Wahre Bedeutung des Hadith: "Sag ihm, dass er den Geschlechtsteil seines Vaters beißen soll"



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Kontextuelle und linguistische Erklärung des Hadith, der normalerweise als „sag ihm, dass er den Geschlechtsteil seines Vaters beißen soll“ übersetzt wird.
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1. Einleitung
Wissend, dass sich ihre Behauptungen über wesentliche und allgemeine Lehren des Islam als falsch erwiesen haben, greifen einige Islamkritiker isolierte Überlieferungen auf und übersetzen sie mit dem Ziel, die durchschnittliche Person hinsichtlich des Islam unbehaglich fühlen zu lassen.
Eine solche Überlieferung erscheint als:
Ubayy b. Ka'b erzählte, dass er Gottes Gesandten sagen hörte: „Wenn jemand seine Abstammung in der Art der vorislamischen Leute stolz vorhält, so sagt ihm, dass er den Penis seines Vaters beißen soll und verwendet keinen Euphemismus.“ [1]
2. Tatsächlicher Wortlaut und wörtliche Analyse
Die tatsächlichen Worte des Propheten sind:
من تعزى بعزاء الجاهلية فأعضوه بهن أبيه ولا تكنوا
Die wortwörtliche Übersetzung würde lauten:
„Derjenige, der seine Verwandtschaft auf die Weise wie zur Zeit der Unwissenheit vorhält – bringt ihn dazu, das Glied seines Vaters zu beißen und verwendet keine Allusion.“ [2]
Drei Worte brauchen hier besondere Aufmerksamkeit. Wir werden die ursprünglich andeutenden und mitbezeichnenden Bedeutungen dieser Worte zeigen und im Lichte dessen eine klare und wahrhaft gerechtfertigte Übersetzung erstellen.
a) عض (adh) bedeutet wörtlich „beißen“, bedeutet aber oft „festklammern an“.
b) هن (han) bedeutet ursprünglich eine Sache, wird aber oft als Verweis auf Genitalien verwendet.
c) كنى (kuna) bedeutet wörtlich Metonymie und wird für jede Art der indirekten Rede verwendet.
2.1 Bedeutung des Wortes عض (adh)
Wörtlich bedeutet عض (adh) „beißen“, jedoch impliziert das Wort „festklammern an“. Das folgende ist ein Beispiel, um den Begriffsinhalt „festklammern an“ dieses Wortes zu zeigen.
Der Gesandte Allahs sagte:
فعليكم بسنتي وسنة الخلفاء الراشدين المهديين تمسكوا بها وعضوا عليها بالنواجذ
Dr. James Robson, dessen Übersetzung die Missionare für den fraglichen Hadith verwenden, übersetzt dies wie folgt:
Ihr müsst deshalb meiner sunna und jener der rechtgeleiteten Kalifen folgen. Haltet an ihr und klammert euch schnell an ihr fest (adhdhu alaiha bin-nawajiz).“ [3]
Außerdem fügt er dem letzten Satz des Hadith folgende Anmerkung hinzu:
Wörtl.: „Beißt an ihr mit den Backenzähnen.“ [4]
Dann, wenn der eigentliche Wortlaut „beißt mit Zähnen“ lautet, gibt Dr. Robson die implizierte Bedeutung an, aber wenn es einfach „beißt“ heißt, fühlt er sich irgendwie genötigt, eine wörtliche Übersetzung anzuwenden.
Es ist somit klar, dass das Wort عض (adh) nicht immer wörtlich verstanden wird und oft [5] „festklammern an“ impliziert.
2.2 Bedeutung von هن (han)
Wortwörtlich bedeutet das Wort هن (han) „eine Sache.“ [6] Und in Hinsicht auf Euphemismus wird es für das männliche (oder weibliche) Organ verwendet.
