Hat Allah versehentlich das Christentum geschaffen/verbreitet?
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an: www.muslimdebate.org & www.call-to-monotheism.com & www.islamqa.info/en
Von Granit Istogu und Khalid abdul-Musawwir
Vorwort
Eine gewöhnliche Behauptung einiger christlicher Missionare ist, dass Allah, „der Gott des Islam“, indirekt zur Geburt des Christentums beigetragen haben soll bzw. die Schuld und Verantwortung dafür tragen würde, dass Christen seit dem Verschwinden Jesu an ihrer Religion festhalten.
Sie argumentieren auf diese Weise, weil Allah es so erscheinen ließ, als wäre Jesus gekreuzigt worden:
Qur’an 4:157
und wegen ihrer Rede: „Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Allahs, getötet“, während sie ihn doch weder erschlagen noch gekreuzigt hatten, sondern dies wurde ihnen nur vorgetäuscht; und jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber; sie haben keine Kenntnis davon, sondern folgen nur einer Vermutung; und sie haben ihn nicht mit Gewißheit getötet.
Dies bedeute, dass Allah indirekt für das Christentum verantwortlich sei, da Christen glauben, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. So habe Allahs „Täuschung“ die Christen dazu gebracht, daran zu glauben, dass Jesus am Kreuz gestorben ist.
Das Argument der christlichen Apologeten ist völlig fehlerhaft und täuschend. Dies werden wir durch mehrere Unterkapitel erklären.
Inhalt
Jeglicher Glaube in Hinsicht auf die Kreuzigung Jesu war nicht heilsentscheidend
Handelt es sich um eine Täuschung seitens Allah?
Das Christentum ist nicht durch die Kreuzigung begründet
Kein neuartiger Glaube
„Islamischer Gott“ inkompetent, weil Er die Menschen nicht aufgeklärt hat?
Antwort auf die Behauptung der Lächerlichkeit der Leugnung der Passion und Kreuzigung Christi
Jeglicher Glaube in Hinsicht auf die Kreuzigung Jesu war nicht heilsentscheidend
Es gibt nichts im heiligen Qur’an oder in der Sunna des Propheten, was die frühen Christen (d.h. vor der Aussendung unseres Propheten Muhammad) als Ungläubige verurteilen könnte, weil sie glaubten, dass der Messias getötet und gekreuzigt wurde. Vielmehr verurteilt Allah sie als Ungläubige, weil sie den Messias als Gott betrachteten und weil sie die Göttlichkeit dreien zuschrieben: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Allah sagt:
Qur’an 5:72-73
Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Allah ist der Messias, der Sohn der Maria“, während der Messias doch selbst gesagt hat: „O ihr Kinder Israels, betet zu Allah, meinem Herrn und eurem Herrn.“ Wer Allah Götter zur Seite stellt, dem hat Allah das Paradies verwehrt, und das Feuer wird seine Herberge sein. Und die Frevler sollen keine Helfer finden. Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Allah ist der Dritte von dreien“; und es ist kein Gott da außer einem Einzigen Gott. Und wenn sie nicht von dem, was sie sagen, Abstand nehmen, wahrlich, so wird diejenigen unter ihnen, die ungläubig bleiben, eine schmerzliche Strafe ereilen.
Es gibt keine Passage im heiligen Qur’an, in der es heißt:
Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Der Messias wurde getötet und gekreuzigt.“
Der Grund dafür ist, dass Allah einen anderen Mann dazu brachte, Jesus zu ähneln, und seine Feinde töteten ihn, während sie dachten, dass er der Messias sei. Zu jener Zeit waren an diesem Ort keine der Anhänger des Messias und seiner Jünger anwesend, so dass sie sich der Identität des Gekreuzigten sicher sein konnten, abgesehen von einigen Frauen, die in einiger Entfernung standen und zuschauten. Dann verbreitete sich die Nachricht, dass der Messias getötet, gekreuzigt und begraben wurde und viele Menschen glaubten daran, sogar einige seiner Anhänger, weil sie nicht das Wissen dazu hatten, um das Gegenteil zu beweisen und der Messias – da er ein Mensch war – konnte getötet werden, genauso wie die Juden andere Propheten vor ihm getötet hatten.
Das ist die Entschuldigung derer, die diesen falschen Glauben bezüglich der Kreuzigung angenommen hatten.
Daher stimmt die Aussage, dass es selbstverständlich ist, dass die frühen Christen vor dem Kommen unseres Propheten an die Tötung und die Kreuzigung glaubten. Doch nach der Aussendung des Gesandten und der Offenbarung des Qur’an und der endgültigen Verleugnung des Tötens und der Kreuzigung des Messias – wer auch immer hernach an die Tötung und Kreuzigung des Messias glaubt, ist ein Ungläubiger, weil er das ablehnt, was der Qur’an sagt, denn klare Beweise und Wunder haben gezeigt, dass er das wahre Wort Gottes ist und nicht die Worte eines Menschen.
Wer unter den Anhängern des Messias – vor dem Prophetentum unseres Propheten Muhammad – an den Messias als Propheten und Gesandten glaubte, nicht als Gott oder Sohn Gottes, und seinen Lehren folgte, aber fälschlicherweise daran geglaubt hat, dass er getötet und gekreuzigt wurde: so war diese Person ein Gläubiger und ein Monotheist und wird für diesen falschen Glauben entschuldigt sein.
Ibn Taymiyah sagte:
Es wird gesagt, dass die Jünger oder einige von ihnen oder viele der Leute des Buches oder die meisten von ihnen glaubten, der Messias sei gekreuzigt worden und sie irrten sich darin, aber dieser Fehler war nicht etwas, das ihren Glauben an den Messias untergraben würde, wenn sie an das geglaubt haben, was er gebracht hat, und sie sind nicht zwangsläufig zur Hölle verurteilt, weil die Evangelien, die in den Händen des Volkes des Buches liegen, die Kreuzigung des Messias erwähnten.
al-Jawaab as-Saheeh (2/302)
al-Jawaab as-Saheeh (2/302)
Aber diese Entschuldigung hörte mit dem Kommen der wahren Tatsachen auf, undzwar, dass die Sache den Juden so erscheinen sollte und dass Allah ihnen keine Macht über den Gesandten Allahs – Jesus – gab: im wahrsten Sinne des Wortes. Allah erlaubte es ihnen nicht, ihn zu töten oder zu kreuzigen. Da dies der Fall ist, gibt es keine Entschuldigung mehr, sobald die wahren Tatsachen vorliegen.
