Diener Allahs oder des Gesandten? Weder Fehler noch Blasphemie!
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an:
www.qurananswers.me
In diesem Artikel
untersuchen wir, ob der Qur’an die Gläubigen "Sklaven" /
"Diener" des Propheten Muhammad anstelle Allahs nennt und ob der Qur’an
deswegen einen Fehler begeht oder für shirk (andere Götter neben Allah
beigesellen) sorgt.
Der in Frage
gestellte Vers ist der folgende:
Qur’an 39:53
Qul (Sag/Verkündet/Gib bekannt): O ‘Ibadi (Meine
Diener/Sklaven), die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid,
verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit. Gewiß, Allah vergibt die
Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige.
Das Argument
anhand dem zitierten Vers ist wie folgt:
Wenn man “Qul”
vor der Aussage im Zitat beifügt, bedeutet dies, dass der Sprecher (Allah)
fordert/ befiehlt/ den Empfänger der Offenbarung (d.h. den Propheten) darüber
informiert, den Leuten die Botschaft nach “Qul” weiter zu leiten oder zu
verkünden und da der Sprecher sich dann von Allah zum Propheten Muhammad (ﷺ) ändert und da “O Meine
Diener” die Diener des Propheten Muhammad (ﷺ) bedeuten
würde, sei dies ein Fehler innerhalb des Qur’an.
Maulana Abul
A’la Maududi erwähnt hinsichtlich diesem Vers in seinem Tafsir des Qur’an das
folgende:
Einige
Kommentatoren haben diesen Worten eine merkwürdige Auslegung beigelegt. Sie
sagen dass Allah Selbst den Heiligen Propheten dazu aufforderte, die Leute als
“Meine Diener” zu adressieren und somit alle Männer die Diener des Heiligen Propheten
sind. Diese Auslegung ist nicht wirklich eine Auslegung, sondern eine der
schlimmsten Fälschungen der Bedeutung des Qur’an und eine wahrhaft Abänderung
des Wortes Allahs. Wenn diese Auslegung wahr wäre, würde sie den ganzen Qur’an falsifizieren
und ablehnen. Denn der Qur’an - vom Anfang bis Ende - legt das Konzept fest,
dass Menschen nur die Diener Allahs sind und dessen ganze Botschaft kreist um
den Kern, dass sie niemandem außer Allah allein dienen sollen. Der Edle Prophet
(ﷺ) selbst war Allahs Diener.
Allah sandte ihn nicht als rabb (Erhalter, Versorger) sondern als Gesandter,
sodass er selbst Ihm dienen soll und die anderen Leute ebenso lehren soll, Ihm
alleine zu dienen. Wie kann nach alledem eine vernünftige Person glauben, dass
der Heilige Prophet eines Tages vor den ungläubigen Quraish von Makkah aufstand
und die plötzliche Verkündung von sich gab: “Ihr seid in Wahrheit die Diener
des Muhammad und nicht des al-`Uzzah und ash-Shams.” (Wir suchen Zuflucht bei
Allah vor so etwas).
Diese
Erklärung für den Vers kann für einen Muslim ausreichend sein, aber für jene,
die voller Vorurteile gegen den Islam sind, könnte dies eine Bestätigung ihrer
Argumente sein, dass eben dieser Fehler den ganzen Qur’an widerlegt und
falsifiziert. Wir finden Antworten auf ihre Behauptungen im zweiten Teil des
selben Verses:
Verliert nicht die Hoffnung auf Allahs
Barmherzigkeit. Gewiß, Allah vergibt die Sünden alle. Er ist ja der
Allvergebende und Barmherzige.
Hier wird die ganze Menschheit angesprochen. Es gibt kein gewichtiges Argument dafür, dass hier nur die Gläubigen angesprochen werden. So wie es Ibn Kathir dargelegt hat, bedeutet es nicht, dass die Sünden aller Menschen ohne Reue vergeben werden, nur weil der Vers so etwas dem allgemeinen Menschen verkündet, sondern Allah Selbst hat in den folgenden Versen erklärt, dass Sünden nur dann vergeben werden, wenn der Sünder sich der Anbetung Allahs zuwendet und sich unter Seinen Dienst stellt und der Botschaft gehorsam ist, die Er herabgesandt hat. Tatsache ist, dass dieser Vers eine Botschaft der Hoffnung für jene brachte, die tödliche Sünden begangen hatten wie Mord, Unzucht, Diebstahl, Raub usw. in der Zeit der Unwissenheit und daran zweifelten, ob ihnen jemals vergeben wird. Ihnen wurde gesagt: “Zweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit: was auch immer ihr in der Vergangenheit gemacht haben solltet, wenn ihr euch aufrichtig dem Gehorsam eures Herrn zuwendet, wird euch jede Sünde vergeben." Dieselbe Auslegung des Verses wurde von Ibn `Abbas gegeben, ebenso von Qatadah, Mujahid und Ibn Zaid. (Ibn Jarir, Bukhari, Muslim, Abu Da’ud, Tirmidhi)
