Hadith: Wurden die Juden aus der arabischen Halbinsel vertrieben?
Im
Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an: www.discover-the-truth.com
Vorwurf
Dieser Artikel
untersucht eine Begebenheit, die zur Zeit des Kalifen Umar Ibn Khattab vorfand,
was die Vertreibung der Juden aus der Hejaz Region betrifft.
Es wurde von ‘Umar b. al-Khattib berichtet,
dass er den Gesandten Allahs sagen hörte: „Ich werde die Juden und Christen aus der arabischen
Halbinsel vertreiben und werde keinen übrig lassen außer Muslime.“ (Sahih
Muslim Buch 19, Hadith 4366).
Der obige
Hadith wird oft absichtlich falsch zitiert. Wenn man sich den Hadith plump
durchliest, so würde man meinen und glauben, dass das die ganze Zeit die Intention des Propheten gewesen ist.
Undzwar: dass die Nicht-Muslime ohne Grund aus Arabien vertrieben werden
müssen. Wenn wir uns jedoch anschauen, wieso sie vertrieben werden mussten, so
werden wir realisieren, dass das nicht daran lag, weil sie Nicht-Muslime waren,
sondern dass das etwas mit der Tatsache zu tun hat, dass ihre Feindseligkeit, die sie mit der
muslimischen Gemeinde hatten, niemals aufhörte – selbst nicht nach dem
Ableben des Propheten.
Was ist unter dem Begriff „arabische Halbinsel“ zu
verstehen?
Wir beginnen
damit, zu klären, was „arabische Halbinsel“ aus der Sicht von vor 1.400 Jahren
eigentlich genau bedeutet? Geographisch gesehen ist die arabische Halbinsel
nicht damals das gewesen, was wir heute in der modernen Terminologie verstehen.
Die arabische Halbinsel mag aus heutiger Sicht als Arabien als Ganzes (Naher Osten)
verstanden werden, jedoch waren das ursprünglich nur die umliegenden Gebiete von Makkah und Madinah – der Hijaz.
Dies wird von vielen mittelalterlichen Gelehrten bestätigt, undzwar, dass der
Hadith spezifisch nur über die Hijaz-Region spricht, d.h. nur Makkah und
Madinah und Umgebung.
Die folgenden
Quellen beweisen, dass die Juden und Christen nicht in der Region des al-Hijaz und
in dessen Umgebung Makkah und Madinah erlaubt sind und damit nicht der ganze
Nahe Osten gemeint ist:
Professor
Jonathan A.C. Brown:
… Dies wurde
nicht bis zur Herrschaft des zweiten Kalifen, Umar, vollbracht, welcher auf
Befehl des Propheten handelte und die Juden von Khaybar vertrieb, vom Norden Medinas, aus dem Hejaz.
… Bukhari bemerkt, dass dies die Region der heiligen Zwillingsstädte Mekka und Medina war, erstreckend Richtung Süden bis zu den Bergen des Yemen und Osten bis zu den kantigen Hügelketten des Hejaz zu den zentralarabischen Oasen von Yamama (Nähe des heutigen Riyadh). Obwohl Malik schlussfolgerte, dass Umar die Juden der Tayma-Oase im nördlichen Hejaz vertrieben hat, wurde es nicht als Teil der Halbinsel der Araber angesehen. Jahrhunderte danach haben sogar christliche Händler Pilger-Karawanen begleitet – von Syrien runter zum Hejaz-Bereich, solange sie sich nur binnen drei Tage in Medina aufhielten. Weiterhin haben mittelalterliche ulama (Gelehrte) erkannt, dass die arabische Halbinsel der Araber nicht Yemen mit einschließen konnte, da jüdische Gemeinschaften dort seit dem Anbeginn des Islam florierten. [1]
… Bukhari bemerkt, dass dies die Region der heiligen Zwillingsstädte Mekka und Medina war, erstreckend Richtung Süden bis zu den Bergen des Yemen und Osten bis zu den kantigen Hügelketten des Hejaz zu den zentralarabischen Oasen von Yamama (Nähe des heutigen Riyadh). Obwohl Malik schlussfolgerte, dass Umar die Juden der Tayma-Oase im nördlichen Hejaz vertrieben hat, wurde es nicht als Teil der Halbinsel der Araber angesehen. Jahrhunderte danach haben sogar christliche Händler Pilger-Karawanen begleitet – von Syrien runter zum Hejaz-Bereich, solange sie sich nur binnen drei Tage in Medina aufhielten. Weiterhin haben mittelalterliche ulama (Gelehrte) erkannt, dass die arabische Halbinsel der Araber nicht Yemen mit einschließen konnte, da jüdische Gemeinschaften dort seit dem Anbeginn des Islam florierten. [1]
