Qur’an: Ist Allah ein Gesandter? Oder ist Gabriel Gott?



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an: www.call-to-monotheism.com
Sam Shamouns Artikel kann hier gefunden werden.
Eine Zusammenfassung von Shamouns Argument ist ...
Der Koran ist die Rede Allahs. Sure 69:40 und 81: 19-20 zeigen jedoch, dass der Koran die Rede eines Gesandten ist. Das zeigt also entweder, dass Allah ein Botschafter oder dass Gabriel oder Muhammad Gott ist.
Es ist angebracht, sich die in den Raum geworfenen Verse durchzulesen:
Qur’an 69:40
dass dies wahrlich das Wort (Allahs durch den Mund) eines ehrwürdigen Gesandten ist.

Qur’an 81:19-20
dass dies in Wahrheit ein Wort eines edlen Boten ist, der mit Macht begabt ist bei dem Herrn des Throns und in Ansehen steht.
Imam Qurtubi spricht dies an ...
وَقَالَ الْكَلْبِيّ أَيْضًا وَالْقُتَبِيّ : الرَّسُول هَا هُنَا مُحَمَّد صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ ; لِقَوْلِهِ : " وَمَا هُوَ بِقَوْلِ شَاعِر " وَلَيْسَ الْقُرْآن قَوْل الرَّسُول صَلَّى اللَّه عَلَيْهِ وَسَلَّمَ , إِنَّمَا هُوَ مِنْ قَوْل اللَّه عَزَّ وَجَلَّ وَنُسِبَ الْقَوْل إِلَى الرَّسُول لِأَنَّهُ تَالِيه وَمُبَلِّغه وَالْعَامِل بِهِ , كَقَوْلِنَا : هَذَا قَوْل مَالِك 
Und Al Kalbi und Qutbi sagten: Der Gesandte, auf den hier Bezug genommen wird, ist Muhammad (Friede sei mit ihm), denn Allah sagt direkt danach „Und es ist nicht das Werk eines Dichters“ und der Koran ist nicht die Rede des Gesandten (Friede sei mit ihm), eher sind sie von Allah, dem Allmächtigen, und die Rede wurde dem Gesandten zugeschrieben, weil er ihr Rezitator, Überbringer ist und danach handelt, genau wie wir sagen: „Dies ist das Wort von Maalik“ (Abu 'Abdullah al-Qurtubis Tasfir al Jami 'li-ahkam al-Qur'an, Kommentar zu Sure 69:40 Quelle
Man beachte, wie dies verglichen wird, wenn Maaliki-Gelehrte (wie Qurtubi) sagen: „Dies ist das Wort von Malik“. Wenn Maaliki-Gelehrte behaupten möchten, dass ein bestimmtes Urteil oder eine Meinung etwas ist, das Imam Maalik (durch seine Lehren) zugeschrieben wird oder dieser diese(s) befolgt hat, würden sie sagen: „Dies ist das Wort von Imam Malik“, obwohl sie ihn nicht zitiert haben. Gleiches gilt auch für Gelehrte aus den anderen madhabs (Rechtsschulen). Im Arabischen ist dies eine Möglichkeit, die Position oder Meinung eines Menschen zu etwas zu übermitteln.

