, mit anständiger Hautfarbe und unter den besten Frauen der Quraish – aus diesem Grund verspürte der Prophet (ﷺ) eine Zuneigung für sie und sagte (beim Verlassen): „Preis sei Allah, Der die Herzen wendet.“ Zaid erkannte und sagte: „O Gesandter Allahs! Erlaube es mir, mich von ihr scheiden zu lassen, da sie mir gegenüber hochmütig und arrogant ist und ihre Sprache verletzt mich ebenso.“ Der Prophet (ﷺ) sagte: „Halte an deiner Frau fest und fürchte Allah.“ Zaid, jedoch, ließ sich von ihr letztendlich scheiden.[38]
Maqatil b. Suleman starb im Jahre 150/767 und hier erwähnte er keine Kette der Autoritäten. Der Bericht ist aus diesem Grund mu‘dal (abgeschnitten). Darüber hinaus - obwohl er für sein breit gefächertes Wissen anerkannt wird, wurde er als Überlieferer verurteilt. Al-Dhahabi erwähnt, dass Gelehrte darin übereinstimmten, seine Überlieferungen abzulehnen.[39]
Der Inhalt seiner Überlieferung ist ebenso abweichend von anderen Berichten. Hier geht der Prophet (ﷺ), um Zainab zu beraten und zu mahnen und während er zu ihr sprach, war er von ihrem Aussehen beeindruckt. Maqatil ist bekannt dafür, von Al-Kalbi übernommen zu haben und hier baut er auf seiner Version auf, die oben erwähnt wurde.
2.9 Bericht des ‘Abdul Rahman b. Zaid [b. Aslam]
Al-Tabari berichtet:
حدثني يونس بن عبد الأعلى، قال: أخبرنا ابن وهب، قال: قال ابن زيد: كان النبي ص قد زوج زيد بن حارثة زينب بنت جحش ابنه عمته، فخرج رسول الله ص يوما يريده، وعلى الباب ستر من شعر، فرفعت الريح الستر فانكشف وهي في حجرتها حاسره، فوقع إعجابها في قلب النبي ص، فلما وقع ذلك كرهت إلى الآخر، قال: فجاء فقال: يا رسول الله، إني أريد ان افارق صاحبتي، فقال: مالك! أرابك منها شيء! فقال: لا والله يا رسول الله، ما رابني منها شيء، ولا رأيت إلا خيرا فقال له رسول الله ص: امسك عليك زوجك واتق الله، فذلك قول الله عز وجل: «وإذ تقول للذي أنعم الله عليه وأنعمت عليه أمسك عليك زوجك واتق الله وتخفي في نفسك ما الله مبديه» ، تخفى في نفسك ان فارقها تزوجتها.
Gemäß Yunus b. ‘Abd al-A‘la — Ibn Wahb — Ibn Zayd, welcher sagte: Der Gesandte Allahs verheiratete Zayd b. Harithah mit Zaynab bt. Jahsh, die Tochter seiner Tante väterlicherseits. Eines Tages ging der Gesandte Allahs auf der Suche nach Zayd hinaus. Da gab es am Eingang eine Abdeckung aus Haarstoff, aber der Wind bließ und hob die Abdeckung an, sodass der Eingang ungedeckt war. Zaynab war in ihrem Zimmer, unbekleidet und Bewunderung ihr gegenüber betrat das Herz des Propheten. Nachdem dies geschah, wurde sie dem anderen Mann unattraktiv. So kam er und sagte: „Gesandter Allahs, ich möchte mich von meiner Gefährtin trennen.“ Muhammad fragte: „Was ist los? Hat dich etwas ihrerseits beunruhigt?“ „Nein, bei Allah,“ antwortete Zayd, „nichts, was sie tat, hat mich beunruhigt, Gesandter Allahs, ich habe nichts als Güte erhalten.“ Der Gesandte Allahs sagte zu ihm, „Behalte deine Frau bei dir und fürchte Allah.“ Das ist [die Bedeutung vom] Wort Allahs: „Und als du zu demjenigen sagtest, dem Allah Gunst erwiesen hatte und dem auch du Gunst erwiesen hattest: „Behalte deine Gattin für dich und fürchte Allah“, und in deinem Inneren verborgen hieltest, was Allah doch offenlegen wird.“ Du hast in deinem Inneren [den Gedanken] verborgen gehalten, „wenn er sich von ihr trennt, heirate ich sie.“[40]
Der Überlieferer Ibn Zaid ist hierbei ‘Abdul Rahman b. Zaid b. Aslam al-Adawi. Er war vom Geschlecht, welches den Befolgern der Gefährten nachfolgte und er starb im Jahre  182/798. Sein Bericht ist somit mu‘dal (abgeschnitten). Darüber hinaus wurde er einstimmig als schwacher Überlieferer angesehen.[41]
In dieser Überlieferung entwickelt sich die Geschichte in zweierlei Hinsichten. Erstens: Zainabs Kopf ist hier weder unbedeckt, noch musste sie sich beeilen, sich anzuziehen, um die Türe für den Propheten (ﷺ) zu öffnen, sondern wird vielmehr in einer noch groberen Verhaltensweise dargestellt und wird auch in einem solchen vom Propheten (ﷺ) wahr genommen, als die Abdeckung des Eingangs durch den Wind bewegt wird. Zweitens: Zaid liegt nun in einer Form vor, in der er keine Probleme mit seiner Ehefrau hat und sich lediglich danach trachtet, sich von ihr für den Propheten (ﷺ) zu trennen. Wir erkennen, dass es sich um diese Geschichte herum nicht nur um eine bestimmte Farbgebung oder Entwicklung der Geschichte handelt, sondern ebenso im Widerspruch zum Bericht des Anas steht, in dem Zaid zum Propheten (ﷺ) kommt, indem er sich über Zainab beschwert und ihn hinsichtlich der Scheidung berät.
3. Kritische Analyse
3.1 Analyse der Überlieferungsketten (isnad)
3.1.1 Komparative Analyse der Isnad
Wenn wir uns vorerst den isnad (Überliefererkette) all dieser Berichte anschauen, sehen wir sie kontinuierlich zurückgehen. Darüber hinaus ist die Schwäche in jeder dieser viel zu gravierend, sodass sie sich gegenseitig untermauern könnten.
1. Anas’ Bericht ist authentisch, außer den merkwürdigen Hinzufügungen, die durch Mu‘mal b. Isma’il von Hammad b. Zaid berichtet wurden, die nicht von acht (8) anderen Überlieferern des Hammad überliefert wurden.
2. Qatadas Überlieferung hat die geringste Schwäche und diese ist mu‘dal, d.h. hat zwei Verknüpfungen, die zwischen ihm und den Leuten fehlen, die sich auf das Ereignis beziehen, über das er berichtet hat.
3. Sha’bis Überlieferung ist neben der Tatsache, dass sie mursal (wenngleich die zwei fehlenden Verknüpfungen vorliegen könnten, d.h. dass sie mu‘dal ist, kann sowieso nicht ausgeschlossen werden) ist, ebenso derart, dass ein schwacher Überlieferer (Sulaim) enthalten ist.
4. ‘Ikrimas vermeintlicher Bericht liefert uns neben der Tatsache, dass dieser in seiner Beschaffenheit mursal ist, keine vorhandene Überlieferungskette. Demgemäß bedeutet er nichts.
