Korrektur oder Trost? Qur'an 4:95 und die Freistellung für den Blinden
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an:
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Auszug
Die
stückchenweise Offenbarung des Qur'an in verschiedenen Kontexten in über zwei
Jahrzehnten diente dem Zweck, die Herzen der ersten Muslime zu stärken.
Diejenigen, unfähig dieses Schema der Offenbarung zu schätzen, hegen und äußern
übermäßige Skepsis gegenüber der Mission des Propheten und beschuldigen ihn
damit, „geeignete Offenbarungen“ erfunden zu haben. Ein solches Beispiel ist,
als eine Freistellung in Form von Belohnung vom Kampf auf dem Weg Allahs auf
die Bitte eines blinden Gefährten des Propheten - Ibn Umm Maktum - offenbart
wurde. Die Skeptiker bezeichnen dies als einen Fall der Korrektur, die am
Qur'an vollzogen wurde oder den des Allwissenden Gottes, Der an das
Offensichtliche erinnert wird. Dieser Artikel versucht, diesen Zweifel zu
beseitigen, indem er die Details der Begebenheit hervorhebt und sie im Licht
der klaren qur’anischen Beschreibung ihres Offenbarungsschemas schätzt.
1. Einleitung
Mit den lang
gehegten und ältesten Einwänden gegen den Qur'an und das Leben des Propheten
werfen islamfeindliche Missionare jetzt Fragen auf, die für jeden Muslim, der
in der islamischen Wissenschaft selbständig ist, lächerlich und albern
erscheinen. Die Darstellung moderner Laienmuslime erfordert jedoch die
Beschäftigung mit den absurdesten Argumenten, da sie nicht in der Lage sind, diese
klar zu stellen und die Niederträchtigkeit solcher Kritik zu erkennen.
Von dieser
Kategorie liegt ein Vorwurf in Bezug auf die
Berichte vor, die sagen, dass die Wörter „ausgenommen
die Gebrechlichen“ im Vers „Diejenigen unter
den Gläubigen, die daheim bleiben - ausgenommen die Gebrechlichen -, und die,
welche für Allahs Sache ihr Gut und Blut im Kampf einsetzen, sind nicht gleich“
(Quran 4:95) offenbart wurden, als sich ein blinder Gefährte des
Propheten, Amr bin Umm Maktum, beim Propheten über seine Behinderung
beschwerte. In Sahih al-Bukhari ist der Wortlaut einer Überlieferung wie folgt:
عن البراء، قال: لما نزلت: {لا يستوي} [النساء: 95] القاعدون من المؤمنين {والمجاهدون في سبيل الله} [النساء: 95]، قال النبي صلى الله عليه وسلم: «ادع لي زيدا وليجئ باللوح والدواة والكتف – أو الكتف والدواة -» ثم قال: ” اكتب {لا يستوي القاعدون} [النساء: 95] ” وخلف ظهر النبي صلى الله عليه وسلم عمرو بن أم مكتوم الأعمى، قال: يا رسول الله فما تأمرني، فإني رجل ضرير البصر؟ فنزلت مكانها: {لا يستوي القاعدون من المؤمنين} [النساء: 95] {والمجاهدون في سبيل الله} [النساء: 95] {غير أولي الضرر} [النساء: 95]
Al-Bara
überlieferte: Es wurde offenbart: „Diejenigen unter
den Gläubigen, die daheim bleiben und die, welche für Allahs Sache ihr Gut und
Blut im Kampf einsetzen, sind nicht gleich." (4.95) Der Prophet
sagte: „Ruf(t) Zaid für mich und lass(t) ihn das Brett, das Tintenfass und den
Schulterblattknochen (oder den Schulterblattknochen und den Tintenfass)
bringen.“ Dann sagte er: „Schreibe: „Diejenigen unter
den Gläubigen, die daheim bleiben und die, welche für Allahs Sache ihr Gut und
Blut im Kampf einsetzen, sind nicht gleich“, und zu dieser Zeit saß Amr
bin Um Maktum, der Blinde, hinter dem Propheten. Er sagte: „O Allahs Gesandter!
