War der Prophet Muhammad ein Terrorist, der unschuldige Menschen getötet hat?
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
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Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des
Barmherzigsten!
Das vielleicht
schwierigste Thema für muslimische Gemeinschaften ist heutzutage das
Schreckgespenst terroristischer Gewalt, das viele Orte auf der Welt bedroht und
die falsche Wahrnehmung des Islam, die dies in den Köpfen der Menschen erzeugt.
Der Terrorismus wurde von modernen muslimischen Behörden wie folgt definiert:
Jeder Akt der
Gewalt oder der Drohung, einen kriminellen Plan durchzuführen, mit dem Ziel,
Menschen zu terrorisieren oder ihnen zu drohen oder ihr Leben, ihre Ehre, ihre
Freiheit, ihre Sicherheit oder ihre Rechte zu gefährden.
Quelle: OIC Convention to Combat Terrorism (OIC-Konvention zur Bekämpfung des Terrorismus)
Quelle: OIC Convention to Combat Terrorism (OIC-Konvention zur Bekämpfung des Terrorismus)
Nach dieser
Definition umfasst der Terrorismus die gesetzwidrige und zufällige Tötung von
Frauen, Kindern und Nichtkämpfern als Mittel des politischen Wandels. Solche
Taten sind im Islam völlig verboten und werden verurteilt. Muslime dürfen nur
feindliche Kräfte bekämpfen, die eine Aggression gegen sich selbst und
unschuldige Menschen beginnen.
Allah sagte:
وَقَاتِلُوا فِي سَبِيلِ اللَّهِ الَّذِينَ يُقَاتِلُونَكُمْ وَلَا تَعْتَدُوا ۚ إِنَّ اللَّهَ لَا يُحِبُّ الْمُعْتَدِينَ
وَقَاتِلُوا فِي سَبِيلِ اللَّهِ الَّذِينَ يُقَاتِلُونَكُمْ وَلَا تَعْتَدُوا ۚ إِنَّ اللَّهَ لَا يُحِبُّ الْمُعْتَدِينَ
Qur'an 2:190
Und kämpft auf
dem Weg Allahs gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen, doch übertretet nicht.
Wahrlich, Allah liebt nicht diejenigen, die übertreten.
„(...)
doch übertretet nicht (...)“ wurde von grossen Gelehrten als ein festes Verbot
der Tötung von Frauen, Kindern und Zivilisten interpretiert.
Der Gefährte
des Propheten, Ibn Abbas, erklärte den Vers und sagte:
لَا تَقْتُلُوا النِّسَاءَ وَلَا الصِّبْيَانَ وَلَا الشَّيْخَ الْكَبِيرَ وَلَا مَنْ أَلْقَى إِلَيْكُمُ السَّلَمَ وَكَفَ يَدَهُ فَإِنْ فَعَلْتُمْ هَذَا فَقَدَ اعْتَدَيْتُمْ
Tötet nicht
Frauen, Kinder, alte Männer oder denjenigen, der zu euch kommt und Frieden
anbietet und auf den Kampf verzichtet. Wenn ihr das getan hättet, würdet ihr
sicherlich übertreten.
Quelle: Tafseer At-Tabari 2: 190
Quelle: Tafseer At-Tabari 2: 190
Diese Sorge
wurde direkt vom Propheten selbst angesprochen, als er ausdrücklich die Tötung
von Frauen, Kindern und Zivilisten untersagte und verurteilte.
Abdullah ibn
Umar berichtete:
أَنَّ امْرَأَةً وُجِدَتْ فِي بَعْضِ مَغَازِي رَسُولِ اللَّهِ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ مَقْتُولَةً فَأَنْكَرَ رَسُولُ اللَّهِ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَتْلَ النِّسَاءِ وَالصِّبْيَانِ
Eine Frau
wurde in einer der Schlachten des Gesandten Allahs getötet, und er verurteilte
die Tötung von Frauen und Kindern.
