Tötete Muhammad Kinder?
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Vorwurf
Der Prophet
Muhammad (a) erlaubte es,
ein Kind zu töten, das nie die Aussicht hätte, den Islam zu akzeptieren:
Der Bote
Allahs pflegte keine Kinder zu töten, so sollt auch Ihr keine Kinder töten, es sei denn Ihr könnt wissen, was Khadir
über das Kind, das er tötete wusste, oder ihr könnt
unterscheiden zwischen einem Kind, das aufwächst um ein Gläubiger zu sein (und
einem Kind, das aufwächst um ein nicht-Gläubiger zu sein), also tötet Ihr den
(zukünftigen) nicht-Gläubigen und
lasst den (zukünftigen) Gläubigen beiseite.
-Sahih Muslim 4457
Antwort
Der oben
zitierte Hadith ist eher ein Beweis dafür, dass Kinder eben nicht getötet
werden dürfen. Allein der Anfang „Der Bote Allahs
pflegte keine Kinder zu töten,“ ist
ein klarer Beweis hierfür.
Die
Islamfeinde, die mit diesem Hadith kommen, wollen ein Bild rüberbringen, dass
der Islam es seinen Anhängern erlaubt, Kinder – egal wem diese gehören – zu
töten, indem Selbstjustiz angewandt wird.
Bevor wir uns
andere islamische Quellen aus religiösen Schriften anschauen, lasst uns zuerst
einmal logisch nachdenken.
Der Hadith
gibt zwei Bedingungen: Man darf Kinder töten, wenn
· man das wissen
kann, was Khadir (d) über das Kind wusste, das er tötete,
oder
· man
unterscheiden kann, ob das Kind ein Muslim wird oder ein Nicht-Muslim.
Ich möchte
jedoch in gegensinniger Reihenfolge beginnen.
(1) Bedingung: Man kann unterscheiden
Ich frage mich
hier inständig, wie ein normaler Mensch – also ein Muslim – darüber entscheiden
kann, ob ein Kind später einmal die Botschaft Allahs (u) erhalten
wird oder nicht? Wie kann ein Muslim wissen, dass die Person soundso später
einmal ein Gläubiger sein wird oder ein Nicht-Muslim? Wie kann der Mensch hier
die Rolle Allahs (u) einnehmen und über den Glauben eines
Menschen richten und inklusive hierzu in die Zukunft sehen?
Ein Mensch
lebt in unserer heutigen Zeit ungefähr 60-80 Jahre (diese Zahl schwankt
natürlich). Wie kann ein normaler Mensch wissen, dass ein Kind in 80 Jahren die
Botschaft Allahs (u) nicht annehmen wird oder wann er sie
annehmen wird? Wie kann ein Urteil gefallen werden?
Und genau an
diesem Punkt kommen wir zurück zur Frage: Wieso pflegte der Prophet Muhammad (a) keine Kinder zu töten, wenn er ein
Gesandter Allahs (a) war und
persönlich Offenbarungen erhielt? Er müsste doch in dieser Angelegenheit der
beste Unterscheider gewesen sein? Allein hier ist der absolute Beweis dafür,
dass kein Muslim dies tun darf, da der Prophet Muhammad (a) laut Qur’an für uns das beste
Vorbild ist, welches wir haben (siehe hierzu Qur’an 33:21).
Anhand diesen
logischen Fragen können wir schon feststellen, dass dieser Hadith eine andere
Bedeutung hat, als die Islamfeinde hier uns vorwerfen.
Somit
unterstreicht der Hadith eher die Tatsache, dass kein Kind getötet werden darf!
Denn niemand kann in die Zukunft schauen außer Allah (u). Der Hadith
wurde niemals von den Gelehrten so verstanden, dass Kinder getötet werden
dürfen und es ist nicht in der Scharia festgelegt, Kinder zu töten.
Aus vielen anderen Hadithen geht hervor, dass das Töten von Frauen und
Kindern verboten ist!
Ich nenne hier
nur einmal vier als Beispiel. Für mehr Hadithe dieser Art klicke hier
(A) Aus Sahih Al-Bucharyy
Narrated By
'Abdullah : During some of the Ghazawat of the Prophet a woman was found
killed. Allah's Apostle disapproved the killing
of women and children.
