Qur'an: Fünfmal beten?
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an:
www.islamqa.info
Vorwort
Viele
christliche Missionare versuchen unter den Muslimen Verwirrung zu stiften,
damit diese unsicher werden und Zweifel an der Religion bekommen. Hierbei
scheuen sich die Islamhasser nicht einmal davor, Behauptungen „islamischer“
Sekten gegen uns zu verwenden mit der Hoffnung, die Spaltung der islamischen
Welt zu bestärken. Oftmals ist es auch eine bekannte Methode der Islamkritiker,
vermeintliche Widersprüche zwischen Qur’an und Ahadith zu präsentieren, um die
Autorität der Ahadith in Frage zu stellen und so die Stimme der „islamischen“
Sekten hervorzuheben. Somit wollen sie uns unter die Nase reiben, dass unsere
religiösen Schriften angeblich in sich widersprüchlich seien.
In diesem
kurzen Artikel wollen wir auf die Behauptung eingehen, dass der Qur’an
angeblich lehre, dass der Muslim das tägliche Gebet nur drei- oder viermal zu
verrichten hat, wobei der Prophet Muhammad uns dazu aufforderte, das Gebet
fünfmal zu verrichten. Diese Behauptung ist von qur’anitisch ausgeprägten
Sekten bekannt.
Einige Islamophobe,
wie beispielsweise Christian Prince, gehen sogar so weit, dass sie behaupten,
dass der Prophet Muhammad hierbei Allah widersprach und Ihm ungehorsam war und
dass er sich über Allah erhoben hat, sodass wir Muslime angeblich deswegen
Muhammad gehorchen und nicht Allah.
Antwort
Bei dieser
Behauptung handelt es sich um folgenden Vers aus dem Qur’an, in dem Allah sagt:
Qur’an 30:17
Preis sei denn
Allah, wenn ihr den Abend und wenn ihr den Morgen verbringt; denn Ihm gebührt
alles Lob in den Himmeln und auf Erden und am Abend und zu eurer Mittagsruhe.
Im Tafsir zu
diesem Vers wird überliefert, dass Ibn ‘Abbas (möge Allah mit ihm zufrieden
sein) sagte: „Die fünf täglichen Gebet sind im Qur’an.“ Er wurde gefragt: „Wo?“
Er sagte: „Allah sagt: „Preis sei denn Allah, wenn
ihr den Abend...verbringt“ – das ist maghrib und isha; „und wenn ihr den Morgen verbringt“ ist fajr; „und am Abend“ ist ‘asr; und „zu eurer Mittagsruhe“ ist zuhr.
Andere
Ausleger, wie al-Dahhak und Sa’ed ibn Jubayr sagten dasselbe.
Andere der
Ausleger sagten, dass diese Verse nur die vier Gebete erwähnen und isha hier
nicht erwähnt wird, sondern in der Surah Hud, wo Allah sagt:
Qur’an 11:114
Und verrichte
das Gebet an den beiden Tagesenden und in den Stunden der Nacht, die dem Tage näher
sind. Wahrlich, die guten Taten tilgen die bösen. Das ist eine Ermahnung für
die Nachdenklichen.
Die meisten
der Ausleger sind der ersten Meinung. Al-Nahhas (möge Allah mit ihm zufrieden
sein) sagte:
Die Gelehrten
der Tafsir sagen, dass der Vers „Preis sei denn
Allah, wenn ihr den Abend und wenn ihr den Morgen verbringt“ (Qur’an 30:17) sich auf die Gebete bezieht.
