Mythos: Ijma' beim Tod Jesu



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an: www.letmeturnthetables.com
Vorwort
Mirza Ghulam Ahmad behauptete, dass der erste Konsens der Gelehrten der Ummah bezüglich dem Tod von Jesus war (siehe Tuhfa Ghaznawiya S. 55-61, einzusehen in Rohani Khazain Band 15) 
Mirza Ghulam Ahmads Behauptung 
Seine Behauptung bleibt gleich, undzwar, dass Abu Bakr Qur’an 3:144 rezitierte, um die Gefährten glauben zu machen, dass der edle Prophet Muhammad starb. Dies sei der Beweis dafür, dass alle vorherigen Propheten starben.
Dann zitierte er eine Passage (siehe Tuhfa Ghaznawiya S.48, Rohani Khazain Band 15 S. 581) von al-Shahristanis Werk al-Milal wal Nahl, um zu übermitteln, dass Jesus, der Sohn Marias, ebenso starb.  
Wir lesen in Qur’an 3:144 folgendes:
وَمَا مُحَمَّدٌ إِلَّا رَسُولٌ قَدْ خَلَتْ مِنْ قَبْلِهِ الرُّسُلُ أَفَإِنْ مَاتَ أَوْ قُتِلَ انْقَلَبْتُمْ عَلَى أَعْقَابِكُمْ
Qur’an 3:144
Und Muhammad ist nur ein Gesandter; schon vor ihm gingen die Gesandten dahin. Und ob er stirbt oder getötet wird, werdet ihr auf euren Fersen umkehren? Und wer auf seinen Fersen umkehrt - nimmer schadet er Allah etwas; aber Allah wird wahrlich die Dankbaren belohnen.
Al-Shahristanis Worte diesbezüglich sind die folgenden:

Die durch mich hervorgehobenen Worte bedeuten bei der Übersetzung:
’Umar bin al-Khattab sagte: „Wer auch immer sagte, dass Muhammad starb, so werde ich ihn mit diesem Schwert von mir töten. Er wurde so wie ‘Isa ibn Maryam -möge Allah ihn segnen- zu den Himmeln emporgehoben.“ (al-Milal wal Nahl S. 9) 
Weitere Überlieferungen
Muhammad bin Sa’d zitierte mehr Überlieferungen über diese Angelegenheit:
عن أبي سلمة بن عبد الرحمن قال: اقتحم الناس على النبي، صلى الله عليه وسلم، في بيت عائشة ينظرون إليه فقالوا: كيف يموت وهو شهيد علينا ونحن شهداء على الناس؟ ... لا والله ما مات ولكنه رفع كما رفع عيسى بن مريم،صلى الله عليه وسلم
Abu Salamah bin ‘Abd al-Rahman überlieferte: Die Leute eilten zum Propheten, möge Allah ihn segnen, in der Behausung der ‘Aisha, um ihn zu sehen. Sie sagten: „Wie kann er sterben, da er doch ein Zeuge für uns ist und wir die Zeugen für andere Menschen sind? ... Nein! Bei Allah! Er starb nicht; sondern er ist wie ‘Isa ibn Maryam aufgestiegen.“ (Tabaqat al-Kubra 2/271) 
Die Überlieferung beweist an erster Stelle, dass nicht nur ‘Umar, sondern auch andere Gefährten sich auf die Erhöhung Jesu bezogen.
Dies beweist weiterhin, dass die edlen Gefährten im Hinterkopf wussten, dass Jesus noch am Leben war und zum Himmel emporgehoben wurde und wieder zurückkehren wird.
Eine Anzweiflung beseitigt
Damit nicht jemand behauptet, dass Jesu Himmelfahrt nicht physisch gewesen ist, da auch der Körper des edlen Propheten unter ihnen war, haben wir als Antwort, dass sie dies sagten, weil sie in dem Moment schockiert gewesen sind und nicht im Stande waren, an den Tod des Propheten zu glauben.
Wir lesen:
فلم يزل عمر يتكلم ، حتى أزبد شدقاه
’Umar fuhr fort, zu sprechen, bis die Seiten seines Mundes mit Schaum gefüllt waren. (Kanzul ‘Ummal, Hadith 18773) 
Dies war sicherlich aufgrund dessen, weil er durch die tragische Situation sehr betroffen war.
Mirza Ghulam Ahmad hat ebenso gesagt:


Und aufgrund der Besorgnis war er (‘Umar) wie die Leute, die ihren Verstand verlieren.“ (Tuhfa Ghaznawiya S. 55 –R.K. Band 15 S. 588) 
Wie auch immer haben ‘Umar und andere Gefährten auf Jesu Erhöhung angespielt, um die Idee des Todes des Propheten Muhammad zu umgehen. Dies zeigt das komplette Gegenteil des Ahmadi-Glaubens: undzwar, dass Jesus noch am Leben ist und nicht starb.
Eine interessante Überlieferung
Anas bin Malik berichtete:
لما توفي رسول الله، صلى الله عليه وسلم، بكى الناس فقام عمر بن الخطاب في المسجد خطيبا فقال: لا أسمعن أحدا يقول: إن محمدا قد مات، ولكنه أرسل إليه كما أرسل إلى موسى بن عمران فلبث عن قومه أربعين ليلة
Als der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, starb, weinten die Menschen. Daraufhin stand  ‘Umar bin al-Khattab wie ein Prediger in der Moschee und verkündete: „Ich soll keinen von euch sagen hören, dass Muhammad tot war. Er wurde nur (von Allah) herbefohlen, wie Musa ibn ‘Imran herbefohlen wurde und er blieb von seinen Leuten vierzig Nächte lang weg ...“ (Kanzul ‘Ummal, Hadith 18772)

Kann man also sagen, dass sogar Musa Ibn ‘Imran zum Berg Sinai (al-Tur) für 40 Tage heraufbeschworen wurde – nur spirituell oder metaphorisch?
Diese Überlieferungen sind handfeste Beweise dafür, dass die Gefährten einen standhaften Glauben bezüglich der Erhöhung Jesu, dem Sohn der Maria, hatten und dies setzen sie mit dem Fakt gleich, dass Musa Ibn ‘Imran von Allah am Berge Sinai heraufbeschworen wurde. Und es war dieser Schockmoment, der sie dazu brachte, solche Aussagen und Analogieschlüsse zu treffen.
Abu Bakrs Rede und Qur’an 3:144
Die Frage bleibt bestehen, welche Intention und Implikation Abu Bakr zu dieser Rede veranlasst hat.
Abu Bakr rezitierte Qur’an 3:144 bezüglich diesem Anlass:
وَمَا مُحَمَّدٌ إِلَّا رَسُولٌ قَدْ خَلَتْ مِنْ قَبْلِهِ الرُّسُلُ أَفَإِنْ مَاتَ أَوْ قُتِلَ انْقَلَبْتُمْ عَلَى أَعْقَابِكُمْ
Qur’an 3:144
Und Muhammad ist nur ein Gesandter; schon vor ihm gingen die Gesandten dahin. Und ob er stirbt oder getötet wird, werdet ihr auf euren Fersen umkehren? ...
Die Ahmadiyya behaupten, dass das, was er gemeint hat, die Angelegenheit gewesen ist, dass alle Propheten – genauso wie der Prophet Muhammad – starben und gleichermaßen er auch starb. Und sie behaupten, dass dies ebenso impliziert, dass laut seiner Ansicht dann Jesus auch starb.
Mirza Ghulam Ahmad behauptete, dass im obigen Vers das Wort „خَلَتْ“ (khalat) „Tod“ bedeutet und er bestand darauf, dass „nehmen“ nicht eine andere Bedeutung als „Tod“ hat.
