Ibn Mas’ud: Qur’an hat 111 Suren?





Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!

Danke an: www.letmeturnthetables.com

Vorwort
Man wird niemals einen christlichen Missionar finden, der über die Erhaltung des edlen Qur’an redet und dann die Tatsache, dass Suren in Ibn Mas’uds (u) Mushaf fehlen, auslässt.

Suren fehlen in Ibn Mas’uds Mushaf

Es wird berichtet, dass Ibn Mas’uds (u) Mushaf (Kodex) drei Surahs nicht hatte: die al-Fatiha und die al-mu’awwazatayn (al-Falaq und al-Nas), d.h. die Surahs 1, 113 und 114. (siehe al-Ittiqan 1/270 al-Haiyaal-Misriya, Cairo, 1974)

Wir untersuchen zunächst die al-Fatiha und al-mu’awwazatayn getrennt. Für jede fehlende Surah schauen wir uns zuerst die Berichte an, die die Basis der Verwirrung bilden und recherchieren gemeinsam weiter, um die Wahrheit heraus zu finden. 

#1: Al-Fatiha
Al-Fatiha ist die „al-fatiha al-kitab“, d.h. die Eröffnende des Buches (der Qur’an). Dessen Status ist eine im Islam etablierte, sodass kein Muslim sie leugnen kann. Sie wird mehrere male in jedem Gebet fünf mal am Tag rezitiert. 
Ibn Mas’ud sah ihn als Teil des Qur’an an

Der Status der al-Fatiha ist im Qur’an selbst etabliert. In Surah 15 heißt es:

Qur’an 15:87
Und Wir gaben dir wahrlich die sieben Doppelverse und den großartigen Qur’an.

Hier sind die „sieben Doppelverse“ die Surah al-Fatiha.
Ibn Jarir al-Tabari, Ibn Dhurays, Ibn Munzar und Ibn Mardwiyah zitierend, liefert uns al-Suyuti (u) folgende Erzählung:[1]
Es wird von Ibn Mas’ud berichtet, betreffend den Worten  Allahs „Und Wir gaben dir wahrlich die sieben Doppelverse“. Er sagte: „[Es ist] die Fatiha al-Kitab.”  (Durr Manthur 5/94, Dar al-Fikr, Beirut) 

Dies bestätigt, dass die al-Fatiha tatsächlich Teil des Qur’an gewesen ist – in den Augen des Ibn Mas’ud (u) selbst, so wie es in den Augen der restlichen Muslime gewesen ist und natürlich immer noch ist.

Warum nahm Ibn Mas’ud sie nicht in seinen Mushaf auf?

Wenn Ibn Mas’ud (u) die al-Fatiha als Teil des Qur’an ansah, wieso hat er sie dann nicht aufgenommen? Er selbst erklärt dies.
In einer Überlieferung von Abu Bakr al-Anbari wird berichtet:

’Abdullah bin Mas’ud wurde gefragt, warum er die al-Fatiha nicht in seinen Mushaf schrieb. Er antwortete: „Wenn ich sie niederschreiben würde, würde ich sie vor jeder surah aufschreiben.“ Abu Bakr al-Anbari erklärt dies, indem er sagt, dass jede raka’ah (in Gebeten) mit der al-Fatiha beginnt und dann eine andere surah rezitiert wird. Es ist so wie Ibn Mas’ud sagte: „Ich habe sie aus Gründen der Kürzung weg gelassen und ich habe die Erhaltung den Muslimen (kollektiv) anvertraut.“ (al-Qurtubi, al-Jami al-Ahkam al-Qur’an. Dar al-Kutab al-Misriyah, Cairo, 1964 vol.1 p.115) 

Somit erfahren wir, dass wenn er etwas nicht in seinen Mushaf schreibt, es nicht die Bedeutung hat, dass es gemäß seiner Ansicht nicht Teil des Qur’an ist. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt, den die Leser dieses Artikels sich merken müssen.