Imaam al-Jassas
(möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte:
Allah sagt: „...wahrlich das Gebet zu bestimmten Zeiten [mawqootan] ist
für die Gläubigen eine Pflicht.“ (Qur’an 4:103) Es wurde überliefert,
dass ‘Abd-Allah ibn Mas’ud sagte: „[Mawqootan bedeutet, dass] das Gebet
eine bestimmte Zeit hat, genauso wie die Pilgerfahrt dies hat.“ Es wurde
überliefert, dass Ibn ‘Abbas, Mujahid und ‘Atiyyah sagten [, dass mawqootan
bedeutet]: „Es ist Pflicht“ (...) Das Wort mawqootan bedeutet, dass es zu
bestimmten Zeiten Pflicht ist. Die Zeiten beziehen sich in diesem Vers auf
allgemeine Zeitdauer und werden im Buch an einer anderen Stelle erklärt, ohne
genau zu definieren, wann diese Zeiten beginnen und enden – das wurde durch den
Gesandten Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) detailliert erklärt. Was Allah
in Seinem Buch über die Gebetszeiten erwähnte, ist: „Verrichte
dein Gebet vom Neigen der Sonne (Mittag) an bis zum Dunkel der Nacht, und
(lies) den Qur’an bei Tagesanbruch.“ (Qur’an 17:78) Mujahid überlieferte
von Ibn ‘Abbas: „Mittag
bedeutet, wenn die Sonne den Zenit für das Gebet al-zuhr überschritten hat und
Dunkel der
Nacht bedeutet „der Beginn der Nacht“, für das Gebet al-maghrib.“ Es wurde ebenso von Ibn
‘Umar überliefert, dass Mittag den Zenit meint… Allah sagt: „Und verrichte das Gebet an den beiden Tagesenden und in
den Stunden der Nacht...“ (Qur’an 11:114). ‘Amr berichtet von
al-Hasan, dass die beiden Tagesenden fajr
am ersten Ende und zuhr und ‘asr am anderen Ende bedeuten; in den Stunden der
Nacht bedeutet maghrib und isha. Gemäß dieser Meinung bezieht sich
der Vers auf alle fünf Gebete. ... Layth berichtete al-Hakam von Abu ‘Ayyad, dass
Ibn ‘Abbas sagte: „Dieser Vers erwähnt alle fünf Gebete zusammen. „Preis sei denn Allah, wenn ihr den Abend...verbringt“
bezieht sich auf maghrib und isha, „und
wenn ihr den Morgen verbringt“ bezieht sich auf fajr, „und am Abend“ ist ‘asr; und „zu eurer Mittagsruhe“ ist zuhr.“ Etwas ähnliches
wurde ebenso von al-Hasan berichtet.
Abu Razen berichtete von Ibn ‘Abbas: „„und lobpreise deinen Herrn vor dem Aufgang der Sonne und vor dem (Sonnen-) untergang.“ (Qur’an 50:39) bezieht sich auf die vorgeschriebenen Gebete. „...und lobpreise deinen Herrn vor dem Aufgang und vor dem Untergang der Sonne, und verherrliche (Ihn) in den Nachtstunden und an den Tagesenden, auf daß du wahre Glückseligkeit finden mögest.“ (Qur’an 20:130) Dieser Vers beinhaltet ebenso die Gebetszeiten. All diese Verse erwähnen die Gebetszeiten.“
Quelle: Ahkam al-Qur’an von al-Jassas, Bab Mawaqet al-Salah.
Abu Razen berichtete von Ibn ‘Abbas: „„und lobpreise deinen Herrn vor dem Aufgang der Sonne und vor dem (Sonnen-) untergang.“ (Qur’an 50:39) bezieht sich auf die vorgeschriebenen Gebete. „...und lobpreise deinen Herrn vor dem Aufgang und vor dem Untergang der Sonne, und verherrliche (Ihn) in den Nachtstunden und an den Tagesenden, auf daß du wahre Glückseligkeit finden mögest.“ (Qur’an 20:130) Dieser Vers beinhaltet ebenso die Gebetszeiten. All diese Verse erwähnen die Gebetszeiten.“
Quelle: Ahkam al-Qur’an von al-Jassas, Bab Mawaqet al-Salah.
Was man ebenso
bedenken sollte, ist, dass der Qur’an keine Details hinsichtlich der
Vorschriften beinhaltet. Der Qur’an erwähnt viele Vorschriften, aber erklärt
uns ebenso, dass die Sunnah eine wahrhaftige Quelle ist, in der viele Gesetze
detailliert erwähnt werden, welche im Qur’an nicht erwähnt wurden.
Denn Allah
sagt:
Qur’an 16:44
(Wir
entsandten sie) mit den deutlichen Zeichen und mit den Büchern; und zu dir
haben Wir die Ermahnung herabgesandt, auf daß du den Menschen erklärest, was ihnen
herabgesandt wurde, und auf daß sie nachdenken mögen.
Qur’an 59:7
Was Allah
Seinem Gesandten gegeben hat, das ist für Allah und für den Gesandten und für
die Verwandten und die Waisen und die Armen und den Sohn des Weges, damit es
nicht nur bei den Reichen unter euch umläuft. Und was euch der Gesandte gibt, das
nehmt an; und was er euch untersagt, dessen enthaltet euch. Und fürchtet
Allah; wahrlich, Allah ist streng im Strafen.
Der Gesandte
Allahs, Allahs Segen und Friede seien auf ihm, sagte: „Mir
wurde der Qur’an gegeben und mit diesem etwas wie dieser...“ (Berichtet
von Imam Ahmad, 16546; als sahih klassifiziert).
Es ist
gleichgültig, ob die Regelungen im Qur’an oder in der Sunnah erwähnt wurden,
alles von den beiden ist wahr und richtig und alles von diesen hat eine Quelle,
was die Offenbarung vom Herrn der Welten ist.
Wahrlich, Allah weiß es am besten!
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