Die Wahrheit ist aber, dass dieses Argument selbst absurd ist, da es die Bedeutung des Lexikons und andere Verwendungsarten im edlen Qur’an herausfordert.
Bedeutung von „khalat“ gemäß den Lexika
Hier ist das allgemeine arabische Wort „khalat“, das vom Wort „khala“ kommt.
Raghib Isfahani sagt über das Wort „khala“:
والخلو يستعمل في الزمان والمكان لكن لما تصور في الزمان المضى فسر أهل اللغة خلا الزمان بقولهم مضى الزمان وذهب
Al-Khallu (der Stamm von khala) wird für beide – Zeit und Raum – gebraucht, aber da es eine Abstufung der Vergangenheit in (dessen Verwendung für) die Zeit gibt, nehmen Linguisten dies als Bezug auf die Vergangenheit. (Mufradaat al-Quran 1/158) .... und dann gibt er Qur’an 3:144 und 13:6 als Beispiele.
So stellt er klar, dass dieser Vers sich nicht auf den Tod der Propheten vor Muhammad bezieht. Es geht hier nicht einmal darum, dass sie am Leben oder tot sind. Es bezieht sich hier nur auf die Tatsache, dass sie in der Vergangenheit gelebt haben.
Gebrauch im Qur’an
Das Wort wird an vielen Stellen des Qur’an gebraucht und in diesen wird die Behauptung des Mirza Ghulam Ahmad widerlegt.
In Surah al-Fath lesen wir:
سُنَّةَ اللَّهِ الَّتِي قَدْ خَلَتْ مِنْ قَبْلُ وَلَنْ تَجِدَ لِسُنَّةِ اللَّهِ تَبْدِيلًا
Qur’an 48:23
Derart ist Allahs Vorgehen, wie es zuvor gewesen ist (qad khalat); und nie wirst du in Allahs Vorgehen einen Wandel finden.
Keine vernünftige Person würde jemals behaupten, dass „khalat“ hier „Tod“ bedeuten kann. Auf solch eine Idee würde man nicht einmal kommen!
Im Gebrauch für Personen
Es ist ebenso falsch zu sagen, dass wenn man das Wort „khala“ für Personen verwendet, es „Tod“ bedeutet, da wir im Qur’an lesen:
وَإِنْ مِنْ أُمَّةٍ إِلَّا خَلَا فِيهَا نَذِيرٌ
Qur’an 35:24
... und es gibt kein Volk, in dem es nicht einmal schon Warner gegeben hätte (khala).
In Bezug auf Qur’an 5:75
Tatsächlich finden wir die selbe Wortwahl in Qur’an 5:75
مَا الْمَسِيحُ ابْنُ مَرْيَمَ إِلَّا رَسُولٌ قَدْ خَلَتْ مِنْ قَبْلِهِ الرُّسُلُ
Qur’an 5:75
Der Messias, der Sohn der Maria, war nur ein Gesandter; gewiß, andere Gesandte sind vor ihm dahingegangen ...
Man sollte nicht darüber erstaunt sein, dass Mirza, welcher zum einen eine starke Ausnahme der obigen Übersetzung zu Qur’an 3:144 vornahm, jedoch zum anderen Qur’an 5:75 persönlich ähnlicherweise übersetzte. Siehe Jang Muqaddas S. 7 –Rohani Khazain Band 6 S. 89 

