Hat der Prophet Muhammad gesündigt?



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an: letmeturnthetables.com
Auszug
Wir werden oft erleben, dass Christen sich viel Mühe geben, um zu beweisen, dass der Prophet Muhammad nicht sündlos war, der Prophet Jesus es aber war. Tatsächlich waren alle Propheten, einschließlich Jesus und Muhammed, Friede sei mit ihnen beiden, sündlos und manchmal waren einige Fehler, die von ihnen gemacht wurden, keine Sünden als solche. In den folgenden Zeilen erklären wir das Ganze und entlarven eine andere christliche Lüge.
Einige qur'anische Verse und ihre tatsächliche Bedeutung
Allah der Allmächtige sagt im Heiligen Qur'an:
فَاصْبِرْ إِنَّ وَعْدَ اللَّهِ حَقٌّ وَاسْتَغْفِرْ لِذَنْبِكَ وَسَبِّحْ بِحَمْدِ رَبِّكَ بِالْعَشِيِّ وَالْإِبْكَارِ
Qur'an 40:55
Darum sei geduldig! Das Versprechen Allahs ist wahr (und wird in Erfüllung gehen). Und bitte (Allah) um Vergebung für deine Schuld (wastaghfir li-zanbika)! Und lobpreise deinen Herrn abends und morgens!

اعْلَمْ أَنَّهُ لَا إِلَهَ إِلَّا اللَّهُ وَاسْتَغْفِرْ لِذَنْبِكَ وَلِلْمُؤْمِنِينَ وَالْمُؤْمِنَاتِ وَاللَّهُ يَعْلَمُ مُتَقَلَّبَكُمْ وَمَثْوَاكُمْ
Qur'an 47:19
Wisse nun, daß kein Gott außer Allah ist, und bitte um Vergebung für deine Schuld (wastaghfir li-zanbika) und für die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen. Und Allah weiß, wo ihr verkehrt oder euch aufhaltet.

لِيَغْفِرَ لَكَ اللَّهُ مَا تَقَدَّمَ مِنْ ذَنْبِكَ وَمَا تَأَخَّرَ وَيُتِمَّ نِعْمَتَهُ عَلَيْكَ وَيَهْدِيَكَ صِرَاطًا مُسْتَقِيمًا
Qur'an 48:2
auf daß Allah dir deine vergangene und künftige Schuld (zanbika) vergebe (li-yaghfira laka), und auf daß Er Seine Gnade an dir vollende und dich auf einen geraden Weg leite
Ein Zeichen von Demut und Bescheidenheit
Eine der Moralvorstellungen, die der Islam dem Menschen lehrt, ist diese: Wie hart und aufrichtig der Mensch auch immer versucht, seinem Herrn zu dienen und Ihn anzubeten und sich für die Sache Seiner Religion bemüht und darum kämpft, so sollte er nie in das Missverständnis verwickelt sein, dass er das getan und erreicht hat, was auch immer er tun musste. Ganz im Gegenteil: er sollte das Gefühl haben, dass er dem, was von ihm erwartet wurde, von seinem Herrn und Meister, nicht ganz gerecht werden konnte. Daher sollte er seine Fehler ständig bekennen und zu Allah beten: „Herr, vergib mir, was ich auch immer an Fehler und Irrtümer in deinem Dienst begangen habe.“ Das ist tatsächlich die Essenz von Allahs Befehl: „O Prophet. Bitte um Vergebung für deine Schuld.“ Und im Hadith finden wir, dass der Heilige Prophet (Friede sei mit ihm) genau mit denselben Worten betet, z.B.

اللَّهُمَّ اغْفِرْ لِي مَا قَدَّمْتُ وَمَا أَخَّرْتُ وَمَا أَسْرَرْتُ وَمَا أَعْلَنْتُ
„O Allah! Vergib mir meine Sünden, die ich in der Vergangenheit getan habe oder in der Zukunft tun werde, und auch die Sünden, die ich heimlich oder öffentlich begangen habe.“ (Sahih Bukhari, Hadith 5919)
Dies bedeutet nicht, dass der heilige Prophet absichtlich einen Fehler begangen hat, sondern seine korrekte Bedeutung ist, dass es dem größten Diener seines Herrn nicht einmal geziemte, auch nur einen Hauch an Stolz in seinem Herzen aufgrund irgendeiner Leistung zu hegen. Seine wahre Aufgabe war es, dass er trotz all seiner großen und glorreichen Dienste fortfahren sollte, seine Mängel vor seinem Herrn zu bekennen. Es war unter diesem Bewusstseinszustand, dass der heilige Prophet seinen Herrn oft um Vergebung flehte.