5. Abu Bakr b. Suleman b. Abi Hathmas Bericht enthält neben der Tatsache, dass er mursal ist, einen unbekannten Überlieferer (Ibn al-Munib) und ein anderer Überlieferer, Musa b. Ya’qub, wurde ebenso durch einige kritisiert.
6. Muhammad b. Yahya b. Habbans Bericht - neben der Tatsache, dass er mursal ist - beinhaltet ‘Abdallah b. ‘Amir a1-Aslami, der einstimmig als schwach klassifiziert wird und al-Waqidi, der damit beschuldigt wird, gelogen zu haben, sodass der Bericht abgelehnt wird.
7. Al-Kalbi selbst ist ein abgelehnter Überlieferer - in Übereinkunft mit den Gelehrten. Darüber hinaus gibt er für seine Überlieferung keine Autorität an.
8. Maqatil, gleichermaßen, wird unbestritten abgelehnt. Er kümmert sich auch nicht darum, seine Autorität für die Überlieferung zu erwähnen.
9. ‘Abdul Rahman b. Zaids Bericht ist nicht nur mu‘dal (hat zwei oder mehr Verknüpfungen, die fehlen), sondern ist ebenso extrem schwach, weil er in Übereinkunft der Gelehrten als schwacher Überlieferer verurteilt wurde.
Solche Schwäche individueller Berichte, in denen es nicht nur um eine fehlende Verknüpfung geht, sondern um zwei oder mehr Verknüpfungen und die Überlieferer ebenso in Übereinstimmung als schwach erklärt wurden oder allesamt unbekannt sind oder beides, können keine Glaubwürdigkeit füreinander aufweisen.
3.1.2 Kollektive Stärke oder verstärkte Schwäche?
Während mehrere Überlieferungen mit einiger Schwäche aufgrund ihrer kollektiven Stärke zur Stufe der Annehmbarkeit aufsteigen können, so gilt dies nur, wenn die Schwäche einer individuellen Überlieferung geringfügig ist. Unter einer geringfügigen Schwäche versteht man jene, die aufgrund eines Überlieferers mit einem schwachen Erinnerungsvermögen vorliegt oder jene, die von einem Überlieferer ausgeht, über den Meinungsverschiedenheiten unter den Kritikern vorliegen. Aber wenn die Schwäche in jeder Überlieferung von ernsthafter Natur ist, d.h. der/die Überlieferer der Lüge bezichtigt werden oder in Übereinkunft der Kritiker als schwach eingestuft werden, reicht eine bloße Anzahl nicht aus. Tatsache ist sogar, dass die Gelehrten sagen, dass solch eine „Bekräftigung“ sogar  die Schwäche verschlimmert.


Jamal al-Din al-Zaili’i (gest. 762/1360), eine bekannte mittelalterliche Autorität in Hinsicht auf Hadithe, beobachtete:
وكم من حديث كثرت رواته وتعددت طرقه ، وهو حديث ضعيف؟ … بل قد لا يزيد الحديث كثرة الطرق إلا ضعفاً

Wie viele Hadithüberlieferungen sind schwach, obwohl sie von einer großen Anzahl an Überlieferern und durch vielzählige Ketten berichtet wurden? … Tatsache ist, dass für viele Berichte, mehrere Ketten lediglich die Schwäche erhöhen.[41a]
Auf ähnliche Weise bemerkt Ahmad Shakir (gest. 1377/1957):
إذا كان ضعف الحديث لسوء حفظ الراوي أو نحو ذلك فإنه يرقى إلى درجة الحسن أو الصحة بتعدد طرقه إن كانت كذلك ، وأما إذا كان ضعف الحديث لفسق الراوي أو اتهامه بالكذب ، ثم جاء من طرق أخرى من هذا النوع ، فانه لا يرقى إلى الحسن بل يزداد ضعفاً إلى ضعف ، إذ أن تفرد المتهمين بالكذب أو المجروحين في عدالتهم بحديث لا يرويه غيرهم يرجح عند الباحث المحقق التهمة ويؤيد ضعف رواياتهم
Wenn die Schwäche eines hadith am schlechten Erinnerungsvermögen eines Überlieferers liegt oder die Schwäche einen ähnlichen Grund hat, so steigt dieser zur Stufe hasan oder sahih auf, wenn er mit mehreren Überlieferungsketten abgedeckt wird. Wenn jedoch die Schwäche des hadith darin liegt, dass der Überlieferer bestritten wurde oder der Lüge bezichtigt wurde und er durch andere Ketten überliefert wird, die jedoch [in ihrer Schwäche] auf selbe Weise vorliegen, steigt die Stufe nicht zur Klassifizierung hasan; tatsächlich verschlimmert sich dessen Schwäche. Deswegen gilt, dass wenn etwas ausschließlich durch jene übermittelt wurde, die der Lüge bezichtigt wurden oder hinsichtlich ihrer Vertrauenswürdigkeit bestritten wurden, so bestätigt dies nur die Anklage der Lüge und die Schwäche ihrer Überlieferer für den kritischen Untersucher (achtlos hinsichtlich der Anzahl der Überlieferungen).[42]
Demgemäß haben Al-Albani,[43] und Shu’aib al-Arna’ut[44] in ihren kritischen Untersuchungen oft angemerkt, dass Fälle mit mehreren Ketten nicht den Authentizitätsgrad eines hadith erhöhen, sondern die Schwäche verstärken.
Bei diesem Fall innerhalb unserer Untersuchung können wir sehen, dass keine der Überlieferungen nach der des Qatada bloß mursal sind, sondern ebenso andere extreme Schwächen aufweisen. Darüber hinaus, wohingegen mursal Überlieferungen von den meisten der Juristen in gesetzlichen Urteilen und Kriterien akzeptiert werden, die sich auf Überlieferungen mit biographischen Daten und der Bedeutung beziehen, ist das weniger bindend, da diese beiden Fakten nicht zusammengehören, da genau jene Gelehrte, die sich darum bemühten, Überlieferungen gesetzlicher Wichtigkeit lediglich von den Gefährten zu tradieren, nicht beachteten, anderweitiges Material von den Gleichrangigen dieser zu überliefern. Tatsache ist, dass sogar Gefährten gelegentlich geschichtliche Berichte unter anderem von anderen berichteten. Demgemäß sagen Gelehrte, dass in Berichten nichtgesetzlicher Natur die mursal Berichte der Gefährten nicht einmal hinreichenderweise stark sind.[45]
3.2 Inhaltliche Analyse der Berichte
3.2.1 Komparative Analyse
Die Texte, die durch die obigen Überlieferungsketten berichtet wurden, unterscheiden sich ebenso zu sehr darin, dass man sie als gegenseitig bekräftigend ansehen könnte.
1. Anas (gest. 92/712) Bericht erwähnt Zaid, der sich über die Verhaltensweise der Zainab beschwert und seinen Willen, sich von ihr scheiden zu lassen, ausdrückt. Er erwähnt jedoch nichts über die angeblichen Gefühle des Propheten ihr gegenüber.
