Widersprüche im Koran: Allah II
(7) Ist Allah
allwissend?
Ja
Koran
49:16
Sag: Wollt ihr
(etwa) Allah über eure Religion belehren? Er weiß (von sich aus alles), was im
Himmel und auf Erden ist. Allah ist über alles unterrichtet.
Nein, Allah
muss dich testen um es zu verstehen
Koran
2:155
Und wir werden
euch sicher mit ein wenig Furcht (vor den Feinden) und Hunger und (mit) Verlust
an Vermögen, an Leib und Leben und (Mangel) an Früchten (die ihr zum
Lebensunterhalt nötig habt) (gewissen) Prüfungen aussetzen. Und bring denen,
die geduldig sind, gute Nachricht (von der Seligkeit, die sie im Jenseits zu
erwarten haben)!
Antwort:
Dass Gott
allwissend ist und über die Zukunft Bescheid weiß, ist eine wichtige Basis des
Islams. Aber dass man hieraus einen Widerspruch ablesen kann, zeigt mir, dass der
Islamkritiker nicht rational denken
kann. Gott macht die Prüfungen nicht für Sich, sondern für den Menschen!
Durch
die Prüfungen verdeutlicht Gott dem Menschen, aus warum er ins Paradies oder in
die Hölle kommt. Denn sonst hätte der Mensch eine Ausrede bei Gott am Jüngsten
Tag. Man muss es sich so vorstellen: Man verbringt sein Leben nicht auf dieser
Welt und wird nicht geprüft, sondern wird direkt vor Gott am jüngsten Tag
geboren, der gleich entscheidet, ob man ins Paradies oder in die Hölle eingeht.
Wo ist dann die Gerechtigkeit?
(8) Kann nur
Allah das Ungesehene sehen?
Ja
Koran
10:20
"Und sie
sagen: ""Warum ist (denn) auf ihn (zur Bestätigung seiner Sendung)
kein Zeichen von seinem Herrn herabgesandt worden?"" (Wenn sie diesen
Einwand machen) dann sag: Das Verborgene (zu wissen) kommt Allah (allein) zu.
Wartet nur ab! Ich warte mit euch ab."
Nein, Salomon
kann es auch sehen
Koran
27:39
"Eine von
den Dschinn, ein `Ifriet, sagte: ""Ich werde ihn dir bringen, noch
ehe du dich von deinem Platz erhebst. Ich habe die Macht dazu und bin
zuverlässig."""
Antwort:
1. Unter dem
Verborgenen versteht man nicht die Engel oder die Jinn. Dies wäre wirklich ein
sehr großer Widerspruch, den ein Mensch jemals machen könnte. Denn zumal können
Engel und Jinn sich gegenseitig sehen und es gibt auch authentische
Überlieferungen, in denen es heißt, dass der Engel Gabriel Muhammad erschien.
Auch Maria hat gemäß dem Koran Gabriel gesehen.
2. Auch wenn
es stimmen würde: In Sure 27 Vers 39 heißt es nicht, dass Salomon den Jinn
gesehen hat, es heißt nur, dass dieser zu ihm sprach.
(9) Führt
Allah Menschen in die Irre?
Nein
Koran
9:115
Und Allah kann
unmöglich Leute irreführen, nachdem er sie (erst einmal) rechtgeleitet hat,
ohne ihnen vorher klarzumachen, wovor sie sich zu fürchten haben. Er weiß über
alles Bescheid.
Ja
Koran
6:25
"Und
unter ihnen gibt es welche, die hören dir zu. Aber wir haben über ihr Herz eine
Hülle und in ihre Ohren Schwerhörigkeit gelegt, so daß sie es nicht verstehen.
Wenn sie auch jedes (nur denkbare) Zeichen sehen, glauben sie nicht daran. Und
nun kamen sie schließlich zu dir, um mit dir zu streiten. Diejenigen, die
ungläubig sind, sagen: ""Das (was du uns als Offenbarnng vorträgst)
sind nichts als die Schriften der früheren (Generationen)."""
Antwort:
Der
Islamkritiker sieht hier alles sehr eng. Sure 9 Vers 115 spricht davon, dass
Gott die aufnahmefähigen Organe derjenigen Menschen verschließt, die zudem
gläubig waren. In Sure 6 Vers 25 ist von so etwas nicht die Rede…
(10) Ist Allah
ähnlich zu jemandem oder etwas?
Nein
Koran
112:4
Und keiner
kann sich mit ihm messen.
Ja, Gesicht
Koran
55:27
Aber dein
Herr, der Erhabene und Ehrwürdige, bleibt bestehen.[1]
Ja, Augen
Koran
20:39
"""Wirf
ihn in den Kasten (taabuut), und dann wirf diesen ins Meer! Dann soll ihn das
Meer an Land schwemmen, worauf ihn einer, der mir und ihm feind ist, (an sich)
nehmen wird."" Und ich habe dich meine Liebe spüren lassen, und du
solltest unter meiner Aufsicht aufgezogen werden (wa-li-tusna`a `alaa
`ainie)."