Ibn Hazm sagte:
Allah, möge Er verherrlicht und erhöht werden, sandte kein Buch vor dem Qur’an herab, in dem entweder bestätigt oder verleugnet wurde, dass der Messias (Allahs Segen und Friede seien auf ihm) gekreuzigt wurde. Vielmehr wurde im Qur’an bestätigt, dass dies niemals geschehen ist, weshalb die Berichte, wonach er gekreuzigt wurde, abgelehnt werden müssen.
al-Fasl fi'l-Milal wa'l-Ahwa'wa'n-Nihal (1/57)
al-Fasl fi'l-Milal wa'l-Ahwa'wa'n-Nihal (1/57)
Aber die im heiligen Qur’an erwähnten Tatsachen kommen nur denen zugute, die sie hören und auf der Grundlage von Beweisen annehmen und denen, für die Beweise für das Prophetentum unseres Propheten und die Wahrhaftigkeit seiner Botschaft erbracht werden.
Handelt es sich um eine Täuschung seitens Allah?
Christliche Missionare stellen die qur’anische Textpassage über die Verneinung der Kreuzigung so dar, als hätte „der Gott des Islam“ etwas Dämonisches zugelassen. Die Textpassage wird sogar als Beweis dafür propagiert, dass „der Gott des Islam“ die Menschen in die Irre führen möchte und in Seinen Eigenschaften täuschend ist. Es ist sehr einfach, diese Behauptung zu entkräften:
Der Grund, wieso Allah es so erschienen ließ, als wäre Jesus gekreuzigt worden, ist, um Jesus vor dem Kreuzestod zu erretten. Allah hat es nicht erlaubt, dass die Juden dem Messias einen der grausamsten Tode erleiden lassen und ihn auf diese Weise erniedrigen konnten.
Die Juden schmiedeten gegen Allahs Gesandten Jesus Pläne:
Qur’an 3:54
Und sie schmiedeten eine List, und Allah schmiedete eine List; und Allah ist der beste Listenschmied.
Wer einen Gesandten Allahs bekämpft, indem er Pläne schmiedet, um ihn auf listige Art und Weise töten zu können, bekämpft Allah. Deshalb hat Allah Sich persönlich dafür eingesetzt, dass die Juden mit ihren eigenen Methoden (Listen schmieden) besiegt werden, da Allah alles besser kann. Deswegen ist es mehr als gerecht, dass Allah diejenigen täuscht, welche denjenigen täuschen wollen, der mit der Wahrheit von Seinem Herrn kommt. Dabei ist die Betonung, dass diejenigen getäuscht wurden, die Jesus töten wollten, wichtig:
Qur’an 4:157
und wegen ihrer Rede: „Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Allahs, getötet“, während sie ihn doch weder erschlagen noch gekreuzigt hatten, sondern dies wurde ihnen nur vorgetäuscht; und jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber; sie haben keine Kenntnis davon, sondern folgen nur einer Vermutung; und sie haben ihn nicht mit Gewißheit getötet.
Anhand des Verses ist es klar, dass Allah nur diejenigen getäuscht hat, die damals behaupteten, den Messias getötet zu haben. Der Vers spricht ausdrücklich davon, dass Allah nicht jeden durch dieses Erscheinen getäuscht hat. Oben haben wir gesehen, dass der Glaube in Hinsicht auf die Kreuzigung nicht heilsentscheidend war. Somit hat Allah weder unschuldige Menschen getäuscht (da nur Feinde Allahs getäuscht wurden), noch hat Er Menschen in die Irre geführt (da der Glaube an die Kreuzigung nicht heilsentscheidend war).
Nun mag man jedoch einwenden, dass Christen zu der damaligen Zeit trotzdem daran geglaubt haben, dass Jesus gekreuzigt wurde und somit getäuscht wurden.
Anhand des vorhin zitierten Verses ist es klar, dass Juden die Botschaft in die Welt gesetzt haben, dass der Messias gekreuzigt und begraben wurde und Christen diese Behauptung angenommen haben. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Allah sie dadurch getäuscht hat, da diese Christen dieses Gerede ohne jeglichen Beweis akzeptierten. Denn selbst die heutigen Schriften der Christen geben einige Hinweise darauf, dass vor Allem nur die Feinde Allahs getäuscht wurden und die Gläubigen diese Idee übernahmen:
Die Jünger (Anhänger des Messias) haben die Kreuzigung nicht mit ihren eigenen Augen gesehen, sondern sind an dem Tag geflohen, um sich so vor ihren Feinden zu verstecken. Somit konnten sie auch keine Augenzeugen sein:
Markus 15:40-41
Einige Frauen hatten das Geschehen aus der Ferne beobachtet. Unter ihnen waren Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Jakobus dem Jüngeren und von Joses, sowie Salome. Sie waren schon in Galiläa bei Jesus gewesen und hatten für ihn gesorgt. Zusammen mit vielen anderen Frauen waren sie mit Jesus nach Jerusalem gekommen.
Bei Matthäus finden wir etwas Ähnliches:
Matthäus 27:55-56
Viele Frauen aus Galiläa waren mit Jesus zusammen nach Jerusalem gekommen. Sie hatten für ihn gesorgt, und jetzt beobachteten sie das Geschehen aus der Ferne. Unter ihnen waren Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Jakobus und Josef, sowie die Mutter von Jakobus und Johannes, den beiden Söhnen von Zebedäus.