Ibn al-Athir al-Jazari (gest. 606 n.H.) definiert es:
كناية عن الشيء لا تذكره باسمه
Es ist eine Metonymie für alles, was nicht namentlich erwähnt wird. [7]
Abul-'Abbas al-Fayyumi (gest. 770 n.H.) sagt:
وكني بهذا الاسم عن الفرج
Und dieses Wort wird hinsichtlich des Euphemismus für die Genitalien verwendet. [8]
Es ist offensichtlich, dass das verwendete Wort nicht das korrekte explizite Wort für das männliche Genital ist; vielmehr liegt hier ein Euphemismus für das Wort vor. Aus diesem Grund ist die rechtmäßige Übersetzung des Wortes „Membrum“ und nicht das von Dr. Robson verwendete Wort.
Membrum ist ein Euphemismus [9] für das Wort „Penis“ [10] und von daher hier das passende Wort, das bei der Übersetzung verwendet werden sollte. Prof. Josef Horovitz verwendete es korrekt in seiner englischen Wiedergabe des Hadith, als er Ibn Qutaybas Uyun al-Akhbar übersetzte. [11]
Das ist kein trivialer Unterschied. In der Tat regelt es die zentrale Idee und zeigt, dass der Übersetzer dies hier nicht verstanden hat oder das ganze Sprichwort verdreht wurde – beide Möglichkeiten zeigen, dass bei der Übersetzung schlecht durchdacht wurde.
2.3 Bedeutung von كنى (kuna)
Gegen Ende des Hadith heißt es „und macht keine Allusion“ (ولا تكنوا). Um dies richtig zu verstehen, muss man die obige Erklärung des Wortes هن (han) beachten.
Wenn هن (han) selbst ein Euphemismus ist, worauf bezieht sich der letzte Teil des Hadith dann? Wir sehen, dass diese Missionare die Übersetzung benutzen, welche die euphemistischen Bedeutungen des ursprünglichen Wortes nicht behalten und dann folgende Worte betonen: „und verwendet keinen Euphemismus“, um zu suggerieren, dass der Hadith darum bittet, Genitalien explizit zu erwähnen. Das ist der Punkt, an dem die wahren Bedeutungen des Hadith verloren gehen. In Wirklichkeit, geht es darum, unverblümt über den Unglauben und die bösen Taten der Vorfahren zu sprechen. Indem man das tut, sollte man nicht damit aufhören, einfach darauf anzuspielen, weil das den kräftigen Tadel nicht herbeiführen wird.
3. Kontext des Sprichworts
Um ein tiefgründiges Verständnis des Hadith zu erlangen, müssen wir den Kontext beachten.
Sogar in Mishkat ist der Hadith im Kapitel „Prahlerei und Parteiverbundenheit“ platziert. Ebenfalls ist es in Sunan al-Kubra [12] von An-Nasa'i, Sharh as-Sunna [13] von al-Baghawi und 'Amal al-Yawm wa al-Laylah [14] von Ibn as-Sani in ähnlichen Kapiteln platziert.
Es ist sehr bekannt, dass der Islam keine Ideen toleriert, welche die universal-islamische Bruderschaft untergraben können. Aus diesem Grund werden Parteiverbundenheit, Tribalismus oder enger Nationalismus streng verurteilt. Dies wurde vielmehr für die ersten Empfänger der Botschaft des Propheten betont, weil ihre Vorfahren Götzendiener waren und ihre Ausbildung, diese Gedanken abzuschaffen, entscheidend für den Aufbau des neuen Glaubens auf der Grundlage des universellen islamischen Nationalismus und der Brüderlichkeit war. Der folgende Hadith sagt uns dasselbe:
عن أبي هريرة، قال: قال رسول الله صلى الله عليه وسلم، إن الله عز وجل قد أذهب عنكم عبية الجاهلية، وفخرها بالآباء مؤمن تقي، وفاجر شقي، أنتم بنو آدم وآدم من تراب، ليدعن رجال فخرهم بأقوام، إنما هم فحم من فحم جهنم، أو ليكونن أهون على الله من الجعلان التي تدفع بأنفها النتن
Es wurde berichtet, dass Abu Hurayrah sagte: „Der Gesandte Allahs sagte: „Allah hat euren Stolz aus der Jahiliyyah und eure Prahlerei über eure Vorfahren hinweggenommen. Man ist nur ein aufrichtiger Gläubiger oder ein verurteilter Übeltäter. Ihr seid die Söhne Adams und Adam wurde aus Staub erschaffen. Männer sollten aufhören, über ihre Vorfahren zu prahlen, die nichts weiteres als die Kohle der Hölle sind, oder sie werden sicherlich vor Allah unbedeutender sein als der Käfer, der Mist mit der Nase rollt.““ [15]
Der besprochene Hadith befindet sich ebenfalls im selben Hintergrund, wie wir es in Kürze erläutern werden.
