Wahre Bedeutung des Hadith: "Sag ihm, dass er den Geschlechtsteil seines Vaters beißen soll"
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Kontextuelle und linguistische Erklärung
des Hadith, der normalerweise als „sag ihm, dass er den Geschlechtsteil seines
Vaters beißen soll“ übersetzt wird.
Danke an:
letmeturnthetables.com
1. Einleitung
Wissend, dass sich
ihre Behauptungen über wesentliche und allgemeine Lehren des Islam als falsch
erwiesen haben, greifen einige Islamkritiker isolierte Überlieferungen auf und
übersetzen sie mit dem Ziel, die durchschnittliche Person hinsichtlich des
Islam unbehaglich fühlen zu lassen.
Eine solche Überlieferung
erscheint als:
Ubayy b. Ka'b
erzählte, dass er Gottes Gesandten sagen hörte: „Wenn jemand seine Abstammung
in der Art der vorislamischen Leute stolz vorhält, so sagt ihm, dass er den
Penis seines Vaters beißen soll und verwendet keinen Euphemismus.“ [1]
2. Tatsächlicher Wortlaut und wörtliche Analyse
Die
tatsächlichen Worte des Propheten sind:
من تعزى بعزاء الجاهلية فأعضوه بهن أبيه ولا تكنوا
Die wortwörtliche
Übersetzung würde lauten:
„Derjenige,
der seine Verwandtschaft auf die Weise wie zur Zeit der Unwissenheit vorhält – bringt ihn dazu, das Glied seines Vaters zu beißen
und verwendet keine Allusion.“ [2]
Drei Worte
brauchen hier besondere Aufmerksamkeit. Wir werden die ursprünglich andeutenden
und mitbezeichnenden Bedeutungen dieser Worte zeigen und im Lichte dessen eine
klare und wahrhaft gerechtfertigte Übersetzung erstellen.
a) عض (adh) bedeutet wörtlich „beißen“,
bedeutet aber oft „festklammern an“.
b) هن (han) bedeutet ursprünglich eine Sache, wird
aber oft als Verweis auf Genitalien verwendet.
c) كنى (kuna) bedeutet wörtlich Metonymie und
wird für jede Art der indirekten Rede verwendet.
2.1 Bedeutung des Wortes عض (adh)
Wörtlich
bedeutet عض (adh) „beißen“,
jedoch impliziert das Wort „festklammern an“. Das folgende ist ein Beispiel, um
den Begriffsinhalt „festklammern an“ dieses Wortes zu zeigen.
Der Gesandte
Allahs sagte:
فعليكم بسنتي وسنة الخلفاء الراشدين المهديين تمسكوا بها وعضوا عليها بالنواجذ
Dr. James
Robson, dessen Übersetzung die Missionare für den fraglichen Hadith verwenden,
übersetzt dies wie folgt:
Ihr müsst
deshalb meiner sunna und jener der
rechtgeleiteten Kalifen folgen. Haltet an ihr und klammert euch schnell an ihr
fest (adhdhu alaiha bin-nawajiz).“ [3]
Außerdem fügt
er dem letzten Satz des Hadith folgende Anmerkung hinzu:
Wörtl.: „Beißt
an ihr mit den Backenzähnen.“ [4]
Dann, wenn der
eigentliche Wortlaut „beißt mit Zähnen“
lautet, gibt Dr. Robson die implizierte Bedeutung an, aber wenn es einfach „beißt“
heißt, fühlt er sich irgendwie genötigt, eine wörtliche Übersetzung anzuwenden.
Es ist somit
klar, dass das Wort عض (adh)
nicht immer wörtlich verstanden wird und oft [5] „festklammern
an“ impliziert.
2.2 Bedeutung von هن (han)
Wortwörtlich
bedeutet das Wort هن (han) „eine
Sache.“ [6] Und in Hinsicht auf Euphemismus
wird es für das männliche (oder weibliche) Organ verwendet.