Hier wird die ganze Menschheit angesprochen. Es gibt kein gewichtiges Argument dafür, dass hier nur die Gläubigen angesprochen werden. So wie es Ibn Kathir dargelegt hat, bedeutet es nicht, dass die Sünden aller Menschen ohne Reue vergeben werden, nur weil der Vers so etwas dem allgemeinen Menschen verkündet, sondern Allah Selbst hat in den folgenden Versen erklärt, dass Sünden nur dann vergeben werden, wenn der Sünder sich der Anbetung Allahs zuwendet und sich unter Seinen Dienst stellt und der Botschaft gehorsam ist, die Er herabgesandt hat. Tatsache ist, dass dieser Vers eine Botschaft der Hoffnung für jene brachte, die tödliche Sünden begangen hatten wie Mord, Unzucht, Diebstahl, Raub usw. in der Zeit der Unwissenheit und daran zweifelten, ob ihnen jemals vergeben wird. Ihnen wurde gesagt: “Zweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit: was auch immer ihr in der Vergangenheit gemacht haben solltet, wenn ihr euch aufrichtig dem Gehorsam eures Herrn zuwendet, wird euch jede Sünde vergeben." Dieselbe Auslegung des Verses wurde von Ibn `Abbas gegeben, ebenso von Qatadah, Mujahid und Ibn Zaid. (Ibn Jarir, Bukhari, Muslim, Abu Da’ud, Tirmidhi)
Nichtmuslime,
die den Islam nicht angenommen haben und sogar den Gesandten Allahs (ﷺ) hassen, können und werden
nicht akzeptieren, Seine Diener zu sein, wobei der Vers von der ganzen
Menschheit spricht. Anhand dessen können wir folgern - anhand demselben Vers -
dass die Diener, die erwähnt werden, nichts anderes als die Diener Allahs sind,
genauso wie es von den Gefährten des Propheten und frühesten Gelehrten
verstanden wurde. Eine Person, die Allah verleugnet, befindet sich immer noch
unter der vollständigen Herrschaft Allahs. Allah erwähnt dies wo anders, was
weiterhin unser Verständnis bestätigt:
Qur’an 9:104
Wissen sie
denn nicht, daß Allah es ist, Der die Reue von Seinen Dienern annimmt.
Der
theologische Aspekt des Arguments sollte nun jedem klar sein, da dies ebenso
vom Propheten und seinen Gefährten bestätigt wird. Jedoch existiert immer noch
ein angebliches Problem und dies ist der linguistische Teil. Jene, die Probleme
mit dem "Meine
Diener" Part haben, behaupten, dass entweder der Qur’an einen
Fehler in der Wahl seiner Wörter begangen hat, während er etwas anderes meinen
wollte oder er eine gewöhnliche menschliche Art geht, diese Sache zu erklären.
Diese beiden Dinge seien ernsthafte Probleme des Qur’an.
Es scheint,
dass diese Kritik darauf basiert, dass wann immer Allah im Qur’an „Qul“ sagt,
die nächsten Worte die des Propheten (ﷺ) sind. Dies
ist nicht ganz die Wahrheit. Der Qur’an ist das vollständige Wort Allahs ohne
dass ein einziger Buchstabe von einer anderen Person stammt. Dies im Hinterkopf
behaltend, bedenken wir folgenden Vers:
Qur’an 32:11
Sag: Abberufen wird euch der Engel des
Todes, der mit euch betraut ist, hierauf werdet ihr zu eurem Herrn
zurückgebracht.
Hier ist es
Allah, Der nach „Sag“
spricht. Er erwähnt dem Propheten Muhammad (ﷺ), den Leuten
das zu verkünden, was Allah sagt. Der Sprecher dieser Worte wird der Prophet
Muhammad (ﷺ), jedoch
übermittelt bzw. überbringt er die Worte Allahs. Allah spricht durch den
Propheten. Wenn Allah „Sag“ sagt, werden die Worte, die danach gesprochen
werden, nicht zu Worten des Sprechers. Tatsächlich ist das größte Beispiel, in
denen Allah die grammatikalische Person von der Dritten zur Zweiten Person
ändert, die erste Surah des Qur'an, d.h. Fatiha (die Eröffnende), wo „alles Lob gebührt Allah“ (Qur’an 1:2) sich zu „Dir allein dienen wir und Dich allein bitten wir um Hilfe“
(Qur’an 1:5) wird. Hier wird am Anfang Allah gelobt und der Diener
adressiert Seinen Herrn direkt. Der Kern zum Verständnis liegt im Kontext und
in der Übersetzung:
Ein vorheriger
Vers der selben Surah spricht in ähnlichen Worten:
Qur’an 39:10
Qul (Sag/Verkünde/Sage an/Lege dar/Erwähne): O
meine Diener, die ihr gläubig seid, fürchtet euren Herrn. Für diejenigen, die
Gutes tun, gibt es hier im Diesseits Gutes. Und Allahs Erde ist weit. Gewiß,
den Standhaften wird ihr Lohn ohne Berechnung in vollem Maß zukommen.
Das Wort Qul hat mehrere Bedeutungen. Falls es
als „Sprich“ in
jedem Vers übersetzt wird, verursacht dies Fragezeichen dieser Art. Wenn es
jedoch übersetzt wird, indem unterschiedliche Wörter verwendet werden, wie „verkünde“,
„kündige an“ oder „erzähle ihnen“, dann hätte der Leser keine Fragen und würde
dies einfach als Befehl von Allah verstehen, den Leuten Seine Worte oder
Botschaft zu verkünden. Übersetzungen
sind eingeschränkt und dies ist der Grund, wieso derjenige, der mit der
arabischen Literatur vertraut ist, nicht solche dummen Einwände vorlegt.
Wahrlich, Allah weiß es am besten.
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