Kitab
al-Maghazi – Al-Waqidi:
Als
Neuigkeiten über die Eroberung Khaybars, Fadaks und des Wadi al-Quras durch den
Gesandten Allahs die Juden von Tayma erreichten, schlossen sie mit dem
Gesandten Allahs durch die Jizya den Frieden und ihr Eigentum wurde in ihre Händen
(Händer der Juden) gelegt. Während dem Kalifat des Umar vertrieb er die Juden
von Khaybar und Fadak, jedoch hat er nicht die Juden von Tayma und Wadi al-Qura
vertrieben, weil letztere
im Land Syriens waren. Es wurde angenommen, dass das Land von unten nach
oben d.h. von Wadi al-Qura
bis Medina der Hijaz war. Und was im Norden des Hijaz lag war der Teil
von Syrien.” [2]
Dies zeigt,
historisch gesehen, dass der Term „Arabische Halbinsel“ exklusiv zur südlichen
Ortschaft des Hijaz referiert und wurde niemals für andere Gebiete der
arabischen Halbinsel angewandt. Eine Karte dessen (unten) sollte uns mehr Licht dahingehend aufzeigen,
auf welche Gebiete sich die Vertreibung bezog:
Der Hadith
über das Vertreiben der Juden, den wir hier ausdiskutieren, bezieht sich auf das rote Gebiet
im Bild als „arabische Halbinsel“ zur Zeit des Propheten. Andere Quellen
gehen soweit, dass sie sagen, dass damit nur der südliche Teil der Hijaz-Region
gemeint ist, wobei der nördliche Teil (über Medina) nicht dazu gehörte.
Wenn wir uns
die Karte anschauen, so sehen wir, dass die arabische Halbinsel auf die Gebiete Makkahs und Madinahs
hindeutet und nicht auf den ganzen Nahen Osten.
Wieso mussten diese Juden vertrieben werden?
Wie wir
bereits zuvor über die Juden von Khaybar schrieben, hat Dr. Shawqi Abu
Khalil darauf hingewiesen, dass die Juden von Khaybar zur Zeit des Umar Soldaten
von den Leuten der Ghatafan anheuerten, um gegen Muslime zu kämpfen. Im Gegenzug dazu würden
sie dem Stamm der Ghatafan einen bestimmten Prozentsatz ihrer jährlichen Ernte
abgeben. [3]
Als die Juden
von Khaybar von den Muslimen umzingelt wurden für das, was sie taten, übergaben
sie sich und schlossen mit dem Propheten ein Friedensabkommen. Der Prophet erklärte ihnen, dass
sie in ihrem Land – Khaybar – bleiben konnten, solange sie die Hälfte
ihrer Ernte, die sie produzierten, abgeben und bei diesem Abkommen weilen.
Falls sie den Vertrag nicht einhalten würden, d.h. feindlich gesinnt wären,
Aggression zeigen würden oder die Muslime verletzen wollen würden, so würde man sie (vertraglich
abgemacht) vom Lande vertreiben und genau diese Feindschaft zeigten sie
zur Zeit des Kalifats des Umar. Dazu kommen wir im Artikel noch. Dieses
Abkommen wird in den folgenden frühen Quellen bestätigt:
Kitab Futuh
al-Buldan:
DIE
GETROFFENEN BEDINGUNGEN
Al-Husain ibn-al-aswad von Muhammad ibn-Ishak der sagte: „Ich fragte einst ibn-Shihab über Khaibar und er erzählte mir, dass er darüber informiert wurde, dass der Prophet diese durch Gewalt nach einem Kampf einnahm und dass es als Beute galt, welche Allah seinem Propheten vergab. Der Prophet nahm den fünften Teil und teilte das Land unter den Muslimen. Die Leute darin, die sich ergaben (d.h. die Juden), ergaben sich unter der Bedingung, dass sie (die Juden selbst) das Land verlassen; aber der Prophet schlug ihnen vor, mit ihm einen Vertrag einzugehen, was sie auch taten. (Kitab Futuh al-Buldan, Band 1, S. 43) [4]