2. Qatadas (gest. 118/737) Bericht erwähnt Zaids Beschwerde und Willen, sich von ihr scheiden zu lassen und dass der Prophet es sich gewünscht hatte, dass Zaid sich von ihr selbst scheiden lässt, ohne dass er dazu anbefohlen oder bewegt wird, so zu handeln. Er erwähnt nichts über seine angeblichen Gefühle über Zainab.
3. Sha’bis (gest. 103/721) mutmaßlicher Bericht erwähnt, dass der Prophet hinaus ging, um Zaid zu sehen, als dieser krank war und als er Zainab sah, gab er Äußerungen von sich, die bedeuten können, dass sie seine Bewunderung verursachte.
4. ‘Ikrimas (gest. 115/735) Bericht, wobei hier die visuelle Beschreibung fehlt, ist der erste Bericht, der bestimmte Bedeutungen der äußerlichen Reaktion des Propheten erwähnt.
5. Abu Bakr b. Suleman b. Abi Hathmas angeblicher Bericht hat als Beschreibung den Propheten, der zu Zaids Wohnung geht, wo er Zainab alleine vor fand, als ihr Haupt unbedeckt war, wobei sie versuchte, diesen mittels eines Kettemhemds zu bedecken.
6. Muhammad b. Yahya b. Habbans (gest. 121/738-739) angeblicher Bericht, in dem Zainab nicht gut angezogen war und bei ihrem Anblick sich das Herz des Propheten bewegte - dieser Bericht präsentiert einen Zaid, der danach trachtet, sich von  Zainab scheiden zu lassen, weil er dachte, dass der Prophet für sie eine Zuneigung entwickelt hat.
7. Al-Kalbis (gest. 146/763) Version kombiniert (vielmehr: vermischt) Zaids Verständnis der angeblichen Gefühle des Propheten (ﷺ) mit seiner Beschwerde hinsichtlich Zainabs Verhaltensweise.
8. Maqatils (gest. 150/767) Version präsentiert den Propheten (ﷺ) derart, dass er unverzüglich Gefühle entwickelt, lediglich dadurch, dass er sie aufgrund ihres Verhaltens Zaid gegenüber tadelte. Ebenso liegen hier klare Interpolationen vor, wie zum Beispiel die Erwähnung des Aussehens der Zainab, was auf die reichliche Erfindung dieser Geschichte hinweist.
9. ‘Abdul Rahman b. Zaid’s (gest. 182/798) Bericht präsentiert den  Propheten so, dass er Zainab unbekleidet sah, als die Abdeckung des Eingangs durch den Wind entblößt wurde. Zaid wollte sich dann von Zainab scheiden lassen, selbst wenn er keine Beschwerden in Hinsicht auf ihr hatte.
Wir sehen somit eine Entwicklung der Geschichte: dahingehend, dass der Prophet lediglich Zainab sah, als er den kranken Zaid besuchen wollte, bis hin zum Antreffen im Zustand des unbedeckten Hauptes, bis hin zum eilenden Einkleiden in ein Hemdkleid, bis hin zur vollkommenen Nacktheit.
Es gibt eine weitere Entwicklung in Zaids Klage und die dadurch ausgelöste Suche nach Rat angesichts seinen Beschwerden und dem Willen des Propheten, ohne dass er dazu auffordert: von Zaids Willen, sich von ihr scheiden zu lassen, weil er dachte, dass der Prophet eine gewisse Zuneigung zu Zainab verspürte bis hin zu seinem Willen, dies durchzuführen, ohne dass er mit seiner Frau jegliche Probleme hat.
3.2.2 Allgemeine Beobachtungen hinsichtlich des Inhalts
Die einfache Tatsache, dass der Prophet (ﷺ) seine Cousine unzählige Male, sogar bevor sie Zaid zur Ehe gegeben wurde, sah, bezeugt die Grundlosigkeit der Geschichte, welche suggeriert, dass der Prophet (ﷺ) sich in sie aufgrund einer erstmaligen, zufälligen Beobachtung verliebt hat. Darüber hinaus gibt es Berichte darüber, dass der Prophet (ﷺ) sie persönlich besuchte und er ihr Zaid vorschlug, als er auf die Verheiratung der beiden bestand.[46]
Darüber hinaus gibt es berichtete Beweise dafür, dass  als bevor sie ihre anfängliche Abneigung ausdrückte, Zaid zu heiraten, sie dachte, dass der  Prophet (ﷺ) ihr für sich selbst einen Antrag machte und sie gab sogar ihre Zustimmung und als sie realisierte, dass dieser Antrag für Zaid gedacht war, sie sich niedergeschlagen fühlte.[47]
Es ist somit klar ersichtlich, dass - da sie beide Cousins waren - der Prophet (ﷺ) sie sehr gut kannte und er sie sogar als Person besuchte, als er um ihre Hand für Zaid bat. Sie war ebenso gewollt, den Propheten (ﷺ) zu heiraten. Unter diesen Umständen wird die kontextuelle Oberflächlichkeit der verrufenen Geschichte neben dessen Schwäche in Anbetracht erzählerischer Vertrauenswürdigkeit offensichtlicher.
4. Festlegung der Bedeutungen des Verses – Qur’an 33:37
Am Anfang erwähnten wir das traditionelle Verständnis von Qur'an 33:37. Lasst uns nun sehen, ob dies durch den Verlauf der qur’anischen Erzählweise und der Berichte früher muslimischer Generationen untermauert wird.
Der kritische Teil der qur’anischen Passage ist die Erwähnung dessen, was der Prophet verborgen hielt und Allah bekannt machte und dass der Prophet in dieser Hinsicht die Leute fürchtete. Was gab also Allah bekannt oder legte fest? Es war die Ehe des Propheten (ﷺ) mit Zainab, über welche gesagt wird, dass Allah sie dann dem Propheten (ﷺ) verheiratete. Das ist das, was Allah bekannt machte und nicht irgendetwas der angeblichen Gefühle des Propheten (ﷺ). Es ist somit klar, dass das, was der Prophet (ﷺ) verborgen hielt, die Tatsache war, dass er durch Offenbarung darüber informiert wurde, dass die Ehe des Zaid und der Zainab zusammenfallen wird, gefolgt von seiner eigenen Ehe mit Zainab. Dasselbe wurde von einigen der frühesten Autoritäten berichtet, beispielsweise von Zain al-‘Abidin ‘Ali b. Hussain (gest. 94/712):
حدثنا خلاد بن أسلم، قال: ثنا سفيان بن عيينة، عن علي بن زيد بن جدعان، عن علي بن حسين قال: كان الله تبارك وتعالى أعلم نبيه صلى الله عليه وسلم أن زينب ستكون من أزواجه، فلما أتاه زيد يشكوها، قال: اتق الله وأمسك عليك زوجك، قال الله: (وتخفي في نفسك ما الله مبديه)
Khallad b. Aslam – Sufyan b. ‘Uyainah – ‘Ali b. Zaid b. Jud‘an – ‘Ali b. Hussain, welcher sagte: Allah, der Allmächtige, erzählte seinem Propheten (ﷺ), dass Zainab unter seinen Frauen sein wird, doch als Zaid zu ihm kam, um sich aufgrund der Zainab zu beschweren, sagte er „Fürchte Allah und behalte deine Frau bei dir.“ Hierzu sagte Allah (im Qur’an): „und in deinem Inneren verborgen hieltest, was Allah doch offenlegen wird.“[48]
Ähnlich wurde dies von Isma‘il al-Suddi (gest. 128/745) berichtet.[49] Diese überlieferte Auslegung beschreibend, schreibt Al-Tha‘labi (gest. 437/1035):
وهذا التأويل مطابق للتلاوة وذلك أن الله عز وجل حكم واعلم إبداء ما أخفى، والله لا يخلف الميعاد، ثم لم نجده عز وجل أظهر من شأنه غير التزويج بقوله: زوجناكها. فلو كان أضمر رسول الله صلى الله عليه محبتها، أو أراد طلاقها، لكان لا يجوز على الله تعالى كتمانه مع وعده أن يظهره، فدل ذلك على أنه (عليه السلام) إنما عوتب على قوله: أمسك عليك زوجك مع علمه بأنها ستكون زوجته، وكتمانه ما أخبره الله سبحانه به حيث استحيا أن يقول لزيد: إن التي تحتك ستكون امرأتي والله أعلم.
