Jauniyya - die Frau, welche vor dem Propheten Zuflucht suchte
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an: www.letmeturnthetables.com
Vorwort
Islamfeinde[1]
verwenden bestimmte Überlieferungen aus Sahih Bukhari, um Menschen - was den
edlen Charakter des Propheten Muhammad (ﷺ) angeht - in die Irre zu führen.
Die
Überlieferung[2] lautet
wie folgt:
Abu Usaid
berichtete: Wir gingen hinaus mit dem Propheten in einen Garten der Ash-Shaut
genannt wird. Als wir zwei Mauern erreichten, setzten wir uns zwischen sie. Der
Prophet sagte: „Setzt euch hier hin.“ und ging in den Garten. Jauniyya (eine
Frau des Stammes Bani Jaun) wurde gebracht und in ein Haus untergebracht,
welches in einem Dattelgarten stand und das Haus von Umaima bint An-Nu´man bin
Sharahil war. Ihre Säugamme war auch dabei. Als der Prophet auf sie zutrat,
sagte er: „Gib mir dich selbst als ein Geschenk.“ Sie sagte: „Kann eine
Prinzessin sich einem gewöhnlichen Mann schenken?“ Der Prophet hob seine Hand,
um sie zu tätscheln, damit sie ruhig wird. Sie sagte: „Ich nehme meine Zuflucht
beim Herrn vor dir!“ Er sagte: „Du suchst Zuflucht vor einem, der dir Zuflucht
gewährt.“ Dann kam der Prophet zu uns und sagte: „Oh Abu Usaid! Gib ihr zwei
weiße Leinentücher und lass sie zu ihrer Familie zurückkehren.“ Berichtet von
Sahl und Abu Said: „Der Prophet heiratete Umaima bint Sharahil und als sie zu
ihm gebracht wurde, reichte er ihr seine Hand. Man sah ihr an, dass sie dies
nicht mochte, weswegen der Prophet Abu Said befahl, sie vorzubereiten und sie
mit zwei Leinentüchern zu beliefern.“ (Sahih Bukhari, Buch der Scheidung,
Hadith 5255)
Es sind sehr
viele falsche Eindrücke, die entstehen, wenn man diese „unvollständige“ Überlieferung liest und
zudem durch Missionarslügen manipuliert wird. Ich nenne diese Überlieferung
unvollständig, da sie nicht alle relevanten Details der Begebenheit wiedergibt.
Aber Alhamdulillah rettet die hohe Anzahl an Hadithsammlungen das Verständnis
der Begebenheit. In den folgenden Zeilen zitiere ich die Überlieferungen, die
die ganze Geschichte wiedergeben.
Die vollständige Geschichte:
„Nu’man bin
Abi Jaun al-Kindi nahm den Islam an und kam zum Gesandten Allahs (Allahs Segen
und Friede seien auf ihm) und sagte: „Soll ich dich nicht mit der schönsten
Wittwe Arabiens verheiraten? Sie war mit dem Sohn ihres Onkels verheiratet,
welcher nun verstarb. Sie ist verwittwet, dir gewogen (d.h. hat den Willen,
dich zu heiraten) und will dich heiraten.“ So heiratete der Gesandte Allahs
(Allahs Segen und Friede seien auf ihm) sie und gab ihr fünfhundert Dirham
Mitgift. Er (Nu’man) sagte: „Bitte reduziere ihre Mitgift nicht.“ Der Gesandte
Allahs antwortete: „Ich habe weder die Mitgift irgendeiner meiner Frauen noch
irgendeiner meiner Töchter mehr als das gesetzt.“ Nu’man sagte: „In deinem
Beispiel ist ein Vorbild.“ Er sagte (weiterhin): „O Gesandter Allahs, sende mir
einen, der dies deiner Frau bringt. Ich werde ihn begleiten und deine Frau mit
ihm zurückschicken.“ So sandte der Gesandte Allahs Abu Usaid al-Sa’id mit ihm
(...) Abu Said sagte: „Ich blieb mit ihnen drei Tage, dann trug ein Kamel sie
eingehüllt in einer Sänfte und brachte sie nach Medina und sie blieb dadurch
mit Bani Sa’da. Frauen des Stammes kamen zu ihr und hießen sie willkommen und
als sie gingen, erwähnten sie ihre Schönheit. Und die Neuigkeiten ihrer Ankunft
verbreiteten sich in Medina.“ Abu Usaid sagte: „Ich kehrte zum Propheten
(Allahs Segen und Friede seien auf ihm) zurück, während er mit Banu ‘Amr bin
‘Awf war und informierte ihn über ihre Ankunft. Sie war die schönste unter den
Frauen. Als die Frauen
(Medinas) von ihrer Schönheit hörten, kamen sie zu ihr. Eine von ihnen sagte zu
ihr: „Du bist eine Königin. Wenn du dem
Gesandten (Allahs Segen und Friede seien auf ihm) näher sein willst (d.h. wenn
du willst, dass er dich mag), dann sage zu ihm, wenn er
zu dir kommt: „Ich nehme meine Zuflucht vor dir.“ (Auf diese Weise) wird
er dir gegenüber geneigt sein.““ (Tabaqat al-Kubra 8/114)
Eine andere
Überlieferung, welche von Ibn Sa’d zitiert wird, klärt uns weiterhin auf:
„al-Jauniyya
nahm Zuflucht vor dem Gesandten Allahs (Allahs Segen und Friede seien auf ihm),
da ihr gesagt
wurde, dass sie
durch diese Aussage dem Propheten liebenswerter
sein wird. Keine andere Frau nahm Zuflucht vor ihm. Sie wurde (von den
anderen Frauen) aufgrund ihrer Schönheit getäuscht. Als diejenigen, die sie dazu
brachten, so zu sagen, vor dem Gesandten Allahs erwähnt wurden, sagte er: „Sie
sind wie die Frauen des Yusuf (gemeint ist der Prophet) und ihr Verrat ist
gewaltig.“ (Tabaqat al-Kubra 8/114)
Hafiz Ibn Hajr
hat ebenso in Fath al-Bari diese Überlieferungen zitiert, um diesen Hadith
darzulegen.