Ibn al-Athir
al-Jazari (gest. 606 n.H.) definiert es:
كناية عن الشيء لا تذكره باسمه
Es ist eine
Metonymie für alles, was nicht namentlich erwähnt wird. [7]
Abul-'Abbas
al-Fayyumi (gest. 770 n.H.) sagt:
وكني بهذا الاسم عن الفرج
Und dieses
Wort wird hinsichtlich des Euphemismus für die Genitalien verwendet. [8]
Es ist
offensichtlich, dass das verwendete Wort nicht das korrekte explizite Wort für
das männliche Genital ist; vielmehr liegt hier ein Euphemismus für das Wort vor.
Aus diesem Grund ist die rechtmäßige Übersetzung des Wortes „Membrum“ und nicht
das von Dr. Robson verwendete Wort.
Membrum ist
ein Euphemismus [9] für das Wort „Penis“ [10] und von daher hier das passende Wort, das bei
der Übersetzung verwendet werden sollte. Prof. Josef Horovitz verwendete es
korrekt in seiner englischen Wiedergabe des Hadith, als er Ibn Qutaybas Uyun
al-Akhbar übersetzte. [11]
Das ist kein
trivialer Unterschied. In der Tat regelt es die zentrale Idee und zeigt, dass
der Übersetzer dies hier nicht verstanden hat oder das ganze Sprichwort verdreht
wurde – beide Möglichkeiten zeigen, dass bei der Übersetzung schlecht
durchdacht wurde.
2.3 Bedeutung von كنى (kuna)
Gegen Ende des
Hadith heißt es „und macht keine Allusion“ (ولا تكنوا). Um dies richtig zu
verstehen, muss man die obige Erklärung des Wortes هن (han) beachten.
Wenn هن (han) selbst ein Euphemismus ist,
worauf bezieht sich der letzte Teil des Hadith dann? Wir sehen, dass diese
Missionare die Übersetzung benutzen, welche die euphemistischen Bedeutungen des
ursprünglichen Wortes nicht behalten und dann folgende Worte betonen: „und
verwendet keinen Euphemismus“, um zu suggerieren, dass der Hadith darum bittet,
Genitalien explizit zu erwähnen. Das ist der Punkt, an dem die wahren
Bedeutungen des Hadith verloren gehen. In Wirklichkeit, geht es darum,
unverblümt über den Unglauben und die bösen Taten der Vorfahren zu sprechen. Indem
man das tut, sollte man nicht damit aufhören, einfach darauf anzuspielen, weil
das den kräftigen Tadel nicht herbeiführen wird.
3. Kontext des Sprichworts
Um ein
tiefgründiges Verständnis des Hadith zu erlangen, müssen wir den Kontext beachten.
Sogar in Mishkat ist der Hadith im Kapitel „Prahlerei
und Parteiverbundenheit“ platziert. Ebenfalls ist es in Sunan al-Kubra [12] von
An-Nasa'i, Sharh as-Sunna [13] von al-Baghawi und 'Amal al-Yawm wa al-Laylah [14] von
Ibn as-Sani in ähnlichen Kapiteln platziert.
Es ist sehr
bekannt, dass der Islam keine Ideen toleriert, welche die universal-islamische
Bruderschaft untergraben können. Aus diesem Grund werden Parteiverbundenheit,
Tribalismus oder enger Nationalismus streng verurteilt. Dies wurde vielmehr für
die ersten Empfänger der Botschaft des Propheten betont, weil ihre Vorfahren
Götzendiener waren und ihre Ausbildung, diese Gedanken abzuschaffen,
entscheidend für den Aufbau des neuen Glaubens auf der Grundlage des
universellen islamischen Nationalismus und der Brüderlichkeit war. Der folgende
Hadith sagt uns dasselbe:
عن أبي هريرة، قال: قال رسول الله صلى الله عليه وسلم، إن الله عز وجل قد أذهب عنكم عبية الجاهلية، وفخرها بالآباء مؤمن تقي، وفاجر شقي، أنتم بنو آدم وآدم من تراب، ليدعن رجال فخرهم بأقوام، إنما هم فحم من فحم جهنم، أو ليكونن أهون على الله من الجعلان التي تدفع بأنفها النتن
Es wurde berichtet,
dass Abu Hurayrah sagte: „Der Gesandte Allahs sagte: „Allah hat euren Stolz aus
der Jahiliyyah und eure Prahlerei
über eure Vorfahren hinweggenommen. Man ist nur ein aufrichtiger Gläubiger oder
ein verurteilter Übeltäter. Ihr seid die Söhne Adams und Adam wurde aus Staub
erschaffen. Männer sollten aufhören, über ihre Vorfahren zu prahlen, die nichts
weiteres als die Kohle der Hölle sind, oder sie werden sicherlich vor Allah unbedeutender
sein als der Käfer, der Mist mit der Nase rollt.““ [15]
Der
besprochene Hadith befindet sich ebenfalls im selben Hintergrund, wie wir es in
Kürze erläutern werden.