Man muss auch verstehen, dass für eine Person mit mehr Verantwortung und größerer Ehre auch die Normen (Level der „Sünde“) unterschiedlich sind. Der heilige Prophet (Friede sei mit ihm) erhielt direkte Offenbarungen vom Allmächtigen, so dass er der Beste sein sollte. Und zu Zeiten, als er tatsächlich nichts falsch gemacht hatte - so wie wir noch sehen werden - wurde er trotzdem immer noch aufgrund der höheren Stufen, die für ihn festgelegt wurden, ermahnt.
Weiterhin gibt es einen Hadith, der die Antwort des heiligen Propheten (Friede sei mit ihm) gibt, warum er so sehr zu Allah betete und nach Seiner Barmherzigkeit suchte:
عن الْمُغِيرَةَ يَقُولُ قَامَ النَّبِيُّ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ حَتَّى تَوَرَّمَتْ قَدَمَاهُ فَقِيلَ لَهُ غَفَرَ اللَّهُ لَكَ مَا تَقَدَّمَ مِنْ ذَنْبِكَ وَمَا تَأَخَّرَ قَالَ أَفَلَا أَكُونُ عَبْدًا شَكُورًا
Al-Mughira Ibn Schu`ba berichtete: „Der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, betete gewöhnlich so lange, bis seine Füße anschwollen. Jemand sagte zu ihm: „Allah hat dir deine Fehler der Vergangenheit und jene, die folgen werden, vergeben.“ Darauf sagte er: „Sollte ich nicht ein dankbarer Diener Allahs sein?“ (Bukhari, Hadith 4459)
Eine Lehre für die Anhänger
Der heilige Prophet (Friede sei mit ihm) hat Allah als Zeichen seiner Bescheidenheit um Vergebung gebeten und auch aus dem Grund, um seinen Gefährten und Anhängern beizubringen, dasselbe zu tun.
قَالَ أَبُو هُرَيْرَةَ سَمِعْتُ رَسُولَ اللَّهِ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ يَقُولُ وَاللَّهِ إِنِّي لَأَسْتَغْفِرُ اللَّهَ وَأَتُوبُ إِلَيْهِ فِي الْيَوْمِ أَكْثَرَ مِنْ سَبْعِينَ مَرَّةً
Abu Huraira berichtete, dass er den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, folgendes sagen hörte: „Bei Allah, ich bitte Allah um Vergebung und wende mich Ihm reumütig zu, mehr als siebzigmal an jedem Tag.“ (Sahih Bukhari, Hadith 5832)
Eine andere Erzählung macht es absolut klar, dass er auf diese Weise zu Allah als Zeichen der Bescheidenheit betete und noch wichtiger - um seine Anhänger dies zu lehren und ihnen in der Sache ein Beispiel zu sein:

يُحَدِّثُ ابْنَ عُمَرَ أَنَّهُ سَمِعَ رَسُولَ اللَّهِ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ يَقُولُ يَا أَيُّهَا النَّاسُ تُوبُوا إِلَى رَبِّكُمْ فَإِنِّي أَتُوبُ إِلَيْهِ فِي الْيَوْمِ مِائَةَ مَرَّةٍ
Ibn Umar erzählte: Ich hörte den Gesandten Allahs sagen: „O Menschen, bittet Allah um Vergebung. Wahrlich, ich bitte Ihn hundert Mal am Tag um Vergebung.“ (Musnad Ahmad Hadith 17173)
Die Worte des obigen Hadith beweisen, dass er (als Vorbild) dies tat und sagte, um seine Anhänger dazu zu inspirieren, oft bei Allah Reue zu zeigen.
Ein weiterer interessanter Punkt, den wir hier betrachten müssen, ist, dass Qur’an 48:2, welcher oben zitiert wurde, sagt, dass alle vergangenen und künftigen Sünden des heiligen Propheten vergeben wurden. Dies wurde im 6. Jahr nach der Hijrah offenbart, als Abu Huraira, der der Erzähler des Hadith ist, im siebten Jahr nach der Hijrah den Islam akzeptierte und zum heiligen Propheten kam. Dies beweist, dass der heilige Prophet sogar (Friede sei mit ihm) betete, nachdem Allah diesen Vers offenbarte. Das ist Beweis genug, um zu zeigen, dass dies nur aus dem Grund der Bescheidenheit war und um seine Anhänger diese zu lehren.