#2: Al-Mu’awwazatayn (Surah 113 und 114)

Ibn Mas’ud akzeptierte al-mu’awwazatayn als Teil des Qur’an

Der Beweis dafür, dass Ibn Mas’du (u) al-mu’awwazatayn als Teil des Qur’an ansah, ist sehr stark. Überdenken wir folgende Punkte:

1 – Die Hauptquelle der Erhaltung des edlen Qur’an formte stets das Gedächtnis der muslimischen Massen. Allah sagte zum Propheten:

Ich sandte dir das Buch herab, welches nicht mit Wasser hinweg gewaschen werden kann. (Sahih Muslim, Hadith 5109) 

Muslimische Experten der Qira’at (Rezitierungen) haben immer die ungebrochene Kette der Autoritäten bis hin zum Propheten Muhammad (a) aufbewahrt. Und die Mutawatir Qira’ats sind die ultimativsten und größten Autoritäten zu den Worten des edlen Qur’an.

2 – Alle Mutawatir Qira’ats beinhalten al-mu’awwazatayn (und sicherlich auch die Surah al-Fatiha). Und vier der Mutawatir Qira’ats können dem Propheten Muhammad (a) durch Abdullah ibn Mas’ud (d) zurück verfolgt werden.

Hier erwähne ich kurz die Mutawatir Qira’ats durch Ibn Mas’ud (d) durch eine Referenz aus einem wichtigen Werk dieser Angelegenheit d.h. al-Nashr fi Qira’at al-‘Ashr of Shams al-Din Ibn al-Jazri (d. 833 A.H.) 

i – Qir’at des Aasim: Dessen Kette reicht bis hin zum Propheten Muhammad (a) zurück – durch Zirr (d) und Ibn Mas’ud (d).
Bedenken wir, dass dieselben Aasim und Zirr, die die Erzähler der Berichte in Musnad Ahmad etc. (siehe unten) sind, zeigen, dass Ibn Mas’ud (d) nicht die zwei Surahs in seinen Mushaf niederschrieb, gleichzeitig die Erzähler der mutawatir qira’at von Ibn Mas’ud (d) sind, in welcher sie die beiden Surahs bei seiner Autorität rezitierten, siehe vol.1 p.155

ii – Qir’at des Hamza: Die Kette erreicht den heiligen Propheten (a) durch Ibn Mas’ud (d), siehe p.165

iii – Qir’at des al-Kisai: Dessen Kette reicht bis zum Propheten (a) zurück und bezieht Ibn Mas’ud mit ein, siehe p.172

iv – Qir’at des Khalaf: Diese beruht ebenfalls bei Ibn Mas’uds (d) Autorität, siehe p.185

Diese „mutawatir qira’ats“ beinhalten al-Muawazzatayn und al-Fatiha und so hinterlassen sie keine Zweifel darin, dass Ibn Mas’ud sie als Teil des Qur’an ansah und rezitierte.

Zudem sollte uns bewusst sein, dass es einen Konsens der ganzen Ummah darin gibt, dass die Ketten dieser Qir’ats die stärksten über alle anderen sind. Siehe Fawatih al-Rahmout fi Sharh Musallam al-Thabut vol.1 p.12 
Die Überlieferungen, die im Schein auf etwas anderes wollen, werden gleich überprüft.

3. Zitierend von al-Daylami, Shaykh Ali Muttaqi, berichtet er in seiner gigantischen Hadithsammlung einen sehr interessanten Bericht.

Berichtet von Ibn Mas’ud: „Rezitiert im Übermaß zwei Surahs. Allah wird euch höhere Ränke im Jenseits erreichen lassen wegen diesen. Diese sind die al-mu’awwazatayn (d.h. al-Falaq und an-Nas/Nos. 113 & 114) ...” (Kanzul ‘Ummal, Hadith 2743) 

Hier referiert Ibn Mas’ud (d) zu den al-mu’awwazatayn als zwei Surahs, was zeigt, dass er daran geglaubt hat, dass sie einen göttlichen Ursprung haben und eine qur’anische Autorität zugleich besitzen.