4. Bedeutung des Ausdrucks „Lasst ihn das Membrum
seines Vaters beißen“
Den Kontext zu
kennen und die Schlüsselworte zu verstehen, versetzt uns in eine bessere
Position, um die Bedeutung des Ausdrucks „Lasst
ihn das Membrum seines Vaters beißen“ zu verstehen. All dies macht
deutlich, dass der Hadith eigentlich darum bittet, jemanden, der sich für die
verurteilten Ideale rühmt, zu beschämen, indem er ihn an die bescheidenen
Ursprünge, den Unglauben und die Bosheit seiner götzendienerischen Vorfahren
erinnert.
Ibn al-Qayyim
(gest. 751 n.H.) klärt uns über die Weisheit bei der Erwähnung des Membrums auf:
وكان ذكر هن الأب هاهنا أحسن تذكيرا لهذا المتكبر بدعوى الجاهلية بالعضو الذي خرج منه
Die Erwähnung des
Membrums des Vaters ist hier eine gute Erinnerung für den Prahler, der den Ruf
der Ignoranz durch das Organ, aus dem er stammt, durchführt. [16]
Dies kann mit
dem Qur’an in Verbindung gebracht werden:
هَلْ أَتَى عَلَى الْإِنْسَانِ حِينٌ مِنَ الدَّهْرِ لَمْ يَكُنْ شَيْئًا مَذْكُورًا (.) إِنَّا خَلَقْنَا الْإِنْسَانَ مِنْ نُطْفَةٍ أَمْشَاجٍ نَبْتَلِيهِ فَجَعَلْنَاهُ سَمِيعًا بَصِيرًا
Qur’an 76:1-2
Gab es nicht
für den Menschen eine Zeit, da er nichts Nennenswertes war? Wahrlich, Wir
erschufen den Menschen aus einer Ergußmischung, auf daß Wir ihn prüfen möchten;
dann machten Wir ihn hörend und sehend.
Mulla Ali
al-Qari (gest. 1014 n.H.) erklärt weiter:
من انتسب وانتمى إلى الجاهلية بإحياء سنة أهلها، وابتداع سنتهم في الشتم واللعن والتعيير، ومواجهتكم بالفحشاء والتكبر، فاذكروا له قبائح أبيه من عبادة الأصنام والزنا وشرب الخمر، ونحو ذلك مما كان يعير به من لؤم ورذالة صريحا لا كناية ; كي يرتدع عن التعرض لأعراض الناس
Wer auch immer
sich der Zeit der (vorislamischen) Ignoranz zuschreibt und sich damit assoziiert,
indem er ihre Wege wiederbelebt (, indem er für seine Vorfahren prahlt) und
ihren Praktiken des Missbrauchs, Fluchens und Schimpfens folgt und zu dir mit
Obszönität und Arroganz kommt, dann erwähne ihm die Bosheit seines Vaters - die
Anbetung von Götzen, das Begehen von Ehebruch und das Konsumieren von Alkohol
und solchen Dingen. Bringe ihn dazu, sich durch die Erwähnung all dessen zu
schämen, als Tadel und Demütigung. Und
sage es ausdrücklich und nicht nur mit Euphemismus; vielleicht wird er davon
absehen, die Ehre der Menschen zu beschmutzen. [17]
Der
unterstrichene Teil ist bezüglich der Bedeutung der letzten Phrase des Hadith,
wie oben besprochen.
