Qur'an hat keinen Kontext?
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Vorwurf
Es ist uns
bekannt, dass die Islamfeinde immer wieder Qur’an-Verse aus dem Kontext ziehen.
Es ist mir tatsächlich einmal passiert, dass ich einen Islamfeind darauf hinwies,
dass er Verse aus dem Kontext zieht. Und er stimmte zu!
Dies war für
mich sehr ehrlich, aber auf die Ehrlichkeit hin folgte Unehrlichkeit: Er
meinte, dass er das darf, da der Qur’an sowieso an sich keinen Kontext hat. Das
heißt, dass der Qur’an keinen Kontext habe, da alle Verse ja abschnittsweise
offenbart wurden und nicht der komplette Qur’an auf einmal direkt offenbart
wurde. Dies war seine Rechtfertigung hierfür, einzelne Verse des Qur’an zu
nehmen und so dann aus dem Kontext zu ziehen, also diese zu nehmen, indem man
alle anderen Verse missachtet.
Da ich die
Surah Al-Qasas (28) sehr mag, da unter anderem die Geschichte eines der größten
Propheten darin seine Erwähnung findet, möchte ich dieses Argument anhand
dieser Surah aus dem Qur’an widerlegen:
Hier die Surah
28, der ultimative Beweise dafür, dass der Qur’an einen Kontext hat bzw. die
einzelnen Verse zusammenhängend sind:
28. Die Erzählung (Al-Qasas)
Offenbart vor der Hidschra.
Dieses Kapitel enthält 88 Verse.
Im Namen Allahs, des Gnädigen,
des Barmherzigen.
1. Tá Sín Mim
2. Das sind die Verse des
deutlichen Buches.
3. Wir wollen dir ein Stück aus
der Geschichte von Moses und Pharao vortragen, der Wahrheit gemäß, für Leute,
die glauben.
4. Siehe, Pharao betrug sich
hoffärtig im Land und teilte das Volk darin in Gruppen: einen Teil von ihnen
versuchte er zu schwächen, indem er ihre Söhne erschlug und ihre Frauen leben
ließ. Fürwahr, er war einer der Unheilstifter!
5. Und Wir wünschten, denen,
die im Lande als schwach erachtet worden waren, Huld zu erweisen und sie zu
Führern zu machen und zu Erben einzusetzen,
6. Und sie festzusetzen im Land
und Pharao und Hámán und ihren Heerscharen durch sie das zu zeigen, was sie
befürchteten.
7. Da offenbarten Wir der Mutter
von Moses: «Säuge ihn; und wenn du für ihn fürchtest, so wirf ihn in den Fluß
und fürchte dich nicht und betrübe dich nicht; denn Wir werden ihn dir
wiedergeben und ihn zu einem der Gesandten machen.»
8. Und die Angehörigen Pharaos
lasen ihn auf, daß er ihnen zum Feind und zum Kummer würde; denn Pharao und
Hámán und ihre Heerscharen waren Missetäter.
9. Eine Frau von Pharaos
Familie sprach: «Eine Augenweide mir und dir! Tötet ihn nicht. Vielleicht
erweist er sich nützlich für uns, oder wir nehmen ihn als Sohn an.» Aber sie
waren ahnungslos.
10. Und das Herz von Moses’
Mutter wurde leicht. Fast hätte sie ihn öffentlich anerkannt, hätten Wir nicht
ihr Herz gestärkt, damit sie am Glauben zunehmen möchte.
11. Sie sprach zu seiner
Schwester: «Spüre ihm nach.» So beobachtete sie ihn von weitem; und jene ahnten
nichts.
12. Und vordem hatten Wir ihm
die Ammen verboten. Da sprach sie (seine Schwester): «Soll ich euch einen
Haushalt nennen, wo man ihn für euch aufziehen und ihm wohlgesinnt sein würde?»
13. So gaben Wir ihn seiner
Mutter zurück, damit ihr Auge gekühlt werde und damit sie sich nicht gräme und
damit sie wisse, daß Allahs Verheißung wahr ist. Jedoch die meisten von ihnen
wissen es nicht.