Diese Erklärung stimmt mit dem rezitierten Text des Qur’an überein, weil Allah ankündigte, dass Er bekannt machen wird, was er verheimlichte. Und da Allah nicht gegen Sein Versprechen vorgeht, finden wir nicht vor, dass Allah etwas über den Propheten offenbart, außer seine Ehe mit Zainab, sagend, „gaben Wir sie dir zur Gattin“ Hätte der Gesandte Allahs seine Liebe für Zainab verheimlicht und sich nach ihrer Scheidung mit Zaid gesehnt, würde Allah nicht verheimlichen, nachdem Er versprach, bekannt zu geben, was in seinem Herzen war. Dies legt fest, dass der Prophet aufgrund seines Ratschlages „Behalte deine Gattin für dich“ an Zaid  zurechtgewiesen wurde, während er wusste, dass sie seine Frau sein wird. Er hat somit geheim gehalten, worüber er von Allah informiert wurde, als er davor zurückscheute, Zaid „deine Frau wird bald mir gehören.“ zu berichten.[50]
Eine Anzahl an Gelehrten haben das als die angemessenste Auslegung des Verses angesehen. Diese Meinung wird ebenso al-Zuhri (gest. 124/742) und Bakr b. ‘Ala’ al-Qushairi (gest. 344/955) beigemessen.[51] Unter anderen sahen Hakim al-Tirmidhi (gest. circa 320/932),[52] Qadi Ibn al-‘Arabi (gest. 543/1148),[53] Abu Hayyan al-Andalusi (gest. 745/1344),[54] Ibn al-Qayyim (gest. 751/1350),[55] Ibn Kathir (gest. 774/1373),[56] Ibn Hajar (gest. 852/1449),[57] al-Baqa‘i (gest. 885/1480),[58] und al-Alusi (gest. 1270/1854)[59] diese Meinung als die einzig gültige an.
Das obige dient nicht nur als ein weiterer, ausschlaggebender Beweis gegen die schwachen Berichte, die oben erwähnt wurden, sondern helfen ebenso dabei, den Bericht des Qatada besser zu verstehen, welcher besagt, dass der Prophet (ﷺ) sich genau genommen danach sehnte, dass Zaid sich von Zainab scheiden lässt. Da wir uns nun von den falschen Berichten getrennt haben und wissen, dass dem Propheten (ﷺ) gesagt wurde, dass Zaid und Zainab sich trennen werden und dass er Zainab dann heiraten würde, besagt uns der Bericht des Qatada lediglich, dass er Zaid nicht einfach danach fragen wollte, sich von ihr zu trennen oder ihm nicht sein Wissen über das Vorherbestimmte mitteilen wollte, selbst als Zaid zu ihm kam, um Ratschlag über dieses Problem zu erhalten. Er sehnte sich vielmehr danach, dass Zaid sich von Zainab trennt, ohne dass er selbst in irgendeiner Form in dieser Sache involviert wird. Demgemäß schreibt Yahya b. Salam (gest. 200/815):
كان رسول الله صلى الله عليه وسلم يعجبه أن يطلقها زيد من غير أن يأمره بطلاقها
Der Gesandte Allahs (ﷺ) wünschte sich, dass Zaid sich von Zainab trennt, ohne dass er dazu aufgefordert wird.[60]
Anschließend nahmen Abu al-Hasan al-Wahidi (gest. 468/1076),[61] Ibn ‘Atiya (gest. 542/1142),[62] dieselbe Auslegung an.
Es ist somit klar, dass die Gelehrten seit der frühesten Zeit ein Verständnis des Verses hatten, das frei von jeglicher Andeutung war, was uns dubiose Berichte weis machen wollen, welche vom zweiten Viertel des zweiten Jahrhunderts aufwärts auftauchten und sich kontinuierlich weiter entwickelten, bis sie in niedergeschriebenen Kommentaren aufgenommen wurden.[63]
5. Die wahrscheinlichen Ursprünge der Geschichte
Nachdem wir gesehen haben, dass sich die Geschichte durch die Zeit hindurch entwickelt hat, ohne dass etwas anstößiges, das auch vertrauenswürdig ist, den Befolgern (tabi‘un) zurückzuführen ist – geschweige denn von den Gefährten – sondern Erzählungen diesbezüglich nur gegen Ende des zweiten/achten Jahrhunderts widerlich wurden, trachten wir nun danach, die möglichen Ursprünge zu finden.