4. Bedeutung des Ausdrucks „Lasst ihn das Membrum seines Vaters beißen“
Den Kontext zu kennen und die Schlüsselworte zu verstehen, versetzt uns in eine bessere Position, um die Bedeutung des Ausdrucks „Lasst ihn das Membrum seines Vaters beißen“ zu verstehen. All dies macht deutlich, dass der Hadith eigentlich darum bittet, jemanden, der sich für die verurteilten Ideale rühmt, zu beschämen, indem er ihn an die bescheidenen Ursprünge, den Unglauben und die Bosheit seiner götzendienerischen Vorfahren erinnert.
Ibn al-Qayyim (gest. 751 n.H.) klärt uns über die Weisheit bei der Erwähnung des Membrums auf:
وكان ذكر هن الأب هاهنا أحسن تذكيرا لهذا المتكبر بدعوى الجاهلية بالعضو الذي خرج منه
Die Erwähnung des Membrums des Vaters ist hier eine gute Erinnerung für den Prahler, der den Ruf der Ignoranz durch das Organ, aus dem er stammt, durchführt. [16]
Dies kann mit dem Qur’an in Verbindung gebracht werden:



هَلْ أَتَى عَلَى الْإِنْسَانِ حِينٌ مِنَ الدَّهْرِ لَمْ يَكُنْ شَيْئًا مَذْكُورًا (.) إِنَّا خَلَقْنَا الْإِنْسَانَ مِنْ نُطْفَةٍ أَمْشَاجٍ نَبْتَلِيهِ فَجَعَلْنَاهُ سَمِيعًا بَصِيرًا
Qur’an 76:1-2
Gab es nicht für den Menschen eine Zeit, da er nichts Nennenswertes war? Wahrlich, Wir erschufen den Menschen aus einer Ergußmischung, auf daß Wir ihn prüfen möchten; dann machten Wir ihn hörend und sehend.
Mulla Ali al-Qari (gest. 1014 n.H.) erklärt weiter:
من انتسب وانتمى إلى الجاهلية بإحياء سنة أهلها، وابتداع سنتهم في الشتم واللعن والتعيير، ومواجهتكم بالفحشاء والتكبر، فاذكروا له قبائح أبيه من عبادة الأصنام والزنا وشرب الخمر، ونحو ذلك مما كان يعير به من لؤم ورذالة صريحا لا كناية ; كي يرتدع عن التعرض لأعراض الناس
Wer auch immer sich der Zeit der (vorislamischen) Ignoranz zuschreibt und sich damit assoziiert, indem er ihre Wege wiederbelebt (, indem er für seine Vorfahren prahlt) und ihren Praktiken des Missbrauchs, Fluchens und Schimpfens folgt und zu dir mit Obszönität und Arroganz kommt, dann erwähne ihm die Bosheit seines Vaters - die Anbetung von Götzen, das Begehen von Ehebruch und das Konsumieren von Alkohol und solchen Dingen. Bringe ihn dazu, sich durch die Erwähnung all dessen zu schämen, als Tadel und Demütigung. Und sage es ausdrücklich und nicht nur mit Euphemismus; vielleicht wird er davon absehen, die Ehre der Menschen zu beschmutzen. [17]
Der unterstrichene Teil ist bezüglich der Bedeutung der letzten Phrase des Hadith, wie oben besprochen.