Al-Husain ibn-al-aswad von Muhammad ibn-Ishak der sagte: „Ich fragte einst ibn-Shihab über Khaibar und er erzählte mir, dass er darüber informiert wurde, dass der Prophet diese durch Gewalt nach einem Kampf einnahm und dass es als Beute galt, welche Allah seinem Propheten vergab. Der Prophet nahm den fünften Teil und teilte das Land unter den Muslimen. Die Leute darin, die sich ergaben (d.h. die Juden), ergaben sich unter der Bedingung, dass sie (die Juden selbst) das Land verlassen; aber der Prophet schlug ihnen vor, mit ihm einen Vertrag einzugehen, was sie auch taten. (Kitab Futuh al-Buldan, Band 1, S. 43) [4]
In Kitab
ul-Amwaal erzählt uns Abu Ubayd Ibn al-Qasim dass Umar Ibn Khattab die Leute
aus dem Hijaz vertrieb, weil
sie den Vertrag brachen. Dieser Bruch kam von ihrer Seite aus, nicht von
den Muslimen:
Abu Ubaydah sagte:
„Wir sehen, dass er (der Prophet) dies nur sagte, weil der Vertragsbruch von
ihnen aus kam und bezüglich dessen was nach dem Problem abgelegt wurde. Das
wird im Brief des Umar klar, welches Umar ihnen schrieb, bevor er sie vertrieb.“
[5]
In den obigen
beiden Überlieferungen sehen wir, dass es einen Vertrag zwischen Juden und
Muslimen gab. Wenn sie den Vertrag brechen und somit Feindesligkeit zeigen -
wie zuvor erwähnt – indem sie der muslimischen Gemeinde gegenüber Aggression
zeigen, so würde man sie ganz sicher vertreiben. Das Recht auf Vertreibung wurde sogar – wie wir gesehen
haben – gesetzlich festgelegt!
Die letzte
Sache, die wir hier klären müssen, ist, wieso diese Juden aus der Hijaz-Region
vertrieben wurden? Anhand einer Anzahl an frühen, authentischen Quellen wissen
wir, dass die Juden die Muslime schlecht behandelten, ermordeten und schlugen. Und dies führte
dazu, dass der Kalif Umar diese aus dem Hijaz vertrieben hatte.
In diesem
Bericht von Kitab Futuh al-Buldan wird gesagt, dass sie die Muslime schlecht
behandelten:
UMAR VERTREIBT
DIE LEUTE VON KAIBAR
Während dem Kalifat des Umar ibn-al-Khattab brach unter ihnen die Pest aus und sie behandelten die Muslime schlecht. Umar brachte sie daraufhin dazu, auszusiedeln und verteilte das, was sie hatten, unter den Muslimen, die bereits einen Anteil darin hatten. (Kitab Futuh al-buldan, Band 1, S. 42) [6]
Während dem Kalifat des Umar ibn-al-Khattab brach unter ihnen die Pest aus und sie behandelten die Muslime schlecht. Umar brachte sie daraufhin dazu, auszusiedeln und verteilte das, was sie hatten, unter den Muslimen, die bereits einen Anteil darin hatten. (Kitab Futuh al-buldan, Band 1, S. 42) [6]
In der
folgenden Überlieferung (Sahih al-Bukhari) sehen wir, dass Ibn Umar hinausging,
um in Khaybar Geschäfte zu erledigen – er wurde angegriffen und dadurch verrenkte sich seine
Schulter. Andere Quellen zeigen sogar, dass Ibn Umars Gefährten in
Khaybar geschlagen
wurden:
Berichtet von
Ibn `Umar: Als die Leute von Khaibar `Abdullah bin `Umars Hände und Füße
verrenkten, hielt `Umar eine Predigt, in der er sagte: „Ohne Zweifel, Allahs
Gesandter schloss einen Vertrag
mit den Juden, was ihre Besitztümer anbelangt und sagte zu ihnen: „Wir erlauben
es euch (in eurem Land zu bleiben), solange es Allah euch erlaubt.“ Nun ging `Abdullah bin `Umar in
sein Land und wurde in der Nacht angegriffen, und seine Hände und Füße wurden verrenkt... (Sahih
al-Bukhari, Band 3, Buch 50, Hadith 890)
Sirat Rasul
Allah – Ibn Ishaq:
Nafi, der
Kunde von Abdullah b. Umar erzählte mir von Abdullah b. Umar: Ich ging mit
al-Zubayr und al-Miqdad b. al-Aswad zu unserem Eigentum nach Khaybar um es zu
untersuchen, und als wir dort ankamen, teilten wir uns auf, um unsere
individuellen Angelegenheiten zu klären. In der Nacht wurde ich angegriffen, als ich im
Bett im Schlaf war und meine Arme waren am Ellenbogen verrenkt...