Die Wahrheit über die gegensätzlichen Überlieferungen

Schauen wir uns die Details der gegensätzlichen Überlieferungen an und lasst uns dann sehen, auf was sie andeuten und worin die Wahrheit liegt.

Berichte von Aasim und Zirr

Aasim berichtet von Zirr, dass er Ubayy erzählte, Ibn Mas’ud schrieb nicht al-mu’awwazatayn in sein mushaf auf. (Musnad Ahmad, No. 21186) 

Abdah und Aasim berichten von Zirr. Er sagte: „Ich erzählte Ubayy: „Dein Bruder Ibn Mas’ud löscht diese (Surah 113 und 114) von seinem mushaf“ und er erhob keinen Einwand. (Musnad Ahmad, No. 21189) 

Bedenken wir folgende Punkte: 

1- Diese Berichte besagen, dass Ibn Mas’ud (d) diese zwei Surahs nicht in seinen Mushaf schrieb. Wie wir es oben anhand der al-Fatiha gesehen haben, hat das Nichtaufschreiben in den Mushaf nicht die Bedeutung, dass man verweigert, ihn als Teil des Qur’an anzusehen.

2- Wir lernen, dass auch nach der Handlungsweise Ibn Mas’uds (d), Ubayy (d) „keinen Einwand erhob“. Es war immer ein etablierter Fakt im Haus des Islam, dass auch nur das Verwerfen eines einzelnen Verses jemanden zu einem Ungläubigen erklärt. Dies würde sogar zur Todesstrafe führen. Dies zeigt uns, dass es unmöglich ist, dass Ubayy nicht darauf reagieren würde, würde er wissen, dass Ibn Mas’ud tatsächlich zwei Surahs des Qur’an leugnet. Somit zeigt dies uns wiederum, dass er wusste, dass Ibn Mas’ud nicht weigerte, diese zwei Surahs als Teil des Qur’an zu akzeptieren, obwohl er diese nicht aufschrieb.

3- al-Suyuti zitiert Abu Bakr al-Baqilani (d. 406 A.H.), welcher sagte:

„Es ist nicht von ihm bewiesen, dass diese zwei Surahs nicht vom Qur’an sind. Er löschte sie und ließ sie von seinem Mushaf fallen und weigerte sich, sie aufzuschreiben: nicht weil er diese als Teil des Qur’an leugnete; sondern dies war so, weil nichts gemäß ihm in den Mushaf aufgenommen wird, sobald er dabei vom Propheten (Allahs Segen und Friede seien auf ihm) beauftragt wird. Und er fand sie weder geschrieben vor, noch hörte er eine Anweisung in dieser Hinsicht.“ (al-Ittiqan 1/271)

4- Mit den obigen Punkten in Bedacht sollten wir wieder verinnerlichen, dass Aasim und Zirr selbst al-mu’awwazatayn mitsamt dem Rest des Qur’an bei Ibn Mas’uds (d) Autorität rezitierten. Mit selben Leuten, die diese Surahs bei seiner Autorität  rezitieren und dann berichten, dass er diese nicht in seinen Mushaf aufgeschrieben hat, hört sich die obige erwähnte Erklärung am besten an.

Bericht von Abdul Rahman bin Yazid

Abdul Rahman bin Yazid berichtet, dass Ibn Mas’ud die al-mu’awwazatayn aus seinem Mushaf entfernte und sagte, dass diese nicht Teil des Qur’an sind. (Musnad Ahmad, No. 21188) 

Dasselbe wird in Mu’jam al-Kabir of al-Tabarani berichtet. 