Herkunft der verwendeten arabischen Wörter:
Gemäß Mufarridat fi Gharaib al-Quran, einem Buch über den Ursprung der qur’anischen Worte, von Isfahani, bedeutet das Wort „Ghafar“ – „mit etwas bedecken, das vor Schmutz schützt“ (Bd. 1, S. 362). Wenn man dies im Hinterkopf behält, können die Verse bedeuten, dass dem heiligen Propheten (Friede sei mit ihm) aufgefordert wird, zu beten, um vor den Sünden gerettet zu werden.
Und was das Wort „zanb“ betrifft, was im Allgemeinen „Sünde“ bedeutet, so sagt Isfahani in seinen oben erwähnten Büchern:
„Es wird für jede Tat verwendet, dessen Ausgang nicht gut ist.“ (Band 1 S.181)
Dies macht deutlich, dass das Wort für alles verwendet werden kann, dessen Ergebnis nicht gut oder nicht wie erwartet erfolgt. Das nun folgende unterstützt unsere Bemerkung.
Ein Beispiel einer „Sünde“, wenn es um den Propheten (Friede sei mit ihm) geht:
Der heilige Prophet (Friede sei mit ihm) wurde einst vom Allmächtigen ermahnt und dieses Ereignis zeigt deutlich, worum es sich bei den Sünden eines/des Propheten handelt. In Qur’an 80:1 heißt es:
عَبَسَ وَتَوَلَّى (1) أَنْ جَاءَهُ الْأَعْمَى (2) وَمَا يُدْرِيكَ لَعَلَّهُ يَزَّكَّى (3) أَوْ يَذَّكَّرُ فَتَنْفَعَهُ الذِّكْرَى (4) أَمَّا مَنِ اسْتَغْنَى (5) فَأَنْتَ لَهُ تَصَدَّى (6) وَمَا عَلَيْكَ أَلَّا يَزَّكَّى (7) وَأَمَّا مَنْ جَاءَكَ يَسْعَى (8) وَهُوَ يَخْشَى (9) فَأَنْتَ عَنْهُ تَلَهَّى
Qur'an 80:1-10
Er runzelte die Stirn und wandte sich ab, als der blinde Mann zu ihm kam. Was läßt dich aber wissen, daß er sich nicht reinigen wollte oder daß er Ermahnung suchte und ihm somit die Lehre nützlich würde? Wer aber es nicht für nötig hält, dem kommst du (bereitwillig) entgegen, ohne dir etwas daraus zu machen, daß er sich nicht reinigen will. Was aber den anbelangt, der in Eifer zu dir kommt und gottesfürchtig ist, um den kümmerst du dich nicht.
Es geschah also, dass der heilige Prophet (Friede sei mit ihm) mit einigen Anführern Mekkas sprach, die den Islam nicht angenommen hatten und genau dann kam einer seiner Gefährten, Ibn Umm Maktum (ein blinder Mann), herein, und der heilige Prophet (Friede sei mit ihm) mochte zu dieser Zeit seinen Eintritt nicht. Tatsächlich dachte der heilige Prophet (Friede sei mit ihm), dass selbst wenn ein einzelner Mann von den Menschen, den er auf den rechten Weg bringen wollte, ihm zuhörte und so rechtgeleitet wurde, er ein mächtiges Mittel zur Stärkung des Islam werden könnte. Daher sollte keiner seiner Gefährten ihn zu dieser Zeit unterbrechen oder stören; was immer er fragen oder lernen wollte, könnte er ja auch später erfragen oder lernen.
Aufgrund dieser Art wurde der heilige Prophet (Friede sei mit ihm) durch eine subtile Methode dazu gebracht, zu erkennen, dass dies eine Vorgehensweise war, die für ihn unpassend war. Hätte jemand, der mit seiner hohen Moral vertraut war, dies gesehen, hätte er gedacht, dass es nicht der Gesandte war, den man kannte, sondern eine andere Person, die sich so verhalten hat.
Also war dies eine Tat, die der heilige Prophet (Friede sei mit ihm) vollzog, und diese wurde vom Allmächtigen Gott nicht gemocht. Wir können sehen, dass es nicht die Absicht des heiligen Propheten (Friede sei mit ihm) war, eine Sünde zu begehen oder jemanden zu verletzen, sondern vielmehr wusste Allah, dass diejenigen, zu denen der Prophet sprach, nicht aufrichtig waren, sondern der Blinde, der herein trat, aufrichtig war. Und so wurde er ermahnt.
Dies ist eine deutliche Bekanntmachung dessen, dass die Stufe, zu der Allah den Propheten (Friede sei mit ihm) bringen wollte, viel höher war. Was also in Bezug auf den Propheten als „Sünde“ bezeichnet wird, so ist die Sünde in dieser Art, da es hier um den vollkommensten aller Menschen geht.