In ähnlicher Weise könnte man argumentieren, dass „dies ist das Wort eines Boten“ bedeuten könnte, dass es der Gesandte Allahs ist, der euch diesen Koran übergibt und danach handelt - dass der Koran der Weg und die Ansicht ist, den der Gesandte Gottes sich zugeschrieben hat und damit indirekt bekennt, dass der Qur’an von Gott ist.
Oder es kann gesagt werden, dass der Punkt, den der Vers zu vermitteln versucht, nicht der Ursprung des Qur’an ist, sondern die Rolle von Muhammad (Friede sei mit ihm), indem er ein Gesandter Allahs ist.
Shamoun selbst stellt sogar eine gültige Widerlegung seines eigenen Arguments dar, indem er Ibn Kathir zitiert:
Ein anderer renommierter Kommentator, Ibn Kathir, schreibt in Bezug auf Koran 81:19-21:
Der Koran ist die Rede Allahs
Allah schwört auf Seine Schöpfung, in der einige Seiner Zeichen in Seinen Geschöpfen zu sehen sind. Diese zeigen auch die Vollkommenheit Seiner Namen und Eigenschaften an. Er schwört dann auf die verborgenen Dinge, die sie nicht sehen können. Dies ist ein Eid des Schwurs, dass der Koran Seine Rede, Seine Inspiration und Seine Offenbarung gegenüber Seinem Diener und Seinem Gesandten ist, den Er auserwählt hat, um Seine Botschaft zu übermitteln und der Gesandte hat diese Verantwortung treu ausgeführt. So sagt Allah.
...
bedeutend, Muhammad. Allah gab ihm diese Beschreibung, eine Beschreibung, welche die Bedeutung der Übermittlung mit sich bringt, denn die Aufgabe eines Botschafters besteht darin, vom Absender zu vermitteln. Deshalb gab Allah diese Beschreibung dem Engelsgesandten in Sure At-Takwir, wo er sagte.
(81: 19-21) Und hier bezieht es sich auf Jibril ... (Quelle; Anmerkung: Der Link ist nicht mehr veraltet, wurde aber von S.S. verwendet)   
Hierzu sagt Shamoun:
Diese Muslime versuchten, die Behauptung, der Koran sei das Wort eines Botschafters, mit ihrem Glauben zu vereinbaren, dass der Koran Allahs ewige Rede sei. Sie versuchen diese Zitate unter der Voraussetzung zu interpretieren, dass Allah Mohammed den Koran durch Gabriel mitteilte.
Shamoun denkt, dass er zurückargumentieren kann, indem er sagt...
Aber leider sagt Q. 69:40 oder 81:19 für diese muslimischen Übersetzer und Ausleger nicht, dass der Koran Allahs Rede ist, die durch einen Boten übermittelt wurde. Aus den Referenzen geht eindeutig hervor, dass der Koran tatsächlich die Rede eines bestimmten Botschafters ist.
Wenn Shamoun diese unwissenschaftliche und ignorante Art der schriftlichen Exegese konsequent auf seine Bibel anwenden würde, würde er sicherlich dutzende, wenn nicht hunderte Probleme finden.
Wir werden Shamouns Heuchelei zeigen, in der er die richtige Methode der Hermeneutik anwenden würde, wann immer er es für richtig hält.
Zum Beispiel zitiert Shamoun in Teil 2 seines Artikels DerKoran über die Autorität und Integrität des biblischen Textes, Teil 2, Antoin MacRuaidh, wobei gesagt wird...
In der islamischen Hermeneutik, wie in der christlichen exegetischen Interpretation, lautet die Regel, dass man das Geringere in Hinsicht auf  das Größere interpretiert.
Shamoun zitiert dies, um sein Argument zu unterstützen, dass Ibn Abbas nicht an die Verfälschung der Bibel glaubte. Daher verwendet Shamoun hier die richtige Hermeneutik-Methodik (selbst wenn er sie in diesem Fall falsch angewandt hat. Siehe hier).
Der Punkt ist, dass Shamoun es nicht zulassen wird, das Argument auszusprechen, dass der Qur'an Allahs Rede ist, zumal es viele Verse gibt und dies ist ein gültiger Grund, die Verse so zu interpretieren, dass der Koran die Rede des Gesandten ist, dass sie mit den anderen Versen harmonieren. Das zeigt nur seine Doppelmoral.
Muslime, verlasst euch nicht nur auf diese beiden Texte des Korans, um diese Frage zu verstehen. Wir sehen, wie der Prophet (Friede sei mit ihm) seinen Gefährten den Koran lehrte. Hat irgendjemand der Gefährten des Propheten (Friede sei mit ihm) jemals verstanden oder gelehrt, dass der Qur’an sowohl die Worte Gottes als auch die von Muhammad (Friede sei mit ihm) ist? Hat der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm) dies jemals gelehrt? Gewiss, wenn der Qur’an dies lehren wollte oder wenn sie die arabische Sprache auf diese Weise verstanden haben, dann hätten sie zumindest den Propheten (Friede sei mit ihm) gebeten, zu klären, ob einige der Worte des Qur’an wirklich seine eigenen sind. Vielmehr sehen wir so etwas nicht.
Shamoun zitiert zu Beginn seines Artikels sogar Sure 10:37, die deutlich macht, dass der Koran nur die Rede Gottes und sonst niemandes ist ...
Qur’an 10:37
Und dieser Qur’an hätte nicht ersonnen werden können, außer durch Allah. Vielmehr ist er eine Bestätigung dessen, was ihm vorausging, und eine ausführliche Erklärung der Schrift - darüber herrscht kein Zweifel - vom Herrn der Welten.
Auch...
Qur’an 29:48-50
Und nie zuvor hast du in einem Buch gelesen, noch konntest du eines mit deiner Rechten schreiben; sonst hätten die Verleugner daran gezweifelt. (...)
Allah sagt dem Propheten (Friede sei mit ihm), dass Er keineswegs der Verfasser des Qur’an sein kann, da er weder lesen noch schreiben kann. Wie konnte der Qur’an also die Rede von Muhammad (Friede sei mit ihm) sein?
Die Rede und Botschaft, welche die Gesandten hier verkünden sollen, stammen von Gott.
Ist es möglich, dass etwas gleichzeitig das Wort Muhammads (Friede sei mit ihm) und Allahs ist?
Ja, wir haben die Qudsi Hadith, die folgendermaßen definiert sind...
Zunächst scheint es keinen Grund zu geben, die qur’anischen Verse von den Versen im Hadith Qudsi zu unterscheiden, da beide als direkt von Gott inspiriert angesehen werden. Nach As-Sayyid Ash-Sharif al-Jurjani unterscheiden sich die Hadith Qudsi jedoch vom Qur'an dadurch, dass das erstere in einem Traum oder durch Offenbarung offenbart wurde und „in Muhammads Worten ausgedrückt werden“, während letzteres die „direkten Worte Gottes“ sind. (Quelle)
So sehen wir, dass selbst wenn es die Worte Muhammads (Friede sei mit ihm) sind, das nicht bedeutet, dass sie von ihm stammen. Es ist möglich, dass Allah Muhammad (Friede sei mit ihm) etwas offenbart hat und der Prophet (Friede sei mit ihm) gab dies in seinen eigenen Worten bekannt.
Dies gilt jedoch nicht für den Qur’an, welcher die direkte Rede Allahs ist und nicht ein Ausdruck von Allahs Offenbarung in den Worten des Propheten.
Beachtet, wie oft der Qur’an den Propheten (Friede sei mit ihm) dazu auffordert, bestimmte Aussagen zu treffen...
Qur’an 2:91
Wenn ihnen gesagt wird: „Glaubt an das, was Allah herabgesandt hat“, sagen sie: „Wir glauben an das, was uns herabgesandt wurde“, während sie das leugnen, was danach kam, obgleich es um die Wahrheit geht, die das bestätigt, was in ihrem Besitz ist. Sprich: „Warum habt ihr also die Propheten Allahs vordem getötet, wenn ihr Gläubige seid?“