5. Mehr zur sprichwörtlichen Natur des Sprichworts
Ein weiterer Beweis für die sprichwörtliche Natur des Sprichworts ist die Tatsache, dass in einigen Versionen des Hadith selbst der Euphemismus für die Genitalien nicht verwendet wird und die Bedeutung nur durch den Anfang der Phrase angedeutet wird.
إذا سمعتم من يعتزي بعزاء الجاهلية، فأعضوه، ولا تكنوا
Wenn du denjenigen hörst, der seine Verwandtschaft auf die Weise wie zur Zeit der Unwissenheit vorhält, so lass ihn [das Membrum seines Vaters] beißen und verwende nicht (nur) eine Allusion. [18]
Abu Ja'far at-Tahawi (gest. 321 n.H.) macht besonders auf diese Version des Hadith aufmerksam. [19]
Auch sehen wir, dass als die Nachfolger des Propheten dieser Anweisung folgten, es klar wurde, dass die grundlegende Botschaft darin bestand, demjenigen, der dem Ruf der Ignoranz nachgeht, eine Lektion zu erteilen, um seine Parteiverbundenheit zu brechen.
عن أبي مجلز ، قال : قال عمر : من اعتزى بالقبائل فأعضوه
Abu Mijliz erwähnt, dass Umar sagte: „Wer sich (auf eine Weise, welche die islamische Bruderschaft untergräbt,) mit den Stämmen assoziiert, demütigt ihn! (lit.: lasst ihn [das Membrum seines Vaters] beißen) "[20]
عن أبي مجلز ، قال : قال رجل : يا آل بني تميم ، فحرمهم عمر بن الخطاب عطاءهم سنة
Abu Mijliz sagte: „Eine Person rief: „O Leute der Banu Tamim,“ ’Umar verweigerte ihnen ihre Beihilfe für ein Jahr. [21]
Der Bezug in den beiden Überlieferungen ist offensichtlich und wir sehen zudem, dass Umar das, was er sagte, nicht wortwörtlich ausführte; eher hat er ihre Privilegien für ein ganzes Jahr im Sinne des Tadels ausgesetzt. Mit der Aussetzung ihrer Beihilfe wollte er ihnen zur Geltung bringen, dass ihre Stammeszugehörigkeit bedeutungslos ist. Und wenn sie den falschen Stolz nicht aufgeben sollten, würden sie durch solche Strafmaßnahmen gedemütigt werden und ihre Stammeszugehörigkeit wird ihnen nicht genügen. Der Akt der Demütigung unterstreicht tatsächlich die wahren Bedeutungen der betrachteten Phrase.
Die folgende Überlieferung von at-Tabari (gest. 310 AH) unterstützt in der Essenz das, was oben gesagt wurde:
لما انهزمت ميمنة العراق وأقبل علي نحو الميسرة، مر به الأشتر يركض نحو الفزع قبل الميمنة، فقال له علي: يا مالك، قال: لبيك، قال: ائت هؤلاء القوم فقل لهم: أين فراركم من الموت الذي لن تعجزوه، إلى الحياة التي لن تبقى لكم! فمضى فاستقبل الناس منهزمين، فقال لهم هذه الكلمات التي قالها له علي] وقال: إلي أيها الناس، أنا مالك بن الحارث، أنا مالك بن الحارث، ثم ظن أنه بالأشتر أعرف في الناس، فقال: أنا الأشتر، إلي أيها الناس فأقبلت إليه طائفة، وذهبت عنه طائفة، فنادى: أيها الناس، عضضتم بهن آبائكم! ما أقبح ما قاتلتم منذ اليوم! أيها الناس، أخلصوا إلي مذحجا، فأقبلت إليه مذحج، فقال: عضضتم بصم الجندل! ما أرضيتم ربكم، ولا نصحتم له في عدوكم، وكيف بذلك وأنتم أبناء الحروب