5. Mehr zur sprichwörtlichen Natur des Sprichworts
Ein weiterer
Beweis für die sprichwörtliche Natur des Sprichworts ist die Tatsache, dass in
einigen Versionen des Hadith selbst der Euphemismus für die Genitalien nicht
verwendet wird und die Bedeutung nur durch den Anfang der Phrase angedeutet
wird.
إذا سمعتم من يعتزي بعزاء الجاهلية، فأعضوه، ولا تكنوا
Wenn du
denjenigen hörst, der seine Verwandtschaft auf die Weise wie zur Zeit der Unwissenheit
vorhält, so lass ihn [das Membrum
seines Vaters] beißen und verwende
nicht (nur) eine Allusion. [18]
Abu Ja'far
at-Tahawi (gest. 321 n.H.) macht besonders auf diese Version des Hadith
aufmerksam. [19]
Auch sehen
wir, dass als die Nachfolger des Propheten dieser Anweisung folgten, es klar
wurde, dass die grundlegende Botschaft darin bestand, demjenigen, der dem Ruf der
Ignoranz nachgeht, eine Lektion zu erteilen, um seine Parteiverbundenheit zu
brechen.
عن أبي مجلز ، قال : قال عمر : من اعتزى بالقبائل فأعضوه
Abu Mijliz
erwähnt, dass Umar sagte: „Wer sich (auf eine Weise, welche die islamische
Bruderschaft untergräbt,) mit den Stämmen assoziiert, demütigt ihn! (lit.:
lasst ihn [das Membrum seines Vaters] beißen) "[20]
عن أبي مجلز ، قال : قال رجل : يا آل بني تميم ، فحرمهم عمر بن الخطاب عطاءهم سنة
Abu Mijliz
sagte: „Eine Person rief: „O Leute der Banu Tamim,“ ’Umar verweigerte ihnen
ihre Beihilfe für ein Jahr. [21]
Der Bezug in
den beiden Überlieferungen ist offensichtlich und wir sehen zudem, dass Umar
das, was er sagte, nicht wortwörtlich ausführte; eher hat er ihre Privilegien
für ein ganzes Jahr im Sinne des Tadels ausgesetzt. Mit der Aussetzung ihrer
Beihilfe wollte er ihnen zur Geltung bringen, dass ihre Stammeszugehörigkeit
bedeutungslos ist. Und wenn sie den falschen Stolz nicht aufgeben sollten,
würden sie durch solche Strafmaßnahmen gedemütigt werden und ihre
Stammeszugehörigkeit wird ihnen nicht genügen. Der Akt der Demütigung unterstreicht
tatsächlich die wahren Bedeutungen der betrachteten Phrase.
Die folgende Überlieferung
von at-Tabari (gest. 310 AH) unterstützt in der Essenz das, was oben gesagt
wurde:
لما انهزمت ميمنة العراق وأقبل علي نحو الميسرة، مر به الأشتر يركض نحو الفزع قبل الميمنة، فقال له علي: يا مالك، قال: لبيك، قال: ائت هؤلاء القوم فقل لهم: أين فراركم من الموت الذي لن تعجزوه، إلى الحياة التي لن تبقى لكم! فمضى فاستقبل الناس منهزمين، فقال لهم هذه الكلمات التي قالها له علي] وقال: إلي أيها الناس، أنا مالك بن الحارث، أنا مالك بن الحارث، ثم ظن أنه بالأشتر أعرف في الناس، فقال: أنا الأشتر، إلي أيها الناس فأقبلت إليه طائفة، وذهبت عنه طائفة، فنادى: أيها الناس، عضضتم بهن آبائكم! ما أقبح ما قاتلتم منذ اليوم! أيها الناس، أخلصوا إلي مذحجا، فأقبلت إليه مذحج، فقال: عضضتم بصم الجندل! ما أرضيتم ربكم، ولا نصحتم له في عدوكم، وكيف بذلك وأنتم أبناء الحروب
Als der rechte
Flügel der Iraker besiegt wurde und 'Ali sich der Linken anschloss, ging
Al-Ashtar an ihm vorbei und galoppierte in Richtung des rechten Flügels in
Richtung der Panik. ’Ali sagte zu ihm: „Malik“ und er antwortete: „Ja, hier bin
ich zu deinen Diensten.“ ’Ali sagte: „Geh zu diesen Männern und frage sie,
warum sie vor dem Tod fliehen, dessen Macht sie nicht zerstören können, zum
Leben, das nicht lange bei ihnen bleiben wird?“ Malik ging weiter und traf die