Quelle: Sahih Bukhari 2851, Klassifizierung: Muttafaqun Alayhi (bedeutet: ist in Sahih Bukhari und Sahih Muslim mit der Autorität des gleichen Sahabi vorzufinden, https://hadithanswers.com/the-meaning-of-the-term-muttafaq…/ )
Quelle: Sahih Bukhari 2851, Klassifizierung: Muttafaqun Alayhi (bedeutet: ist in Sahih Bukhari und Sahih Muslim mit der Autorität des gleichen Sahabi vorzufinden, https://hadithanswers.com/the-meaning-of-the-term-muttafaq…/ )
Hanzala
Al-Katib berichtete: Wir gingen auf eine Expedition mit dem Gesandten Allahs,
Frieden und Segen seien auf ihm, und wir kamen an einer Frau vorbei, die
getötet worden war und die Leute waren um sie versammelt. Der Prophet sagte:
مَا كَانَتْ هَذِهِ تُقَاتِلُ فِيمَنْ يُقَاتِلُ
Sie gehörte
nicht zu denen, die kämpften.
Dann sagte der
Prophet einem Mann, die Ankündigung zu machen:
إِنَّ رَسُولَ اللَّهِ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ يَأْمُرُكَ يَقُولُ لَا تَقْتُلَنَّ ذُرِّيَّةً وَلَا عَسِيفًا
Wahrlich, der
Gesandte Allahs hat euch befohlen: „Tötet keine Kinder oder Arbeiter.“
Quelle: Sunan ibn Majah 2842 Klassifizierung: Hasan
Quelle: Sunan ibn Majah 2842 Klassifizierung: Hasan
Der Qur'an
erklärt, dass das Töten, die Entführung, die Terrorisierung der Menschen und
das Vertreiben von ihnen aus ihren Häusern Verbrechen sind, die für die
Israeliten verboten waren, ebenso wie für die Muslime.
Allah sagte:
ثُمَّ أَنتُمْ هَٰؤُلَاءِ تَقْتُلُونَ أَنفُسَكُمْ وَتُخْرِجُونَ فَرِيقًا مِّنكُم مِّن دِيَارِهِمْ تَظَاهَرُونَ عَلَيْهِم بِالْإِثْمِ وَالْعُدْوَانِ وَإِن يَأْتُوكُمْ أُسَارَىٰ تُفَادُوهُمْ وَهُوَ مُحَرَّمٌ عَلَيْكُمْ إِخْرَاجُهُمْ أَفَتُؤْمِنُونَ بِبَعْضِ الْكِتَابِ وَتَكْفُرُونَ بِبَعْضٍ
Qur'an 2:85
Dennoch seid
gerade ihr es, die ihr euch gegenseitig tötet und einen Teil von euch aus
seinen Häusern vertreibt, indem ihr gemeinsam gegen sie vorgeht in Sünde und
Unrecht. Wenn sie jedoch als Gefangene zu euch kommen, kauft ihr sie los, wo
euch doch ihre Vertreibung verboten worden ist. Glaubt ihr denn an einen Teil
des Buches und leugnet einen anderen Teil?
Menschen, die
solche Verbrechen im Namen der Religion begehen, verschulden sich mit einer
eklatanten Heuchelei, indem sie sich strikt nur an einen Teil der Schriften
halten und die in anderen Stellen ausgedrückten Werte ignorieren.
Aus diesen
Gründen gab die Organisation für Islamische Zusammenarbeit bei den Vereinten
Nationen folgende Erklärung ab:
Die Grundsätze
des toleranten islamischen Gesetzes lehnen alle Formen von Gewalt und
Terrorismus ab, insbesondere diejenigen, die auf Extremismus beruhen. Sie
fordern den Schutz der Menschenrechte, deren Bestimmungen durch die Prinzipien
und Regeln des Völkerrechts festgelegt sind, die auf der Zusammenarbeit
zwischen den Völkern beruhen, um die Errichtung des Friedens zu erlangen.
Selbst
orientalistische Gelehrte mit weniger günstigen Ansichten über muslimische
Gesellschaften müssen zugeben, dass der Islam den Terrorismus nicht erlaubt.