Qur’an 2:94
Sprich: „Wenn die Wohnstätte des Jenseits bei Allah nur euch gehört, unter Ausschluß anderer Menschen, dann wünscht euch den Tod, wenn ihr wahrhaftig seid!“
Hier sehen wir, dass dem Propheten (Friede sei mit ihm) befohlen wurde, direkte Worte von Allah an das Volk zu richten. Nachdem der Prophet (Friede sei mit ihm) diese Worte gesprochen hatte, wurde er von den Leuten beschuldigt, diese Worte erfunden zu haben. Der Vers im Qur’an kam jedoch und sagte, dass diese Worte die eines Gesandten sind, was im Wesentlichen impliziert, dass diese nicht von ihm stammen. Vielmehr übermittelt er den Menschen nur die Botschaft dieser Worte von Allah.
Technisch gesehen sind diese Worte also die des Propheten, da er sie ausgesprochen hat (und sie können die Rede eines jeden anderen in dem Sinne sein, dass wir sie rezitieren).
Der Qur’an hatte jedoch die Absicht, das Volk wissen zu lassen, wer Muhammad (Friede sei mit ihm) war und das heißt, dass er ein Gesandter Allahs ist, was standardmäßig impliziert, dass die Worte des Qur’an von Allah stammen.
Der Qur’an erklärt sich klar und es entsteht keine Verwirrung, es sei denn, jemand wendet eine falsche Methode an, um sich dem Qur’an exegetisch und mit falschen Absichten anzunähern, genau wie Shamoun es getan hat.

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