Männer in ihrem Kampf. Er sagte zu ihnen das, was ’Ali zu ihm gesagt hatte und sammelte
sie und sagte: „Zu mir, Männer! Ich bin Malik b. Al-Harith!“ Aber dann dachte
er, dass er unter ihnen vielleicht als al-Ashtar besser bekannt war und sagte: „Ich
bin al-Ashtar! Zu mir, Männer!“ Eine Gruppe schloss sich ihm an, aber eine andere
verließ ihn und er schrie auf: „Männer,
wie beschämend ihr seid! Wie erbärmlich euer Kämpfen heute war! Männer,
findet Madhhij und schickt ihn zu mir.“
Madhhij schloss sich ihm an und sagte: „Mögest du auf harten Stein beißen! Du hast weder deinen Herrn erfreut, noch warst du ihm treu bezüglich deines Feindes. Wie kann das sein, wenn ihr geborene Krieger seid?“[22]
Madhhij schloss sich ihm an und sagte: „Mögest du auf harten Stein beißen! Du hast weder deinen Herrn erfreut, noch warst du ihm treu bezüglich deines Feindes. Wie kann das sein, wenn ihr geborene Krieger seid?“[22]
Der
ursprüngliche Wortlaut findet sich im unterstrichenen Satz wieder. Wörtlich lautet
die Übersetzung „Männer, beißt in das
Membrum eurer Väter.“ Der Kontext ist, dass Leute, die aus für Stämmen
kamen, die für ihre Ritterlichkeit bekannt sind, ihren Rücken zeigten und sich jenseits
ihrem erwarteten Stammescharakter heraus verhielten. Zu solchen rief Malik mit
diesen Worten, um sie an ihre positiven Familienmerkmale zu erinnern und
schüttelte sie wach, indem er sie mit diesen Worten beschämte. GR. Hawting hat die
Worte zu Recht als „Männer, wie
beschämend ihr seid!“ wiedergegeben.
Dies zeigt
auch, dass während der Satz darum handelt, jemanden zu bitten, über seine
Abstammung nachzudenken, es nicht notwendig ist, die Vorfahren des Adressaten
zu verurteilen; eher liegt der Sinn darin, das Verhalten in Bezug auf das, was
im Islam empfohlen wird, zu verurteilen, indem ein Bezug auf die Vorfahren und
ihre Taten aufgestellt wird.
In der Tat
legen Beweise nahe, dass der Ausdruck manchmal verwendet wird, um Wut als
solche auszudrücken. Lest den folgenden Bericht von Ibn Katheer (gest. 774 n.H.)
über vorislamische Zeiten:
وذكر الكلبي:أن امرأ القيس أقبل براياته يريد قتال بني أسد حين قتلوا أباه فمر بتبالة وبها ذو الخلصة وهو صنم وكانت العرب تستقسم عنده فاستقسم فخرج القدح الناهي ثم الثانية ثم الثالثة كذلك فكسر القداح وضرب بها وجه ذي الخلصة وقال عضضت بأير أبيك لو كان أبوك المقتول لما عوقتني.
Al-Kalbi
berichtete, dass Imru al-Qays mit seinen flatternden Fahnen, mit der Absicht vorgerückt
sei, die Banu Asad zu bekämpfen, nachdem sie seinen Vater getötet hatten und er
ging an Tabala vorbei. Da war das Heiligtum von Dhul-Khalasa, ein Götze, bei
dem die Araber göttliche Unterstützung suchten. Imru 'al-Qays bat um
Prophezeiung und der Pfeil für die Negation wurde angezeigt. Dies geschah dann
ein zweites und ein drittes Mal. Da brach er die Pfeile und schlug sie gegen
das Angesicht von Dhal Khalasa und rief: „Du
würdest den Penis deines Vaters beißen! Wenn dein Vater der ermordete
Mann wäre, würdest du mich nicht verhindern! „Dann startete er einen
Raubzug/Überfall gegen die Banu Asad und verwickelte sie in einen schnellen
Kampf. [23]
Dieses
Beispiel ist aus mehreren Gründen wichtig:
a) Die
Begebenheit ist aus vorislamischer Zeit und zeigt die Verwendung des Ausdrucks unter
den Arabern.