- Volume 004, Book 052, Hadith Number 257.
Narrated By
Ibn 'Umar : During some of the Ghazawat of Allah's Apostle a woman was found
killed, so Allah's Apostle forbade the killing
of women and children.
- Volume 004, Book 052, Hadith Number 258.
(B) Aus Sahih Muslim
Chapter :
Prohibition of killing women and children in war.
It is narrated
on the authority of 'Abdullah that a woman was found killed in one of the
battles fought by the Messenger of Allah (may peace be upon him). He disapproved of the killing of women and children.
- Book 019, Hadith
Number 4319.
Chapter :
Prohibition of killing women and children in war.
It is narrated
by Ibn 'Umar that a woman was found killed in one of these battles; so the Messenger of Allah (may peace be upon him) forbade
the killing of women and children.
- Book 019, Hadith Number 4320.
Aber nehmen
wir einmal an: der Hadith besagt, dass man eine Prognose aufstellen darf, indem
man die Fähigkeit hat, wie Allah (u) in die
Zukunft zu sehen (audhubillah), und Kinder töten darf, wenn sie als
Nicht-Muslime sterben. Wie ist es dann mit den Menschen, die keine Kinder sind?
Wieso beschränkt sich dieser Hadith nur auf Kinder und auch nicht noch auf
erwachsene Männer und Frauen, die (vermutlich) niemals den Islam annehmen
werden?
Wieso dürfen
Nicht-Muslime in einem islamischen Land dann besonderen Schutz genießen? Sie
müssten doch alle abgeschlachtet werden, oder nicht? Es müssten ja dann
automatisch alle getötet werden, die in ihrem Leben niemals den Islam annehmen
werden, abgesehen davon, wo sie leben, wann sie leben, wie alt sie sind etc.
Dies würde bedeuten, ich müsste jeden Nicht-Muslim, der nach meinem Maßstab
kein Muslim werden wird, direkt hinrichten. Nun kommt die Frage auf – wieso hat
der Prophet Muhammad (a) nicht jeden,
den er gesehen hat und der später kein Muslim geworden ist (er müsste ja die
beste Voraussetzung zur Unterscheidung haben), auf der Stelle abgeschlachtet?
Wieso gibt es keine Überlieferungen dazu? Aber der Hadith sagt ja allgemein: „Der Bote Allahs pflegte keine Kinder zu töten,“ und Muhammad (a) ist das
beste Vorbild für die Menschen!
(2) Bedingung: Man hat die Fähigkeit Khadirs (d)
Diese
Bedingung hat natürlich mit (1) etwas gemeinsam. Bei beiden Bedingungen - (1)
und (2) – geht es um die Zukunft, welche nur Allah (u) obliegt oder
Allah (u) diese seinen
Gesandten offenbart. Letzteres geht nicht mehr, da das Siegel der Propheten –
Muhammad (u) – schon kam und starb.
Khadir / Khidr
(d) war ein
rechtschaffener Mensch, welcher zur Zeit des Propheten Musas (f) lebte. Khidr
(d) bekam eine
Offenbarung bezüglich der Exekution einer jungen Person, welcher ein
Ungläubiger gewesen ist und der seinen Eltern übel antat.
Yazid ibn
Hurmaz reported: Najda wrote a letter to Ibn Abbas asking him about killing
children. He wrote back saying, “You wrote to me and asked me about killing
children. The Messenger of Allah, peace and blessings be upon him, did not kill
them and you should not kill them, unless you know about them what the
companion of Moses knew about the boy (and you will never know).” (18:80)
-Musnad Ahmad 3254;
Grade: Sahih (authentic)
according to Ahmad Shakir
Qatadah said,
“His parents rejoiced when he was born and grieved for him when he was killed.
If he had stayed alive, he would have been the cause of their doom. So let a
man be content with the decree of Allah, for the decree of Allah for the
believer, if he dislikes it, is better for him than if He were to decree
something that he likes for him.”
- Tafseer Ibn Kathir, verse 18:80
Schauen wir
uns auch mal Sahih Muslim 4457 im Kontext an:
Sahih Muslim 4456:
It has been
narrated on the authority of Yazid b. Hurmuz that Najda wrote to Ibn Abbas
inquiring of him five things. Ibn Abbas said: If I had not the fear of
committing (sin) for concealing the knowledge I would not have written to him.