Als der rechte Flügel der Iraker besiegt wurde und 'Ali sich der Linken anschloss, ging Al-Ashtar an ihm vorbei und galoppierte in Richtung des rechten Flügels in Richtung der Panik. ’Ali sagte zu ihm: „Malik“ und er antwortete: „Ja, hier bin ich zu deinen Diensten.“ ’Ali sagte: „Geh zu diesen Männern und frage sie, warum sie vor dem Tod fliehen, dessen Macht sie nicht zerstören können, zum Leben, das nicht lange bei ihnen bleiben wird?“ Malik ging weiter und traf die Männer in ihrem Kampf. Er sagte zu ihnen das, was ’Ali zu ihm gesagt hatte und sammelte sie und sagte: „Zu mir, Männer! Ich bin Malik b. Al-Harith!“ Aber dann dachte er, dass er unter ihnen vielleicht als al-Ashtar besser bekannt war und sagte: „Ich bin al-Ashtar! Zu mir, Männer!“ Eine Gruppe schloss sich ihm an, aber eine andere verließ ihn und er schrie auf: „Männer, wie beschämend ihr seid! Wie erbärmlich euer Kämpfen heute war! Männer, findet Madhhij und schickt ihn zu mir.“
Madhhij schloss sich ihm an und sagte: „Mögest du auf harten Stein beißen! Du hast weder deinen Herrn erfreut, noch warst du ihm treu bezüglich deines Feindes. Wie kann das sein, wenn ihr geborene Krieger seid?“[22]
Der ursprüngliche Wortlaut findet sich im unterstrichenen Satz wieder. Wörtlich lautet die Übersetzung „Männer, beißt in das Membrum eurer Väter.“ Der Kontext ist, dass Leute, die aus für Stämmen kamen, die für ihre Ritterlichkeit bekannt sind, ihren Rücken zeigten und sich jenseits ihrem erwarteten Stammescharakter heraus verhielten. Zu solchen rief Malik mit diesen Worten, um sie an ihre positiven Familienmerkmale zu erinnern und schüttelte sie wach, indem er sie mit diesen Worten beschämte. GR. Hawting hat die Worte zu Recht als „Männer, wie beschämend ihr seid!“ wiedergegeben.
Dies zeigt auch, dass während der Satz darum handelt, jemanden zu bitten, über seine Abstammung nachzudenken, es nicht notwendig ist, die Vorfahren des Adressaten zu verurteilen; eher liegt der Sinn darin, das Verhalten in Bezug auf das, was im Islam empfohlen wird, zu verurteilen, indem ein Bezug auf die Vorfahren und ihre Taten aufgestellt wird.
In der Tat legen Beweise nahe, dass der Ausdruck manchmal verwendet wird, um Wut als solche auszudrücken. Lest den folgenden Bericht von Ibn Katheer (gest. 774 n.H.) über vorislamische Zeiten:
وذكر الكلبي:أن امرأ القيس أقبل براياته يريد قتال بني أسد حين قتلوا أباه فمر بتبالة وبها ذو الخلصة وهو صنم وكانت العرب تستقسم عنده فاستقسم فخرج القدح الناهي ثم الثانية ثم الثالثة كذلك فكسر القداح وضرب بها وجه ذي الخلصة وقال عضضت بأير أبيك لو كان أبوك المقتول لما عوقتني.
Al-Kalbi berichtete, dass Imru al-Qays mit seinen flatternden Fahnen, mit der Absicht vorgerückt sei, die Banu Asad zu bekämpfen, nachdem sie seinen Vater getötet hatten und er ging an Tabala vorbei. Da war das Heiligtum von Dhul-Khalasa, ein Götze, bei dem die Araber göttliche Unterstützung suchten. Imru 'al-Qays bat um Prophezeiung und der Pfeil für die Negation wurde angezeigt. Dies geschah dann ein zweites und ein drittes Mal. Da brach er die Pfeile und schlug sie gegen das Angesicht von Dhal Khalasa und rief: „Du würdest den Penis deines Vaters beißen! Wenn dein Vater der ermordete Mann wäre, würdest du mich nicht verhindern! „Dann startete er einen Raubzug/Überfall gegen die Banu Asad und verwickelte sie in einen schnellen Kampf. [23]
Dieses Beispiel ist aus mehreren Gründen wichtig:
a) Die Begebenheit ist aus vorislamischer Zeit und zeigt die Verwendung des Ausdrucks unter den Arabern.