Was ist deine Anordnung für mich (in Bezug auf den obigen Vers), da ich ein
Blinder bin?“ So wurde anstelle des obigen Verses der folgende Vers offenbart: „Diejenigen unter den Gläubigen, die daheim bleiben -
ausgenommen die Gebrechlichen -, und die, welche für Allahs Sache ihr Gut und
Blut im Kampf einsetzen, sind nicht gleich.' (4.95) Al-Bukhari, al-Sahih,
Übersetzt von Muhsin Khan (Riyadh: Darussalam Publishers, 2007) Hadith 4990// Band
6, Buch 61, Nummer 512
Ein Missionar
zitiert ähnliche Überlieferungen aus verschiedenen Quellen und sagt:
Ist die obige
Geschichte nicht ein Beispiel dafür, dass Muhammad seine „Offenbarungen“
schnell ändert, um den persönlichen Bedürfnissen bestimmter Individuen zu
entsprechen? Es erscheint vielmehr unwahrscheinlich, dass diese blinde Person
Allah daran erinnern musste, dass es Menschen mit Behinderungen auf der Welt gibt,
die nicht am Dschihad teilnehmen können. Sehr unwahrscheinlich, wenn man
bedenkt, dass Allah im Qur'an immer wieder als der „Allwissende“ (Al-Aleem) bezeichnet
wird. [1]
2. Schema der Qur'an-Offenbarung: Stück für Stück
und als Antwort auf bestimmte Ereignisse
Der Qur'an
wurde in seiner Gesamtheit in über zwei Jahrzehnten in Stücken
unterschiedlicher Länge offenbart. Bei einigen Gelegenheiten wurden ganze Suren
zusammen offenbart und an anderen nur wenige Wörter. Der Qur'an selbst bezieht
sich auf dieses Schema der Offenbarung. Allah sagt:
وَقُرْآنًا فَرَقْنَاهُ لِتَقْرَأَهُ عَلَى النَّاسِ عَلَى مُكْثٍ وَنَزَّلْنَاهُ تَنْزِيلًا
Qur’an 17:106
Und Wir haben
den Qur'an in Abschnitten offenbart, damit du ihn den Menschen in Ruhe verlesen
mögest, und Wir sandten ihn nach und nach hinab.
2.1 Weisheit in stufenweiser Offenbarung
Als Antwort
auf einen Einwand, der von den Ungläubigen erhoben wurde, erwähnt der Qur’an die
Weisheit hinter der stufenweisen Offenbarung selbst:
وَقَالَ الَّذِينَ كَفَرُوا لَوْلَا نُزِّلَ عَلَيْهِ الْقُرْآنُ جُمْلَةً وَاحِدَةً كَذَلِكَ لِنُثَبِّتَ بِهِ فُؤَادَكَ وَرَتَّلْنَاهُ تَرْتِيلًا
Qur’an 25:32
Und jene, die
ungläubig sind, sagen: „Warum ist ihm der Qur'an nicht in einem Zuge
herabgesandt worden?“ Dies (geschieht), weil Wir dein Herz dadurch stärken
wollen, und Wir haben seine Anordnung recht gut gemacht.
Dementsprechend
sagen die frühesten Exegeten des Qur'an:
عن ابن عباس قال أنزل القرآن جملة واحدة حتى وضع في بيت العزة في السماء الدنيا ونزله جبريل على محمد بجواب كلام العباد وأعمالهم.
Ibn 'Abbas
sagte: Der Qur'an wurde in seiner Gesamtheit offenbart und in der Wohnstätte
der Herrlichkeit im unteren Himmel platziert. Anschließend offenbarte Gabriel diesen
Muhammad als Antwort auf die Rede und Handlungen des Volkes. [2]
Wann immer der
Qur’an offenbart wurde, brachte er eine Gewissheit göttlicher Hilfe und Unterstützung
mit sich - nicht nur für den Propheten selbst, sondern auch für die Mitglieder
der ersten muslimischen Gemeinschaft. Er brachte aufeinanderfolgende
Offenbarungen mit neuen und verfeinerten Gesetzen, Versprechung um Hilfe gegen
die schießwütigen und latenten Feinde, frohe Botschaft um Sieg über
verschiedene Ideologien, Führung zu spezifischen Problemen von
gemeinschaftlicher Sorge und Trost für Einzelpersonen und Gruppen. Obwohl in
der Regel allgemeingültig, kamen diese Offenbarungen für spezifische
Hintergründe und hinterließen bleibende Eindrücke im Gedächtnis der
Gemeinschaft und halfen ihnen, einen besseren Sinn für die Anwendung in
zukünftigen Kontexten zu entwickeln.