Sie renkten meine Arme ein und brachten mich zu Umar, welcher sagte: „Das ist das Werk der Juden.“ Dann stand er auf und sprach jene an, welche anwesend waren, indem er sagte dass der Gesandte mit den Juden Khaybars einen Vertrag einging, in dem wir (laut dem Vertrag) die Juden aus dem Land vertreiben können, wenn wir es wollten; dass sie Abdullah b. Umar angriffen und seine Arme verrenkten, wie sie es zusätzlich zu ihrem Angriff gegen den Ansari (Helfer) neulich gehört hatten. Es bestand keinen Zweifel darin, dass sie (die Juden) die Autoren dieser Untaten waren, weil kein anderer Feind in der Umgebung war. Deswegen sollte jeder, der Besitztümer in Khaybar hat, dafür hingehen, denn er war kurz davor, die Juden zu vertreiben. Und er vertrieb sie auch. [7]
Sie renkten meine Arme ein und brachten mich zu Umar, welcher sagte: „Das ist das Werk der Juden.“ Dann stand er auf und sprach jene an, welche anwesend waren, indem er sagte dass der Gesandte mit den Juden Khaybars einen Vertrag einging, in dem wir (laut dem Vertrag) die Juden aus dem Land vertreiben können, wenn wir es wollten; dass sie Abdullah b. Umar angriffen und seine Arme verrenkten, wie sie es zusätzlich zu ihrem Angriff gegen den Ansari (Helfer) neulich gehört hatten. Es bestand keinen Zweifel darin, dass sie (die Juden) die Autoren dieser Untaten waren, weil kein anderer Feind in der Umgebung war. Deswegen sollte jeder, der Besitztümer in Khaybar hat, dafür hingehen, denn er war kurz davor, die Juden zu vertreiben. Und er vertrieb sie auch. [7]
Kitab Futuh
al-Buldan:
UMAR TEILT
KHAIBAR
… Der Prophet übergab Khaibar zu dessen Bewohner (d.h. Juden) unter der Bedingung dass sie ihm die Hälfte ihrer Produktion geben. Dies hielten sie dann zur Lebenszeit des Propheten, des Abu Bakr und der frühen Jahre des Kalifats des Umar ein. Dann besuchte Abdullah ibn Umar diese aus bestimmten Gründen und sie griffen ihn in der Nacht an. Er [Umar] stieß sie daraufhin aus Khaibar aus und teilte es unter den Muslimen, die [in dessen Schlacht zur Zeit des Propheten] anwesend waren, indem er auch einen Anteil an die Frauen des Propheten gab. (Kitab Futuh al-Buldan, Band 1, S. 49) [8]
… Der Prophet übergab Khaibar zu dessen Bewohner (d.h. Juden) unter der Bedingung dass sie ihm die Hälfte ihrer Produktion geben. Dies hielten sie dann zur Lebenszeit des Propheten, des Abu Bakr und der frühen Jahre des Kalifats des Umar ein. Dann besuchte Abdullah ibn Umar diese aus bestimmten Gründen und sie griffen ihn in der Nacht an. Er [Umar] stieß sie daraufhin aus Khaibar aus und teilte es unter den Muslimen, die [in dessen Schlacht zur Zeit des Propheten] anwesend waren, indem er auch einen Anteil an die Frauen des Propheten gab. (Kitab Futuh al-Buldan, Band 1, S. 49) [8]
Kitab
al-Kharaj – Yahya Ibn Adam:
… Der Prophet
gab Khaybar an dessen Einwohner (für Anbau) gegen die Bezahlung in der Hälfte
ihrer Produktion und die Palmenbäume – so wie wir denken – gegen ein Fünftel
des Ertrags und es blieb in ihrem Besitz während der Lebenszeit des Propheten,
des Abu Bakr und Umar. Dann
kam Abdullah ibn Umar zu ihnen wegen eines Geschäfts und sie griffen ihn bei
Nacht an und verwundeten ihn. [9]
Musnad Ibn
Hanbal:
Es wird
berichtet, dass Abdullah bin Umar sagte: az-Zubair, al-Miqdad bin al-Aswad und
Ich gingen zu unserem Besitz in Khaibar, um darauf zu achten. Als wir dort
waren, zerstreuten wir uns, indem jeder zu seinem Besitz ging. Ich wurde in der Nacht in meinem
Bett angegriffen, als ich schlief und meine Arme waren an den Ellbogen
verrenkt. … Sie heilten meine Arme und brachten mich zu Umar,
welcher sagte: „Das ist das Werk einiger Juden.“ Dann stand er auf und sprach
zu den Leuten: „O Leute, der Gesandte Allahs ging mit den Juden von Khaibar
einen Vertrag ein; mit dem
Recht beinhaltend, dass wir sie wann immer wir wollen verstoßen können.