Im Lukasevangelium lesen wir:
Lukas 23:49
Viele Freunde von Jesus standen da und beobachteten das Geschehen aus der Ferne; darunter auch Frauen aus Galiläa, die mit Jesus zusammen nach Jerusalem gekommen waren.
Im Johannesevangelium heißt es:
Johannes 19:25
Bei dem Kreuz, an dem Jesus hing, standen seine Mutter und ihre Schwester, außerdem Maria, die Frau von Klopas, und Maria aus Magdala.
John Fenton sagt: Die Jünger flohen, als Jesus verhaftet wurde und obwohl Petrus ihm von weitem in den Hof des Hohepriesters gefolgt war, hören wir nichts mehr über ihn, nachdem er Jesus verleugnet hatte.
Matthäus, Markus und Lukas erzählen uns, dass die Zeugen der Kreuzigung Frauen waren, die Jesus von Galiläa nach Jerusalem gefolgt waren; sie sahen sein Begräbnis und entdeckten das Grab am Sonntagmorgen leer. Nach seiner Auferstehung trafen sie Jesus.
Die Gelehrten kommentierten, was Johannes über Maria, die Mutter des Messias, sagte, die am Kreuz anwesend war, indem sie sagten: Das ist überhaupt nicht möglich, dass die Verwandten und Freunde Jesu in der Nähe des Kreuzes stehen dürften.
Etwas Ähnliches sagt ebenso die Encyclopaedia Britannica und kommentiert die Unterschiede in den Evangelien in Bezug auf diejenigen, die Zeuge der Kreuzigung waren: Wir finden in den (drei) synoptischen Evangelien, dass nur die Frauen Jesus folgten und dass die Liste, die sehr sorgfältig und detailliert geschrieben wurde, seine Mutter nicht mit einschloss - und dass sie aus der Ferne zuschauten.
Aber in Johannes lesen wir, dass seine Mutter Maria mit den beiden anderen Marien und dem „geliebten Schüler“ unter dem Kreuz stand und von diesem Zeitpunkt an brachte der geliebte Schüler diese Geschichte zu seinen engen Freunden.
Gleichzeitig erscheint seine Mutter nach den alten Texten nur kurz vor dem Pfingstfest in Jerusalem, als sie von seinen Brüdern begleitet wird (Apg 1:14).
Munaazarah Bayna al-Islam wa'n-Nasraaniyyah [Debatte zwischen Islam und Christentum] (S. 107).
Matthäus, Markus und Lukas erzählen uns, dass die Zeugen der Kreuzigung Frauen waren, die Jesus von Galiläa nach Jerusalem gefolgt waren; sie sahen sein Begräbnis und entdeckten das Grab am Sonntagmorgen leer. Nach seiner Auferstehung trafen sie Jesus.
Die Gelehrten kommentierten, was Johannes über Maria, die Mutter des Messias, sagte, die am Kreuz anwesend war, indem sie sagten: Das ist überhaupt nicht möglich, dass die Verwandten und Freunde Jesu in der Nähe des Kreuzes stehen dürften.
Etwas Ähnliches sagt ebenso die Encyclopaedia Britannica und kommentiert die Unterschiede in den Evangelien in Bezug auf diejenigen, die Zeuge der Kreuzigung waren: Wir finden in den (drei) synoptischen Evangelien, dass nur die Frauen Jesus folgten und dass die Liste, die sehr sorgfältig und detailliert geschrieben wurde, seine Mutter nicht mit einschloss - und dass sie aus der Ferne zuschauten.
Aber in Johannes lesen wir, dass seine Mutter Maria mit den beiden anderen Marien und dem „geliebten Schüler“ unter dem Kreuz stand und von diesem Zeitpunkt an brachte der geliebte Schüler diese Geschichte zu seinen engen Freunden.
Gleichzeitig erscheint seine Mutter nach den alten Texten nur kurz vor dem Pfingstfest in Jerusalem, als sie von seinen Brüdern begleitet wird (Apg 1:14).
Munaazarah Bayna al-Islam wa'n-Nasraaniyyah [Debatte zwischen Islam und Christentum] (S. 107).
Wir sehen also, dass keiner der Jünger des Messias bei der Kreuzigung anwesend war. Vielmehr waren einige der Frauen anwesend, obwohl sich die Evangelien hinsichtlich ihrer Anzahl und Identität unterscheiden.
Anmerkung: Über die oben erwähnte Andeutung aus dem Neuen Testament könnte man viel einwenden. Für Muslime bildet die Bibel ohnehin keine Grundlage für ihre Religion. Es sollte nur gezeigt werden, dass wir in der Bibel selbst Andeutungen dafür finden, dass die Gläubigen während der Kreuzigung nicht anwesend waren.
Hauptaugenmerk (für Muslime und die islamische Theologie) sollte jedoch sein, dass der Qur’an ganz klar die Aussage trifft, dass die Gläubigen von der Täuschung nicht betroffen waren, sondern die Vorstellung des getöteten Messias angenommen wurde und dies ein Fehler der Menschen der damaligen Zeit war, dies ohne tatkräftigen Beweis anzunehmen.
Niemand besitzt historische Texte, die von soliden Überlieferungsketten oder einer großen Anzahl von Berichten gestützt werden und Berichte von denen enthalten, welche die Kreuzigung mit eigenen Augen gesehen haben und wir haben nichts, was Augenzeugenberichte über die Kreuzigung bestätigen könnten. Der Qur’an bestätigt, dass eine andere Person dazu gebracht wurde, Jesus zu ähneln – für jene, die sich gegen ihn verschworen hatten, aber er spricht nicht von unvoreingenommenen Augenzeugen und er sagt ebenfalls nicht, dass dies geschah, damit es den Anhängern des Messias so erschien, als wäre er gekreuzigt worden. Die Evangelien, die heutzutage in gedruckter Form erhältlich sind, erwähnen nichts anderes als das Zeugnis einiger Frauen, welche die Szene aus der Ferne und nicht aus der Nähe gesehen haben. Es ist also nicht weit hergeholt, zu sagen, dass Allah die Angelegenheit so gemacht hat, dass sie nicht in die Kategorie des Verses passen. Denn ein solches Zeugnis aus der Ferne hat nicht das Maß an Zuverlässigkeit, das manche Menschen zuschreiben.