14. Und als er seine Vollkraft
erreicht hatte und reif geworden war, verliehen Wir ihm Weisheit und Wissen;
also belohnen Wir jene, die Gutes tun.
15. Und er betrat die Stadt um
eine Zeit, da ihre Bewohner in einem Zustand von Unachtsamkeit waren; und er
fand da zwei Männer, die miteinander kämpften, der eine von seiner eigenen
Partei und der andere von seinen Feinden. Jener, der von seiner Partei war,
rief ihn zu Hilfe gegen den, der von seinen Feinden war. So schlug Moses ihn
zurück; doch es führte zu seinem Tod. Er sprach: «Das ist ein Werk Satans; er
ist ein Feind, ein offenbarer Verführer.»
16. Er sprach: «Mein Herr, ich
habe an meiner Seele Unrecht getan, so vergib mir.» So verzieh Er ihm; denn Er
ist der Allverzeihende, der Barmherzige.
17. Er sprach: «Mein Herr, da
Du mir gnädig gewesen bist, will ich nie ein Helfer der Sünder sein.»
18. Und der Morgen fand ihn in
der Stadt, furchtsam, auf der Hut; und siehe, jener, der ihn tags zuvor zu
Hilfe gerufen hatte, schrie (wiederum) zu ihm um Beistand. Da sprach Moses zu
ihm: «Du bist fürwahr ein Irregegangener.»
19. Und da er sich entschloß,
Hand an den Mann zu legen, der ihrer beider Feind war, sprach er: «O Moses,
willst du mich töten, wie du gestern einen Menschen getötet hast? Du suchst nur
ein Tyrann im Land zu werden, und du willst nicht ein Friedensstifter sein.»
20. Da kam ein Mann von dem
äußersten Ende der Stadt gelaufen. Er sprach: «O Moses, die Häupter beraten
sich gegen dich, um dich zu töten. Darum mache dich fort, ich bin dir ein
aufrichtiger Freund.»
21. Da ging er hinaus von dort,
furchtsam, auf der Hut. Er sprach: «Mein Herr, rette mich vor dem ruchlosen
Volk.»
22. Und als er sein Antlitz
gegen Midian wandte, sprach er: «Ich hoffe, mein Herr wird mich auf den rechten
Weg leiten.»
23. Als er zum Wasser von
Midian kam, fand er dort eine Schar von Leuten, die (ihr Vieh) tränkten. Und
neben ihnen fand er zwei Frauen, die (ihr Vieh) zurückhielten. Er sprach: «Was
ist mit euch?» Sie antworteten: «Wir können (unser Vieh) nicht eher tränken,
als bis die Hirten (ihre Herden) fortgetrieben haben, und unser Vater ist ein
Greis, hochbetagt.»
24. Da tränkte er (ihre Herden)
für sie. Dann zog er sich in den Schatten zurück und sprach: «Mein Herr, ich
bedarf des Guten, was immer es sei, das Du auf mich herabsenden magst.»
25. Und eine der beiden kam
schamhaft zu ihm gegangen. Sie sprach: «Mein Vater ruft dich, damit er dir Lohn
geben kann dafür, daß du (unser Vieh) für uns getränkt hast.» Als er nun zu ihm
kam und ihm seine Geschichte erzählte, sprach er: «Fürchte dich nicht; du bist
dem ruchlosen Volk entronnen.»
26. Da sprach eine der beiden:
«O mein Vater, dinge ihn; denn der beste Mann, den du dingen kannst, ist einer,
der stark ist, ehrlich.»
27. Er sprach: «Ich will dir
eine von diesen meinen zwei Töchtern zur Frau geben unter der Bedingung, daß du
dich mir auf acht Jahre zum Dienst verpflichtest. Willst du dann zehn (Jahre)
vollmachen, so steht es bei dir. Ich möchte aber nicht hart sein zu dir; du
wirst mich, so Allah will, als einen der Rechtschaffenen erfinden.»