5.1 Johnannes von Damaskus
Johannes von Damaskus, der den Muslimen als Yuhanna b. Mansur b. Sarjun al-Damishqi bekannt war, war der Sohn des Schriftführers des Umayyadenkalifen Hisham b. ‘Abdul Malik. Er widmete sich selbst theologischen Studien zu und bezeichnete den Islam als eine Häresie. Indem er den Islam neben den Häresien erwähnte, die bis zu seiner Zeit entstanden, bemerkte er über den Propheten (ﷺ) und seine Lehren:
Mohammed hatte einen Freund namens Zeid. Dieser Mann hatte eine schöne Frau, in den sich Mohammed verliebte. Einst als sie zusammen saßen, sagte Mohammed: „Oh, nebenbei, Gott hat mir befohlen, deine Ehefrau zu nehmen.“ Der andere antwortete: „Du bist ein Apostel. Tue, wie Gott dir erzählte und nimm meine Frau.“ Anstatt dass er die Geschichte von Anfang an [vollständig] erzählt, sagte er zu ihm: „Gott hat mir den Befehl gegeben, dass du deine Frau verlässt.“ Und er verließ sie. Dann, einige Tage später: „Nun“, sagte er, „Gott hat mir befohlen, sie zu nehmen.“ Dann, nachdem er sie nahm und mit ihr Unzucht trieb, stellte er folgendes Gesetz auf: „Lasst den, der seine Frau verlassen wird. Und falls, nachdem er sie verlassen hat, er zu ihr zurückkehren sollte, lasst einen anderen diese heiraten. Denn es ist nicht erlaubt, sie zu nehmen, solange sie keinen anderen geheiratet hat. Darüber hinaus: wenn ein Bruder seine Frau verlässt, so lasst seinen Bruder diese heiraten, wenn er es sich wünscht.“[64]
Johannes von Damaskus lebte von  675 bis 749, was weitgehend mit der Ära korrespondiert, in der sich die Geschichte entwickelte, wie wir oben gesehen haben.[65]
5.2 Die Geschichte bei anderen frühen Polemikern gegen den Islam
Der byzantinische Herrscher Leon III der Isaurier (gest. 741) hat sich auch auf diese angebliche Version bezogen, als er einen Briefwechsel mit Kalif ‘Umar b. ‘Abdul ‘Aziz (gest. 101/720) hatte. David S. Powers erwähnt:
Am Ende des ersten Jahrhunderts n.H. wurden Berichte über Muhammads Ehe mit Zaynab zum gegossenen Wasser auf die Mühle christlich anti-muslimischer Polemiker. In einem Briefwechsel zwischen Leo III (r. 717–41) und ‘Umar b. ‘Abd al-‘Aziz (r. 99–101/717–20), bezog sich der byzantinische Herrscher auf die „Verführung“ des Propheten durch eine Frau mit dem Namen Zeda [sic] als Beweis seiner „Unzüchtigkeit“ und Falschheit. Das war die schlimmste aller „Schändlichkeiten“, die Leo Muhammad zuschrieb, weil er wusste, dass der Qur’an die Ehe des Propheten mit dieser Frau als das Ergebnis eines göttlichen Eingriffes  („all dieser Abscheulichkeiten ist das schlimmste, Gott vorzuwerfen, der Urheber all dieser dreckigen Handlungsweisen zu sein“) erwähnt.[66]
Adel Theodore Khoury erwähnt, dass die Geschichte ebenso durch einen anderen byzantinischen Polemiker aufgegriffen wurde.[67] Er erwähnt Diskussionen und Debatten unter den frühen Muslimen und allgemein über jene Christen aus der Levante.[68] Wir können somit davon ausgehen, dass sich die Geschichte in den frühen polemischen Diskussionen zwischen den Muslimen und Christen entwickelte. Somit, wie Johannes V. Tolan es erwähnt, haben eine Anzahl christlicher Polemiker über die Jahrhunderte und Regionen hinweg diese Geschichte benutzt, um den Propheten des Islam zu schmähen.[69]
5.3 Vergleich mit der Geschichte des David und Bathsheba
Was die Ansicht unterstützt, dass die falsch dargestellte  Geschichte während den Diskursen christlich-muslimische polemischer Streitigkeiten entstand und sich auch um diesen Dreh weiterentwickelte, ist dessen Vergleich mit der Geschichte des David und der  Bathsheba in der Bibel, 2. Samuel, Kapitel 11.
Dementsprechend finden wir vor, dass ‘Abdul Malik ‘Abdul ‘Aziz ibn Juraij (gest. 150/767) den folgenden Vers 38 der Surah auf die biblische Geschichte des Dawud/David bezieht. Al-Tabarani schreibt:
عن ابن جريج، في قوله: {وكان أمر الله قدرا مقدورا} [الأحزاب: 38] «كذلك من سنته في داود والمرأة، والنبي صلى الله عليه وسلم وزينب»
Ibn Juraij sagte hinsichtlich des Verses, „[Es liegt kein Problem für den Propheten vor, das (zu tun), was Allah für ihn verordnet hat, ein üblicher Handelsbrauch Allahs im Falle jener, die vorangingen] – und Allahs Befehl ist durch das Schicksal vorherbestimmt. „Das war der Handlungsbrauch Allahs in Bezug auf Dawud und der Frau  (d.h. Bathsheba), und in Bezug auf den Propheten (ﷺ) und Zainab.“[70]
‘Abdul Malik ibn Juraij, obgleich er in Bezug auf seine Vertrauenswürdigkeit, Frömmigkeit und seines Wissens hoch angesehen wird, war vor Allem dadurch bekannt, von jüdisch-christlichen Legenden (isra’iliyat) berichtet zu haben. Tatsächlich stammte er aus einer Familie mit römisch-christlichen Wurzeln ab.[71] Maqatil b. Suleman, auch bekannt für sein Interesse für die isra’iliyat, bezog selbe Verknüpfung.[72]
Trotz dass es zwischen den beiden Geschichten klare Unterschiede gibt, wurden sie durch die Leute, die gegenwärtig mit christlich polemischen Aufzeichnungen über den Islam lebten, unglaubhaft tradiert - eine Tatsache, die zu unserem suggerierten Hintergrund hinweist, in der solche Vergleiche gezogen wurden.
6. Schlussfolgerung
Die zahlreichen Überlieferungsketten, durch welche die Geschichte überliefert wurde, sind alle bemerkenswert schwach, nicht nur aufgrund der Abkopplung und der gleichzeitig auftretenden Mitwirkung unzuverlässiger oder unbekannter Überlieferer, sondern jene spiegeln auch klare Anzeichen der Erfindung wieder - durch skrupellose Entwicklungen durch die Zeit hindurch. Die Vielfältigkeit der Verknüpfungen kennzeichnen lediglich die zusammengesetzte Schwäche.
Was die Berichte angeht, die auf authentische Weise auf Anas und Qatada zurückführbar sind, so enthalten sie nichts, das den Überlieferungen übereinstimmt oder diese bestätigt, die suggerieren, dass der Prophet (ﷺ) seine sofort entwickelte Sehnsucht nach Zainab entwickelte.
Stattdessen liegen drei Punkte vor; (i) die Entwicklung der Geschichte in Verknüpfung mit der Geschichte David-Bathsheba in 2. Samuel 11, (ii) frühe muslimische Autoritäten, die dafür bekannt waren, von jüdisch-christlichen  (Isra’iliyat) Legenden erzählt zu haben, welche das auf beide bezogen und (iii) christliche Polemiker des ersten Jahrhunderts und eine halb leidenschaftliche Aufnahme des Problems liefern eine starke Grundlage dafür, zu theorisieren, dass sich die Geschichte während den Diskursen christlich-muslimischer Polemiken des ersten und zweiten / siebten und achten Jahrhunderts entwickelte.

Referenzen & Bemerkungen:
[1] Qur’an 33:37
[2] Shafi’, Muhammad, Ma’arif al-Qur’an, übersetzt von Muhammad Shamim (Karachi: Maktaba-e-Darul’Uloom, o.J.) Band 7, 161-163
[3] Al-Bukhari, Muhammad b. Isma’il, al-Sahih, (Riyadh: Maktabat Darussalam, 2007) Hadith 7420
[4] Al-Bukhari, al-Sahih, Hadith 4787
[5] Ibn Sa’d, Tabaqat al-Kubra, (Beirut: DKI, 1990) Band 8, 82; Abu ‘Awana, al-Musnad al-Mustakhraj, (Beirut: Dar al-Ma’rifa, 1998) Hadith 4177; Ibn Hibban, al-Sahih, (Beirut: al-Resalah Publishers, 1988) Hadith 7045; al-Hakim, al-Mustadrak, (Beirut: DKI, 1990) Hadith 3563; al-Baihaqi, Dala’il al-Nabuwwah, (Beirut: DKI, 1405) Band 3, 466
[6] Ibn Sa’d, Tabaqat al-Kubra, Band 8, 82; Al-Tirmidhi, al-Jami‘ al-Kabir, (Beirut: al-Resalah Publishers, 2009) Hadith 3213; ‘Abd b. Humaid, al-Muntakhab min al-Musnad, (Riyadh: Dar al-Bilnisiya, 2002) Hadith 1205; Abu ‘Awana, al-Musnad al-Mustakhraj, (Beirut: Dar al-Ma’rifa, 1998) Hadith 418; al-Tabarani, Abu al-Qasim, Mu’jam al-Kabir, (Cairo: Maktaba Ibn Taimiya, o.J.) Band 24, 43 Hadith 116
[7] Al-Baihaqi, Sunan al-Kubra, (Beirut: DKI, 2003) Hadith 13915
[8] Al-Tirmidhi, al-Jami‘ al-Kabir, Hadith 3212; al-Bazzar, al-Musnad, (Madina: Maktaba al-‘Ulum wa al-Hikam, 2005) Band 13, 287 Hadith 6860
[9] Al-Nasa’i, Sunan al-Kubra, (Beirut: al-Resalah Publishers, 2001) Hadith 11343
[10] al-Bazzar, al-Musnad, Band 13, 287 Hadith 6860
[11] Ahmad b. Hanbal, al-Musnad, (Beirut: al-Resalah Publishers, 2001) Herausgegeben von Shu‘aib al-Arna’ut et al. Hadith 12511
[12] Ebda.