3. Der Fall des blinden Mannes und Qur’an 4:95
3.1 Kontext zur Begebenheit
Als der
Prophet gerade nach Tabuk aufbrechen wollte [3]
und die Heuchler zu feige waren und alle möglichen Entschuldigungen brachten,
um dem Feldzug nicht beizutreten, erklärte Allah in Qur’an 4:95, dass jene die
daheim bleiben, nicht gleich sind wie diejenigen, die auf Allahs Weg kämpfen.
Tatsächlich wurde eine noch vernichtendere Verurteilung der Heuchler im selben
Kontext in den Versen von Sure 9 offenbart. Und als der Prophet bestimmte wahre
Gläubige wegen ihrer Unfähigkeit, eine Summe zu geben, befreite, erklärte der
fragliche Vers, dass diejenigen unter den Gläubigen, die zurückblieben, und
jene, die am Feldzug teilnahmen, nicht gleich waren.
3.2 Gefühle des Blinden
Es war dieser
Hintergrund, der Ibn Umm Maktum beunruhigte, der aufgrund seiner Blindheit in
einer Reihe von Feldzügen hinter dem Propheten zurückgeblieben war, also nicht
am Kampf teilnahm. Obwohl er die allgemeine Regel gewusst haben muss, dass „Allah
niemandem mehr auferlegt, als jemand zu leisten vermag“ suchte er eine
explizite Freistellung und ein direktes Zugeständnis hinsichtlich dieser
Gelegenheit, um frei von jeglichen Andeutungen von Heuchelei und Verlust in
Bezug auf Belohnung im Vergleich zu anderen zu bleiben.
Während die Überlieferungen
des Vorfalls in den meisten bekannten Werken die Ereignisse zusammenfassend
aufzeigen, gibt es Berichte, die uns weitere Informationen liefern, die uns
ermöglichen, einen besseren Einblick in das Thema zu bekommen. Wenn wir die
verstreuten Informationen über Ibn Umm Maktums Reaktion zusammentragen,
erhalten wir folgendes Bild.
Ibn Umm Maktum
- der ein blinder Mann war - stand auf, als er die Überlegenheit derer hörte,
die auf Allahs Weg kämpften, und sagte: „O Gesandter Allahs! Was ist mit jenen
Gläubigen, die nicht in der Lage sind, zu kämpfen, wie Blinde und andere wie
sie? [4] O Gesandter Allahs, was befiehlst
du mir? Ich bin ein blinder Mann. [5] Wenn
ich kämpfen könnte, hätte ich gekämpft. [6] Ich
liebe es, auf Allahs Weg zu kämpfen. Du weißt seit Jahren, dass ich meine
Sehkraft verloren habe und nicht kämpfen kann. [7]
Wo ist meine Schuld? [8] Gibt es für mich
eine Befreiung von Allah, wenn ich mich zurücklehne?“ [9]
Der Prophet sagte: „Mir wurde nichts (spezifisches) in Bezug auf dich
angeordnet. Ich weiß nicht, ob es eine Befreiung für dich und dergleichen von
dir gibt.“ Ibn Umm Maktum sagte: „O Allah! Ich bitte Dich um (die Wiederherstellung)
meines Augenlichts.“ [10] Ihm wurde gesagt,
dass der Prophet gerade noch eine Offenbarung erhält. Aus Angst, dass etwas
über ihn offenbart werden (im Sinne der Verurteilung) könnte, weinte er stehend
und sagte: „Ich suche Zuflucht vor dem Zorn des Gesandten Allahs; [11] Ich wende mich Allah und Seinem Gesandten zu.“
[12] Zaid sagte: „Bei Allah, Ibn Umm Maktum
hatte seine Worte kaum vervollständigt, ohne dass (etwas wie) Trance den
Gesandten Allahs überkam. Sein Oberschenkel fiel auf meinen Oberschenkel und
ich spürte das schwere Gewicht zum zweiten Mal, wie ich es das erste Mal
gespürt hatte. Dann gewann der Gesandte Allahs seine Fassung zurück und sagte:
„Lies, O Zaid.“ Also las ich: „Diejenigen unter den
Gläubigen, die daheim bleiben und die, welche für Allahs Sache ihr Gut und Blut
im Kampf einsetzen, sind nicht gleich.“ Der Gesandte Allahs sagte: „ausgenommen die Gebrechlichen“ indem er den
vollständigen Vers rezitierte (4:95). "[13]
