Einwände gegen die „Mondspaltung“

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!

Danke an: www.qurananswers.me

Allah sagt im Qur’an:

اقْتَرَبَتِ السَّاعَةُ وَانشَقَّ الْقَمَرُ وَإِن يَرَوْا آيَةً يُعْرِضُوا وَيَقُولُوا سِحْرٌ مُّسْتَمِرٌّ

Qur’an 53:1-2

Die Stunde ist nahe gekommen, und der Mond hat sich gespalten. Doch wenn sie ein Zeichen sehen, wenden sie sich ab und sagen: „(Dies ist) ein ewiges Zauberwerk.“

Wir haben einen Hadith, den wir ebenso untersuchen werden:

انْشَقَّ الْقَمَرُ عَلَى عَهْدِ رَسُولِ اللَّهِ صلى الله عليه وسلم شِقَّتَيْنِ فَقَالَ النَّبِيُّ صلى الله عليه وسلم ‏ “‏ اشْهَدُوا ‏”‏‏

Während der Lebenszeit des Propheten (ﷺ) wurde der Mond in zwei Teile geteilt und hierbei sagte der Prophet (ﷺ): „Seid Zeugen (dieses Ereignisses)”. [Sahih al-Bukhari 3636]

Der folgende Abschnitt wurde vom Werk des Dr. Sultan al-Umayri paraphrasiert und soll keine exakte Übersetzung sein.

Einige Leute kritisieren die Spaltung des Mondes durch den Propheten (ﷺ) als unlogisch. Sie argumentieren damit, dass solch ein Ereignis das ganze System der Erde, der Seen und der Umwelt zu einem Chaos bringen würde und dass die Mondspaltung ein universelles Ereignis ist, was von Leuten auf der ganzen Welt gesehen und in ihren Büchern aufgezeichnet und dokumentiert sein müsste und durch Generationen hindurch weitergegeben sein müsste; jedoch war dies nicht der Fall.

Eine Kritik derart findet man nicht in Bezug auf andere Religionen, sondern jene bezieht sich nur auf den Islam. Ibn Qutayba berichtete, dass an-Nadhaam das Wunder der Mondspaltung ablehnte und er bewies seine Position an Ibn Mas’ood durch den Vorwand, dass das gewöhnliche Volk weder hierüber etwas wusste noch sich untereinander darüber unterhielt.[1]

Diese Kritik ist nicht neu und eine Anzahl an muslimischen Gelehrten diskutierte hierüber und demonstrierte die Verwirrung und das Durcheinander durch die Jahrhunderte hindurch. Diese moderne Kritik ist nicht anders als die Beispiele der Vergangenheit hinsichtlich der Thematik wissenschaftlicher Fehler.

Die Mondspaltung ist nichts größeres als die Schöpfung des Universums und dessen Schöpfung aus dem Nichts. Die Kraft, mit der Allah die Erde schuf, war bei der Mondspaltung anwesend, welche das System des Universums kontrollierte und es vor Beeinträchtigungen wahrte.

Diese Kritik basiert auf die Verwirrung zwischen den Maßstäben göttlicher Kraft und menschlicher Kapazität. Als die menschliche Kapazität als autoritär angenommen wurde, zweifelten sie an der Möglichkeit des Eintritts solch eines Ereignisses.

Was die Kritik angeht, dass die Mondspaltung nicht von den verschiedensten Nationen dokumentiert wurde und nicht unter nichtmuslimischen Nationen bekannt war, so stimmt das nicht. Das Ereignis wurde von einer Reihe von Gelehrten an verschiedenen Orten dokumentiert, wie unter anderem in Indien; dies wurde in ihren bewährten Manuskripten dokumentiert.[2]

Zu sagen dass das Ereignis nicht dokumentiert oder überliefert wurde, berücksichtigt nicht die Unmöglichkeit und Distanzen, die eine wichtige Rolle spielen. Hier sind folgende Probleme mit solchen Kritiken:

1. Die ganze Welt befindet sich nicht zur selben Zeit im Nachtzustand. die Verteilung der Menschen auf der Erde wird nicht beachtet.

2. Die Mondsichtung variiert von Ort zu Ort; sie ist an einem Ort zu einer anderen Stunde möglich als an einer anderen.

3. Es kann mehrere Beeinträchtigungen geben, den Mond zu sehen, wie beispielsweise Wolken und Nebel. Was hindert die meisten östlichen Länder daran, nicht frei von solchen Faktoren bei der Mondsichtung zu sein?

4. Die Mondspaltung erfolgte für eine kurze Zeitspanne; es ist sehr wahrscheinlich dass die meisten der Menschen sich nicht den Himmel angeschaut haben.

5. Die meisten Menschen sind nachts in ihren Häusern, vor allem war das zu den antiken Zeiten so, als die meisten Menschen am Tag aktiv waren und nicht in der Nacht.

6. Es ist ebenso möglich dass nachdem einige Leute dieses Ereignis sahen, nicht aufhörten hinzuschauen und es als eine Art Eklipse annahmen oder etwas ähnliches.

7. Es ist spricht nichts gegen die Kraft Allahs, den Mond zu spalten, sodass er nicht von den Leuten anderer Gebiete gesehen werden kann; Allah mag sie in Bezug dessen abgelenkt haben und diese Möglichkeit ist nicht gewaltiger als die Schöpfung des Universums aus dem Nichts. Die Macht, großartigere Dinge zu ermöglichen erfordert, dass die Macht für eine solche Sache verständlich ist.