Imam as-Sarkhasi sagte:
Was sie als Beweis für Berichte von Juden und Christen über das Töten und die Kreuzigung des Messias zitieren, ist eine Illusion, weil es keine verlässlichen und weit verbreiteten Berichte darüber gibt.
Die Christen berichteten das nur von vier Personen, die mit dem Messias in einem Haus waren, weil die Jünger sich versteckt oder zerstreut hatten, als die Juden sie töten wollten.
Die Juden übermittelten dies nur von sieben Personen, die das Haus betreten hatten, in dem sich der Messias befand und es ist möglich, dass diese Leute sich darauf geeinigt hatten, eine Lüge zu erzählen. Es wurde berichtet, dass sie den Messias nicht wirklich erkannten, bis ein Mann namens Judas ihn auf sie hinwies, der zuvor sein Begleiter gewesen war… Dies ist kein weit verbreiteter Bericht und erreicht nicht das Maß an Vertrauenswürdigkeit.
Wenn man sagen würde [d.h. wenn es wie folgt wäre]: Die Kreuzigung wurde von einer Gruppe von Menschen bezeugt, von denen man sich nicht vorstellen kann, dass sie normalerweise einer Lüge zustimmen würden, würde man feststellen, dass die Berichte über die Kreuzigung weit verbreitet und vertrauenswürdig wären.
Unsere Antwort lautet: Nein, das ist nicht der Fall.
Usool as-Sarkhasi (1/285-286)
Die Christen berichteten das nur von vier Personen, die mit dem Messias in einem Haus waren, weil die Jünger sich versteckt oder zerstreut hatten, als die Juden sie töten wollten.
Die Juden übermittelten dies nur von sieben Personen, die das Haus betreten hatten, in dem sich der Messias befand und es ist möglich, dass diese Leute sich darauf geeinigt hatten, eine Lüge zu erzählen. Es wurde berichtet, dass sie den Messias nicht wirklich erkannten, bis ein Mann namens Judas ihn auf sie hinwies, der zuvor sein Begleiter gewesen war… Dies ist kein weit verbreiteter Bericht und erreicht nicht das Maß an Vertrauenswürdigkeit.
Wenn man sagen würde [d.h. wenn es wie folgt wäre]: Die Kreuzigung wurde von einer Gruppe von Menschen bezeugt, von denen man sich nicht vorstellen kann, dass sie normalerweise einer Lüge zustimmen würden, würde man feststellen, dass die Berichte über die Kreuzigung weit verbreitet und vertrauenswürdig wären.
Unsere Antwort lautet: Nein, das ist nicht der Fall.
Usool as-Sarkhasi (1/285-286)
Man könnte sich noch die Frage stellen: wieso hat Allah die Kreuzigung Jesu überhaupt erscheinen lassen, wenn er doch gar nicht gekreuzigt wurde? Der erste wichtige Grund hierfür ist, dass Allah die Juden, welche den Messias durch eine Täuschung töten wollten, selbst täuschen wollte. Es mag sein, dass sich dahinter weitere Weisheiten verbergen, jedoch haben wir keine Details in unseren Schriften, was diese Angelegenheit betrifft. Wenn wir beispielsweise annehmen, dass die Juden keine Person kreuzigten, die sie für Jesus, den Messias, hielten, sondern der Messias einfach verschwinden würde, dies dazu führen würde, dass die Juden glauben würden, die Gläubigen hätten Jesus versteckt. Dies wiederum würde dazu führen, dass die Juden unruhig wären und durch die Römer viele Gläubige töten lassen würden, damit diese den Messias hergeben, was sie dann aber nicht könnten, da Allah den Gesandten Jesus zum Himmel emporgehoben hat. Es kann also sein, dass Allah die Gläubigen vor solch einer Situation schützen wollte und den Juden einen gekreuzigten Jesus zeigte, damit es nicht zu solch einer Katastrophe kommt und sie sich beruhigen.
Das Christentum ist nicht durch die Kreuzigung begründet
Jeder, der etwas über das Christentum weiß, ist der Tatsache bewusst, dass das Christentum nicht einfach darauf basiert, dass Jesus am Kreuz starb, sondern dass es auch eine Verbindung zur Auferstehung gibt. Die Auferstehung Jesu ist in der Tat der zentrale Glaube des Christentums und der wichtigste Teil des gesamten Kreuzigungsberichtes.
Der Apostel Paulus selbst hat ausdrücklich gesagt, dass – wenn Jesus nicht von den Toten auferstanden ist – das Christentum falsch ist und der Glaube der Christen umsonst gewesen ist:
1. Korinther 15:17-20
Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; dann sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.
Das Christentum basiert also auf beides, dem Tod Jesu und der Auferstehung. Es basiert nicht einfach darauf, dass Jesus am Kreuz starb. Beispielsweise: wenn man daran glaubt, dass Jesus am Kreuz gestorben, aber nicht von den Toten auferstanden ist, dann ist man kein Christ und man wird auch nicht als solcher betrachtet. Wenn also diese Missionare versuchen, zu behaupten, dass dies zur Geburt des Christentums führte, weil Allah es so aussehen ließ, als wäre Jesus am Kreuz, dann ist dies eine eklatante Entstellung, da sie selbst wissen, dass das Christentum nicht einfach darauf fußt, dass Jesus am Kreuz starb.
Im Endeffekt fragen wir uns: wie kommt man von Jesus, der am Kreuz stirbt, zu Jesus, der am Kreuz für die Sünden der Menschheit stirbt und in 3 Tagen aufersteht? Laut islamischem Glauben hat Allah nicht gelehrt, dass Jesus für die Sünden gestorben und nach 3 Tagen auferstanden ist – vielmehr wurde diese Lehre von anderen Menschen, wie zum Beispiel vom Apostel Paulus, erfunden.