Sie haben Abdullah bin Umar angegriffen
und seine Arme verrenkt,
so wie ihr von ihrem Angriff auf die Ansari zuvor gehört habt. Wir zweifeln
nicht, dass sie diejenigen waren, die das getan haben, da wir keine anderen
Feinde als diese haben. Wer auch immer in Khaibar Besitz hat, lasst ihn dorthin
gehen, da ich die Juden
austreiben werde. Dann trieb er sie aus.” (Musnad Ibn hanbal, Band 1, S.
76) [10]
In diesem
Bericht aus Kitab Futuh al-Buldan wird uns gesagt, dass die Juden von Khaybar die
Muslime schlecht behandelten und die Hände des Sohnes des Umar brachen, indem
sie sich auf ihn von einem Dach stürzten – mit der Intention des Mordes.
UMAR TEILT
KAIBAR AUF
Es wird von Nafi berichtet, dass während dem Kalifat des Umar ibn-al-Khattab die Leute von Khaibar die Muslime schlecht behandelten und täuschten und die Hände des Sohnes von Umar brachen, indem sie sich auf ihn vom Dach eines Hauses stürzten. Daraufhin teilte Umar das Land unter denen der Leute auf, die an der Schlacht von Khaibar teilnahmen. (Kitab Futuh al-Buldan, Band 1, S. 45) [11]
Es wird von Nafi berichtet, dass während dem Kalifat des Umar ibn-al-Khattab die Leute von Khaibar die Muslime schlecht behandelten und täuschten und die Hände des Sohnes von Umar brachen, indem sie sich auf ihn vom Dach eines Hauses stürzten. Daraufhin teilte Umar das Land unter denen der Leute auf, die an der Schlacht von Khaibar teilnahmen. (Kitab Futuh al-Buldan, Band 1, S. 45) [11]
In diesem
letzten Bericht erwähnt der islamische
Gelehrte Muhammad Saʻid Ramaḍan Buṭi neben der Verletzung des Ibn Umar ebenso,
dass sie einen unschuldigen Muslim verletzten und dies brachte Umar unmittelbar
dazu, sie auszutreiben.
Wie wir im
Bericht über den Kampf von Khaybar sahen, durften die Juden von Khaybar weiterhin in ihren
Wohnungen bleiben und ihr Land benutzen, indem sie die Hälfte ihrer
Produktion behielten. Diese Situation dauerte bis zum Kalifen Umar ibn
al-Khatab an. Jedoch
töteten sie einen der Helfer und griffen ihn mit Abdullah ibn Umar an, indem
sie seine Hand aus den Gelenken zogen.
Umar sagte,
indem er zu den Muslimen sprach: „Der Gesandte Allahs verkündete den Juden dass
– obwohl er es ihnen erlaubte, in ihrem Land zu bleiben – wir (vertraglich gesehen) das
Recht besitzen, sie aus dem Land zu vertreiben, wenn wir es so wollen.
Nun jedoch – so wie es euch auch bewusst ist – haben sie einen unserer Helfer
(Ansari) getötet
und Abdullah ibn Umar angegriffen,
indem sie seine Hände aus ihren Gelenken zogen. Sie sind die einzigen Feinde; nun,
wenn jemand von euch Besitztümer in Khaybar hat, lasst ihn das nun beanspruchen,
da ich die Juden vertreiben werde.“ [12]
In den
Berichten wird gesagt, dass Umar diese für diese Straftaten verantwortlich
machte und sie deswegen aus dem Hijaz vertrieben wurden. Solche Begebenheiten
sollten unsere Beachtung wecken. Umar Ibn Khattab würde niemals solch einen
großen Befehl geben und ausführen, ohne dass er diese Sachen bis ins Detail
untersucht hätte – undzwar dass die Juden von Khaybar klar und deutlich
diejenigen waren, die solche Straftaten gegen Ibn Umar und andere Muslime
ausführten.
Bemerkung: dies war
nicht das erste mal, dass sie Muslime angriffen und töteten. Wenn wir die obigen
Überlieferungen sehr aufmerksam lesen, so kommen wir zum Schluss, dass sie mehrere
weitere Straftaten begingen, bevor die Sache mit der Verletzung Umars aufkam.