28. Er sprach: «Das sei
zwischen mir und dir. Welche der beiden Fristen ich auch erfülle, es soll mich
kein Vorwurf treffen; und Allah ist Zeuge dessen, was wir sagen.»
29. Als Moses nun die Frist
erfüllt hatte und mit seinen Angehörigen reiste, gewahrte er in der Richtung
des Berges ein Feuer. Er sprach zu den Seinen: «Bleibt zurück, ich gewahre ein
Feuer; vielleicht kann ich euch eine Kunde davon bringen oder einen Feuerbrand,
so daß ihr euch wärmen könnt.»
30. Und als er zu ihm kam, da
ward er angerufen von der rechten Seite des Tales, aus dem Baume, am gesegneten
Ort: «O Moses, wahrlich Ich, Ich bin Allah, der Herr der Welten.
31. Wirf deinen Stab hin.» Als
er ihn sich regen sah, als wäre er eine Schlange, da wandte er sich zur Flucht
und schaute nicht zurück. «O Moses, tritt vor und fürchte dich nicht;: denn du
gehörst zu jenen, die sicher sind.
32. Stecke deine Hand in deinen
Busen; sie wird weiß hervorkommen ohne Übel, und ziehe deinen Arm ohne Furcht
an dich. Das sollen nun zwei Beweise von deinem Herrn für Pharao und seine
Häupter sein, denn sie sind ein frevelndes Volk.»
33. Er sprach: «Mein Herr, ich
habe einen von ihnen erschlagen und ich fürchte, sie werden mich töten.
34. Und mein Bruder Aaron, er
ist beredter als ich mit der Zunge; sende ihn darum mit mir als einen Helfer,
daß er mich beglaubige, denn ich fürchte, sie werden mich der Falschheit
zeihen.»
35. Er sprach: «Wir wollen
deinen Arm stärken mit deinem Bruder, und Wir wollen euch beiden Macht geben,
so daß sie euch nicht erreichen werden. (Gehet nun) mit Unseren Zeichen. Ihr
beide und die, welche euch folgen, werden die Sieger sein.»
36. Als Moses zu ihnen kam mit
Unseren deutlichen Zeichen, da sprachen sie: «Das ist nichts als ein
Zaubertrug, und wir haben unter unseren Vorvätern nie dergleichen gehört.»
37. Moses sprach: «Mein Herr
weiß am besten, wer es ist, der Führung von Ihm gebracht hat, und wem der
glückselige Lohn der Wohnstatt zuteil werden wird. Wahrlich, die Frevler haben
nie Erfolg.»
38. Und Pharao sprach: «O ihr
Häupter, ich kenne keinen anderen Gott für euch außer mir; so brenne mir, o
Hámán, (Ziegel aus) Ton und mache mir einen Turm, damit ich den Gott Moses’
erblicken kann, ob ich ihn gleich gewißlich für einen Lügner erachte.»
39. Er und seine Heerscharen
betrugen sich hoffärtig im Land ohne irgendeine Rechtfertigung. Und sie
wähnten, daß sie nie zu Uns zurückgebracht werden würden.
40. So erfaßten Wir ihn und
seine Heerscharen und setzten sie aus inmitten des Meeres. Schau darum, wie der
Ausgang der Missetäter war!
41. Und Wir machten sie zu
Führern, welche (Menschen) zum Feuer Iuden; und am Tage der Auferstehung werden
sie keinen Beistand finden.
42. Und Wir ließen ihnen einen
Fluch folgen in dieser Welt; und am Tage der Auferstehung werden sie unter den
Verabscheuten sein.
43. Und Wir gaben Moses die
Schrift, nachdem Wir die früheren Geschlechter vernichtet hatten, als ein
Mittel zur Erleuchtung für die Menschen und als Führung und Barmherzigkeit, auf
daß sie ermahnt wären.
44. Und du
warst nicht auf der westlichen Seite, als Wir Moses den Auftrag gaben, noch
warst du unter den Anwesenden.
Und Allah weiß es am Besten!
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