Tatsächlich gibt es Menschen, die glauben, dass Jesus am Kreuz gestorben ist, aber sie sind keine Christen, wie beispielsweise Dr. Bart Ehrman, welcher daran glaubt, dass Jesus am Kreuz starb, aber nicht daran glaubt, dass er auferstanden ist. Das zeigt, dass man daran glauben kann, dass Jesus am Kreuz gestorben ist, ohne Christ sein zu müssen. Die meisten Nicht-Muslime wie Atheisten, Buddhisten, Hinduisten und Juden glauben ebenfalls daran, dass Jesus gekreuzigt wurde. Dies macht sie ebenfalls nicht Christen. Laut dem Qur’an propagierten ja selbst die Juden aus der damaligen Zeit, dass sie Jesus gekreuzigt haben und daran glaubten auch die Römer, welche die Kreuzigung ausführten.
Einfach daran zu glauben, dass Jesus am Kreuz gestorben ist, erfordert kein Christentum. Die meisten Nicht-Christen, die ebenso nicht dem islamischen Bekenntnis folgen, glauben daran, dass Jesus am Kreuz gestorben ist, verwerfen jedoch den Glauben, dass Jesus Kreuzigung die Sünden vergeben hat, er nach drei Tagen auferstanden ist und dass er Gott ist. Der Glaube an die Kreuzigung allein begründet nicht das Christ-Sein.
Neben Kreuzigung und Auferstehung basiert das Christentum insgesamt auf folgenden Punkten:
1) Jesus starb nicht einfach so am Kreuz, sondern sein Tod hatte eine Bedeutung und das war, dass er für unsere Sünden starb
2) Jesus ist von den Toten auferstanden
3) Jesus ist Gott
4) Gott ist dreieinig, d.h. besteht aus Vater, Sohn und Heiliger Geist
5) Der Glaube an Jesu Göttlichkeit und seinen Tod hat das alttestamentarische Gesetz als Mittel zur Erlösung ersetzt.
Man ist nur ein Christ, wenn man an diese fünf Dinge glaubt. Wie zur Hölle hat der Anschein einer Kreuzigung zum Glauben in den Punkten 1, 2, 3, 4 & 5 geführt!?
Die Behauptung, dass Allah das Christentum ins Leben gerufen hat, indem der Anschein erweckt wurde, dass Jesus gestorben ist, ist absolut lächerlich jenseits der Vorstellungskraft.
Wenn man ein Jünger wäre, wäre das größte Ausmaß, daran zu glauben, dass Jesus ein Prophet war, genau wie andere Propheten in der Vergangenheit, die als Märtyrer durch die Hände seiner Feinde starben. Das ist alles. Das ist das Maximum. Diejenigen, die weit über die Grenze hinausgingen und behaupteten, Gott sei ein trinitäres Wesen, Jesus sei göttlich und er sei für unsere Sünden gestorben, können weder durch eine Kreuzigung abgeleitet werden, noch haben sie etwas damit zutun. Diejenigen, die diese Lehren in Umlauf gebracht haben, sollen beschuldigt werden und nicht Allah.
Stell dir folgendes vor: wenn du zur Lebenszeit Jesu an ihn geglaubt hättest und gedacht hättest, dass er am Kreuz starb, dann hättest du einfach daraus geschlossen, dass er ein Märtyrer war, der in der Sache Gottes getötet wurde – wie viele andere Propheten vor ihm. Also war Allah überhaupt nicht verantwortlich für das Christentum, sondern diejenigen, die für das Christentum verantwortlich waren, waren diejenigen, die danach kamen und sagten, Jesus sei von den Toten auferstanden und für deine Sünden gestorben. Sie waren diejenigen, die für das Christentum verantwortlich waren, denn sie nahmen dieses Ereignis und fingen an, ihre eigene Lehre drumherum hinzuzufügen.
Die Tatsache, dass es Menschen gibt, die an den Tod Jesu glauben, aber keine Christen sind, beweist unser Argument und widerlegt die schwache und fadenscheinige Argumentation christlicher Missionare.
Es ist einfach: wie kommt man von einem Jesus, der am Kreuz stirbt, zu einem Jesus, der für die Sünden der Menschheit stirbt und nach 3 Tagen aufersteht, Gott dreieinig ist und dass die Gesetze des Alten Testaments abrogiert wurden? Allein diese Frage widerlegt das alberne Argument christlicher Missionare.
Kein neuartiger Glaube
Christliche Missionare versuchen, die Ablehnung der Kreuzigung Jesu als eine Lächerlichkeit darzustellen. Man hört beispielsweise oft Aussagen wie: „Sechshundert Jahre nach der Kreuzigung kommt eine Person [gemeint ist der Prophet Muhammad] und sagt, dass derjenige, der gekreuzigt wurde, nicht Christus war.“
Damit wollen sie andeuten, dass es sechshundert Jahre lang ein historischer Fakt war, dass Jesus gekreuzigt wurde und Muslime in ihrer „Leichtsinnigkeit“ das Wort einer einzigen Person annehmen, die dagegen war und nichts mit dem Ereignis zutun hatte.
Abgesehen davon, dass dieser „Jemand“ unser Prophet Muhammad ist und direkt von Allah, dem Erschaffer und Sender des Messias, unterrichtet wurde und selbst bezeugt, dass keiner dem Messias näher steht als er selbst [siehe Muslim, Hadithnr. 2365], ist dieser Einwand sehr einfach zu erklären. Denn es ist ein weit verbreitetes Missverständnis unter Christen, dass Paulus und die Apostel Christi einstimmig einen gekreuzigten Jesus predigten.
Christen glauben, dass die Apostel und Paulus dieselbe Lehre predigten und jeder an den göttlichen Jesus glaubte, der kam, um für die Sünden der Welt gekreuzigt zu werden. Wenn man jedoch die Bibel sorgfältig untersucht, würde diese Person feststellen, dass Paulus und die Jünger nicht dieselbe Lehre predigten und nicht an denselben Jesus glaubten.