Umar Ibn
Khattab war ein Mann der Wahrheit und stand für die Gerechtigkeit ein, auch
wenn das einen Nachteil für die eigenen Leute (d.h. Ummah) bringen würde. Wir
haben einen Bericht, in dem ein Nicht-Muslim von einem Muslim angegriffen wurde
und nachdem diese Sache geprüft wurde, hat Umar diesen Muslim hinrichten
lassen. Umar richtete diese Person hin, nachdem er das Leben eines unschuldigen
Nicht-Muslims nahm:
“… Für einen
Muslim, der einen dhimmi tötet, ist die Regelung so, dass er aufgrund
Vergeltung getötet werden muss. Dies geschah während dem Kalifat des Umar, als
ein Muslim einen dhimmi in Syrien tötete und folglich aufgrund Vergeltung
getötet wurde.” [13]
Es gibt noch
einen Bericht, der von Islamkritikern zitiert wird, undzwar dass Muhammad die
ganze Zeit schon die Juden aus Arabien vertreiben wollte:
Zwei Deens (Religionen) sollen nicht auf der
arabischen Halbinsel koexistieren … ” (Muwatta des Malik, Buch 45, Hadith
18)
Anhand der
obigen Überlieferung erschließen Kritiker und Orientalisten, dass Muhammad die
Juden aus Arabien austreiben wollte, lange bevor Umar Kalif wurde.
Die
Überlieferung ist zu sonderbar, sodass man daraus letzteres schließen könnte.
Wenn so ein plumper Befehl gegeben wurde, wieso hat der Prophet selbst dies
nicht ausgeführt, wenn er noch am Leben war?
Warum hat der
erste Kalif Abu Bakr Siddiq diesen Befehl des Propheten nicht ausgeführt, wenn
solch eine Gesetzgebung in der Tat ausgesprochen wurde?
Warum haben
die Sahaba (Gefährten), die diese prophetische Aussage kannten, den Kalifen
nicht darüber informiert, dass solch ein Befehl vom Propheten Muhammad gegeben
wurde?
Warum hat Umar
ibn Khattab den Befehl ausgeführt, die Juden aus dem Hijaz zu vertreiben, aber
das eben gegen Ende seines Lebens?
Die einzige
logische Antwort hierauf ist, dass solch ein Befehl nur bezüglich den Juden des
Hijaz gegeben wurde, falls sie den Vertrag zwischen den Muslimen und ihnen (Kitab
amwaal, Abu Ubayd) brechen würden. Und so macht es Sinn, dass beide Religionen nicht koexistieren werden,
denn zu der Zeit waren die Juden von Khaibar sehr feindlich den Muslimen
gegenüber gesinnt, so wie wir über sie oben gelesen haben, da sie alle
Möglichkeiten an Straftaten den Muslimen gegenüber begingen.
Wieso wurden die Juden ebenso aus Fadak
vertrieben?
Weil sie – wie
die Quelle in Fußnote „[3]“ bestätigt – sich mit den Juden aus Khaybar
zusammenschlossen und einen Überraschungsangriff auf die Muslime planten. Diese
befanden sich ebenso in der Hijaz-Region und waren somit eine aktive Bedrohung
für die muslimische Gemeinschaft. Zudem hatten die Muslime ebenso das Recht sie zu vertreiben, wann sie
wollten, da sie dies im Vertrag mit dem Propheten bewilligten als Bedingung
dafür, dass sie bleiben können, bis sie wieder den Vertrag brechen, obwohl das
Land dem Propheten gehörte. Die Einwilligung, dass sie bei einem
erneuten Bruch des Vertrages aus dem Land vertrieben werden müssen, hatten
ebenso die Juden aus Khaybar bewilligt (siehe oben).
Warum wurden die Christen aus Najran vertrieben?
Oft wird die
Vertreibung der Christen mit der Aussage des Propheten in Verbindung gebracht,
obwohl zum Beispiel nicht sicher ist, ob Najran noch damals zur arabischen
Halbinsel gehörte oder nicht, da diese Ortschaft genau auf der Grenze liegt.
Jedoch haben auch die Christen aus Najran den Vertrag mit dem Propheten
gebrochen, als sie Zinswucher
betrieben haben. Laut Vertrag durften sie in Frieden leben, solange sie nicht
in feindliche Aktivitäten gegen Muslime verwickelt waren und sich in Zinswucher
verwickeln. Da sie aber den Vertrag brachen, mussten sie die Stadt verlassen,
weil das automatisch als feindliche Aktivität gegen Muslime gilt.
