Hadith: Evas Betrug an Adam
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Im vorherigen Artikel haben wir erklärt,
was es mit dem Verfaulen der Nahrung seit dem Auftreten der Kinder Israels auf
sich hat. Heute möchten wir untersuchen, was die Bedeutung des Hadithes in
Bezug auf Evas Betrug ist.
Danke an:
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Vorwort
Viele Leute
haben grundlegende Probleme, den folgenden Hadith zu verstehen:
Abu Huraira
berichtete: Der Prophet sagte: „Wenn es die Bani Israel nicht gäbe, würde
Nahrung nicht verwesen; und gäbe es Eva nicht, würde keine Frau jemals ihren Ehemann betrügen.“
(Sahih Bukhari, Hadith 3083)
In diesem
Artikel wollen wir den zweiten Teil der Überlieferung erklären, undzwar, dass
Frauen aufgrund Eva ihre Ehemänner betrügen.
Antwort
Shaykh Taqi
Usmani schreibt:
al-Hafiz (Ibn
Hajr) sagte: „Es hat einen Bezug auf das, was Eva tat, als sie versuchte, Adam
zu verführen, von dem Baum zu essen, bis er es tatsächlich tat. Da sie die
Mutter der Töchter des Adam (d.h. alle Frauen) ist, ähnelten sie ihr wiederum
durch Geburt und Gene, sodass man sehr schwer eine Frau findet, die ihren
Ehemann nicht in einem Zustand oder in einer Form betrogen hat. Und Betrug bedeutet
hier nicht Untreue (d.h. Seitensprung). Das sei ferne! Es bezieht sich hier
vielmehr auf das Ereignis, als Eva ihren Gelüsten geneigt war, vom Baum zu
essen und sie verschönerte dies (diesen Gedanken) Adam, sodass dies als eine
Art Betrug für ihn gesehen wurde. Alle Frauen, die nach ihr kamen, hatten eine
unterschiedliche Stufe und Form des Betruges. Dies ist dem Hadith ähnlich, in
dem es heißt: „Und Adam verweigerte, so
verweigerten seine Nachkommen.“[1]
Und in diesem Hadith ist ein Zuspruch für jene Männer, die irgendeiner Handlung ihrer Frau befallen sind, durch die Erwähnung, was von deren Urgroßmutter ausging, indem zugestimmt wird, dass das eines ihrer natürlichen Veranlagungen ist. Der Mann soll also die Frau nicht übermäßig beschuldigen, die ungewollt oder gelegentlich irrt oder ihm Unrecht tut. Und für die Frau, dass sie nicht in solch einem Verhalten verbleiben soll, sondern sich selbst erzieht und ihre Begierden bekämpft. So ist es in Fath al-Bari.” (Takmilah Fath al-Mulhim, Band 1, S.139-140)
Und in diesem Hadith ist ein Zuspruch für jene Männer, die irgendeiner Handlung ihrer Frau befallen sind, durch die Erwähnung, was von deren Urgroßmutter ausging, indem zugestimmt wird, dass das eines ihrer natürlichen Veranlagungen ist. Der Mann soll also die Frau nicht übermäßig beschuldigen, die ungewollt oder gelegentlich irrt oder ihm Unrecht tut. Und für die Frau, dass sie nicht in solch einem Verhalten verbleiben soll, sondern sich selbst erzieht und ihre Begierden bekämpft. So ist es in Fath al-Bari.” (Takmilah Fath al-Mulhim, Band 1, S.139-140)
Wir müssen
hier einige Punkte erläutern, um Verwirrung zu umgehen.
Ist die Bedeutung des Hadithes, dass nur Eva die
Schuld bei dieser Sache trägt?
Nicht
wirklich, da die Sünde durch beide begangen wurde und der Islam festhält, dass
beide praktisch vom Satan verführt wurden. Tatsächlich sagen islamische Quellen
explizit, dass der Satan beide verführte. In Qur’an 20:120 wird erwähnt, dass
der Satan Adam verführte.
Qur’an 20:120
Jedoch Satan flüsterte ihm Böses ein; er sagte: „O
Adam, soll ich dich zum Baume der Ewigkeit führen und zu einem Königreich, das
nimmer vergeht?“
Der Hadith
deutet nur darauf hin, dass der Satan zuerst zu Eva sprach und Qur’an 7:20 gibt
uns klar an, dass der Satan beide verführte.
Qur’an 7:20
Doch Satan flüsterte ihnen Böses ein, um ihnen das
kundzutun, was ihnen von ihrer Scham verborgen war. Er sagte: „Euer Herr hat
euch diesen Baum nur deshalb verboten, damit ihr nicht Engel oder Ewiglebende
werdet.“
Wir sehen
also, dass die Standposition des Islam ganz klar ist, undzwar, dass beide einen
Fehler begingen. Der Betrug Evas, der in diesem Hadith erwähnt wird, bezieht
sich darauf, dass sie zu Adam über den verbotenen Baum sprach. Eva, welche
getäuscht wurde, sprach zu Adam, aber der Satan täuschte ebenso Adam, so wie es
in Qur’an 20:120 steht.