[13] Al-San‘ani, ‘Abdul Razzaq, al-Tafsir, Editor Mahmud Muhammad ‘Abduh, (Beirut: DKI, 1419 n.H.) Band 3, 40 Nr. 2346
[14] Al-Tabari, Ibn Jarir, Jami‘ al-Bayan fi Tafsir al-Qur’an, (Beirut: al-Resalah Publishers, 2000) Band 20, 273; al-Tabarani, Mu’jam al-Kabir, Band 24, 42 Nr. 114
[15] Al-Mizzi, Abu al-Hajjaj, Tahdhib al-Kamal, (Beirut: al-Resalah Publishers, 2000) Band 23, 510
[16] Al-Dhahabi, al-Mu’qiza fi ‘Ilm al-Mustalah al-Hadith, (Aleppo: Matbu’at al-Islamiya, 1412 n.H.) 40
[17] Ibn Ishaq, al-Sirah al-Nabawiyyah, (Beirut: DKI, 2004) 283
[18] Ibn ‘Adi, al-Kamil fi al-Du‘afa, (Beirut: DKI, 1997)  Band 4, 333
[19] Abu Zur‘ah, al-Du‘afa, (Madina: Islamic University: 1982) Band 2, 432; Ibn ‘Adi, al-Kamil fi al- al-Du‘afa, Band 4, 333 Nr. 775; al-Baghdadi, Ibn al-Najjar, al-Radd ‘ala Abi Bakr al-Khatib, inbegriffen in ‘Ata, Mustafa ‘Abdul Qadir (Herausgeber), Tarikh Baghdad wa Zuyuluhu, (Beirut: DKI, 1407 n.H.) Band 22, 110; Ibn al-Jawzi, al-Du’afa wa al-Matrukin, (Beirut: DKI, 1406 AH) Band 2, 12 Nr. 1493; al-‘Asqalani, Ibn Hajar, Lisan al-Mizan, (Beirut: Mo’assasa al-A‘lami, 1971) Band 3, 112
[20] Ibn ‘Adi, al-Kamil fi al- al-Du‘afa, Band 4, 333 Nr. 775; al-‘Asqalani, Ibn Hajar, Lisan al-Mizan, Band 3, 112
[21] Al-Albani, Nasir al-Din, Silsala Ahadith al-Da‘ifa wa Mawdu‘a, (Riyadh: Dar al-Ma’arif, 1992) Band 14, 799 Nr. 6848
[22] Al-‘Asqalani, Ibn Hajar, Tahdhib al-Tahdhib, (Hyderabad: Da’ira Ma’arif, 1326 n.H.) Band 9, 418
[23] Al-Albani, Nasir al-Din, Silsala Ahadith al-Da‘ifa, Nr. 6848
[24] Al-Dhahabi, Siyar al-A‘lam al-Nubala, (Beirut: al-Resalah Publishers, 1985) Band 9, 248
[25] Al-Suyuti, Jalal al-Din, al-Durr al-Manthur fi al-Tafsir al-Ma’thur, (Kairo: Marakaz al-Hijr, 2003) Band 12, 61-62
[26] Genau genommen wurde nur ein Teil jeder dieser beiden Werke veröffentlicht. Im Falle des Tafsir ‘Abd b. Humaid, umfasst der veröffentlichte Bereich surah 3 & 4. Siehe al-‘Urf, Mukhlif Banih (Herausgeber), Qit‘ah min Tafsir ‘Abd b. Humaid, (Beirut: Dar Ibn Hazm, 2004). Hinsichtlich Tafsir Ibn al-Mundhar: der veröffentlichte Abschnitt beginnt ab Vers 272 von al-Baqarah und endet bei Vers 92 von al-Nisa. Siehe al-Sa‘d, Muhammad b. Sa‘d (Herausgeber), Kitab Tafsir al-Qur’an li Ibn al-Mundhar, (Madina: Dar al-Ma’thir, 2002)
[27] Es gibt variierende Berichte über sein Alter (84 oder 88) und das Jahr seines Todes (104, 105, 106, 107 oder 115). Haitham bin ‘Adi, Abu al-Hasan al-Mada’ini und Yahya bin Ma‘in sagten, dass er im Jahre 115 n.H. starb, siehe al-Mizzi, Tahdhib al-Kamal fi Asma’ al-Rijal, Band 20, 292
[28] Al-Tabarani, Abu al-Qasim, Mu’jam al-Kabir, Band 24, 44 Nr. 121
[29] Al-Mizzi, Tahdhib al-Kamal, Band 29, 172
[30] Al-‘Asqalani, Ibn Hajar, Taqrib al-Tahdhib, Herausgeber Muhammad ‘Awwama (Damascus: Dar al-Rashid, 1986) 554, Nr. 7026
[31] Al-Haithami, Nur al-Din, Majm‘ al-Zawa’id, (Kairo: Maktaba al-Qudsi, 1994) Band 9, 247 Nr. 15348
[32] Al-Albani, Nasir al-Din, Silsala Ahadith al-Da‘ifa, Nr. 3390
[33] Ibn Sa’d, Tabaqat al-Kubra, Band 8, 80-81; siehe ebenso: al-Tabari, Tarikh al-Rusul wa al-Maluk, (Beirut: Dar al-Turath, 1387 n.H.) Band 2, 562-563; al-Hakim, al-Mustadrak, Band 4, 25; übersetzt in Fishbein, Michael, The History of al-Tabari – Volume VIII – The Victory of Islam, (Albany: State University of New York Press, 1997) 2-3
[34] Al-‘Asqalani, Ibn Hajar, Tahdhib al-Tahdhib, Band 5, 275-276 Nr. 471
[35] Al-Barzinji, Muhammad b. Tahir & Hallaq, Subhi Hasan, Sahih wa Da‘if Tarikh al-Tabari, (Beirut: Dar Ibn Kathir, 2007) Band 7, 143-144
[36] Yahya b. Salam, al-Tafsir, (Beirut: DKI, 2004) Band 2, 721-722
[37] Al-Dhahabi, Siyar al-A‘lam al-Nubala, Band 6, 248-249
[38] Maqatil b. Suleman, al-Tafsir, (Beirut: Dar ‘Ihya’ al-Turath, 1423 n.H.) Band 3, 492-494
[39] Al-Dhahabi, Siyar al-A‘lam al-Nubala, Band 7, 202
[40] Al-Tabari, Jami‘ al-Bayan fi Tafsir al-Qur’an, Band 20, 274; al-Tabari, Tarikh al-Rusul wa al-Maluk, Band 2, 563; übersetzt in Fishbein, Michael, The History of al-Tabari – Volume VIII – The Victory of Islam) 4
[41] Al-‘Asqalani, Ibn Hajar, Tahdhib al-Tahdhib, Band 6, 177-179 Nr. 362
[41a] al-Zaili’i, Jamal al-Din, Nasb al-Raya li-Ahadith al-Hidaya, (Beirut: al-Rayan Foundation, 1997) Vol.1, 359-360
[42] Shakir, Ahmad, Alfiyyah al-Suyuti fi ‘Ilm al-Hadith, (Beirut: Maktaba al-‘Ilmiyyah, o.J.) 10
[43] Siehe zum Beispiel, al-Albani, Silsala al-Ahadith al-Da‘ifa, Band 3, 618 Nr. 1427, Siehe ebenso Silsala Da’ifa, Nr. 578, 1288, 1446, 3319, 5549; al-Irwa’, Nr. 563, 1406, 1961, 2586