Zusammenfassung
Es ist sehr
wichtig, dass wenn immer wir religiöse Schriften lesen, uns nicht beeilen dürfen,
um ein Urteil diesbezüglich zu treffen, ohne dass wir eine genaue Untersuchung
der historischen Umstände treffen – wieso sie überliefert wurden – sodass wir
ein besseres Verständnis hiervon haben.
Jemand, der
sich in islamischer Geschichte nicht gut auskennt, kann alle möglichen
Schlussfolgerungen treffen, wenn er die beiden zitierten Hadithe liest. Dies
kann zudem zu schlimmen Konsequenzen durch Extremisten führen, die sich selbst
als Muslime betiteln und ebenso für heuchlerische Christen, um ihre
hasserfüllte Propaganda zu verbreiten. Der erstere würde solche Hadithe
benutzen, um Minderheiten zu unterdrücken, die jahrhundertelang ohne Probleme
im Nahen Osten gelebt haben. Der Letztere würde falsche Informationen
verbreiten, was diese Hadithe anbelangt und Laien würden das glauben, die kein
Wissen über islamische Geschichte haben. Und dieser Laie würde hasserfüllt
herumgehen und unschuldige Muslime angreifen, die nichts getan haben.
Anhand den
obigen Überlieferungen verstehen wir, dass „die Juden des Hijaz“ nicht aufgrund ihres Glaubens
vertrieben wurden, sondern dass eher historische Berichte uns erzählen, dass
sie feindlich waren und viele Straftaten gegen die Muslime begingen. Jene,
die behaupten dass die Juden ausgetrieben wurden, weil das der Befehl des
Prophet Muhammad bei seinem Sterbebett war, schlagen fehl zu erklären, wieso
sein Befehl der Vertreibung der Juden aus der arabischen Halbinsel
(insbesondere aus dem Hijaz) durch den Kalifen Abu Bakr und Gefährten nach dem
Ableben des Propheten nicht einherging: sondern erst unter der Herrschaft des
Umar in seinen letzten Jahren. Wir haben gesehen, dass die Juden es nicht
geschafft haben, den Vertrag einzuhalten, da sie in feindliche Aktivitäten
gegen die Muslime verwickelt waren. Wenn sie dahingehend fehlschlagen, hätten
sie nicht länger das Recht in dem Land zu leben. (Kitab al-amwaal, Abu Ubayd).
Außerdem sollten wir uns daran erinnern, dass die muslimische
Gemeinschaft viele externe und interne Feinde im Hijaz hatte, dem Umar ein Ende
setzen wollte. Deswegen konnte Umar ibn Khattab den Juden keine weiteren
Chancen geben, da sie muslimische Leben gefährden könnten. Dass sie aus dem Hijaz
vertrieben wurden, hat eher etwas damit zu tun, dass sie die Verträge brachen, mordeten,
Muslime schlecht behandelten und die Gefährten und ebenso Umars Sohn
angriffen. Aufgrund der einzigen Möglichkeit
für Frieden in Madinah und Makkah, ohne dass Leben auf beiden Seiten zu Schaden
kommt, beschloss Umar, den Befehl des Propheten auszuführen, indem er sie vertrieb.
