Qur'an: Geht die Sonne im schlammigen Wasser unter?


Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an: www.letmeturnthetables.com
Vorwort
Eine der Top-Ten-Fragen, die Muslimen in jeder Debatte gegen Christen entgegengebracht wird, betrifft den folgenden Vers des Heiligen Qur’an über Thu-l-Qarnain:
حَتَّى إِذَا بَلَغَ مَغْرِبَ الشَّمْسِ وَجَدَهَا تَغْرُبُ فِي عَيْنٍ حَمِئَةٍ
Qur'an 18:86
bis er den Ort, an dem die Sonne untergeht, erreichte; er fand (wajada) sie in einem Quell von schlammigem Wasser untergehen...
Sie sagen, der Vers sage deutlich, dass die Sonne im schlammigen Wasser untergeht und es sei unnötig zu erwähnen, dass es ein Fehler ist und es beweise, dass der Qur’an nicht das Wort Gottes ist.
Was sagt der Qur'an tatsächlich?
Hätte der Qur’an tatsächlich gesagt, was sie ihn sagen lassen, wäre bei ihrem Gerede lediglich ihre aufgestellte Schlussfolgerung logisch. Als allererstes verstehen sie jedoch den Vers falsch.
1- Das vom Qur'an verwendete Wort:
Wir haben oben die Übersetzung von M.A. Rassoul wiedergegeben. Das Wort, das er als „fand“ übersetzt, ist وجد d.h. „wajada“. Dieses Wort wird verwendet, um eine Wahrnehmung zu beschreiben. Siehe den Beweis aus dem Lexikon von Edward William Lane:

Und weiter schreibt er:

Edward William Lanes Arabic-English Lexicon, S. 2924
Das Wort „wajada“ bezieht sich also auf die Wahrnehmung durch einen der fünf Sinne.
2- Der Qur'an gebraucht im Wortlaut die Perspektive des Thu-l-Qarnains:
Was wir sehen, ist, dass der Qur’an das Wort aus der Perspektive des Thu-l-Qarnain verwendet hat, d.h. dies lediglich seine Wahrnehmung wiederspiegelt und der Qur’an die Begebenheit so beschreibt, wie es aus seiner Sicht schien. Und die Beschreibung ist für eine Person, die an der Küste steht, sehr berechtigt, denn so erscheint der Sonnenuntergang tatsächlich. Vielleicht hilft das folgende Bild ein bisschen:

3- Muslime haben den Vers immer so verstanden:
Jemand könnte argumentieren, die obige Erklärung sei der Mischmasch moderner muslimischer Apologeten und der Vers sich so liest, wie es die Skeptiker sagen, weil die frühen Muslime die wissenschaftlichen Fakten über den Kosmos nie so gekannt haben, wie sie heute bekannt sind.
Im Tafsir Jalalayn, der gemeinsam von al-Suyuti (gest. 911 n. H.) und al-Mahalli (gest. 864 n. H.) verfasst wurde, finden wir die folgenden Wörter;
وغروبها في العين في رأي العين
... sein Untergang in einer Quelle ist [beschrieben anhand des Sehens] aus der Perspektive des Auges. (ONLINE-QUELLE)
Vor ihnen schrieb Ibn Kathir (gest. 774 n. H.):
رَأَى الشَّمْسَ فِي مَنْظَرِهِ تَغْرُبُ فِي الْبَحْرِ الْمُحِيطِ، وَهَذَا شَأْنُ كُلِّ مَنِ انْتَهَى إِلَى سَاحِلِهِ، يَرَاهَا كَأَنَّهَا تَغْرُبُ فِيهِ، وَهِيَ لَا تُفَارِقُ الْفَلَكَ الرَّابِعَ الَّذِي هِيَ مُثَبَّتَةٌ فِيهِ لَا تُفَارِقُهُ
... er sah die Sonne, als würde sie im Ozean untergehen. Dies ist etwas, was jeder, der an die Küste geht, sehen kann: es sieht so aus, als würde die Sonne im Meer untergehen, aber in Wirklichkeit verlässt sie niemals ihre Bahn, auf der sie fixiert ist. (ONLINE-QUELLE)
Und sogar vor ihm sagte Nasiruddin al-Baydhawi (gest. 691 n. H.):
ولعله بلغ ساحل المحيط فرآها كذلك إذ لم يكن في مطمح بصره غير الماء ولذلك قال { وَجَدَهَا تَغْرُبُ } ولم يقل كانت تغرب
Vielleicht hat er die Küste eines Ozeans erreicht und sah es so, weil nichts außer Wasser in seiner Sicht war (d.h. er hatte eine freie Sicht) und aus diesem Grund wird gesagt, „Und er hat sie untergehend wahrgenommen“, und nicht, dass sie tatsächlich untergeht.
(Anwar al-Tanzil wa Asrar al-Tawil 4/14)
Ich hoffe, dass all diese Details keine Zweideutigkeiten hinterlassen.

4- Der Qur’an über den Kurs der Sonne

Das Verständnis, dass der Qur’an aus der Perspektive des Thu-l-Qarnain spricht, wird uns ebenso klar, wenn wir einen Blick auf die Beschreibung des Qur’an hinsichtlich der Sonne betrachten.
Allah sagt im Qur’an:
Qur’an 36:40
Weder hat die Sonne den Mond einzuholen, noch eilt die Nacht dem Tage voraus; und alle schweben auf einer Umlaufbahn.
Dieser Vers zeigt uns, dass die Sonne eine feste Umlaufbahn hat. Deswegen ist es gar nicht erdenklich, dass die Sonne in einem Schlamm untergehen soll, wenn sie auf einer festen Umlaufbahn schwebt.
Andere Verse des Qur’an zeigen uns, dass die Sonne kontinuierlich auf ihrer Bahn bleibt:
Qur’an 14:33 – Rudi Paret
desgleichen die Sonne und den Mond (die beide) voller Eifer (ihre Bahn durchlaufen), und den Tag und die Nacht.
LASST UNS DEN SPIEß UMDREHEN!
In der Bibel haben wir etwas Interessantes gefunden. Es wird von den zwei Bergen gesprochen, Gerizim und Ebal; das 5. Buch Mose, Kapitel 11:30 sagt uns:
5. Mose 11:30
welche sind jenseit des Jordans, der Straße nach gegen der Sonne Niedergang, im Lande der Kanaaniter, die auf dem Blachfelde wohnen, Gilgal gegenüber, bei dem Hain More.
Jetzt ist die Frage, ob die Sonne tatsächlich untergeht? Sicherlich nicht! Es besteht darin kein Zweifel, dass der Vers sich einfach darauf bezieht, wie es die Menschen wahrnehmen und dies als einen wissenschaftlichen Fehler zu bezeichnen, ist nichts weiter als schlaue List.
Aber den Punkt, den wir hier betonen möchten, ist, warum Doppelmoral angewandt wird? Warum trennen sich die Missionare vom gesunden Menschenverstand, wenn sie über islamische Texte sprechen?
Erinnern wir uns doch an die Worte Jesu - möge Allah ihn segnen!
Matthäus 7:1-2
Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden.
- Danke an Istogu Granit für die Übersetzung dieses Beitrags ins Deutsche, möge Allah ihn dafür reichlich belohnen.

Wahrlich, Allah weiß es am besten!

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