b) Imra 'al-Qays, derjenige, der die Worte benutzte, war eine Autorität der arabischen Sprache und Literatur.
c) Er benutzte die Worte für seinen Götzen, um seine Wut und Frustration zu zeigen. Dies macht den sprichwörtlichen Sinn des Ausdrucks offensichtlich.
d) Auch wenn er ein expliziteres Wort anstelle eines Euphemismus verwendete, kann es aufgrund des Kontextes nicht als vulgäre und obszöne Rede angesehen werden; wie kann dann derselbe Ausdruck, ohne explizite Wörter zu verwenden, als vulgär und obszön angesehen werden?
6. Explizite Aussagen in der Bibel
Missionare, die den Islam eifrig kritisieren, erinnern sich oft nicht daran, zuerst ihr eigenes Haus zu betrachten. Die Bibel hat Aussagen, die als grob und unvorstellbar angesehen werden können. Zum Beispiel ist Hesekiel 23 voller expliziter Inhalte:
18 Sie trieb offen ihre Hurerei und sie entblößte ihre Scham. Da wandte ich mich jäh von ihr ab, wie ich mich von ihrer Schwester abgewandt hatte. 19 Sie jedoch steigerte ihre Hurerei, indem sie der Tage ihrer Jugend gedachte, als sie im Lande Ägypten Hurerei getrieben hatte. 20 Und sie hatte Verlangen nach ihren Liebhabern, deren Glieder wie die Glieder der Esel und deren Erguss wie der Erguss der Hengste waren. 21 Du suchtest nach der Schandtat deiner Jugend, da man von Ägypten her nach deinen Brüsten griff und deine jugendlichen Brüste drückte. [24]
Es gibt mehrere explizite Geschichten in der Bibel. [25]
7. Zusammenfassung und Schlussfolgerung
a) Der Hadith verurteilt Parteiverbundenheit und Stammesstolz, der das Wesen des islamischen Geistes untergräbt.
b) Das zu prüfende Wort bedeutet „festklammern an“ oder „nachdenken über“.
c) Das explizite Wort für das männliche Genitalorgan wird nicht erwähnt. Stattdessen wird ein Euphemismus verwendet.
d) Die Idee ist, dass es einen dazu bringen soll, über seine Herkunft nachzudenken und den falschen Stolz aufzugeben. Die Bezugnahme auf den eigenen Vater soll einem klar machen, wie unbedeutend die Person einst war. Speziell für die frühen Muslime war es wichtig, zu erkennen, dass ihre Vorfahren Heiden und Übeltäter waren, und es macht keinen Sinn, auf die Verurteilten stolz zu sein.
e) Kalif 'Umar wiederholte und befolgte diese Anweisung, indem er die Geldprivilegien derer aufhob, die den verbotenen Aufruf ausübten. Dies unterstreicht den wahren Geist des Sprichworts.
f) Die Verwendung durch andere Menschen in anderen Kontexten zeigt auch, dass es ein sprichwörtlicher Ausdruck war, um unangemessenes Verhalten einer Person zu verurteilen oder einfach nur Wut auszudrücken. In dem in Betracht gezogenen Hadith war es als eine starke und ausdrückliche Erinnerung gedacht, um über den falschen Stolz hinwegzukommen.
g) Im Lichte der obigen Erklärung ist die korrekte Bedeutung des Hadith:
„Der, der seine Verwandtschaft auf die Weise wie zur Zeit der Unwissenheit vorhält - bringt ihn dazu, sich zu schämen, indem ihr ihm ausdrücklich seine Herkunft und seine Realität als Mensch und den Unglauben und die Praktiken seiner Vorfahren erwähnt.“
- Danke an Granit Istogu für die Übersetzung dieses Artikels ins Deutsche, möge Allah ihn dafür reichlich belohnen.