Wieso wird hier nur gezielt Eva erwähnt?
So wie es aus
qur’anischen Hinweisen klar ist, die wir oben zitiert haben, hat der Satan beide –
sowohl Adam als auch Eva – getäuscht und wie es der Qur’an sagt, haben beide, nachdem
dies geschah, zu Allah gebetet, damit Er ihnen beiden vergibt.
Qur’an 7:22-23
So verführte
er sie durch Trug. Und als sie von dem Baum kosteten, wurde ihnen ihre Scham
offenbar und sie begannen, sich mit den Blättern des Gartens zu bekleiden; und
ihr Herr rief sie: „Habe Ich euch nicht diesen Baum verwehrt und euch gesagt: „Wahrlich,
Satan ist euer offenkundiger Feind?““ Sie sagten: „Unser Herr, wir haben gegen uns selbst
gesündigt; und wenn Du uns nicht verzeihst und Dich unser erbarmst, dann
werden wir gewiß unter den Verlierern sein.“
Im Hadith
liegt die Betonung auf Eva, um dem Mann die Anweisung zu geben, dass er nicht
überreagieren soll, wenn eine Frau einen Fehler in solch einer Sache begeht, da
seine Urgroßmutter einst den selben Fehler tat. Dies ist für sie natürlich.
Siehe hierzu die Erklärung des Hafiz Ibn Hajr, die wir oben zitiert haben.
Geht es hier um die Erbsünde?
Die nächste
Frage, die wir uns stellen, ist, ob der Hadith die christliche Doktrin der
Erbsünde bestätigt?
Die Antwort
ist ein klares nein, da der Fall von den Himmeln im Islam ein Ereignis war, das
zwei Individuen zugeschrieben wird und ihre Nachkommen trugen nicht den Schaden
hiervon. Die Vorstellung im Islam ist einfach: Die Fähigkeit, zu irren und Sünden zu
begehen, liegt in den Genen der Menschheit. Mann und Frau haben die
angeborene Schwäche und Charakteristik, die wir im Leben der ersten Menschen
erkennen können. Der Qur’an bezieht sich oft hierauf:
Qur’an 4:28
Allah will
eure Bürde erleichtern; denn der Mensch ist schwach erschaffen.
Qur’an 70:19
Wahrlich, der
Mensch ist (seiner Natur nach) kleinmütig geschaffen worden.
Qur’an 100:6-7
Wahrlich, der Mensch ist
undankbar gegen seinen Herrn und wahrlich, er bezeugt es selber
Und der
folgende Hadith ist hierauf begründet und tötet die Behauptung der Missionare,
dass die Erbsünde bestätigt wird – dieser folgende Hadith erwähnt die Befreiung
der Sünde durch aufrichtige Reue:
Der Prophet
-Allahs Segen und Friede auf ihm- sagte: „Jeder Mensch begeht Fehler (auch: Sünden),
und der Beste unter jenen, die Fehler begehen, ist derjenige, der bereut!“
(Hadith bei al-Tirmidhi, 2499)
Die
Vorstellung, dass die Menschheit von der Natur aus sündenanfällig ist und dass
eine Person für die Sünden seiner Vorfahren verantwortlich gemacht wird, sind keineswegs
kombinierbar. Ebenso sollte uns bewusst sein, dass der Hadith dies im
Zusammenhang mit den Kindern Israels erwähnt, weswegen dies dazu führt, dass es
sich hierbei nicht um das christliche Dogma der Erbsünde handelt.
LASST MICH DEN SPIEß UMDREHEN!
Wie gewöhnlich
verwenden islamophobe Missionare diesen Hadith, um den Islam schlecht
darzustellen. Jetzt wollen wir ihnen den Spiegel zeigen!
In der Bibel
heißt es, dass nur Eva getäuscht wurde und sie selbst die verbotene Frucht Adam
gab.
1. Mose 3:5-7
5 sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon eßt, so werden
eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
6 Und das Weib schaute an, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er
lieblich anzusehen und ein lustiger Baum wäre, weil er klug machte; und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch
davon, und er aß. 7 Da wurden ihrer beiden Augen aufgetan, und sie
wurden gewahr, daß sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und
machten sich Schürze.