Denn sie brachen den Vertrag und waren eine Gefahr für die muslimische
Gemeinschaft zu jener Zeit vor 1.400 Jahren. [14] [15]
Referenzen
[1] Misquoting Muhammad: The
Challenge and Choices of Interpreting the Prophet’s Legacy [Copyright 2014] von
Jonathan A. C. Brown, S. 127
[2] The Life of Muhammad:
Al-Waqidi’s Kitab Al-Maghazi, [Übersetzer: Rizwi Faizer], S. 350
[3] Dr. Shawqi Abi Khalil:
„Die Juden
kontaktierten die Leute des Ghatafan-Stammes, die als Söldner bekannt waren,
die man anheuern konnte. Als Belohnung dafür, dass sie die Muslime bekämpfen,
baten die Juden von Khaibar ihnen einen Prozentsatz ihrer jährlichen Ernte an,
welche hauptsächlich aus Früchten und Datteln bestand. Sie schlossen ebenso
Bündnisse mit dem Stamm der Fadak, Taima und Wadi Al-Qura; zusammen wollten sie
einen Überraschungsangriff gegen Al-Madinah starten. Über die Pläne Bescheid
wissend, reisten die Muslime, die bei Al-Hudaibiyah Zeugnis ablegten, nach
Khaibar, um den Plänen derer Bewohner und ihren Verbündeten ein Ende zu
bringen.“
Atlas of the
Qur’an – Places. Nations. Landmarks. Von Dr. Shawqi Abu Khalil, S. 307 – 308
[4] Kitab Futuh Al-Buldan, von
al-Imam abu-l Abbas Ahmad Ibn-Jabir al-Baladhuri, (Übersetzt von Philip Khuri
Hitti, PH. D.), [New York – Columbia University, Longmans, Green & Co.,
Agents – London: P. S. King & Son, LTD. 1916], Band 1, S. 43
[5] Kitab al-Amwaal,
Abu Ubayd ibn al-Qasim, S. 100
[6] Kitab Futuh Al-Buldan, von
al-Imam abu-l Abbas Ahmad Ibn-Jabir al-Baladhuri, (Übersetzt von Philip Khuri
Hitti, PH. D.), [New York – Columbia University, Longmans, Green & Co.,
Agents – London: P. S. King & Son, LTD. 1916], Band 1, S. 42
[7] Ibn Ishaq’s Sirat Rasul Allah
– The Life of Muhammad Übersetzt von A. Guillaume, S. 525
[8] Kitab Futuh Al-Buldan, von
al-Imam abu-l Abbas Ahmad Ibn-Jabir al-Baladhuri, (Übersetzt von Philip Khuri
Hitti, PH. D.), [New York – Columbia University, Longmans, Green & Co.,
Agents – London: P. S. King & Son, LTD. 1916], Band 1, S. 49
[9] Taxation in Islam [‘Kitab
al-Kharaj’] von Yahya b. Adam, (Übersetzt: A. Ben Shemesh), S. 39
[10] English Translation of Musnad
Imam Ahmed Bin Hanbal, Band 1, S. 76
[11] Kitab Futuh Al-Buldan, von
al-Imam abu-l Abbas Ahmad Ibn-Jabir al-Baladhuri, (Übersetzt von Philip Khuri
Hitti, PH. D.), [New York – Columbia University, Longmans, Green & Co.,
Agents – London: P. S. King & Son, LTD. 1916], Band 1, S. 45
[12] The Jurisprudence of the
Prophetic Biography & A Brief History of the Rightly guided caliphate von
Muḥammad Saʻid Ramaḍan Buti, S. 529
[13] Umar Ibn Al-Khattab – His Life
& Times [International Islamic Publishing House], von Dr. Muhammad
as-Sallabi, Band 1, S. 528
[14] Der klassische Gelehrte As-Suyuti
(1445 – 1505) informiert uns über eine Gruppe, die nach Syrien verstoßen wurde:
Ibn Saa’d sagt,
dass OMAR Esshäuser errichtete und in ihnen Mehl und ausgetrocknete
Gerstenmahlzeit platzierte und Datteln und Johannisbeeren und sonst noch Dinge,
die dem unfähigen Reisenden helfen könnte. Und er lagerte entlang der Straße
zwischen Mekka und Medina das, wodurch man denjenigen entlasten könnte, der
seine Reise nicht fortsetzen kann. Er
demolierte ebenso die Moschee des Propheten und vergrößerte und weitete sie aus
und versah seinen Boden mit Kieselsteinen. Er war derjenige, der die Juden vom
Hijaz NACH SYRIEN vertrieb, und die Leute von Najran nach Kufah schickte ...“ (History
Of The Caliphs von Jalalu’ddin As Suyuti, [Calcutta: gedruckt von J. W. Thomas,
Baptist Mission Press, und veröffentlicht von The Asiatic Society, 57, Park
Street., 1881] übersetzt aus dem Araibischen von Major H. S. Jarrett, S. 142)
[15] Er demolierte
die Moschee des Propheten, fügte ihr hinzu, weitete sie aus und versah den
Boden mit Kieselsteinen. Er war derjenige, der die Juden vom Hijaz austrieb (und
nach) Syria schickte, und die Leute von Najran austrieb (und nach) Kufa
schickte. …” (The History Of The Khalifas Who Took The Right Way – A
Translation Of The Chapters On al-khulafa ar-Rashidun von Tarkh al-Khulafa des
Jalal ad-Din As-Suyuti [3. Überarbeitete Ausgabe –Ta-Ha Publishers Ltd.,
1415/1995], S. 143)
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