Hinzufügungen des Übersetzers:

Manche Menschen werfen vor, dass eine Teilung des Mondes durch die Mitte Trümmer hinterlassen würde und einige dieser würden sogar die Erde treffen. Jedoch vergessen sie, dass die Teilung durch Allah vollzogen wurde. Ein sauberer Schnitt in der Mitte hinterlässt keine Trümmer. Der Mond wurde durch Allah in zwei geteilt und Er tat dies auf eine perfekte Art und Weise.

Es gibt weitere Faktoren die beachtet werden müssen:

1. War es Vollmond oder nicht? Wir nehmen an, dass es Vollmond war. Was, wenn es der zweite Vollmondtag war, wo ein leichter Sichel zu sichten wäre und der übrig bleibende Teil schwarz (jedoch sichtbar) war und als der Mond geteilt wurde, der eine Teil die Mondsichel teilweise zurückbehielt und der andere Teil dunkel blieb (jedoch sichtbar war). Wenn dies der Fall war, hätten andere Menschen keinen Grund, dies zu bemerken und zum Himmel zu schauen. Auch wenn es Vollmond wäre, wieso sollten die Menschen grundlos zum Himmel schauen?

2. Die anderen Menschen schliefen. Es wird nicht erwähnt, dass ganz Makkah dies sah. Vielleicht haben es nur eine Handvoll Ungläubige bezeugt. Sogar die Leute von Madinah sahen sie nicht. Wenn ganz Makkah dies gesehen hätte, gäbe es hohe Anzahlen an Konvertiten, weswegen es sehr wahrscheinlich ist, dass nur eine Handvoll von Menschen Zeuge dieses Ereignisses waren.

3. Es waren Zeiten ohne moderne Technologie, Elektrizität und so weiter und wir wissen aus der Geschichte von Musa (عليه السلام), dass die Leute des Pharaoh die Gewohnheit hatten, früh (am Sonnenaufgang) aufzustehen; vielleicht schliefen Leute damals um 20 Uhr oder 21 Uhr und spätestens um 22 Uhr und standen um 5 oder 6 oder 7 Uhr morgens auf. Wenn die Mondspaltung um 2 Uhr geschehen ist, gäbe es hierzu nicht viele Zeugen.

4. Lasst uns annehmen dass das Morgenhebet, Fajr, um 5 Uhr war und Isha, dss Nachtgebet, um 8 Uhr oder 8:30 Uhr. Die dritte Spalte würde passen, aber andere sind ebenso anwendbar.

Land/Stadt	Uhrzeit	Uhrzeit	Uhrzeit
Makkah	21:00 Uhr	12:00 Uhr	02:00 Uhr
Indien	23:30 Uhr	02:30 Uhr	04:30 Uhr
Perth, Australien	02:00 Uhr	17:00 Uhr	19:00 Uhr
London	18:00 Uhr	21:00 Uhr	23:00 Uhr
Washington D.C.	14:00 Uhr	05:00 Uhr	07:00 Uhr
Rio de Janeiro	15:00 Uhr	06:00 Uhr	08:00 Uhr
Tokio	03:00 Uhr	18:00 Uhr	20:00 Uhr
Peking	02:00 Uhr	17:00 Uhr	19:00 Uhr

Was die dritte Spalte angeht, wäre der Mond nur in Makkah, Indien und London sichtbar und wir wissen, wie regnerisch  London ist. Es könnte über ganz Europa bewölkt sein, sogar die vulkanische Asche von Island könnte ganz Europa bedeckt haben; es gibt viele Möglichkeiten. Das Wahrscheinlichste ist, dass die Menschen schliefen aber zu behaupten, dass sie es nicht taten – dann ist die bewölkte Möglichkeit ebenso nicht unwahrscheinlich.

Man sollte auch bedenken, dass die Bevölkerung zu jener Zeit im Gegensatz zur heutigen Zeit sehr niedrig war.

Einige Leute haben auch Zweifel bezüglich historischen Zeugnissen gehegt, aber diese Kritiken haben nicht viel Gewicht.[3]

Wahrlich, Allah weiß es am besten.

Referenzen und Fußnoten:

[1] Siehe Ta’weel Mukhtalaf al-Hadeeth, Ibn Qutayba (80).

[2] Siehe die Diskussion bezüglich der Bezeugung der Mondspaltung in anderen Orten als in Indien in antiken Manuskripten, in Muntada Hiraas al-aqeedah. Klicke HIER. 

[3] Die Quellen, die auf muslimischen Seiten präsentiert werden, sind sehr klar. Was einige antiislamische Webseiten präsentiert haben, ist eine grundlegende Verwirrung des Schreibers (kein Historiker) Muhammad Sarosh Butt (Understanding Islam, Juli 11, 2002), da dieser Autor Chakrawati Farmas mit Cheraman Perumel verwechselt hat, welcher (der letztere) eine Persönlichkeit aus dem 9. Jahrhundert war. Chakrawati Farmas wurde als Cheraman Perumel nur durch den Schreiber Muhammad Sarosh so bezeichnet und nicht durch das historische Werk.

Eine Quelle einer antiislamischen Website besagt, dass im Jahre 22 n.H., Cheraman Perumal zu Abdullah Sameria wurde und die Pilgerfahrt durchführte, um den Propheten Muhammad (ﷺ) in Makkah zu treffen. Dies ist widersprüchlich und nicht vertrauenswürdig. Wenn der Prophet (ﷺ) vor dem Jahre 22 n.H. starb, wie kann es dann sein, dass der König kam, um ihn zu treffen? Es scheint, dass der Historiker einige Daten diesbezüglich durcheinander gebracht hat.