Das ist
sicherlich unterschiedlich im Vergleich zum Qur’an, welcher darauf besteht,
dass beide von ihnen getäuscht wurden. Der Qur’an bezieht sich auf besondere
Weise auf die Verführung Adams durch den Satan. Nicht einmal der Hadith besagt
das, was die Bibel sagt. Denn wenn man den Hadith im Lichte der qur’anischen Passage über diese
Geschichte vergleicht, so wird es augenscheinlich, dass während sie zu Adam
über das Verzehren der verbotenen Frucht sprach, nachdem sie getäuscht wurde,
Adam zur gleichen Zeit von Satan direkt getäuscht wurde.
Gemäß Qur’an irrten beide und beide
erbaten Allah um Vergebung, wobei die Bibel zu dogmatisch ist und
das Gegenteil behauptet, wenn es heißt:
1. Timotheus 2:14
Und Adam ward
nicht verführt; das
Weib aber ward verführt und hat die Übertretung eingeführt.
Was den
genauen Hinweis des Fehlers Evas im Hadith angeht, lasst uns wiederholen, dass
es einen besonderen Grund hat, undzwar, um Männer in Bezug auf ihr Verhalten gegenüber der Frau
zu belehren und wir finden einen anderen Hadith, in dem es klar und deutlich
heißt, dass Adam irrte (siehe Fußnote 1).
Und die Bibel
sagt sogar, dass Schmerzen beim Gebären und die Beherrschung des Mannes über
die Frau eine Strafe für Eva ist – undzwar für das, was sie tat (siehe 1. Mose
3:16)
1. Mose 3:16
16 Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen,
wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder
gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein.
All dies zeigt
uns den Unterschied zwischen der islamischen und christlichen Herangehensweise.
Um es zusammenzufassen:
Im Islam
irrten sowohl Adam als auch Eva und waren gemäß Qur’an auf gleicher Ebene
verantwortlich.
Qur’an 7:20
Doch Satan flüsterte ihnen Böses ein, um ihnen das
kundzutun, was ihnen von ihrer Scham verborgen war. Er sagte: „Euer Herr hat
euch diesen Baum nur deshalb verboten, damit ihr nicht Engel oder Ewiglebende
werdet.“
Ebenso heißt
es im Qur’an, dass Adam persönlich vom Satan verführt wurde:
Qur’an 20:120
Jedoch Satan flüsterte ihm Böses ein; er sagte: „O
Adam, soll ich dich zum Baume der Ewigkeit führen und zu einem Königreich, das
nimmer vergeht?“
In der Bibel
ist es jedoch anders: Nur Eva wurde von Satan verführt und brachte Adam dazu,
von der verbotenen Frucht zu essen:
1. Mose 3:6
6 Und das Weib schaute an, daß von dem Baum gut zu essen wäre und
daß er lieblich anzusehen und ein lustiger Baum wäre, weil er klug machte; und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch
davon, und er aß.
Während der
Qur’an beide dafür beschuldigt, verteidigt die Bibel kategorisch Adam und setzt
die ganze Schuld auf Eva:
1. Timotheus 2:14
14 Und Adam
ward nicht verführt; das Weib aber ward verführt und hat die Übertretung eingeführt.
Der Islam
betont den Fehler der beiden, um zu zeigen, dass es für Menschen natürlich ist,
zu irren. Die Bibel jedoch kommt dahergelaufen und stellt nachfolgende
Generationen für die Sünde verantwortlich, die in Wahrheit bloß von ihren
Großeltern begangen wurde:
1. Korinther 15:22
22 Denn gleichwie sie in
Adam alle sterben, also werden sie in Christo alle lebendig gemacht
werden.
Bemerkung: Wir haben bei der Übersetzung ins
Deutsche die englischen Hadithkommentare von Takmilah Fath al-Mulhim von Schwester
Rabbaniya aus Kairo, Ägypten, verwendet.
Wahrlich, Allah weiß es am Besten!
Referenzen
[1] Abu Huraira
reported that Allah’s Messenger- may Allah bless him- said: "When Allah
created Adam, He wiped his back and every soul of his offspring He was to
create up to the Day of Resurrection dropped from his back. He made between the
eyes of everyone of them a flash of light and presented them to Adam who asked,
“O Lord, who are they?” He said, “These are your offspring.” He observed a man
among them and was impressed by the light between his eyes and asked, “O Lord,
who is he?” He said, “He is a man among the last of the communities of your
offspring who is called Dawud.” He asked, “Lord, how long a life have You given
him.” He said, “Sixty years.” Adam said, ‘O Lord, add to it forty years from my
life.” When Adam’s span of life came to an end, the angel of death came to him,
and he asked, “Do not another forty years still remain in my life span?” He
replied, “Have you not given them to your son, Dawud?” But, Adam denied and his offspring
denied (like him), and Adam forgot and likewise his offspring forgot, and Adam
erred, so his offspring also erred." (Jami’ Tirmidhi, Hadith 3076.
Classified as Hasan by Albani)
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