1- Dieser Bericht kann nicht wahr sein, da es ein einzelner Bericht ist, welcher nur durch Abdul Rahman bin Yazid erzählt wird. Ein einzelner Bericht, welcher dem Fundament der Mutawatir widerspricht (z.B. etwas, was durch eine sehr große Anzahl an Leuten jeder Generation berichtet wird, sodass ihre Zustimmung einer Unwahrheit oder eines Fehlers ohne begründetem Zweifel ist), können – was auch immer sie berichten – nicht als Beweis angebracht werden.

2- Wenn jemand sagt, dass Ibn Hajr, al-Haithmi etc. dessen isnad klar als authentisch klassifiziert, dann sollte dieser wissen, dass selbst wenn der isnad (Überlieferungskette) eines Hadithes authentisch ist und etwas widerspricht, welcher überwiegend starken Beweis hat, dies mu’allal (d.h. fehlerhaft) bezeichnet wird.

Man muss die Definition eines fehlerhaften Hadithes (mu’allal) deutlich lesen, welche von Ibn al-Salah (d. 643 A.H.) - in seinem Magnus Opus – stammt: „Kitab Ma’rifat ‘anwa’ ‘ilm al-Hadith“ übersetzt unter dem Titel „Eine Einführung zur Hadithwissenschaft“.

„Ein fehlerhafter Hadith ist eines, in welchem ein Defekt vorliegt, welches seine Rechtmäßigkeit in scharfe Kritik setzt und dieser Defekt festgestellt wird – obwohl er vom Äußerlichen gesehen frei vom Defekt erscheint. Dies kann einem isnad zutreffen, welcher aus vertrauenswürdigen Überlieferern besteht, was dazu führt, dass er vom Äußeren her die Bedingungen der Rechtmäßigkeit erfüllt. Falls eine einzelne Person diesen Hadith überliefert oder andere ihm widerspricht, beschleunigt den Prozess, den defekt zu erfassen.“ (An Introduction to the Science of Hadith, Translated by Dr. Eerik Dickinson, Garnet Publishing Ltd. Berkshire 2006. p.67) 

3- Weiterhin ist diese Überlieferung von Abdul Rahman bin Yazid „shaadh“, d.h. regelwidrig, was nicht akzeptabel ist. Ibn al-Salah zitiert dessen Definition von al-Shafi’i, welcher sagte:

„… der regelwidrige Hadith ist der in der ein vertrauenswürdiger Überlieferer berichtet und welcher in Konflikt mit dem, was andere Personen überliefern, ist.“ (An Introduction to the Science of Hadith p.57) 

Beweisbar ist er im direkten Widerspruch zu dem, was uns durch mutawatir qira’at bekannt ist, wie oben erwähnt. Somit wird er als regelwidrig verworfen.

Ibn Mas’ud’s Überzeugung

Bevor wir die Gelehrten zu dieser ganzen Angelegenheit zitieren, lasst uns weitere Beweise anschauen, dass es undenkbar ist, dass Ibn Mas’ud (d) diese Surahs als Teil des Qur’an verneint.

1- Wir wissen: der Bericht, der davon erzählt, dass die Studenten des Ibn Mas’ud (d) den Fakt brachten, dass er die Surahs nicht in seinen Mushaf aufschrieb, andere Gefährten des Propheten erreichte. Dies zeigt, dass die Angelegenheit ausdiskutiert wurde. Würde er wirklich diese Surahs nicht als Teil des Qur’an akzeptieren, würden andere Gefährten sicherlich ihn darin korrigiert.