Galater 1:6
Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem anderen Evangelium,
Es ist hier die Rede von einem „anderen Evangelium“, also lehrten die Jünger offensichtlich eine andere Lehre und es waren nicht nur kleinere Probleme.
Galater 3:1-3
O ihr unverständigen Galater, wer hat euch bezaubert, daß ihr der Wahrheit nicht gehorchet, welchen Christus Jesus vor die Augen gemalt war, als wäre er unter euch gekreuzigt? Das will ich allein von euch lernen: Habt ihr den Geist empfangen durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben? Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden?
Offensichtlich haben wir Menschen, die mit Paulus bezüglich der Kreuzigung Jesu nicht einverstanden waren. Man beachte, wie Paulus sagt, dass „ Jesus Christus eindeutig als gekreuzigt vor den Augen gemalt war“. Das bedeutet, dass derjenige, der die Galater „verhext“ hat, predigte, dass Jesus nicht gekreuzigt wurde.
2. Korinther 11:4-5
Denn wenn der, welcher zu euch kommt, einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder wenn ihr einen andern Geist empfanget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertraget ihr es wohl. Denn ich denke jenen «bedeutenden Aposteln» in nichts nachzustehen.
Paulus beschuldigt die Menschen, einem Jesus nachzufolgen, der anders gepredigt wird als der Jesus, den er gepredigt hat. Was war nun der Jesus, den Paulus predigte?
1. Korinther 1:23
wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit;
Hier sehen wir also, dass Paulus einen gekreuzigten Jesus predigte. Wenn Paulus Menschen damit beschuldigte, einem Jesus nachzufolgen, der sich von dem unterscheidet, den er predigte, bedeutet dies, dass es Menschen gab, die nicht daran glaubten, dass Jesus gekreuzigt wurde.
2. Korinther 11:22-24
Sie sind Hebräer? Ich auch! Sie sind Israeliter? Ich auch! Sie sind Abrahams Same? Ich auch! Sie sind Diener Christi? Ich rede töricht: Ich bin's wohl mehr: Ich habe mehr gearbeitet, ich habe mehr Schläge erlitten, bin öfter gefangen, oft in Todesnöten gewesen; von den Juden habe ich fünfmal empfangen vierzig Streiche weniger eins;
Wieder vergleicht er sich mit den Jüngern und wir können deutlich sehen, dass sie einen anderen Jesus lehren, als er es tut.
Aus der Bibel selbst geht also hervor, dass nicht jeder an den Jesus glaubte, der kam, um für die Sünden der Welt gekreuzigt zu werden und das Gesetz zu ersetzen. Es gab Unterschiede zwischen den Aposteln und Paulus. Die Apostel hielten an den wahren Lehren Jesu fest, sodass sie das Gesetz einhielten und sie kannten Jesus auch viel besser, weil sie mit ihm lebten – besser als Paulus, der Jesus nur in einer „Vision“ sah. Der einzige Betrüger hier war Paulus und nicht Allah, weil er eine heilsentscheidende Lehre verbreitete, durch welche Menschen sich ihren garantierten Platz im Höllenfeuer sicherten.
Abgesehen von der Bibel gibt es klare außerbiblische Dokumente dafür, dass es bereits Menschen vor unserem Propheten gab, die daran geglaubt haben, dass Jesus nicht gekreuzigt wurde: mehrere christliche Sekten bestritten die Kreuzigung Jesu. Gemäß dem Evangelium des Basilides wurde anstelle Jesu Simon von Kyrene gekreuzigt. Der zweite Logos des großen Seth erwähnt dies ebenfalls. Auch in der gnostischen Apokalypse des Petrus heißt es, dass Jesus nicht gekreuzigt wurde, sondern vielmehr auf einem Baum saß und lachte. Somit ist es irrsinnig zu behaupten, dass der Prophet Muhammad der erste war, der die Ablehnung der Kreuzigung lehrte.
Bei dieser Antwort behaupten christliche Missionare, dass der Prophet Muhammad die Leugnung der Kreuzigung von gnostischen Sekten übernommen hat und eventuell unter ihrem Einfluss stand. Abgesehen davon, dass sie keinen Beweis dafür haben, dass solch ein Einfluss vorlag, ist diese Behauptung unsinnig, da es weitaus bekannt war, dass die Mehrheit der Christen und der Menschen allgemein die Kreuzigung Jesu als wahr akzeptierten. Dies geht bereits durch Diskussionen des Propheten mit den Juden und Christen hervor. Es mag sein, dass es Nichtmuslime gab, die zu seiner Zeit die Ansicht vertraten, dass Jesus nicht gekreuzigt wurde. Doch würde der Prophet nicht durch Offenbarungen Allahs seine Aussagen treffen, so hätte er behauptet, dass Jesus wie Propheten vor ihm von den Kindern Israels getötet wurde, weil dies bereits allgemein anerkannt war und er so ihre Herzen gewinnen würde. Doch dies tat er nicht, was uns zeigt, dass er nur das sagte, was er von Allah als Offenbarung erhielt.
Also zeigt uns die Tatsache, dass der Prophet sich vom Volk der Schrift unterschied, dass er der Gesandte Allahs war, der auf der Grundlage der Offenbarung sprach und nicht versuchte, jemanden zu beschwichtigen oder von sich aus zu sprechen. Allah sagt:
Qur’an 10:15
Und wenn ihnen Unsere deutlichen Verse verlesen werden, sagen jene, die nicht mit der Begegnung mit Uns rechnen: „Bring einen Qur’an, der anders ist als dieser oder ändere ihn.“ Sprich: „Es steht mir nicht zu, ihn aus eigenem Antrieb zu ändern. Ich folge nur dem, was mir offenbart wurde. Ich fürchte, falls ich meinem Herrn ungehorsam bin, die Strafe eines gewaltigen Tages.“
Dasselbe gilt für die Gottheit bzw. Gottessohnschaft Jesu: dies wurde von den meisten Menschen seinerzeit akzeptiert, doch er lehnte ihre Ansicht ab, weil er durch Offenbarungen sprach. Hätte der Prophet Muhammad seine Lehre selbst erfunden, so hätte er immer das gesagt, was die Menschen hören wollten, um ihre Herzen zu gewinnen und er würde niemals diesen harten, bescheidenen Weg wählen, zuerst ganz Arabien zu einer Religion zu bringen, die ihr im Laufe der Jahrhunderte fremd wurde.