3.3 Suche nach Korrektur oder Trost?
Man muss
darüber nachdenken, ob dies die Geschichte eines Mannes ist, der dem Propheten
erzählt oder ihn daran erinnert, eine Ausnahme zu machen, oder geht es darum,
dass er angesichts seiner Umstände um einen Gefallen bittet? Der Mann war deswegen
beunruhigt, weil er ohne jegliche Nachlässigkeit seinerseits die höchste
Belohnung verlieren würde und fragte, ob er und diejenigen, die wir er sind,
eine Ausnahme bekommen könnten. Ihm wurde gesagt, dass es bis dahin keine
spezifische Anweisung über ihn gab. Er rief Allah zu und bat Ihn darum, dass
sein Sehvermögen wieder hergestellt werden könnte, damit er auf Allahs Weg
kämpfen und die größte Belohnung ergreifen könne. In diesem Moment begann der
Prophet wieder die physischen Begleiterscheinungen der Offenbarung zu erleben,
die er vor kurzer Zeit erlebt hatte. Dem armen blinden Mann wurde von den
anderen Anwesenden gesagt, dass eine Offenbarung von Allah gerade kommen würde.
Vielleicht erkannte er, dass er zu streng reagierte, und befürchtete, den Gesandten
Allahs verletzt zu haben. Sodann begann er, seine Reue auszusprechen. Die
Offenbarung kam, aber es war kein Verweis oder irgendetwas in diesem Sinne,
vielmehr eine kontextspezifische Bestätigung eines bekannten Prinzips, dass er
und andere unter den wahren Gläubigen, die eine echte Entschuldigung haben,
keinen Verlust im Vergleich zu denen, die auf Allahs Weg kämpfen wollten,
haben.
Dementsprechend
wurde berichtet:
عن أنس بن مالك رضي الله عنه، أن رسول الله صلى الله عليه وسلم رجع من غزوة تبوك فدنا من المدينة، فقال: «إن بالمدينة أقواما، ما سرتم مسيرا، ولا قطعتم واديا إلا كانوا معكم»، قالوا: يا رسول الله، وهم بالمدينة؟ قال: «وهم بالمدينة، حبسهم العذر»
Anas ibn Malik
erzählte, dass der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden
gewähren, von der Tabuk-Expedition zurückkehrte und sich Madina näherte und
sagte: „In Madina gibt es Leute, die mit euch zusammen waren, egal wie weit ihr
gereist seid und welches Tal ihr auch immer überquert habt.“ Sie sagten: „Gesandter
Allahs, obwohl sie in Madina sind?“ Er antwortete: „Sie sind in Madina und eine
gültige Entschuldigung hinderte sie daran, zu kommen.“ Al-Bukhari, al-Sahih,
Hadith 4423, 2839
Die obige
Ausarbeitung macht deutlich, dass die Offenbarung nicht als eine Korrektur kam,
sondern eher, um einen armen Blinden zu trösten und sein Herz zu erhellen,
indem er ein bereits bekanntes Prinzip wiederholte: „nicht jemanden über seine
Kapazität hinaus zu belasten.“ Diese Ausnahme, die als Offenbarung gegeben
wurde, war somit eine einfache Manifestation des Schemas, in dem der Qur'an
stückweise offenbart wurde; um die Herzen der Gläubigen zu stärken.
