Hadith: Das Paradies liegt unter dem Schatten der Schwerter
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an: www.whatisislamabout.com
& wwwsoundvision.com
Vorwort
Die Aussage
des Propheten Muhammad, dass „das Paradies unter dem Schatten der Schwerter
liegt“, wird oft von Islamkritikern zitiert, um den Islam in ein
gewaltverherrlichendes Bild zu rücken, sodass suggeriert wird, dass der Islam
lehre, dass man nur mit dem Schwert ins Paradies eingehen kann und es eine
Pflicht für jeden Muslim sei, irgendeine Waffe zu nehmen und auf unschuldige
Menschen loszugehen.
Auch wenn
solche übertriebenen Schlussfolgerungen für den durchschnittlichen Menschen
ohnehin schon absurd scheint, wollen wir kurz auf diese Überlieferung über den
Propheten Muhammad eingehen. Diese kurze Aussage des Propheten wird vor Allem oft
in einem Nebensatz der Islamophoben zitiert, als eine Art kleine Verstärkung
ihrer Propaganda, dass der Islam nur Gewalt lehre.
Da wir Muslime
jedoch Menschen mit Verstand und Ehrlichkeit sind, wollen wir diese Aussage
anhand den Schriften des Islam erläutern.
Der Hadith und sein Kontext
Der Hadith,
den die Islamophoben zitieren, ist folgender:
حَدَّثَنَا عَبْدُ اللَّهِ بْنُ مُحَمَّدٍ، حَدَّثَنَا مُعَاوِيَةُ بْنُ
عَمْرٍو، حَدَّثَنَا أَبُو إِسْحَاقَ، عَنْ مُوسَى بْنِ عُقْبَةَ، عَنْ سَالِمٍ
أَبِي النَّضْرِ، مَوْلَى عُمَرَ بْنِ عُبَيْدِ اللَّهِ وَكَانَ كَاتِبَهُ قَالَ
كَتَبَ إِلَيْهِ عَبْدُ اللَّهِ بْنُ أَبِي أَوْفَى ـ رضى الله عنهما ـ أَنَّ
رَسُولَ اللَّهِ صلى الله عليه وسلم قَالَ " وَاعْلَمُوا أَنَّ الْجَنَّةَ
تَحْتَ ظِلاَلِ السُّيُوفِ ". تَابَعَهُ الأُوَيْسِيُّ عَنِ ابْنِ أَبِي
الزِّنَادِ عَنْ مُوسَى بْنِ عُقْبَةَ.
`Abdullah Ibn
Abi Aufa, Allahs Wohlgefallen auf beiden, schrieb, dass der Gesandte Allahs,
Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Und wisset, dass das Paradies unter den
Schatten der Schwerter liegt!“ (Sahih al-Bukhari, Band 4, Buch 52, Hadith
73)
Jedoch ist
diese Aussage des Propheten Muhammad in einem anderen Hadith aus dem selben
Hadith-Werk enthalten, welcher viel länger geht:
حَدَّثَنَا عَبْدُ اللَّهِ بْنُ مُحَمَّدٍ، حَدَّثَنَا مُعَاوِيَةُ بْنُ
عَمْرٍو، حَدَّثَنَا أَبُو إِسْحَاقَ، عَنْ مُوسَى بْنِ عُقْبَةَ، عَنْ سَالِمٍ
أَبِي النَّضْرِ، مَوْلَى عُمَرَ بْنِ عُبَيْدِ اللَّهِ وَكَانَ كَاتِبًا لَهُ
قَالَ كَتَبَ إِلَيْهِ عَبْدُ اللَّهِ بْنُ أَبِي أَوْفَى ـ رضى الله عنهما ـ
فَقَرَأْتُهُ أَنَّ رَسُولَ اللَّهِ صلى الله عليه وسلم فِي بَعْضِ أَيَّامِهِ
الَّتِي لَقِيَ فِيهَا انْتَظَرَ حَتَّى مَالَتِ الشَّمْسُ. ثُمَّ قَامَ فِي
النَّاسِ قَالَ " أَيُّهَا
النَّاسُ، لاَ تَتَمَنَّوْا لِقَاءَ الْعَدُوِّ، وَسَلُوا اللَّهَ الْعَافِيَةَ،
فَإِذَا لَقِيتُمُوهُمْ فَاصْبِرُوا، وَاعْلَمُوا أَنَّ الْجَنَّةَ تَحْتَ ظِلاَلِ
السُّيُوفِ، ثُمَّ قَالَ اللَّهُمَّ مُنْزِلَ الْكِتَابِ وَمُجْرِيَ السَّحَابِ
وَهَازِمَ الأَحْزَابِ، اهْزِمْهُمْ وَانْصُرْنَا عَلَيْهِمْ ".
Der
freigelassene Sklave des `Umar bin 'Ubaidullah, der `Umars Angestellter war:
`Abdullah bin Abi `Aufa schrieb ihm (d.h. `Umar) einen Brief, der das folgende
beinhaltete: „Einst wartete der Gesandte Allahs (während einem Krieg), bis sich
die Sonne senkte und dann stand er unter den Leuten auf und sagte: „O Leute!