Auch Ahmad 'Abd al-Wahhab' Ali erklärte, dass die Tatsache, dass unser Prophet Muhammad die Kreuzigung leugnete, eines der Zeichen ist, dass er in der Tat ein wahrer Prophet ist, wie er sagte:
Wenn der Qur’an nicht von Allah stammen würde, sondern von einem Menschen erfunden wäre, der ihn fälschlicherweise Allah zuschrieb und behauptete, dies sei ihm offenbart worden, wäre der beste und einfachste Weg, seine Botschaft zu verbreiten, die Kreuzigung des Messias zu bestätigen, weil dies unter den Menschen weithin akzeptiert war und in diesem Fall wären die Christen ihm zugeneigt gewesen und es würde weniger Probleme und Hindernisse geben, die zwischen ihnen und der Akzeptanz des Islam standen.
Munaazarah Bayna al-Islam wa'n-Nasraaniyyah [Debatte zwischen Islam und Christentum] (S. 63).
Munaazarah Bayna al-Islam wa'n-Nasraaniyyah [Debatte zwischen Islam und Christentum] (S. 63).
„Islamischer Gott“ inkompetent, weil Er die Menschen nicht aufgeklärt hat?
Eine ähnliche Behauptung zur vorherigen ist, dass Allah ein inkompetenter Gott sei, weil er zwischen der Zeitspanne des Verschwindens Jesu bis zur Offenbarung von Qur’an 4:157 die Menschen nicht darüber aufgeklärt hat, dass Jesus nicht am Kreuz getötet wurde. Tatsache ist jedoch, dass der Islam diesbezüglich schweigt. Es kann sein, dass Allah oder Jesus den Jüngern/festen Anhängern/Gläubigen Jesu gesagt hat, dass der Messias nicht gekreuzigt wurde. Die Geschichte veranschaulicht uns das gar nicht, da die Evangelien nicht den Jüngern zugeschrieben werden können und frühe Quellen, die erwähnen, dass die Apostel an die Kreuzigung glaubten (was aus islamischer Sicht möglich ist), ebenso umstritten sind. Es ist ebenfalls möglich, dass Apostel in die Irre gegangen sind, indem sie die Lehre des Paulus annahmen. Denn der Qur’an erwähnt insbesondere einen Vers des Qur’an, in dem Allah die Jünger davor warnt, den Glauben – nachdem sie geglaubt haben – abzulehnen:
Qur’an 5:115
Allah sprach: „Siehe, Ich will ihn (den Tisch) zu euch niedersenden; wer von euch aber danach ungläubig wird, über den werde Ich eine Strafe verhängen, mit welcher Ich keinen anderen auf der Welt bestrafen werde.“
Aber gehen wir doch des Arguments Willen davon aus, dass weder Allah, noch der Messias die Apostel und Anhänger Jesu darüber informiert hat, dass Jesus nicht am Kreuz starb.
Was ist denn daran inkompetent? Wieso sollte es für Jesus notwendig sein, so etwas mit seinen Jüngern zu teilen? Die Religion informiert uns nur darüber, was wir über unsere eigene Erlösung wissen müssen. Es ist nicht die höchste Priorität, dass der Glaube an die Kreuzigung Jesu korrigiert werden muss. Was korrigiert werden muss, ist, dass Christen daran glauben, dass er Gott ist oder dass er für unsere Sünden starb. Das waren Angelegenheiten, an welche die Gläubigen, vor Allem die Apostel, nicht geglaubt haben. Diese Angelegenheiten entstanden in den Gedanken anderer. Dass Jesus die Kreuzigung überlebte war kein essentieller Teil der Doktrin für die Apostel, an die sie zu ihrer Erlösung glauben mussten. Was essentiell war, ist, dass sie daran glaubten, dass Jesus ein von Gott den Kindern Israels entsandter Prophet war, der das Evangelium als Offenbarung Gottes erhielt.
Darüber hinaus haben wir bereits erläutert, dass der bloße Glaube - bevor der Qur’an kam - dass der Messias gekreuzigt wurde, nicht als Unglaube angesehen wurde, weil der Messias menschlich war und es nicht unmöglich war, dass seine Feinde ihn hätten töten oder kreuzigen können, da die Juden eine Reihe von Propheten und Boten vor ihm töteten. Die Kreuzigung war nicht das Problem, aufgrund dessen die Christen in die Irre gingen. Vielmehr ist das Grundproblem in dieser Hinsicht die Vergöttlichung des Messias und ihr Glaube, dass er Gott oder der Sohn Gottes war.
Ohne die Tatsache, dass der Qur’an kam und die Kreuzigung kategorisch leugnete, wäre es bis heute nichts Falsches, wenn jemand daran glaubt. Aber nach dem Kommen des heiligen Qur'an und seiner kategorischen Verleugnung der Kreuzigung des Messias ist derjenige, der immer noch darauf besteht, ein Ungläubiger, weil er ablehnt, was Allah, möge Er erhöht sein, sagt.
Aber vor dem Kommen des Qur’an folgte ihm jeder, der an den Messias glaubte – auf der Grundlage, dass er ein Mensch und einer der edlen Gesandten Allahs war, unabhängig davon, ob er daran glaubte, dass der Messias gekreuzigt wurde oder nicht.
Auf der anderen Seite ist jeder, der glaubt, dass der Messias göttlich und nicht menschlich ist und sagt, dass er Gott oder der Sohn Gottes ist, ein Ungläubiger und dieser wird am Tag der Auferstehung eindeutig ein Verlierer sein, unabhängig davon, ob er glaubte, dass der Messias gekreuzigt wurde oder nicht.