Professor Bernard Lewis von der Princeton Universität kann nicht als
islamischer Apologet angesehen werden. Seine Schriften sind oft kritisch
gegenüber Muslimen, aber er erklärt deutlich, dass der moderne Terrorismus, der
im Namen des Islam begangen wird, nichts mit der klassischen wissenschaftlichen
Tradition zu tun hat. Lewis sagte:
Muslimischen
Kämpfern wird befohlen, Frauen, Kinder oder ältere Menschen nicht zu töten,
wenn sie nicht zuerst angreifen; Gefangene nicht zu foltern oder anderweitig zu
misshandeln; um rechtzeitig vor Beginn der Feindseligkeiten oder ihrer
Wiederaufnahme nach einer Waffenruhe zu warnen; und die Vereinbarungen zu
respektieren ... Die klassischen Juristen haben zu keiner Zeit eine Billigung
oder Legitimität für das, was wir heute Terrorismus nennen, angeboten. Es gibt
auch keinen Beweis für den Einsatz von Terrorismus, wie er heutzutage
praktiziert wird.
Quelle: Lewis, B. & Churchill, B. (2009).Islam: The religion and the people, Seite 151
Quelle: Lewis, B. & Churchill, B. (2009).Islam: The religion and the people, Seite 151
Lewis
bestätigt, dass die heiligen Schriften des Islam keine rechtliche Unterstützung
für terroristische Aktionen bieten:
Zu keinem
Zeitpunkt befehlen die grundlegenden Texte des Islam Terrorismus und Mord. Zu
keinem Zeitpunkt, soweit ich weiß, betrachten sie sogar das zufällige
Abschlachten von unbeteiligten Zuschauern als legitim.
Quelle: Lewis, B. (2003). The crisis of Islam: Holy war and unholy terror, Seite 39
Quelle: Lewis, B. (2003). The crisis of Islam: Holy war and unholy terror, Seite 39
Die Schriften
von Professor Lewis unterliegen der Begutachtung von Wissenschaftlern
konkurrierender akademischer Pressen. Niemand mit den entsprechenden
akademischen Qualifikationen konnte ihn in diesem Punkt ernsthaft
herausfordern, weil es die Wahrheit ist.
Jedoch werden
Verse des Qur'an von einigen Muslimen und Nicht-Muslimen gleichermaßen aus dem
Kontext gerissen, um zu argumentieren, dass der Islam Terrorakte rechtfertigt.
Ein Vers bezieht sich insbesondere auf Allah und die Engel, die Angst in die
Herzen der Ungläubigen werfen, die zu dieser Zeit einen Angriffs- und
Ausrottungskrieg gegen die frühe muslimische Gemeinschaft führten.
Allah sagte:
إِذْ يُوحِي رَبُّكَ إِلَى الْمَلَائِكَةِ أَنِّي مَعَكُمْ فَثَبِّتُوا الَّذِينَ آمَنُوا ۚ سَأُلْقِي فِي قُلُوبِ الَّذِينَ كَفَرُوا الرُّعْبَ فَاضْرِبُوا فَوْقَ الْأَعْنَاقِ وَاضْرِبُوا مِنْهُمْ كُلَّ بَنَانٍ
Qur'an 8:12
Da gab dein
Herr den Engeln ein: „Ich bin mit euch; so festigt denn die Gläubigen. In die
Herzen der Ungläubigen werde Ich Schrecken werfen. Trefft (sie) oberhalb des
Nackens und schlagt ihnen jeden Finger ab!“
Oft zitiert,
aber selten kontextualisiert, bezieht sich der Vers auf ein wundervolles
Ereignis, in dem die Feinde des Islam von den Engeln konfrontiert wurden. Er
befiehlt den Muslimen nicht, andere Gemeinschaften durch Bombenanschläge und
Akte zufälliger Gewalt zu terrorisieren.
Ibn Kathir
erklärt die Bedeutung dieses Verses und sagt:
ثَبِّتُوا أَنْتُمُ الْمُسْلِمِينَ وَقَوُّوا أَنْفُسَهُمْ عَلَى أَعْدَائِهِمْ عَنْ أَمْرِي لَكُمْ بِذَلِكَ سَأُلْقِي الرُّعْبَ وَالْمَذَلَّةَ وَالصَّغَارَ عَلَى مَنْ خَالَفَ أَمْرِي وَكَذَّبَ رَسُولِي
Ihr - die
Engel - unterstützt die Muslime und stärkt ihre Entschlossenheit gegen ihre
Feinde und setzt so Meinen Befehl um. Ich - Allah - werde Schrecken, Schande und
Demütigung über jeden werfen, der Meinem Befehl trotzt und meinen Boten
ablehnt.
