Hadith: Schlage nicht deine Frau so wie du dein Sklavenmädchen schlägst
Vorwort
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In einer
Überlieferung[1] aus Sunan Abu Da’ood heißt es, dass der Prophet (s) sagte: Schlage deine Frau nicht so wie wenn du deine Sklavin schlägst.
Die ganze
Überlieferung ist lang, lasst uns also schauen, wie die Überlieferung in den
relevanten Teilen lautet.
قَالَ قُلْتُ يَا رَسُولَ اللَّهِ إِنَّ لِي امْرَأَةً وَإِنَّ فِي لِسَانِهَا شَيْئًا يَعْنِي الْبَذَاءَ . قَالَ ” فَطَلِّقْهَا إِذًا ” . قَالَ قُلْتُ يَا رَسُولَ اللَّهِ إِنَّ لَهَا صُحْبَةً وَلِي مِنْهَا وَلَدٌ . قَالَ ” فَمُرْهَا – يَقُولُ عِظْهَا – فَإِنْ يَكُ فِيهَا خَيْرٌ فَسَتَفْعَلُ وَلاَ تَضْرِبْ ظَعِينَتَكَ كَضَرْبِكَ أُمَيَّتَكَ
Ich (der berichtende Laqit) sagte dann: „Gesandter Allahs, ich habe eine Ehefrau, die etwas (falsches) in ihrer Zunge hat (d.h. sie ist unverschämt).“ Er sagte: „Lass dich scheiden.“ Ich sagte: „Gesandter Allahs, sie verkehrte mit mir (im Sinne von „Gefährtin/Gesellschaft“, gemeint ist jedoch Geschlechtsverkehr) und ich habe von ihr Kinder bekommen.“ Er sagte: „Fordere von ihr dann (dir zu gehorchen). Wenn etwas Gutes in ihr liegt, so wird sie es tun (gehorchen); und schlage nicht deine Ehefrau, wie du deine Sklavin schlägst.“ (Buch 1, Hadith 56)
Ich (der berichtende Laqit) sagte dann: „Gesandter Allahs, ich habe eine Ehefrau, die etwas (falsches) in ihrer Zunge hat (d.h. sie ist unverschämt).“ Er sagte: „Lass dich scheiden.“ Ich sagte: „Gesandter Allahs, sie verkehrte mit mir (im Sinne von „Gefährtin/Gesellschaft“, gemeint ist jedoch Geschlechtsverkehr) und ich habe von ihr Kinder bekommen.“ Er sagte: „Fordere von ihr dann (dir zu gehorchen). Wenn etwas Gutes in ihr liegt, so wird sie es tun (gehorchen); und schlage nicht deine Ehefrau, wie du deine Sklavin schlägst.“ (Buch 1, Hadith 56)
Der ganze
Kontext indiziert, dass dies eine Art und Weise gewesen ist, die Botschaft zu
erklären oder zu vermitteln, die Ehefrau nicht zu schlagen. Dies muntert auch
nicht dazu auf, Sklavenmädchen zu schlagen.
Al-Khattabi erklärt:
وإنما فيه النهي عن تبريح الضرب كما يضرب المماليك في عادات من يستجيز ضربهم، ويستعمل سوء الملكة فيهم. وتمثله بضرب المماليك لا يوجب إباحة ضربهم، وإنما جرى ذكره في هذا على طريق الذم لأفعالهم ونهاه عن الاقتداء بها وقد نهى صلى الله عليه وسلم عن ضرب المماليك إلاّ في الحدود وأمرنا بالإحسان إليهم.
Dies verbietet das harte Schlagen wie beim Schlagen der Sklaven durch die Person, die sie schlägt und so seine Autorität in Bezug auf sie falsch ausnutzt. Und der Vergleich der Aussage des Schlagens der Sklaven weist nicht auf die Zulässigkeit des Schlagens hin. Die Erwähnung dessen erfolgte auf eine verwerferische Art und Weise ihrer Taten und dies verbietet das Imitieren dergleichen. Wahrlich, der Prophet hat das Schlagen von Sklaven verboten; außer bei vorgeschriebenen Strafen (hudood) und er befahl, freundlich ihnen gegenüber zu sein. (Ma’alim al-Sunan)
Dies verbietet das harte Schlagen wie beim Schlagen der Sklaven durch die Person, die sie schlägt und so seine Autorität in Bezug auf sie falsch ausnutzt. Und der Vergleich der Aussage des Schlagens der Sklaven weist nicht auf die Zulässigkeit des Schlagens hin. Die Erwähnung dessen erfolgte auf eine verwerferische Art und Weise ihrer Taten und dies verbietet das Imitieren dergleichen. Wahrlich, der Prophet hat das Schlagen von Sklaven verboten; außer bei vorgeschriebenen Strafen (hudood) und er befahl, freundlich ihnen gegenüber zu sein. (Ma’alim al-Sunan)
Ebenfalls sagt
as-Sindi:
، والتشبيه ليس لإباحة ضرب المماليك، بل لأنه مما جرى به عادتهم
Der Vergleich wurde nicht deswegen aufgestellt, um die Erlaubnis des Schlagens der Sklaven zu kennzeichnen, sondern weil dies eine übliche Gewohnheit war (d.h. im 7. Jh. in Arabien), Sklaven zu schlagen. (Hashia ‘ala Musnad)
Der Vergleich wurde nicht deswegen aufgestellt, um die Erlaubnis des Schlagens der Sklaven zu kennzeichnen, sondern weil dies eine übliche Gewohnheit war (d.h. im 7. Jh. in Arabien), Sklaven zu schlagen. (Hashia ‘ala Musnad)
Die Aussage
bestand aus einem Vergleich und das Schlagen des Sklaven wurde dabei als
Vergleich heran gezogen. Wenn jemand jetzt zum Beispiel sagt: „Diese Person
behandelt seine Freunde wie Tiere.“, würde das bedeuten, dass er sie schlecht
behandelt. Jedoch würde diese Aussage nicht aufzeigen, wie die Person, die das
gesagt hat, Tiere behandelt. Vielleicht ist diese Person Tieren gegenüber sehr
freundlich. Die Aussage ist natürlich symbolisch zu verstehen.