LASST MICH DEN SPIEß UMDREHEN!
Nachdem wir die Qur'anverse erklärt haben, die die Christen falsch interpretieren, kommen wir nun zur Bibel und dem, was sie uns über Jesus Christus (Friede sei mit ihm) sagt, den die Christen „nicht“ als einen heiligen vollkommenen Menschen ansehen, sondern als den inkarnierten Gott.
Gemäß dem Matthäusevangelium:
Jesus (Friede sei mit ihm) betete zum Vater im Himmel:
Matthäus 6:12
Und vergib uns unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben.
Das griechische Wort übersetzt als „Schuld“ ist opheilēma (of-i'-lay-mah), was gemäß Strong's Bible Dictionary (Eintrag G3783) folgendes bedeutet:
etwas geschuldetes, das ist, (im übertragenen Sinne) eine Schuld; moralisch ein Fehler: - eine Schuld.
In Thayer's Lexikon werden die Begriffe „Vergehen“ und „Sünde“ auf eindeutige Weise verwendet.
Tatsächlich ist gemäß der Smith and Van Dyke Arabic Bible das Wort, das verwendet wird, um das eigentliche griechische Wort zu bezeichnen: „zunubana“ (d. h. unsere Sünden):
(وَاغْفِرْ لَنَا ذُنُوبَنَا كَمَا نَغْفِرُ نَحْنُ أَيْضاً لِلْمُذْنِبِينَ إِلَيْنَا): Transliteration als „waghfirlana zuunubana“, d.h. vergib uns unsere Sünden. Tatsächlich werden die gleichen Worte im Qur’an und im Hadith verwendet, in denen es eine Erwähnung der Sünde, die den Propheten betrifft, gibt.
Einverstanden, der Kontext des Verses sagt, dass er seine Jünger gebeten hat, auf diese Weise zu beten, aber die Bibel beweist, dass er selbst oft zu Gott betete und es heißt nirgendwo, dass er auf eine andere Art betete.
Dass Jesus gemäß der Auslegung der Christen hier zeigt, wie man um die Vergebung der Sünden zu Gott beten muss, ist genau das, was der Prophet Muhammad auf praktische Art und Weise seinen Gefährten beigebracht hat, obwohl ihm bereits all seine Sünden vergeben wurden.
Des Weiteren wurde Jesus (Friede sei mit ihm) von Johannes dem Täufer getauft und wir wissen von Johannes dem Täufer:
Lukas 3:3
Und er kam in alle Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung Sünden
Jetzt können Christen nur zwei Wege gehen: entweder können sie damit argumentieren, dass dies nur im flüchtigen Sinn ist oder dass es eine Lehre für die Jünger und späteren Anhänger Jesu ist. Wir, die Muslime, haben keine Probleme mit beiden dieser Erklärungen, aber dies entlarvt nur die Doppelmoral der Christen.
Wenn Jesus Christus, der „Mensch gewordene Gott“ ist und ein „Gott“ selbst für die Vergebung seiner Sünden beten und die Taufe der Reue annimmt, dann gibt es kein Problem das Prophet Muhammad bezüglich dessen, dass er das selbe tut, der ja laut unserer Ansicht nur ein Mensch war, aber eben der Beste und Vollkommenste von ihnen, aber dennoch Mensch. Ein Mensch, so großartig er auch sein mag, muss seine Bescheidenheit zeigen, aber keineswegs eine göttliche Person, wie es die Christen von Jesus denken.
Und ebenso macht die Ansicht, dass Muhammad den allmächtigen Gott um Vergebung bittet und seinen Anhängern das gleiche lehrt, da er mit einer Lehre der Errettung kam, die auf guten Taten und Reue beruht, Sinn. Das macht im vergleichbaren Sinn mehr Sinn als das, was Jesus laut Bibel getan hat, der ja nach christlichem Glauben das Geschenk der Errettung nur durch sein eigenes stellvertretendes Opfer brachte.
Diese Doppelmoral der Christen erinnert an Jesus (Friede sei mit ihm), der sagte:
Matthäus 7:5
zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; darnach siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!
Und auch
Matthäus 23:24
Ihr verblendeten Leiter, die ihr Mücken seihet und Kamele verschluckt!
- Danke an Istogu Granit für die Übersetzung dieses Beitrags ins Deutsche, möge Allah ihn dafür reichlich belohnen.
Wahrlich, Allah weiß es am besten!



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