[44] Siehe Ahmad b. Hanbal, al-Musnad, Nr. 327, 1444, 8945, 16283, Ibn Hibban, al-Sahih, Nr. 4586; Abu Dawud, al-Sunan, (Beirut: al-Resalah Publishers, 2009) Nr. 3588, 4295, 4869; Ibn Majah, al-Sunan, (Beirut: al-Resalah Publishers, 2009) Nr. 1081, 1116, 2099, 4101
[45] ‘Uthmani, Muhammad Taqi, In‘am al-Bari, (Karachi: Maktaba al-Hira, 2007) Band 2, 61
[46] Al-Tabari, Jami‘ al-Bayan fi Tafsir al-Qur’an, Band 20, 271; berichtet von Ibn ‘Abbas durch einen isnad, welcher ‘Atiyah al-‘Awfi und seine Nachkommen beinhaltet. Obwohl anderweitig kritisiert, werden die tafsir Berichte durch diesen isnad akzeptiert, da es bekannt ist, dass sie in geschriebener Form weitergegeben wurden. Siehe al-Turifi, ‘Abdul ‘Aziz, al-Taqrir fi Asanid al-Tafsir, (Riyadh: Dar al-Minhaj, 2011) 67-68
[47] Al-Tabari, Jami‘ al-Bayan fi Tafsir al-Qur’an, Band 20, 271-272; al-Tabarani, Mu’jam al-Kabir, Band 24, 45 Nr. 123-124; berichtet von Qatadah. siehe ebenso: Al-Haithami, Majm‘ al-Zawa’id, Band 7, 91-92 Nr. 11275
[48] Al-Tabari, Jami‘ al-Bayan fi Tafsir al-Qur’an, Band 20, 274; mit einer geringen Wortwahl und Überliefererkette nach Sufyan b. ‘Uyainah, wurde der Bericht ebenso von Ibn Abi Hatim wiedergegeben, siehe Ibn Abi Hatim, Tafsir al-Qur’an al-‘Azim, (Riyadh: Mustafa al-Baz, 11997 n.H.) Band 9. 3135, 3137 Nr. 17691, 17695; al-Baihaqi, Abu Bakr, Dala’il al-Nabuwwah, (Beirut: DKI, 1405 n.H.) Band 3, 466; ‘Ali b. Zaid b. Jud‘an, obwohl er von vielen kritisiert wurde, war nicht jemand, dessen Berichte nicht angenommen werden können. Tatsächlich haben eine Anzahl von Gelehrten gesagt, dass seine Berichte hasan sind. Für eine detailliertere Auseinandersetzung über ihn, siehe Al-‘Awni, Hatim, al-Mursal al-Khafi wa ‘Ilaqatahu bi al-Tadlis, (Riyadh: Dar al-Hijra, 1997) 306-322; siehe ebenso Ahadith Shuyukh al-Thiqat – Mashaikha Qadi Maristan, Bearbeitet von Hatim al-‘Awni (Makkah: Dar ‘Alam al-Fawa’id, 1422 n.H.) Band 2, 469
[49] Ibn Abi Hatim, Tafsir al-Qur’an al-‘Azim, Band 9, 3137 Nr. 17696; sich auf die Kritik bezüglich ‘Ali b. Zaid b. Jud’an beziehend, bezeichnete Ibn Hajar al-‘Asqalani den Bericht des al-Suddi’s als stärker in Hinsicht auf isnad. Siehe al-‘Asqalani, Ibn Hajar, Fath al-Bari, (Beirut: Dar al-Ma‘rifa, 1379 n..) Band 8, 523
[50] Al-Tha‘labi, Abu Ishaq, al-Kashaf wa al-Bayan ‘an Tafsir al-Qur’an, (Beirut: Dar Ihya’ al-Turath, 2002) Band 8, 48
[51] Al-Qurtubi, Shams al-Din, al-Jami‘ li-Ahkam al-Qur’an, (Kairo: Dar al-Kutab al-Misriya, 1964) Band 14, 190-191
[52] Al-Tirmidhi, Hakim, Nawadir al-Usul fi Ahadith al-Rasul, (Kairo: Maktaba al-Imam al-Bukhari, 2008) Band 1, 597
[53] Ibn al-‘Arabi, Ahkam al-Qur’an, (Beirut: DKI, 2003) Band 3, 578
[54] Al-Andalusi, Abu Hayyan, al-Bahr al-Muhit fi al-Tafsir, (Beirut: Dar al-Fekr, 1420) Band 8, 482
[55] Al-Jawziyya, Ibn al-Qayyim, Za’ad al-Ma’ad fi Hadyi Khair al-‘Ibad, (Beirut: al-Resalah Publishers, 1992) Ed. 26 Band 4, 266-267
[56] Al-Damishqi, Ibn Kathir, Tafsir al-Qur’an al-‘Azim, (Riyadh: Dar al-Taiba, 1999) Band 6, 425
[57] , al-‘Asqalani, Ibn Hajar, Fath al-Bari, Band 8, 523-524
[58] Al-Baqa‘i, Abu Bakr, Nazam al-Durar fi Tanasub al-Ayat wa al-Suwar, (Kairo: Dar al-Kitab al-Islami, o.J.) Band 15, 358
[59] Al-Alusi, Shahab al-Din Mahmud, Ruh al-Ma’ani Tafsir al-Qur’an al-‘Azim wa Sab‘a al-Mathani, (Beirut: DKI, 1415 n.H.) Band 11, 204
[60] Yahya b. Salam, al-Tafsir, Band 2, 721
[61] Al-Wahidi, Abu al-Hasan, al-Wajiz fi Tafsir al-Kitab al-Aziz, (Damascus: Dar al-Qalam, 1415 n.H.) Band 1, 866
[62] Al-Maharibi, Ibn ‘Atiya, al-Muharrar al-Wajiz fi Tafsir al-Kitab al-Aziz, (Beirut: DKI, 1422) Band 4, 386
[63] Kommentare zu Dr. Yasir Qadis Behandlung dieser Sache
Es ist vielleicht von Nutzen, hier kurz hinsichtlich Dr. Yasir Qadis Behandlung dieser Sache in einem seiner Reihen über die Sirah des Propheten (ﷺ) zu kommentieren;
1. Kategorisierung: Er bezieht sich auf die Überlieferungen, welche sich auf einige Gefühle des Propheten (ﷺ) für Zainab als Version A beziehen und auf die tafsir Meinung des ‘Ali b. Hussain und jene, die ihn befolgten als Version B. Er verknüpft Qatadas Bericht mit Version A, weil er nahelegt, dass der Prophet (ﷺ) Gefühle für Zainab hatte und wollte, dass sie geschieden wird. Während Dr. Qadi bei dieser Herleitung der Ansicht des Qatada vorangehend war, ist es vielleicht besser, Qatadas Ansicht in Übereinkunft mit Version B zu sehen. Yahya b. Salams zitierte Aussage zeigt uns, dass obwohl der Prophet (ﷺ) wusste, dass Zaid dabei war, sich von Zainab scheiden zu lassen und sie dann seine Ehefrau sein würde, er nicht Zaid danach befragen wollte, sich von Zainab scheiden zu lassen. Dies setzt Qatadas Bericht mehr in Übereinkunft mit der Meinung des ‘Ali b. Hussain (Version B).