Genauso ist die Aussage, dass man seine Ehefrau nicht
wie eine Sklavin behandeln soll, zu verstehen.
Dies kann man
zusätzlich sogar dadurch beweisen, dass der Erzähler Laqit Ibn Sabirah zum
Propheten (s) im Rahmen einer Delegation aus dem Irak vom Stamm Banu
al-Muntafiq kam. Um „so wie du dein Sklavenmädchen schlägst“
literarisch zu verstehen, hätte der Prophet (s) Laqit Ibn
Sabirah gut kennen müssen und darüber informiert gewesen sein, wie er seine
Sklavenmädchen behandelt und er müsste ebenso darüber Bescheid gewusst haben,
ob er überhaupt Sklavenmädchen hat.
Zudem hat der Prophet
(s) explizit erklärt,
wie man Sklaven zu behandeln hat.
Abu Mas’ud
al-Ansari berichtete: „Als ich meinen Diener schlug, hörte ich eine Stimme
hinter mir (sagen): „Abu Mas’ud, bedenke, dass Allah mehr Überlegenheit über
dich besitzt als du über ihn besitzt.“ Ich drehte mich um und (fand vor), dass
er Allahs Gesandter ist. Ich sagte: „Gesandter Allahs, ich werde ihn für Allah
freilassen.“ Daraufhin sagte er: „Hättest du dies nicht getan, so würden die
Tore der Hölle für dich geöffnet werden oder das Feuer hätte dich verbrannt.“ (Sahih
Muslim, Buch 15, Nr. 4088)
„Zadhan berichtete,
dass Ibn Umar seinen Sklaven rief und Flecken (durch Schlagen) auf seinem
Rücken vorfand. Er sagte zu ihm: „Ich habe dir Schmerzen bereitet.“ Er sagte:
„Nein.“ Aber er (Ibn Umar) sagte: „Du bist frei.“ Er ergriff sodann von der
Erde etwas und sagte: „Ich werde hierfür keinen Lohn erhalten – nicht einmal im
Gewicht dessen.“ Ich hörte den Gesandten Allahs sagen: „Derjenige, der einen
Sklaven schlägt, ohne dass dieser ihn angreift oder schlägt, so soll die Sühne hierfür
sein, dass er ihn freilässt.““ (Sahih Muslim, Buch 15, Nr. 4079)
Berichtet von
Al-Ma’rur: Bei Ar-Rabadha traf ich Abu Dhar, welcher einen Umhang trug und
sein Sklave trug einen ähnlichen. Ich fragte nach dem Grund hierfür. Er antwortete:
„Ich beschimpfte eine Person, indem ich dessen Mutter mit schlechten Namen
nannte.“ Der Prophet sagte zu mir: „O Abu Dhar! Hast du ihn beschumpfen, indem
du seine Mutter mit schlechten Namen nanntest? Du hast immer noch
Charakterisitika der Unwissenheit. Deine Sklaven sind deine Brüder und Allah
hat sie unter deine Führung bestimmt. Wer auch immer einen Bruder unter seiner
Führung hat, soll ihn davon speisen lassen, was er isst und ihn so kleiden, wie
er sich kleidet. Fragt sie (die Sklaven) nicht nach Sachen, die über ihre
Kapazität (Kraft) hinaus gehen und falls ihr so tut, dann helft ihnen.“ (Sahih
Bukhari, Bd. 1, Buch 2, Nr. 29)
Abu Huraira berichtete
über Allahs Gesandter, welcher sagte: „Wenn der Sklave irgendeiner Person von
euch ihr (der Person/dem Besitzer) Essen vorbereitet und ihr dient, nachdem er
sich der Hitze und dem Rauch nahe gesetzt hat, sollte sie (die Person/der
Besitzer) ihn (den Sklaven) bei sich sitzen lassen und ihn davon speisen (was
er speist) und wenn das Essen wenig ist, soll er einige Portionen für ihn übrig
lassen (von seinem eigenen Anteil) – (ein anderer Überlieferer) Dawud sagte:
„Das bedeutet: ein oder zwei Stückchen.“ (Sahih Muslim, Buch 15, Nr. 4096/4097)
Abu Dharr
berichtet: „Der Prophet sagte: „Speist die Sklaven unter euch, die
euch in Bezug dessen, was ihr esst, zufrieden stellen und kleidet sie damit,
womit ihr euch kleidet, jedoch verkauft die, die euch nicht zufrieden stellen
und bestraft Allahs Geschöpfe nicht.““ (Sunan Abu Da’ood, Buch 41, Nr. 5142)
Wahrlich, Allah weiß es am Besten!
[1] Alle Quellen habe ich vom Englischen ins Deutsche übersetzt. Die originalen englischen Texte findet ihr hier: https://qurananswers.me/2014/01/03/the-hadith-do-not-beat-your-wife-as-you-beat-your-slave-girl/
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