4. Verwandte Beobachtungen
4.1 Ein weiterer Fall der sofortigen offenbarungsbasierten
Antwort des Propheten
Eine sofortige
Offenbarung in einem bestimmten Kontext ist eine Demonstration der schrittweisen
Offenbarung in spezifischen Kontexten als Reaktion auf bestimmte Handlungen des
Volkes als ein Mittel des Trostes für die Gläubigen. Sie diente auch als
Werkzeug für eine effektive Beratung. Der oben besprochene Fall des blinden
Mannes war nicht das einzige Mal, dass Gabriel die Botschaft brachte, während
eine Bitte vorgebracht oder eine Frage gestellt wurde. Folgender Bericht gibt
einen anderen Bericht ähnlicher Natur.
عن أبي هريرة، قال: جاء رجل إلى النبي صلى الله عليه وسلم وهو يخطب على المنبر، فقال: أرأيت إن قاتلت في سبيل الله صابرا محتسبا مقبلا غير مدبر، أيكفر الله عني سيئاتي؟ قال: «نعم» ثم سكت ساعة، قال: أين السائل آنفا؟ فقال الرجل: ها أنا ذا، قال: «ما قلت؟» قال: أرأيت إن قتلت في سبيل الله صابرا محتسبا مقبلا غير مدبر، أيكفر الله عني سيئاتي؟ قال: «نعم، إلا الدين، سارني به جبريل آنفا»
Es wurde
berichtet, dass Abu Hurairah sagte: Ein Mann kam zum Propheten, während er eine
Khutbah von der Minbar überbrachte, und er sagte: „Wenn ich in der Sache Allahs
mit Geduld kämpfe und Belohnung suche, dem Feind gegenüberstehe und nicht
wegrenne, denkst du, dass Allah mir meine Sünden vergeben wird?“ Er sagte:
„Ja.“ Dann verstummte er eine Weile. Dann sagte er: „Wo ist der, der gerade
gefragt hat?“ Der Mann sagte: „Hier bin ich.“ Er sagte: „Was hast du gesagt?“
Er sagte: „Was hast du gesagt?“ Er sagte: „Ich sagte: „Ich sagte: Wenn ich in
der Sache Allahs mit Geduld kämpfe und Belohnung suche, dem Feind
gegenüberstehe und nicht wegrenne, denkst du, dass Allah mir meine Sünden
vergeben wird?““ Er sagte: „Ja, die Schulden ausgeschlossen. Jibril hat mir das gerade gesagt.“ [14]
Hier erzählt
der Prophet, wie Gabriel ihm sagte, er solle eine Ausnahme von der allgemeinen
Aussage machen, die er gerade getätigt hatte. Es gibt andere Beispiele dieser
Art, [15] die alle beweisen, dass die
Geschichte des Blinden keine Ausnahme war.
4.2 Der Prophet hatte keine Kontrolle darüber,
wann und wo die Offenbarung geschehen würde
Wie in den
oben erwähnten Beispielen kam die Offenbarung gerade dann, wenn die Frage
gestellt wurde, aber bei anderen Gelegenheiten kam die Offenbarung, die
bestimmte Probleme klärte, für viele Tage nicht. Als die Quraish basierend auf
dem Feedback der Juden ihm bestimmte Fragen stellte, sagte der Prophet: „Ich
werde euch eure Antwort morgen geben“, vergaß aber zu sagen: „Wenn Allah will“
und musste deshalb fünfzehn Tage warten, bevor Gabriel ihm die Antworten auf
diese Fragen brachte. [16] Ein anderes
Beispiel in diesem Punkt ist der Vorfall einer falschen Anschuldigung gegen die
geliebte Ehefrau des Propheten, als der Prophet mehr als einen Monat leiden
musste, bevor Verse, die sie entlasten, kamen. [17]
4.3 Ein weiterer Fall, der die Bitte eines blinden
Mannes betrifft
Bei einer
anderen Gelegenheit bat dieselbe blinde Person Ibn Umm Maktum um eine weitere Ausnahme,
wurde aber vom Propheten abgelehnt.