Wahrlich, Allah weiß es am besten!

Referenzen und Anmerkungen:
[1] Robson, James, Mishkat al-Masabih - English Translation with Explanatory Notes, Band 2, 1021
[2] Dieser Hadith ist in vielen Hadith-Werken verzeichnet, darunter bei Musnad Ahmad, Sunan al-Kubra von an-Nasa'i und Mushkil al-Athar von at-Tahawi. Er wird auch in schiitischen Quellen zitiert; siehe zum Beispiel: al-Majlisi, Muhammad Baqir, Bihar al-Anwar, Band 32, 91. Al-Majlisi zitiert auch eine andere Erzählung, die Ali mit einem ähnlichen Wortlaut zugeschrieben wird.
[3] Robson, James, Mishkat al-Masabih - English Translation with Explanatory Notes, (Lahore: Sh. Muhammad Ashraf Publishers, Booksellers & Exporters, 1994) Band 1, 44
[4] Ebda.
[5] Es gibt mehr Beispiele in der Hadith-Literatur, aber wir lassen sie der Kürze halber.
[6] Lane, E. W., Arabic-English Lexicon, (Beirut: Librairie du Liban, 1968)  Band 8, 3045
[7] al-Jazari, Ibn al-Atheer, al-Nihayah fee Ghareeb al-Hadith, (Beirut: Maktabah al-Ilmiyah, 1979) Band 5, 278
[8] al-Fayyumi, Abul-‘Abbas, al-Misbah al-Muneer, (Beirut: Maktabah al-‘Ilmiyah) Band 2, 641
[9] Flury, Peter (Munich), „Euphemismus
[10] Wikitionary, „Membrum
[11] Horovitz, Josef, „‘Uyun al-Akhbar“, Islamic Culture, The Hyderabad Quarterly Review, (Hyderabad-Deccan, 1930) Band 4, 176
[12] an-Nasa’i, Sunan al-Kubra, (Beirut: ar-Risalah Publications, 2001) Band 9, 357-358
[13] al-Baghawi, Sharh as-Sunnah, (Damaskus: al-Maktab al-Islami, 1983) Band 13, 120
[14] Ibn as-Sani, ‘Amal al-Yawm wal-Laylah, (Beirut: Dar al-Arqam bin Abi al-Arqam, 1998) 384
[15] as-Sajistani, Abu Dawood, as-Sunan,  übersetzt von Nasiruddin al-Khattab (Riyadh: Maktabah Dar-us-Salam, 2008) Hadith 5116; al-Albani klassifizierte ihn als hasan
[16] Ibn al-Qayyim, Zaad al-Ma’ad fee Hady Khayr al-‘Ibad, (Beirut: ar-Risalah Publications, 1994) Band 2, 400
[17] al-Qari, Mulla Ali, Mirqat al-Mafatih, (Beirut: Dar al-Fikr, 2002) Band 7, 3076
[18] Ibn Hanbal, Ahmad, al-Musnad, (Beirut: ar-Resalah Publications, 2001) Hadith 21233
[19] at-Tahawi, Abu Ja’far, Sharh Mushkil al-Athar, (Beirut: ar-Resalah Publications, 1994) Band 8, 235
[20] Ibn Abi Shaybah, al-Musannaf, (Beirut: Dar Qurtuba, 2006) Hadith 38339
[21] Ebda., Hadith 38404
[22] At-Tabari, Ibn Jareer, The History of al-Tabari, volume XVII – - The First Civil War, übersetzt von G.R. Hawting (Albany: State University of New York Press, 1996) 41
[23] Ibn Katheer, as-Sirat an-Nabawiyyah - The Life of the Prophet, übersetzt von Trevor Le Gassick (Reading: Garnet Publishing, 2006) Band 1, 85
[24] Die Bible, Einheitsübersetzung 2016, Hesekiel 23:18-21

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