Najda wrote to him saying (after praising the Almighty and invoking blessings
on the Prophet): Tell me whether the Messenger of Allah (may peace be upon him)
took women to participate with him in Jihad; (if he did), whether he allotted
them a regular share from the booty; whether he killed the children of (the
enemy in the war how long an orphan would be entitled to consideration as such
and for whom the Kbums (fifth part of the booty) was booty. Ibn Abbas wrote to
him: You have written asking me whether the Messenger of Allah (may peace be
upon him) took women with him to participate in Jihad. He did take them to the
battle and sometimes he fought along with them. They would treat the wounded
and were given a reward from the booty, but he did not assign any regular share
for them. And the Messenger of Allah (may peace be upon him) did not kill the children of the enemy, so thou shouldst
not kill the children. Also you have written to me asking me
when the orphanhood of an orphan comes to an end. By my life, if a man has
become bearded but is still incapable of getting his due from others as well u
meeting his obligation towards them, (he is yet an orphan to be treated you
such), but when he can look after his interests like grown-up people, he is no
longer an orphan. And you have written to me inquiring about Khums as to whom
it is meant for. (In this connection) we (the kinsmen of the Messenger of
Allah) used to say: It is for us, but those people (i. e. Banu Umayya) have
denied it to us.
Sahih Muslim 4458:
It has been
narrated on the authority of Yazid b. Hurmuz who said: Najda b. 'Amir al-Haruri
wrote to Ibn Abbas asking him about the slave and the woman as to whether they
would get a share from the booty (it they participated in Jihad) ; about the
killing of (enemy) children (in war) ; about the orphan as to when his orphanhood
comes to an end; about kinsmen (of the Holy Prophet) as to who they are. He
said to Yazid: Write to him. (If he were not likely to fall into folly, I would
not have written to him.) Write: You have written asking about the woman and
the slave whether they would get a share of the booty if they participated in
Jihad. (You should know that) there is nothing of the sort for them except that
they will be given a prize. And you have written asking me about the killing of
the enemy children in war. (You should understand
that) the Messenger of Allah (may peare be upon him) did not kill them. and
thou shouldst not kill them unless thou knew what the companion of Moses (i. e.
Khadir) knew about the boy he had killed. And you have written
asking me about the orphan as to when the period of his orphanhood comes to an
end, so that the sobriquet of" orphan" is dropped from him. (In this
regard, you should know that) the sobriquet" orphan" will not be
dropped from him until he attains maturity of body and mind. And you have
written asking me about the close relatives (of the Holy Prophet) as to who
they are. We think that it is we, but our people have denied us this (position
and its concomitant privileges).
Sahih Muslim 4460:
It has been
narrated on the anthority of Yazid b. Hurmuz who said: Najda wrote to Ibn
Abbas. I was sitting in the company of Ibn 'Abbas when he read his letter and
wrote its reply. Ibn Abbas said: Were it not for preventing him from falling
into wickedness. I would not have replied to his letter, may he never be
joyful. He wrote in reply to him referring to the share of the close relatives
(of the Holy Prophet) (from the booty) whom God has mentioned. (I have to tell
you that) we thought we were the close relatives of the Messenger of Allah (may
peace be upon him), but our people have refused to recognise us as such. You
have asked about the orphan as to when his orphanhood comes to an end. (I have
to say that) when he reaches the age of marriage, attains maturity of mind, and
his property is returned to him, then he is no longer an orphan. You have inquired whether the Messenger of Allah (may
peace be upo him) used to kill anyone from the children of the polytheists in
the war. (You should know that) the Messenger of Allah (may peace be upon him)
used not to kill any one of their children, and you (too) should not kill any
one of them, except when you knew about them what Khadir had known about the
boy whom he killed. And you have inquired whether there is a
fixed share of the booty for women and slaves when they participate in a
battle. (I have to tell you that) there is no fixed share for them except that
they will be given some reward from the spoils of war.
Wie wir sehen
wird bei diesen Hadithen sogar nur Bedingung (2) erwähnt. Denn die Kernbotschft
ist die Unterstreichung, dass niemand zu solch einer Tat die Berechtigung hat.
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