b) Imra
'al-Qays, derjenige, der die Worte benutzte, war eine Autorität der arabischen
Sprache und Literatur.
c) Er benutzte
die Worte für seinen Götzen, um seine Wut und Frustration zu zeigen. Dies macht
den sprichwörtlichen Sinn des Ausdrucks offensichtlich.
d) Auch wenn
er ein expliziteres Wort anstelle eines Euphemismus verwendete, kann es
aufgrund des Kontextes nicht als vulgäre und obszöne Rede angesehen werden; wie
kann dann derselbe Ausdruck, ohne explizite Wörter zu verwenden, als vulgär und
obszön angesehen werden?
6. Explizite Aussagen in der Bibel
Missionare,
die den Islam eifrig kritisieren, erinnern sich oft nicht daran, zuerst ihr
eigenes Haus zu betrachten. Die Bibel hat Aussagen, die als grob und
unvorstellbar angesehen werden können. Zum Beispiel ist Hesekiel 23 voller
expliziter Inhalte:
18 Sie trieb offen ihre Hurerei und sie
entblößte ihre Scham. Da wandte ich mich jäh von ihr ab, wie ich mich von ihrer
Schwester abgewandt hatte. 19 Sie
jedoch steigerte ihre Hurerei, indem sie der Tage ihrer Jugend gedachte, als sie im Lande Ägypten
Hurerei getrieben hatte. 20 Und sie hatte Verlangen nach ihren Liebhabern, deren Glieder wie die Glieder der Esel
und deren Erguss wie der Erguss der Hengste waren. 21 Du suchtest nach
der Schandtat deiner Jugend, da man von Ägypten her nach deinen Brüsten griff und deine jugendlichen Brüste drückte.
[24]
Es gibt
mehrere explizite Geschichten in der Bibel. [25]
7. Zusammenfassung und Schlussfolgerung
a) Der Hadith
verurteilt Parteiverbundenheit und Stammesstolz, der das Wesen des islamischen
Geistes untergräbt.
b) Das zu
prüfende Wort bedeutet „festklammern an“ oder „nachdenken über“.
c) Das
explizite Wort für das männliche Genitalorgan wird nicht erwähnt. Stattdessen
wird ein Euphemismus verwendet.
d) Die Idee
ist, dass es einen dazu bringen soll, über seine Herkunft nachzudenken und den
falschen Stolz aufzugeben. Die Bezugnahme auf den eigenen Vater soll einem klar
machen, wie unbedeutend die Person einst war. Speziell für die frühen Muslime
war es wichtig, zu erkennen, dass ihre Vorfahren Heiden und Übeltäter waren,
und es macht keinen Sinn, auf die Verurteilten stolz zu sein.
e) Kalif 'Umar
wiederholte und befolgte diese Anweisung, indem er die Geldprivilegien derer
aufhob, die den verbotenen Aufruf ausübten. Dies unterstreicht den wahren Geist
des Sprichworts.
f) Die
Verwendung durch andere Menschen in anderen Kontexten zeigt auch, dass es ein
sprichwörtlicher Ausdruck war, um unangemessenes Verhalten einer Person zu
verurteilen oder einfach nur Wut auszudrücken. In dem in Betracht gezogenen
Hadith war es als eine starke und ausdrückliche Erinnerung gedacht, um über den
falschen Stolz hinwegzukommen.
g) Im Lichte
der obigen Erklärung ist die korrekte Bedeutung des Hadith:
„Der, der
seine Verwandtschaft auf die Weise wie zur Zeit der Unwissenheit vorhält -
bringt ihn dazu, sich zu schämen, indem ihr ihm ausdrücklich seine Herkunft und
seine Realität als Mensch und den Unglauben und die Praktiken seiner Vorfahren
erwähnt.“
Wahrlich, Allah weiß es am besten!