So wird klar, dass der Qur’an diejenigen, die glaubten, der Messias sei gekreuzigt worden, nicht als Ungläubige bezeichnet. Der einzige Vers im heiligen Qur’an, der von der Kreuzigung spricht, besagt nicht, dass jeder, der dies glaubt, als Ungläubiger angesehen wird.
Dies steht im Gegensatz zu denen, die an die Göttlichkeit des Messias glauben. Die Verse des Qur’an zeigen deutlich, dass sie als Ungläubige anzusehen sind. Dieses Thema, zusammen mit der Bestätigung des Prophetentums Muhammads, sind die beiden wesentlichen Themen, die zwischen uns Muslimen und den Christen stehen.
Man sollte auch beachten, dass wenn christliche Missionare provokativ die Frage stellen: „Warum hat Gott beschlossen, die Menschheit sechshundert Jahre lang in einem Irrtum leben zu lassen?“, man mit ihren eigenen Grundlagen ihrer Religion entgegnen kann: „Wieso hat der alttestamentarische Gott die Menschheit für Tausende oder Millionen von Jahren mit der Erbsünde ihres Vaters Adam leben lassen, bis er beschloss, ihnen durch die Kreuzigung zu vergeben? Wieso sollte Gott die Menschheit so lange in kontaminierter Sünde leben lassen? Was ist mit den Leuten passiert, die starben, bevor der Messias kam, sodass sie nicht von dieser Sünde gereinigt wurden?“
Eine weitere Frage wäre: „Wieso hat der alltestamentarische Gott die Kinder Israels Tausende Jahre lang in Hinsicht auf seine Wesensart (Trinität) in der Unwissenheit leben lassen?“, schließlich findet sich im Alten Testament kein Vers, welcher sehr ausdrücklich/ausführlich die „Gottheit“ bestehend aus Vater, Sohn und Heiliger Geist beschreibt. Denn kein Jude glaubt an die Trinität, die als Häresie angesehen wird.
Wiederum könnte man fragen: „Wieso hat Gott den Kindern Israels nicht sehr direkt und ausführlich erklärt, dass Er als Jesus auf die Welt kommen und sich kreuzigen lassen wird?“ Kein Jude glaubte bei der Ankunft Jesu daran, dass er Gott persönlich ist und seine Kreuzigung die Menschheit erlösen wird. Das Volk Israels hat zu keiner Zeit weder an solch einen Messias geglaubt, noch solch einen erwartet.
Darüber hinaus sei noch angemerkt, dass einige christliche Missionare behaupten, dass der Islam die Jünger als inkompetent darstellt, weil sie zuerst den Islam predigten und dann plötzlich die Botschaft änderten. Wie es oben bereits ausführlich erklärt wurde, sagt der Islam dies nicht aus und es gibt auch keine gesicherten historischen Beweise hierzu – dennoch ist nicht auszuschließen, dass Apostel auch den Glauben verlassen können, weil Allah sie persönlich davor gewarnt hat – doch wenn wir das nun des Arguments Willen annehmen, so sind die Jünger laut christlicher Lehre inkompetenter: Nach dem Neuen Testament hat Jesus angeblich seinen Tod und seine Auferstehung klar vorhergesagt, doch im Neuen Testament werden die Jünger als völlig vergesslich dargestellt. Das Neue Testament zeigt auch, dass die Jünger einige der Aussagen und Lehren Jesu nicht verstehen können. Dies zeigt ein hohes Maß an Inkompetenz seitens der Jünger.
Antwort auf die Behauptung der Lächerlichkeit der Leugnung der Passion und Kreuzigung Christi
Auf diese Art von Kritik bin ich persönlich noch nicht begegnet, doch man kann das von den christlichen Missionaren erwarten. Unsere generelle Antwort darauf:
Was ist so schwer an das zu glauben, was der Qur’an erwähnt? Zumal wir über einen Propheten und Gesandten wie Jesus sprechen, der die Toten auferweckte und die Blinden und Aussätzigen heilte und in der Wiege sprach, was alles Wunder sind, die den festgesetzten Naturgesetzen widersprechen. Warum sollten wir es also weit hergeholt finden, zu glauben, dass Allah, möge Er verherrlicht und erhöht werden, den Mann, der gekreuzigt wurde, den Anwesenden bei der Kreuzigung dem Messias ähnlich aussehen ließ? Was ist an dieser Tatsache so unmöglich? Allah, möge er verherrlicht und erhöht werden, hilft seinen Gesandten und beschützt sie durch seine Gnade und Macht, so dass Jesus am Ende der Zeit für eine Mission bei Allah am Leben gehalten wurde.
Kritiker, welche die Absurdität der Leugnung der Kreuzigung betonen, akzeptieren wohl nicht, dass Allah, dem Allmächtigen, alles in der Macht steht. Etliche Propheten haben Wunder gewirkt. So erwarten wir auch von den Kritikern, dass sie sich über die Wunder Mose und Jesu lustig machen, die in der Bibel erwähnt werden.
In der Bibel wird sogar ein Wunder Jesu beschrieben, in der sich seine Erscheinung ändert:
Matthäus 17:2
Und er wurde vor ihnen umgestaltet. Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht;
Ich hoffe, dass der Artikel eine übersichtliche Abhandlung der Argumente christlicher Missionare darstellt, was diese Thematik anbelangt.
Achtung: In diesem Artikel wurde oftmals erwähnt, dass Allah das Aussehen des Gekreuzigten änderte, damit er wie der Messias aussieht. Zwar ist dies die Art und Weise, wie die meisten Exegeten den Vers erklärten, doch es gibt auch andere Exegesen, laut jenen von den Jüngern eine zufällige Person ausgewählt wurde, als alle plötzlich wie Jesus aussahen und die Juden deswegen sehr im Zweifel waren, ob sie den Messias wirklich getötet haben.
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