Wenn die obige Übersetzung für Qur’an 5:75 perfekt zulässig ist, wieso ist dies dann nicht für Qur’an 3:144 zulässig? Wenn ich es Unverschämtheit und Heuchelei nenne, so fühlen sich bestimmt einige Leute aufgrund dessen verletzt. Zu solchen Leuten habe ich die Botschaft, dass sie über die Doppelmoral und Selbstwiderlegung nachdenken sollen, die hier von den Eliten der Ahmadiyya präsentiert wird.
Tatsächlich wäre es logisch betrachtet falsch, zu sagen, dass entweder Qur’an 5:75 oder 3:144 den Tod jedes Propheten vor Jesus oder Muhammad meinen. Es ist uns doch allen bewusst, dass während Jesus auf dieser Erde lief, ebenso Johannes am Leben war.
Während dies angenommen werden muss, wieso kann man dann nicht dem zustimmen, dass während der Prophet Muhammad auf dieser Erde lief, der Prophet Jesus ebenso am Leben war?
Ein sehr wichtiger Standpunkt
Es ist wohlbekannt, dass Qur’an 3:144 über die Geschehnisse bei der Schlacht von Uhud offenbart wurde, welche im Jahre 3 n. H. stattfand und es geht somit nur um den edlen Propheten Muhammad. Im Jahre 9 n. H., als eine Gesandtschaft aus Nejran zum heiligen Propheten kam, sagte er – während er mit ihnen debattierte – folgendes:
ألستم تعلمون أن ربَّنا حيّ لا يموت، وأنّ عيسى يأتي عليه الفناء؟
Wisst ihr nicht, dass unser Herr unsterblich ist, jedoch der Tod ‘Isa treffen wird? (Tafsir Al-Tabari 6/154 Narration. 6544, Ibn Abi Hatim 9/408. Beide haben dies zu Vers 1 der Surah 3 gebracht)
Über den Vers, der dem Propheten Muhammad offenbart wurde, sehen wir also, dass der Prophet Muhammad sagt, dass ebenso zu Jesus der Tod kommen wird. Wie kann man also als wahrer Gläubiger auf diese Art und Weise der Bedeutung des Verses näher kommen, den uns Mirza Ghulam Ahmad anbietet?
Was hat Abu Bakr widerlegt?
Was war die Behauptung, die Abu Bakr widerlegt hat? Das ist das, was man mit Sorgfalt analysieren muss.
‘Umar und andere Gefährten waren in diesem Moment in extremster Besorgnis und der Schrecken, in den sie gerieten, peinigte sie und in diesem Zustand kamen sie auf falsche Analogien. Sie haben versucht, den Zustand Muhammads mit dem Zustand von Moses gleichzusetzen, als er den Berg Sinai (al-Tur) besuchte und mit dem Zustand Jesu, als er zum Himmel emporgehoben wurde. Somit waren also die Zustände von Moses und Jesus die Zustände, auf die sie zurück griffen, um den Tod des Propheten „zu umgehen“/„wegzudenken“.
Während der Vers, den er rezitierte, darüber spricht, dass es Propheten vor ihm gab, bezieht er sich nur auf den Tod des Propheten Muhammad selbst.
Alles, was Abu Bakr klarstellen wollte, ist, dass der Prophet Muhammad starb. Er zeigte, wie der Zustand Muhammads (d.h. sein Tod) nicht den Analogien zutraf und dies nichts mit dem Zustand Musas und Jesus zutun hat (Besuch des Berges Sinai oder Emporhebung zum Himmel).
Ganz im Gegenteil: Dadurch, dass ‘Umar und andere Gefährten das, was Jesus bei seiner Emporhebung zum Himmel passiert ist, erwähnen, zeigt, dass sie den selben Glauben teilten, den die ganze Ummah zweifelsfrei immer noch teilt und der im Gegensatz zu den Ahmadiyya steht. Hierin waren sie sich so sicher wie bei der Angelegenheit Mose, als er den Berg Sinai besuchte.
Hätte er Vorbehalte bezüglich der Art und Weise der Analogie, hätte er die Person, über die man die Analogie trifft, verworfen, um das Argument des ‘Umar und anderer Gefährten aus dem Weg zu räumen.
Dies zeigt, dass sogar Abu Bakr mit anderen Gefährten über das Leben und die Emporhebung von Jesus in Übereinkunft war. Der Gefährte Abu Bakr hat lediglich nicht dem zugestimmt, dass etwas ähnliches dem heiligen Propheten Muhammad zugestoßen ist.
Zusammenfassung
1 – Umar und andere Gefährten bezogen sich auf Jesus. Dies zeigt, dass sie daran geglaubt haben, dass er am Leben ist und zum Himmel emporstieg.
2  - Die Tatsache, dass er sich auf die Emporhebung Jesu zum Himmel bezog, während er den Tod des Propheten Muhammad leugnete, zeigt, dass er es literarisch gemeint hat, da nur die lebendige physische Emporhebung den Zustand des Todes „umgehen“ kann.
3 – Umar bezog sich ebenso auf Moses, welcher zum Berg Sinai (al-Tur) ging, was uns beweist, dass die Emporhebung Jesu aus seiner Sicht literarisch gemeint war – ebenso die Erhöhung Jesu zum Himmel, weil er dies ebenso erwähnt. Dies widerlegt die spirituelle Erhöhung in Bezug auf Rängen.
4 – Das Wort „khalat“ in Qur’an 3:144 bedeutet nicht „Tod“ sondern bezieht sich auf etwas, das in der Vergangenheit war. 
5 – Nahezu 6 Jahre nach der Offenbarung des Qur’an 3:144, bestätigte der Prophet Muhammad, dass Jesus noch nicht vom Tod befallen wurde.
6 – Diese Begebenheit ist vielmehr ein Beweis für die islamische Sichtweise als für die der Ahmadiyya.
7 – Die Aussage des Umar und der anderen Gefährten und die Reaktion Abu Bakrs darauf und dass bei dieser Sache kein Einwand erhoben wurde, ist ein Beweis des ijma’ -obgleich sie eine implizite ist- bezüglich der Emporhebung Jesu und ebenso wie in Bezug auf Moses Besuch des Berges Sinai (al-Tur). 
Ich hoffe, dass dieses Schreiben von mir den Ahmadis hilft, um ein Verständnis der Dinge zu bekommen und um die intellektuellen Tricks und Kniffe der Ahmadiyya-Elite zu verstehen.

Wahrlich, Allah weiß es am Besten!

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