عن ابن أم مكتوم، أنه سأل النبي صلى الله عليه وسلم، فقال: يا رسول الله، إني رجل ضرير البصر شاسع الدار، ولي قائد لا يلائمني فهل لي رخصة أن أصلي في بيتي؟، قال: «هل تسمع النداء»، قال: نعم، قال: «لا أجد لك رخصة»
Ibn Umm Maktum
fragte den Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm): „O Gesandter Allahs!
Ich bin ein blinder Mann, dessen Haus (von deiner Masjid) weit weg ist, und ich
habe einen Führer, der nicht mit mir zusammenarbeitet, also habe ich doch eine
Freistellung, um in meinem Haus zu beten?“ Er fragte: „Kannst du den Ruf (zum
Gebet) hören?“ Er sagte: „Ja.“ Also antwortete er: „Ich finde keine Ausnahme
für dich.“ [18]
Wenn es darum
ging, erinnert und korrigiert zu werden, ungeachtet aller anderen Einzelheiten,
so gab es hier eine weitere Gelegenheit dafür, doch der Prophet gewährte ihm
keine Freistellung, obwohl er sie einem anderen blinden Gefährten gewährte -
Utban b. Malik [19] Wie von den Juristen
erklärt, war dies für die Tatsache, dass Ibn Umm Maktum eine Ausnahme
anstrebte, dass er die Belohnung vom Gebet in der Gemeinschaft erlangte, genau
wie er es in Bezug zum Kämpfen in Allahs Sache tat. Der Prophet befreite daher
die Blinden von der Pflicht, sich den Gemeinschaftsgebeten anzuschließen aber
das bedeutete nicht, dass sie die gleiche Belohnung erhielten wie in der
Gemeinschaft. [20] Der Gegensatz dazu, ein
Teil des Einsatzes zu sein, auf dem Weg Allahs zu kämpfen, ist offensichtlich.
Selbst ein blinder Mensch mit etwas Mühe und Hilfe kann in die Moschee kommen,
aber er kann nicht kämpfen.
5. Schlussfolgerung
Es ist daher
offensichtlich, dass die Offenbarung der Phrase „ausgenommen
die Gebrechlichen“ in Qur'an 4:95 weder eine Korrektur des Qur’an war,
noch hatte sie Auswirkungen auf die allumfassende Kenntnis Allahs, vielmehr liegt
hier genau das Schema der Offenbarung vor, die im Qur'an erwähnt wird. Es war
tatsächlich eine Manifestation der großen göttlichen Weisheit, dass eine Offenbarung
kam, um die Betrübten zu trösten.
Referenzen und Anmerkungen:
[1] Princ,
Rafael, A blind man reminds Muhammad and corrects the Qur’an,
<<Answering-Islam.org>> Zuletzt eingesehen: 18. Dezember, 2017
[2] Al-Suyuti,
al-Itiqan fi ‘Ulum al-Qur’an, (Beirut: Resalah Publishers, 2008) 95; siehe
ebenso Ibn al-Durais, Fada’il al-Qur’an, (Damascus: Dar al-Fekr, 1987) Hadith
120; al-Asbahani, Qawwam al-Sunnah, al-Targhib wa al-Tarhib, (Cairo: Dar
al-Hadith, 1993) Band 2, 379 Hadith 1819; Mawsu’a Tafsir al-Ma’thur, (Beirut:
Dar Ibn Hazm, 2017) Nr. 69868, 84156
[3] Qur’an 4:95 wurde
im Kontext der Tabuk-Expedition offenbart:
Es gibt
unzählige Gründe dafür, daran festzuhalten, dass sich dies auf den Feldzug
Tabuks bezieht und nicht auf den Feldzug Badrs, so wie es in einer
