Karawanenüberfälle des Propheten Muhammad
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an:
www.abuaminaelias.com
Frage
Warum hat der
Prophet Muhammad in Medina Karawanen überfallen?
Antwort
Im Namen
Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Eine der
Behauptungen, die häufig von antimuslimischen Websiten gemacht werden, ist,
dass nachdem der Prophet Muhammad nach Medina auswanderte, er zu einem
Kriegsherrn wurde und Offensivkriege gegen die Stämme um ihn herum führte, um
weltliche Gewinne zu erlangen. Die Wahrheit ist, dass der mekkanische
Adelsstand von Anfang an gewalttätig gegenüber der neuen Religion war. Die
Muslime waren gezwungen, die Waffen zu ergreifen, um ihr Recht -den Islam zu praktizieren-
zu verteidigen.
Nachdem der
Prophet nach 13 Jahren der Verfolgung nach Medina floh, gaben die Quraish der
Führung von Medina ein Ultimatum, dass sie den Propheten töten oder dem Krieg
ins Auge sehen müssen. Sie schrieben an Medina und sagten:
إِنَّكُمْ آوَيْتُمْ صَاحِبَنَا وَإِنَّا نُقْسِمُ بِاللَّهِ لَتُقَاتِلُنَّهُ أَوْ لَتُخْرِجُنَّهُ أَوْ لَنَسِيرَنَّ إِلَيْكُمْ بِأَجْمَعِنَا حَتَّى نَقْتُلَ مُقَاتِلَتَكُمْ وَنَسْتَبِيحَ نِسَاءَكُمْ
Ihr habt
unserem Gefährten Schutz gewährt. Wir schwören bei Allah, dass ihr gegen ihn
kämpfen oder ihn verbannen müsst, sonst werden wir mit voller Kraft zu euch
kommen. Wir werden eure Kampfleute töten und eure Frauen nehmen.
Quelle: Sunan Abī Dāwūd 3004, Klassifizierung: Sahih
Quelle: Sunan Abī Dāwūd 3004, Klassifizierung: Sahih
Diese
Überlieferung wurde von Al-Albani in Ṣaḥīḥ Abī Dāwūd 3004 für authentisch
erklärt.
Die Mekkaner
waren nicht damit zufrieden, die Muslime in Frieden Gott anbeten zu lassen.
Sa'd ibn Mu'adh, einer der Gefährten des Propheten, ging nach Mekka, um seine
Pilgerreise in der heiligen Moschee durchzuführen. Während er dort war, gab Abu
Jahl, einer der Führer von Mekka, eine offene Drohung ab:
أَلاَ أَرَاكَ تَطُوفُ بِمَكَّةَ آمِنًا وَقَدْ أَوَيْتُمُ الصُّبَاةَ وَزَعَمْتُمْ أَنَّكُمْ تَنْصُرُونَهُمْ وَتُعِينُونَهُمْ، أَمَا وَاللَّهِ لَوْلاَ أَنَّكَ مَعَ أَبِي صَفْوَانَ مَا رَجَعْتَ إِلَى أَهْلِكَ سَالِمًا
Ich sehe dich
sicher durch Mekka gehen, während du einem Ketzer Schutz gewährt hast. Ich
stelle mir vor, dass du ihn unterstützt und ihm hilfst. Bei Allah, wenn du
nicht in der Gesellschaft des Abu Sufyan wärst, würde ich dich nicht sicher zu
deiner Familie zurückkehren lassen!
Quelle: Ṣaḥīḥ al-Bukhārī 3734, Klassifizierung: Sahih
Quelle: Ṣaḥīḥ al-Bukhārī 3734, Klassifizierung: Sahih
In anderen
Worten: Wenn Sa'd nicht unter dem Schutz von Abu Sufyan, einem mächtigen
Stammesführer, gewesen wäre, hätte Abu Jahl ihn getötet.
In diesem
Zusammenhang enthüllte Allah einen Vers, der es den Muslimen erlaubte, sich zu
verteidigen, nachdem von ihnen gefordert wurde, alles bis zu diesem Punkt
geduldig zu ertragen.