Wünscht euch nicht, dem Gegner (in einem Kampf) zu begegnen und bittet Allah
darum, dass Er euch (vor dem Unheil) schützt, aber wenn ihr dem Gegner begegnen
sollt, dann bleibt geduldig und wisset, dass das Paradies unter den Schatten
der Schwerter liegt.“ Er sagte dann: „O Allah! Offenbarer des (heiligen)
Buches, Beweger der Wolken, Besieger der Al-Ahzab (d.h. der Gruppe der
Ungläubigen), besiege die Ungläubigen und verleihe uns den Sieg.“ (Sahih
al-Bukhari, Band 4, Buch 52, Hadith 210)
Dieser Hadith
existiert im selben Wortlaut in mehreren Ketten und auch in anderen
Hadith-Werken, wie in Muslim, Abu Dawud usw.
Der Hadith,
den diese Islamophoben niemals zitieren werden und bestimmt nicht einmal
kennen, zeigt uns, dass der Prophet gehofft hat, nicht in eine
Auseinandersetzung mit dem Feind zu geraten. Dieses Erhoffen empfahl er auch
seinen Gefährten. Darüber hinaus predigte er seinen Gefährten, um Wohlergehen
zu beten.
Für den Fall,
dass eine Auseinandersetzung mit dem Feind unumgänglich wird und der Ausgang
der Tod sein kann, erinnerte er seine Mitkämpfer daran, dass – obgleich eine
Auseinandersetzung nicht gewollt ist – dies eine große Aufopferung wäre, welche
die Tore des Paradieses öffnen würde.
Wir sehen
also, dass die Aussage des Propheten ebenso die Funktion der Ermutigung hat,
beim Treffen mit dem Feind nicht nachzugeben, sondern standhaft zu bleiben und
an Allahs Versprechen zu denken. Das ist das komplette Gegenteil dessen, was
uns die hasserfüllten Missionare weiß machen wollen: denn sie behaupten, dass
der Prophet diese Aussage einfach so aus dem Nichts getätigt hat, damit unschuldige
Menschen, denen die Muslime mit dem Schwert begegnen, umkommen sollen.
Die Wahrheit
ist, dass der ganze Hadith in den historischen Kontext passt und mit dem
Charakter des edlen Propheten vereinbar ist, welcher selbst als Barmherzigkeit
für die gesamte Menschheit entsandt wurde und sich nicht nur sehr intensiv um
das Wohlergehen des Menschen kümmerte, sondern auch dem der Tiere und anderen
Lebewesen. Er ist der Prophet, der Frieden sicherstellen und den Kampf vermeiden würde, außer wenn der Feind ihn
dazu zwingen würde.
Es ist
traurig, jedes Mal zu hören, wie hasserfüllte und feuerentbrannte Missionare
lediglich den einen einzelnen Satz des Propheten zitieren und hierbei den
ganzen Kontext der Hadith-Literatur missachten. Und hierbei behaupten sie noch
einmal Dinge hinsichtlich dieser Aussage, während die Aussage selbst ihre
Argumentation negiert.
Ist das Schwert der einzige Weg ins Paradies?
Ein weiterer
Einwand, den wir mitbekommen haben, ist die Behauptung, dass diese Aussage des
Propheten Muhammad bedeute, dass man im Islam nur durch das Schwert ins
Paradies eingehen kann. Jedoch ist dieses Verständnis der Aussage des Propheten
Muhammad schlichtweg falsch.
Die Wahrheit
ist vielmehr, dass gemäß der Lehre des Islam derjenige, der im Krieg oder in der
Verteidigung seines Landes stirbt, als Märtyrer angesehen wird. Dies gilt nur
für jene, die an einem islamisch-gerechten Krieg teilgenommen haben, der mit
Qur’an und Sunnah konform ist.
Demjenigen,
der den Tod des Märtyrers stirbt, wird das Paradies versprochen und dieser gelangt
direkt ins Paradies, ohne dass er im Tumult und dem Warten bis zum Tag des
Jüngsten Gerichts verwickelt ist. Der Grund hierfür ist, dass der Prophet
selbst, als er diesbezüglich von einem Gefährten gefragt wurde, sagte, dass das
Sehen des Aufleuchtens des Schwertes über dem Kopf des Kämpfers Tumult genug
für ihn war.
Um auf die
eigentliche Frage zurück zu kommen – in einer anderen Überlieferung aus Sunan
an-Nasa’i (Band 1, Buch 25, Hadith 20) heißt es, dass ein Mann – als er zum ausgerufenen
Kampf losziehen wollte – den Propheten hinsichtlich dessen um Rat gefragt hat.
Er fragte ihn, ob er dies tun sollte und der Prophet antwortete ihm, dass er zu
seiner Mutter zurückkehren soll, da das Paradies neben ihrem Fuß liegt. Dies
zeigt uns, dass das Erlangen des Paradieses durch viele Wege erreicht werden
kann und die einen Wege besser sind als die anderen, wenn man vor die Wahl
gestellt wird, wie hier zum Beispiel, da die Mutter noch am Leben ist. Aufgrund
dieses Hadithes haben viele Gelehrte des Islam gesagt, dass eines der besten
Wege ins Paradies durch die Mutter sichergestellt werden kann, d.h. indem man
sie respektiert u.v.m.
Wahrlich, Allah weiß es am besten!
Keine Kommentare