2. Nahelegung, dass der Prophet Allahs Anordnung (qadr) bekämpft: Wenn wir die Kategorisierung wie oben überdenken, wird dadurch ebenso Dr. Qadis Nahelegung beantwortet, undzwar dass die Version B eine ernsthafte Implikation aufweise, dass der Prophet (ﷺ) danach trachtete, den qadr (das Schicksal) zu bekämpfen. Er wusste und akzeptierte bereits, dass das, was ihm erzählt wurde, aufgegeben wurde, jedoch ist er nicht aktiv diesem Ende nachgegangen. Wir merken hier ebenso an, dass Vers 37 mit den Worten „und Allahs Anordnung wird (stets) ausgeführt“ endet.
3. Chronologie auf Grundlage der ersten Überlieferer oder veröffentlichten Quellen? Nachdem die unangefochtene Autorität der mündlichen Überlieferungen in der islamisch-edukativen Tradition bekannt ist, ist es merkwürdig, dass Dr. Qadi eklatant ignoriert, wie weit die Ursprünge der unterschiedlichen Berichte zurückreichen. Dementsprechend war der erste, der eine Ausnahme zur Erzählung der Version A traf, nicht Baghawi (gest. 510/1117), sondern vielmehr ‘Ali b. Hussain (gest. 94/712). Wenn wir uns sogar die Autoren anschauen, durch jene ‘Alis Bericht erhalten geblieben ist, finden wir zusätzlich Ibn ‘Abi Hatim (d. 327/938) und Baihaqi (gest. 458/1066) vor. Andere frühe Autoritäten der Version B wurden ebenso oben erwähnt. Es ist daher offensichtlich falsch, anzunehmen, dass absolute Kritik für Version A und die Aufrechterhaltung der Version B nur ein späterer Trend war.
4. Missachtung der Analyse bzgl. der Isnad: Dr. Qadi lässt insgesamt eine isnad Analyse weg, außer dass er eine beiläufige Bemerkung von sich gibt, nahelegend, dass lediglich der isnad einiger Berichte schwach sein könnte. Das ist weit von der Wahrheit entfernt, wie es oben bereits gezeigt wurde. Es ist angemessen, zu bemerken, dass in der obigen Analyse die betonten Probleme mit den isnad nicht von insignifikanter Natur sind.
5. Überlieferungen des Ibn ‘Abbas? Nachdem Dr. Qadi das ganze Schema der isnad überfliegt, fährt er damit fort, indem er Berichte zitiert, die im Namen des Ibn ‘Abbas berichtet wurden, jedoch ohne isnad welcher Art auch immer. In dieser Anknüpfung bezieht er sich auf eine lange Überlieferung des Abu Laith al-Samarqandi (gest. 373/985), der niemals sich darum kümmerte, vollständige isnad in seiner Kommentierung festzuhalten. Demgemäß, in unserer obigen Analyse, haben wir anders als beim Bericht, welcher ‘Ikrimah zugeschrieben wird, seinen Bericht ausgelassen, da er nicht einmal einer Quelle mit einem isnad zugeschrieben wird. Auf ähnliche Weise bezieht sich Dr. Qadi auf eine Überlieferung mit al-Tha‘labi und al-Baghawi, in dem Ibn ‘Abbas sagt, dass das, was der Prophet (ﷺ) verheimlichte, seine Liebe für Zainab war. Dies hat ebenso keinen isnad.
6. Der Prophet – Mensch oder Supermensch? Gegen Ende seiner Rede und ebenso in einer Antwort auf eine Frage, sagt Dr. Qadi, dass die Version B in den späteren Jahrhunderten bevorzugt wurde, wobei Version A aufgrund der Persönlichkeit des Propheten (ﷺ) vermehrt als unangemessen angesehen wurde, sodass er darauf hinweist, dass sich das auf Tendenzen bezieht, den Propheten (ﷺ) als Supermensch anzusehen. Wobei solche Tendenzen womöglich seit längerer Zeit existiert haben, ist es nicht gerechtfertigt, die Auswirkung jeder Kritik der Überlieferungen abzumildern, die „menschliche“ Charakteristik des Propheten (ﷺ) aufzeigend. Die offensichtliche Tatsache, dass die Version A nicht mit den klaren Bedeutungen des Qur’an übereinstimmt und kein einziger authentischer isnad vorliegt, reichen aus, dies zu verwerfen, ganz egal wie sich das auf das Image des Propheten (ﷺ) abfärbt.
[64] Deffrrari, Roy Joseph, The Fathers of the Church: A New Translation, Band 37 (Saint John Of Damascus – Writings), übersetzt von Frederic H. Chase, Jr. (New York: Fathers of The Church, Inc., 1958) 157
[65] Sahas, Daniel J., John of Damascus on Islam – the „Heresies of the Ishmaelites“, (Leiden: Brill, 1972) 38-39, 47-48
[66] Powers, David S., Muhammad Is Not the Father of Any of Your Men: The Making of the Last Prophet, (Philadelphia: University of Pennsylvania Press, 2009) 29
[67] Khoury, Adel Theodore, Polémique Byzantine contre l’islam; VIIIe-XIIIe siècles, (Leiden: Brill, 1972) 91-93, 263-266
[68] Khoury, Adel Theodore, Apologetique Byzantine Contre L’Islam (VIIIe-XIIIe siècles), (Altenberge: Christlich-Islamisches Institut, 1982) 8ff
[69] Tolan, John V., Saracens – Islam in the Medieval European Imagination, (New York: Columbia University Press, 2002) 54, 61, 92, 149, 152, 210
[70] al-Tabarani, Mu’jam al-Kabir, Band 24, 42-43 Nr. 119, 120
[71] Na‘na‘ah, Ramzi, Isra’iliyat fi Kutab al-Tafsir wa Athruha, (Damaskus: Dar al-Qalam, 1970)  193
[72] Maqatil b. Suleman, al-Tafsir, Band 3, 496

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