Überlieferung des Ibn ‘Abbas angedeutet wird (al-Bukhari, al-Sahih, Hadith
3954, 4595);
(i) Zur Badr-Zeit
gab es keine ernsthafte Anstrengung seitens der Heuchler, der Sache
auszuweichen, da es keinen allgemeinen Aufruf dazu gab. Der Feldzug war nicht
für den Zweck eines Kampfes geplant, sondern um die Handelskarawane der Quraish
abzufangen, die mit Handelsgütern zurückkehrte, die sie für den Tausch der
muslimischen Waren erhielten, welche sie sich widerrechtlich aneigneten. Diese
Muslime, denen diese Waren gehörten, mussten gezwungener maßen nach Madina
auswandern und aus diesem Grund wurden jene, die zurück blieben, nicht
verurteilt. Ka’b b. Malik, welcher durch einen kurzfristigen,
gesellschaftlichen Boykott getadelt wurde, weil er dem Tabuk-Feldzug nicht
beitrat, ohne dass er einen legitimen Grund hierfür hatte, sagte: „Ich blieb
niemals, hinter dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm; bei
keinem Feldzug außer dem des Tabuk, die er unternahm. Obwohl ich beim
Badr-Feldzug zurück blieb, wurde niemand, der zurück blieb, getadelt. Der
Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, bereitete sich darauf vor,
die Karawane der Quraysh zu treffen, aber Allah verursachte, ihren Feind zu
treffen, ohne dass dies geplant wurde.“ (Al-Bukhari, al-Sahih, Hadith 3951,
4418)
(ii) Ein
Hadith, der von Anas überliefert wurde, erwähnt Leute aufrichtiger Gründe, die
dem Tabuk-Ereignis zurück blieben: „Der Gesandte Allahs, Allah segne ihn und
gewähre ihm Frieden, kehrte vom Tabuk-Feldzug zurück, näherte sich Madina und
sagte: „In Madina gibt es Leute, die mit euch waren, egal welche Distanz ihr
gereist seid und welchen Tal ihr auch durchkreuzt habt.“ Sie sagten: „Gesandter
Allahs, obwohl sie in Madina sind?“ Er antwortete: „Sie sind in Madina und ein
aufrichtiger Grund hielt sie vom Kommen zurück.““ (Al-Bukhari, al-Sahih, Hadith
4423, 2839)
(iii) Eine
frühe Autorität, Maqatil b. Suleman (gest. 150/767), vertrat ebenso die Meinung,
dass dieser Abschnitt sich auf den Feldzug des Tabuk bezieht. Siehe Mawsu’a
Tafsir al-Ma’thur, Band 6, 696 Nr. 19773
(iv) Darüber
hinaus: Die Überlieferungen hinsichtlich der Problematik erwähnen, wie Zaid b.
Thabit die Niederschrift vollzog, als der Vers offenbart wurde und es ist
bekannt, dass Zaid das Schreiben mit den Gefangenen der Quraish lernte, die in
Badr gemacht wurden und denen die Möglichkeit gewährt wurde, die Muslime zu
lehren, was das Lesen und Schreiben angeht und sie sich so die Freiheit
erkauften, falls sie kein Lösegeld zahlen konnten. (Ibn Sa’d, Tabaqat al-Kubra,
Band 2, S. 16) Zaid konnte also seine Arbeit als Schreiber nicht vor der
Schlacht von Badr vollzogen haben.