2- Andere Überlieferungen erzählen uns, dass Ibn Mas’ud (d) Angelegenheiten mit anderen Gefährten ausdiskutieren würde und niemals es versäumen würde, seine Meinung zu ändern und seine Fehler zuzugeben, wenn es dazu kommen würde.
Zum Beispiel lesen wir in der Muwatta des Malik (d):

„Wenn Abdullah ibn Mas’ud in Kufa war, wurde er über eine Meinung befragt über das Heiraten der Mutter, wenn man zuerst die Tochter geheiratet hat und die Ehe mit der Tochter nicht vollzogen wurde. Er erlaubte dies. Als er nach Madina kam, fragte er danach und ihm wurde gesagt, dass es nicht so war wie er es gesagt hatte. Diese Bedingung wäre nur bei Pflegemüttern gültig. Ibn Mas’ud kehrte nach Kufa zurück und er erreichte seine Unterkunft. Als der Mann, der ihn über diese Meinung befragt hatte, zu ihm zu Besuch kam, befahl er ihm, die Ehe ungültig zu machen.“
(al-Muwatta, Kitab al-Nikah) 

Wenn dies seine Verhaltensweise in normalen Angelegenheiten der Rechtswissenschaften war, wie wäre er dann beim heiligen Qur’an? Wenn er dann noch folgendes von sich aus sagt:

„Jemand, der einen einzigen Buchstaben des Qur’an leugnet, so ist derjenige so, wie wenn er den ganzen Inhalt davon leugnet.“ (Musannaf Abdul Razzaq, Hadith 15946) 

3- Wie ist es, dass seine Studenten, die über diese Angelegenheit mit anderen Gefährten ausdiskutieren, ihm nicht diese Sache erwähnen und er nicht danach trachten würde, diese zu verifizieren, während wir wissen, dass er bei dieser Angelegenheit behutsam ist? Während er selbst berichtet:

„Wir wichen bei einer Surah ab. Wir sagten [und wichen ab, als wären] es dreiundfünfzig oder sechsunddreißig Verse. So gingen wir zum Gesandten Allahs – Allahs Segen und Friede seien auf ihm [um über diese Angelegenheit aufzuklären] …” (Musnad Ahmad, Hadith 832) 

Wenn er (d) zum heiligen Propheten (a) anstürmen würde, weil er bei einer einzigen Surah abwich und dies klären wollte, wie kann man dann annehmen, dass er nicht mit den Gefährten über diese drei Surahs sprechen würde, und dass er dann im Anschluss von ihnen nicht korrigiert werden würde? 

Was sagen die Gelehrten?

Lasst uns zum Schluss einen Blick darauf werfen, was unterschiedliche Gelehrte zu dieser Sache gesagt haben.
Al-Nawawi (d) (d. 676 A.H.) sagte:
„Die Ummah stimmte darin überein, dass al-mu’awwazatayn und al-fatiha Teil des Qur’an sind und wer dies leugnet, ist ein Ungläubiger. Und was auch immer von Ibn Mas’ud in dieser Hinsicht zitiert wird, ist nicht wahr.“ (al-Ittiqan 1/270) 

Abu Hafs ‘Umar al-Nu’mani (d) (d. 775 A.H.) schrieb:
“Der Bericht von dieser Meinung Ibn Mas’uds ist eine Lüge und Unwahrheit.” (al-Baab fi ‘Uloom al-Kitab 1/249) 

Shaykh Muhammad bin Nizamuddin al-Ansari (d) (d. 1225 A.H.) sagte:
„Die Zuschreibung der Leugnung der al-mu’awwazatayn als Teil des Qur’an an Ibn Mas’ud ist ein gravierender Fehler. Und wer auch immer solch eine Sache ihm zuschrieb, so ist sein isnad nicht vertrauenswürdig. Diese (Ansicht) wurde kollektiv von allen Gelehrten akzeptiert – dazu noch von der gesamten Ummah. Dies unterstreicht, dass die Zuschreibung dieser Leugnung des Ibn Mas’ud falsch ist.“ (Fawatih al-Rahmout bi Sharah Musallam al-Thabut 2/12) 

Al-Khifaji (d) (d. 1069 A.H.) schrieb in seinen Bemerkungen zu al-Baidhawis Kommentar:

„Und das, was von Ibn Mas’ud berichtet wird, dass al-fatiha und al-mu’awwazatayn nicht vom Qur’an sind, hat keine Basis.“ (al-‘Inaya al-Qadhi 1/29) 