Die Details
oben beweisen:
1 – Sie wurde mit dem Propheten (ﷺ) verheiratet.
2 – Ihr eigener Vater traf die
Vereinbarung für die Heirat.
3 – Dem Propheten (ﷺ) wurde
gesagt, dass sie ihn mochte. und heiraten wollte.
4 – Der Prophet (ﷺ) heiratete
sie, um durch dieses Verhältnis starke diplomatische Beziehungen zu einem
wichtigen Stamm aufzubauen
5 – Sie hasste nicht den Propheten (ﷺ). Ganz im
Gegenteil mochte sie den Propheten (ﷺ) sehr, wurde aber von einer gewissen Frau getäuscht.
Grund hierfür war der natürliche Neid unter den Frauen.
6 – Der Prophet (ﷺ) schickte sie
zur ihrer Familie zurück, bevor er die Ehe vollzog, indem er ihr zwei Kleider
gab.
7 – Dies widerlegt
allein die Behauptung, dass der Prophet Muhammad (ﷺ) süchtig nach
Frauen gewesen sein soll, sodass er sie angeblich aus diesem Grund
zurückgeschickt hat, obwohl er sie bei sich lassen könnte.
8 – Obwohl die Überlieferung von Bukhari
nicht die ganzen Details gibt, aber er diese Überlieferung in das Buch der
Scheidung aufnahm, zeigt, dass er den ganzen Kontext kannte, jedoch den Hadith
auf den Teil reduzierte, welcher relevant für Scheidungsfälle ist.
9 – Was die Worte Muhammads (ﷺ) mit „Gib mir dich selbst“ anbelangt, so erklärt Hafiz
Ibn Hajr:
„Seine Worte „Gib mir dich selbst“ dienten dazu, sie zu
erleichtern und ihr Herz umzustimmen.“ Dies war weder ein Ehe-Angebot, noch
eine Anfrage, ohne Mitgift zu heiraten.
Ibn Hajr setzt
fort:
„Und dies wird
durch die Überlieferung des Ibn Sa’d gestützt, dass er mit ihrem Vater über die
Summe der Mitgift einverstanden war und ihr Vater erklärte ihm „dass sie
Gefallen an ihm hat und ihn heiraten will.““ (Fath al-Bari 9/360)
10 – Und was die Worte der Frau „Kann eine Prinzessin sich einem gewöhnlichen Mann
schenken?“ betrifft, so wird dies sehr gut durch Hafiz Ibn Hajr erklärt.
Er zitiert Ibn al-Munir:
„Das ist, was
bei ihr von der Unwissenheit übrig blieb und al-sauqa (das arabische Wort wurde
hier als „gewöhnlicher Mensch“) bedeutet für sie, dass diese Person anders als
ein König ist und es kam ihr komisch vor, dass eine Königin jemanden heiraten
sollte, der kein König gewesen ist. Der Prophet (Allahs Segen und Friede seien
auf ihm) konnte sich aussuchen, ein König zu werden, jedoch suchte er sich aus,
ein Sklave zu sein, um seine Untergebenheit gegenüber seinem Herrn (Allah) zu
zeigen. Und der Prophet (Allahs Segen und Friede seien auf ihm) machte bei
ihren Aussagen keine Ausnahme und beschuldigte sie. Sie kam neu aus der
Unwissenheit heraus (und war noch nicht der islamischen Kultur unterzogen
gewesen).“ (Fath al-Bari 9/358)
Sie war die
Tochter des Oberhaupts des Stammes, welcher gerade den Islam annahm. Sie
wusste, dass der Prophet der Anführer der Muslime gewesen ist und dachte
hierbei, dass er wie Könige lebt. Aber als sie in Medina ankam, sah sie, wie
der Prophet gelebt hat, undzwar in einem dürftigen Verhältnis, so, wie man es
von damaligen Stammesoberhäuptern – geschweige denn von Königen - nicht gewohnt
war. Der Hintergrund hilft also, ihren Kommentar zu verstehen. Der Prophet hat
nicht beachtet, dass sie kein Wissen über islamische Details hat.
Die obigen
Erklärungen vernichten ohne Zweifel die Aussagen der Verleumder.
Wahrlich, Allah weiß es am Besten!
[1] Zum
Beispiel ist Ali Sina derjenige, der diese Lüge verbreitet hat.
[2] Alle
Texte wurden von mir vom Englischen ins Deutsche übersetzt. Die originalen
Texte findet ihr hier: http://www.letmeturnthetables.com/2011/04/jauniyya-woman-refuge-from-prophet.html
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