Allah sagte:
أُذِنَ لِلَّذِينَ يُقَاتَلُونَ بِأَنَّهُمْ ظُلِمُوا ۚ وَإِنَّ اللَّهَ عَلَىٰ نَصْرِهِمْ لَقَدِيرٌ الَّذِينَ أُخْرِجُوا مِن دِيَارِهِم بِغَيْرِ حَقٍّ إِلَّا أَن يَقُولُوا رَبُّنَا اللَّهُ
Qur'an 22:39
Die Erlaubnis
(, sich zu verteidigen,) ist denen gegeben, die bekämpft werden, weil ihnen
Unrecht geschah - und Allah hat wahrlich die Macht, ihnen zu helfen - ,
Dieser Vers
macht deutlich, dass der Grund, wieso es den Muslimen erlaubt wurde, zu kämpfen,
derjenige war, weil sie nur wegen ihrer Religion vertrieben und gewaltsam
unterdrückt wurden. Als die Muslime von Mekka nach Medina auswanderten,
verließen sie all ihre Besitztümer in Mekka. Später nahm die Quraish alle
Besitztümer der Muslime in Mekka und führte unter Abu Sufyan all diese nach
Syrien, sodass es verkauft werden konnte. Also - wenn jemand sich auf die
Karawanenplünderungen bezieht, die muslimische Habseligkeiten besaßen und die
verkauft werden sollten, sehen wir kein Problem darin, dass diese angegriffen
wurden. Lasst uns mal selbst die Frage stellen: wenn jemand all unser Vermögen
im Haus nehmen und dieses dann verkaufen würde, würde man dann nur still sitzen
und die Leute den Besitz nehmen und ihn verkaufen lassen? Wir glauben nicht.
Während die
Mekkaner sich auf den Krieg vorbereiteten, bereiteten sich die Muslime darauf
vor, ihre Karawanen zu überfallen, um ihre wirtschaftlichen Fähigkeiten im
Krieg zu Grunde zu richten. Die Muslime schlugen nicht nur die Heiden in ihren
Finanzen, sondern sie nahmen das zurück, was sie verloren und selber verdient
hatten. Sie nahmen das, was ihnen widerrechtlich genommen wurde, von den Händen
der heidnischen Mekkaner zurück.
Es ist sehr wichtig
zu erwähnen, dass die Muslime den Kampf nicht anstachelten. Die
Karawanenangriffe waren die Reaktion der Muslime auf die heidnische Verfolgung
gegen sie, und das ist es, was die Kritiker immer gerne ignorieren. Die
Kritiker behaupten gerne, dass es die Muslime waren, die mit der Tat der
Karawanenangriffe ihre Feindseligkeiten begannen, obwohl dies überhaupt nicht
der Fall ist. Wie bereits erwähnt, wurden die muslimischen Gemeinschaften in
Mekka von den Heiden schwer unterdrückt, geschlagen, beschimpft, gefoltert und
getötet. Die Unterdrückung wurde so schlimm, dass die Muslime aus ihren Häusern
auswanderten, um vor Verfolgung geschützt zu sein. Im Zuge dieser Auswanderung
hatten sie ihr ganzes Eigentum und ihr Vermögen hinter sich gelassen, darunter auch
ihr eigenes erfolgreiches Geschäft in der Karawanenindustrie.
Die Karawanenangriffe sollten also die Heiden finanziell verletzen, genauso wie sie es mit den Muslimen getan hatten und auch um das zurücknehmen, was der muslimischen Gemeinschaft entnommen wurde.
Die Karawanenangriffe sollten also die Heiden finanziell verletzen, genauso wie sie es mit den Muslimen getan hatten und auch um das zurücknehmen, was der muslimischen Gemeinschaft entnommen wurde.
Es diente auch
dem strategischen Zweck, die heidnische Opposition finanziell zu schwächen, da
die beiden Seiten jetzt im offenen Krieg waren und wenn man im offenen Krieg
mit einem Feind ist, versucht man, die Finanzen des Feindes zu beschädigen.
Moderne zivilisierte und demokratische Länder tun dies die ganze Zeit, wenn sie
in einem Krieg oder Konflikt mit einer anderen Nation oder Einheiten sind und
ihre Feinde bei Finanzen und Vermögen verletzen - aber die Kritiker des
Propheten Muhammad, die es gerne loben, wie zivilisiert und groß der Westen
ist, verurteilen den Propheten, weil er eine ähnliche Handlung durchführte.
Wenn man sich
also die Karawanenangriffe im Kontext betrachtet, sieht man, dass es eine
natürliche Reaktion der Muslimen in Medina war, denen der Krieg von den
Mekkanern erklärt wurde. Die Muslime wurden vertrieben und ihr Vermögen wurde von
den Mekkanern beschlagnahmt - sie waren im Krieg mit den Mekkanern und durch
die Karawanenüberfälle konnten sie ihr Vermögen, das ihnen weggenommen wurde,
erlangen und auch ihren Feind schwächen, die einen Angriff gegen die Muslime in
Medina vorbereiteten.
Wahrlich, Allah weiss es am besten!
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