Andere Gelehrte, die vehement diese Meinung ebenso verwarfen, sind:

Ibn Hazm (d) (d. 456 A.H.) siehe al-Muhalla (1/32)

Abu Bakr Ibn al-Arabi (d) (d. 543 A.H.) siehe al-Ittiqan (1/270)

Fakhruddin al-Razi (d) (d. 606 A.H.) siehe Tafsir Mafatih al-Ghayb (1/150)

Zahid bin Hassan al-Kawthari (d) (d. 1371 A.H.) siehe Maqalat al-Kawthari (p.16) 

Zusammenfassung

1- Ibn Mas’ud (d) hat die al-Fatiha und al-mu’awwazatayn als Qur’an rezitiert, was von rigorosen Beweisen der vier etablierten qira’ats bewiesen wurde, deren Überlieferungskette (isnaad) die stärksten Ketten sind, die einstimmig von der Ummah akzeptiert werden.

2- Ibn Mas’ud (d) identifizierte kategorisch die „15:87“, die in Qur’an 15:87 erwähnt werden, als „al-fatiha al-kitab“ (Öffnende Surah des Buches).

3- Er (d) schrieb die al-Fatiha nicht in seinen Mushaf auf, aber gab seinen Grund hierfür bekannt und der Grund war nicht die Leugnung oder Anzweiflung des Statuses als Teil des Qur’an. Das beweist, dass das Nicht-Aufschreiben kein Beweis dafür ist, dass er (d) deren Position im edlen Qur’an angezweifelt hat. 

4- Ibn Mas’ud (d) erwähnt die Vorzüge der zwei Surahs (al-mu’azzatayn) und so widerlegt er die falschen Behautpungen, die in seinem Namen aufgestellt werden.

5- Es gibt Überlieferungen von Aasim und Zirr, dass Ibn Mas’ud (d) die al-Mu’azzarayn nicht in seinen Mushaf übernahm. Die selben Personen rezitierten die zwei Surahs mit dem Rest des Qur’ans bei Ibn Mas’uds (d) Autorität. Somit sind entweder die Überlieferungen ein Fehler oder – wie bei al-Fatiha – hatte Ibn Mas’ud (d) andere Gründe dafür, die zwei Surahs in seinen Mushaf aufzunehmen.

6- Die Überlieferung, die besagt dass er kategorisch diese nicht als Teil des Qur’an angesehen hat, ist fehlerhaft (mu’allal) und seltsam (shaadh), da es ein einzelner Bericht ist, nur bei der Autorität von Abdul Rahman bin Yazid (d) berichtet, und widerspricht den stärksten und oft wiederholten isnaad.

Lasst uns den Spieß umdrehen!

Bei der Kritik an den Islam, mit allen Mühen und Anstrengungen die Erhaltung des Qur’an anzuzweifeln, konnten sie nur Ibn Mas’uds Fall finden und erwähnen, um die Singularität und den Konsens der Muslime bei dem Text des heiligen Qur’an in Frage zu stellen, wobei es im Fall der Bibel wie folgt ist: nicht nur ein Individuum oder eine Gruppe oder einige Kirchen, sondern die gesamte Kirche und Konfessionen unterscheiden sich, was alle Formen des Kanons betrifft.
Bitte folgt  DIESEM LINK, um die Canon Comparative Chart zu finden, welche anzeigt, was in welcher Bibel ist. Wie wir sehen ist der christliche Manuskript zu flexibel. Du kannst das, was dir nicht passt, wegwerfen und das, was du für dich selbst als gut erachtest, akzeptieren.

Wahrlich, Allah weiß es am Besten!




[1] Alle englischsprachigen religiöse Schriften wurden von mir ins Deutsche übersetzt. Wenn ihr meine freie Übersetzung mit dem original englischen vergleichen wollt, so schaut hier rein: http://www.letmeturnthetables.com/2011/10/ibn-masud-mushaf-last-surahs-fatiha.html

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