Quelle: Tafsir Ibn Kathir 8:12
Quelle: Tafsir Ibn Kathir 8:12
Nach der
Schlacht gab es Anzeichen dafür, dass die Engel die Muslime in ihrem
Verteidigungskampf gegen die verfolgende Armee unterstützt hatten.
Ar-Rabi 'ibn
Anas sagte:
كَانَ النَّاسُ يَوْمَ بَدْرٍ يَعْرِفُونَ قَتْلَى الْمَلَائِكَةِ مِمَّنْ قَتَلُوا هُمْ بِضَرْبٍ فَوْقَ الْأَعْنَاقِ وَعَلَى الْبَنَانِ مِثْلَ سِمَةِ النَّارِ قَدِ أُحْرِقَ بِهِ
Nach der
Schlacht von Badr erkannten die Menschen, wer von den Engeln getötet wurde -an
den Wunden über ihre Nacken, Finger und Zehen- weil diese Körperteile ein
Zeichen hatten, als wären sie von Feuer gebrandmarkt.
Daher bezieht
sich der Vers auf die göttliche Intervention von Engeln zur Unterstützung der
Muslime, die ihre Stadt vor einem Angriff verteidigten. Der Terror, der in die
Herzen der Ungläubigen geworfen wurde, war auf ihrer Erkenntnis, dass Allah die
Muslime mit Engeln und Wundern unterstützte. Es bedeutet nicht, dass Muslime
befehligt wurden, Terror und Gewalt in der Gesellschaft als Mittel des
politischen Wandels zu verbreiten. Muslime dürfen nur gegen diejenigen, die den
Krieg gegen sie erklärt haben, Waffen ergreifen, jedoch niemals als Mittel, um
Menschen in den Islam zu zwingen.
Ibn Taymiyyah
sagte:
الكفار إنما يقاتلون بشرط الحراب كما ذهب اليه جمهور العلماء وكما دل عليه الكتاب والسنة
Die
Ungläubigen werden nur unter der Bedingung bekämpft, wenn sie laut der Mehrheit
der Gelehrten den Krieg erklären, wie dies im Buch und in der prophetischen
Tradition zu erkennen ist.
Quelle: An-Nubuwwat 1/140.
Quelle: An-Nubuwwat 1/140.
Ibn Al-Qayyim
sagte:
وَلَمْ يُكْرِهْ أَحَدًا قَطُّ عَلَى الدِّينِ وَإِنَّمَا كَانَ يُقَاتِلُ مَنْ يُحَارِبُهُ وَيُقَاتِلُهُ وَأَمَّا مَنْ سَالَمَهُ وَهَادَنَهُ فَلَمْ يُقَاتِلْهُ وَلَمْ يُكْرِهْهُ عَلَى الدُّخُولِ فِي دِينِهِ
Der Prophet
hat niemals die Religion jemandem aufgezwungen, sondern er hat nur diejenigen
bekämpft, die Krieg gegen ihn geführt haben und zuerst gegen ihn gekämpft
haben. Was diejenigen angeht, die Frieden mit ihm machten oder einen
Waffenstillstand führten, so kämpfte er nie gegen sie und er zwang sie nie, seiner
Religion beizutreten.
Quelle: Hidayat Al-Hayara 237
Quelle: Hidayat Al-Hayara 237
Abschließend
ist zu sagen, dass Terrorismus, politische Gewalt und die zwanghafte
Verbreitung von Religion im Islam verboten ist. Die Tötung von Frauen, Kindern
und Nichtbeteiligten sowie der Beginn von Aggressionskriegen sind laut
klassischer und moderner Autorität große Sünden im Islam. Historisch gesehen,
hat der Prophet nur Kampfhandlungen zur Selbstverteidigung geführt, um die
Aggression gegen die muslimische Gemeinschaft abzuwehren.
Wahrlich, Allah weiß es am besten!
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