[4] Al-Sajistani,
Abu Dawud, al-Sunan, Übersetzt von Nasiruddin al-Khattab (Riyadh: Darussalam
Publishers, 2007) Hadith 2507; Ahmad bin Hanbal, al-Musnad, (Beirut: Resalah
Publishers, 2001) Hadith 21664; isnad als hasan klassifiziert
[5] Al-Bukhari,
al-Sahih, Hadith 4990, 4594
[6] Al-Bukhari,
al-Sahih, Hadith 2832, 4592
[7] Abu
al-‘Awana, al-Mushtakhraj, (Beirut: Dar al-Ma’rifa, 1998) Hadith 7425;
Al-Busti, Ibn Hibban, al-Sahih, (Beirut: Resalah Publishers, 1988) Hadith 4713
[8] Al-Busti, Ibn
Hibban, al-Sahih, Hadith 4712
[9] Al-Nasa’i,
al-Sunan, Übersetzt von Nasiruddin Khattab (Riyadh: Darussalam Publishers,
2007) Hadith 3103
[10] Al-Tabari,
Ibn Jarir, Jami’ al-Bayan fi Ta’wil al-Qur’an, (Beirut: Resalah Publishers,
2000) Überlieferung 10243; Mawsu’a Tafsir al-Ma’thur, Band 6, 692 Nr. 19755; es
wurde durch den isnad überliefert, indem ‘Atiyah al-‘Awfi und seine Nachkommen
darin involviert sind. Obwohl dies kritisiert wird, werden die
Tafsir-Überlieferungen durch diese Kette angenommen, da sie bekannt dafür sind,
dass sie in der Niederschrift überliefert wurden. Siehe al-Turifi, ‘Abdul
‘Aziz, al-Taqrir fi Asanid al-Tafsir, (Riyadh: Dar al-Minhaj, 2011) S. 67-68
[11] Ibn Abi
‘Asim, Al-Ahad wa al-Mathani, (Riyadh: Dar al-Rayah, 1991) Hadith 1039, 2593;
Abu Ya’la, al-Musnad (Damascus: Dar al-Ma’mun, 1984) Hadith 1583; Al-Busti, Ibn
Hibban, al-Sahih, Hadith 4712
[12] Al-Tahawi,
Abu Ja’far, Sharh Mushkil al-Athar, (Beirut: Resalah Publishers, 1994) Hadith
1503; überliefert von Falatan b. ‘Asim; der isnad ist qawi; al-Tabarani, Mu’jam
al-Kabir, Hadith 856
[13] Ahmad bin
Hanbal, al-Musnad, Hadith 21664; Al-Sajistani, Abu Dawud, al-Sunan, Hadith
250; isnad als hasan klassifiziert; Das
Wort „al-sakina“, das in dem Hadith verwendet wird, bedeutet normalerweise Gelassenheit
und dies wurde von den beiden Übersetzern der Werke Sunan Abu Dawud, Ahmad
Hasan und Nasiruddin al-Khattab übersetzt. Es macht jedoch wenig Sinn, dass es
sich um die Gelassenheit handelt, da der Hadith von etwas Andauerndem spricht. Edward
William Lane sagt – nachdem er die Verwendung des Wortes erforschte – dass die
Bedeutung „Abwesenheit des Verstandes der Person selbst und anderer, indem er
ausschließlich mit dem Nachdenken göttlicher Dinge belegt ist.“ lautet. Siehe,
Lane, Arabic-English Lexicon, (Beirut: Librairie du Liban, 1968) Buch I, 1394,
2312. Um die Bedeutung zu treffen, haben wir dies als „(etwas wie) Trance“
übersetzt. Siehe ebenso Sindi, Abu Al-Hasan, Hashia Musnad al-Imam Ahmad,
(Qatar: Ministry of Awqaf and Islamic Affairs, 2008) Band 12, S. 487
[14] Al-Nasa’i,
al-Sunan, Hadith 3157; al-Albani klassifizierte dies als hasan sahih. Dies wird
ebenso von ‘Abdullah b. Jahsh überliefert. Siehe Ahmad b. Hanbal, al-Musnad,
Hadith 17253; von Shu’aib al-Arna’ut als hasan klassifiziert
[15] Siehe zum
Beispiel al-Bukhari, al-Sahih, Hadith 3938, 4480 worin der Prophet erwähnte,
wie Gabriel ihm erklärte, wie er die Fragen der Juden beantworten soll, was
dazu führte, dass ein jüdischer Gelehrte - ‘Abdullah b. Salam - den Islam
annahm.
[16] Ibn Hisham,
‘Abd al-Malik, Sirah al-Nawabiyya, Bearbeitet von Mustafa Saqa, (Cairo: Mustafa
Babi, 1955) Band 1, S. 301
[17] al-Bukhari,
al-Sahih, Hadith 4141, 4750
[18] Al-Sajistani,
Abu Dawud, al-Sunan, Hadith 552; al-Albani klassifizierte dies als sahih
[19] al-Bukhari,
al-Sahih, Hadith 425
[20] Ibn al-Humam,
Fath al-Qadir, (Dar al-Fekr, n.d.) Band 1, S. 345
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