Referenzen und Anmerkungen:
[1] Robson,
James, Mishkat al-Masabih - English
Translation with Explanatory Notes, Band 2, 1021
[2] Dieser Hadith
ist in vielen Hadith-Werken verzeichnet, darunter bei Musnad Ahmad, Sunan al-Kubra von an-Nasa'i und Mushkil al-Athar von at-Tahawi. Er wird auch in schiitischen
Quellen zitiert; siehe zum Beispiel: al-Majlisi, Muhammad Baqir, Bihar al-Anwar, Band 32, 91. Al-Majlisi
zitiert auch eine andere Erzählung, die Ali mit einem ähnlichen Wortlaut
zugeschrieben wird.
[3] Robson,
James, Mishkat al-Masabih - English
Translation with Explanatory Notes, (Lahore: Sh. Muhammad Ashraf
Publishers, Booksellers & Exporters, 1994) Band 1, 44
[4] Ebda.
[5] Es gibt mehr
Beispiele in der Hadith-Literatur, aber wir lassen sie der Kürze halber.
[6] Lane, E. W.,
Arabic-English Lexicon, (Beirut: Librairie du Liban, 1968) Band 8, 3045
[7] al-Jazari,
Ibn al-Atheer, al-Nihayah fee Ghareeb
al-Hadith, (Beirut: Maktabah al-Ilmiyah, 1979) Band 5, 278
[8] al-Fayyumi,
Abul-‘Abbas, al-Misbah al-Muneer,
(Beirut: Maktabah al-‘Ilmiyah) Band 2, 641
[9] Flury, Peter
(Munich), „Euphemismus“
[10] Wikitionary,
„Membrum“
[11] Horovitz,
Josef, „‘Uyun al-Akhbar“, Islamic
Culture, The Hyderabad Quarterly Review, (Hyderabad-Deccan, 1930) Band 4,
176
[12] an-Nasa’i, Sunan al-Kubra, (Beirut: ar-Risalah
Publications, 2001) Band 9, 357-358
[13] al-Baghawi, Sharh as-Sunnah, (Damaskus: al-Maktab
al-Islami, 1983) Band 13, 120
[14] Ibn as-Sani, ‘Amal al-Yawm wal-Laylah, (Beirut: Dar
al-Arqam bin Abi al-Arqam, 1998) 384
[15] as-Sajistani,
Abu Dawood, as-Sunan, übersetzt von Nasiruddin al-Khattab (Riyadh:
Maktabah Dar-us-Salam, 2008) Hadith 5116; al-Albani klassifizierte ihn als hasan
[16] Ibn
al-Qayyim, Zaad al-Ma’ad fee Hady Khayr
al-‘Ibad, (Beirut: ar-Risalah Publications, 1994) Band 2, 400
[17] al-Qari,
Mulla Ali, Mirqat al-Mafatih,
(Beirut: Dar al-Fikr, 2002) Band 7, 3076
[18] Ibn Hanbal,
Ahmad, al-Musnad, (Beirut: ar-Resalah
Publications, 2001) Hadith 21233
[19] at-Tahawi,
Abu Ja’far, Sharh Mushkil al-Athar,
(Beirut: ar-Resalah Publications, 1994) Band 8, 235
[20] Ibn Abi
Shaybah, al-Musannaf, (Beirut: Dar
Qurtuba, 2006) Hadith 38339
[21] Ebda., Hadith 38404
[22] At-Tabari,
Ibn Jareer, The History of al-Tabari,
volume XVII – - The First Civil War, übersetzt von G.R. Hawting (Albany:
State University of New York Press, 1996) 41
[23] Ibn Katheer, as-Sirat an-Nabawiyyah - The Life of the
Prophet, übersetzt von Trevor Le Gassick (Reading: Garnet Publishing, 2006)
Band 1, 85
[24] Die Bible,
Einheitsübersetzung 2016, Hesekiel 23:18-21
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