Ja, Hände
Koran
5:64
Die Juden
sagen: ""Die Hand Allahs ist gefesselt"". Ihre (eigenen)
Hände sollen gefesselt sein, und verflucht sollen sie sein (zur Strafe) für
das, was sie (da) sagen. Nein! Er hat seine beiden Hände ausgebreitet und
spendet, wie er will. Was von deinem Herrn (als Offenbarung) zu dir
herabgesandt worden ist, wird sicher viele von ihnen in ihrer Widersetzlichkeit
und ihrem Unglauben noch bestärken. Und wir ließen unter ihnen Feindschaft und
Haß entstehen (ein Zustand, der) bis zum Tag der Auferstehung (andauern wird).
Sooft sie ein Feuer zum Krieg anzünden, löscht Allah es aus. Und sie sind
(überall) im Land auf Unheil bedacht (? yas`auna fie l-ardi fasaadan). Aber
Allah liebt die nicht, die Unheil anrichten."
Koran
38:75
"Allah
sagte: ""Iblies! Was hinderte dich daran, dich vor etwas
niederzuwerfen, was ich mit meinen Händen geschaffen habe? Du bist wohl (zu)
hochmütig (dazu) und gehörst zu denen, die überheblich sind?"""
Koran
39:67
Und sie haben
Allah nicht richtig eingeschätzt. Am Tag der Auferstehung wird er die ganze
Erde in seiner Hand halten, und den Himmel zusammengefaltet in seiner Rechten.
Gepriesen sei er! Er ist erhaben über das, was sie (ihm an anderen Göttern)
beigesellen.
Ja, Beine
Koran
69:17
Und die Engel
befinden sich (rundum) an seinem Rand, während hoch oben acht (von ihnen) an
jenem Tag den Thron deines Herrn tragen.
Ja, setzt sich
wie wir hin
Koran
69:17
Und die Engel
befinden sich (rundum) an seinem Rand, während hoch oben acht (von ihnen) an
jenem Tag den Thron deines Herrn tragen.
Antwort:
Kommentar zu:
„Ja, Gesicht“
Wacht auf!
Öffnet eure Augen!
Habt ihr
jemals etwas von einer sinnbildlichen Sprache gehört?
England hat
auch ein Gesicht, wie wir wissen. So auch die Politik, Mode und Wissenschaft.[2]
Dies ist eine
Metapher, keine Behauptung, dass Gott ein Gesicht hat. Eine mögliche Bedeutung
dieser Metapher ist: Die Religion / Der Weg des Herrn.
Kommentar zu:
„Ja, Augen“
Man hört auch
in den Nachrichten öfters vom „Augen“ der Vereinigten Staaten von Amerika, das
sie im Nahen Osten haben. Ich jedenfalls kann es mit meinen eigenen physischen
Augen nicht sehen. Hier ist Auge wieder eine Metapher und bedeutet:
„Beobachtung“ oder „Überwachung“.
Kommentar zu
„Ja, Hände“
Verwenden wir
hier wieder die USA als Beispiel. Es sieht so aus, wie wenn sie sehr „heavy
handed“ sind. Die Hand steht hier für Kraft gegen Nationen.
Hände können
Kraft oder Besitz bedeuten. Das kommt auf den Kontext an. In meinem Beispiel
würde man dies nicht wörtlich interpretieren. Warum muss man dann gemäß dem
Islamkritiker hier den Koran wörtlich verstehen?
Kommentar zu
„Ja, Beine“ und „Ja, setzt sich wie wir hin“
Die Kaaba wird
„Haus Gottes“ genannt aber heißt das, dass Gott in ihr lebt? Auch der Thron
repräsentiert nur Seine Kraft.
Ja, hat einen
Schatten wie wir:
Narrated Abu Huraira: The Prophet (p.b.u.h) said,
"Seven people will be shaded by Allah under His shade on the day when
there will be no shade except His. They are:
(Sahih Bukhari
2:24:504)
Schatten
bedeutet Schutz: (Hier) Kein Farbton wie bei einem Schatten, welches entsteht,
wenn ein Objekt die Strahlen der Sonne blockiert. Wie könnte dies sein, wenn
Gott Derjenige ist, Der das Licht erschuf? Denkt der Islamkritiker, dass es
eine Quelle gibt, die größer als Er ist, welches Er blockiert?
(11) Ist Allah
nett und barmherzig?
Ja
Koran
1:3
dem
Barmherzigen und Gütigen,
Nein
Koran
4:56
Diejenigen,
die nicht an unsere Zeichen glauben, werden wir (dereinst) im Feuer schmoren
lassen. Sooft (dann) ihre Haut gar ist, tauschen wir ihnen eine andere
(dagegen) ein, damit sie die Strafe (richtig) zu fühlen bekommen. Allah ist
mächtig und weise.
Antwort:
Doch, Allah
ist eben barmherzig. Er lässt den, der Ihn von morgens bis abends verflucht und
sich lustig über Ihn macht, am Leben, gibt ihm Unterhalt. Allah gibt allen Menschen
auf dieser Welt die Chance, der Rechtleitung zu folgen oder diese auch
abzulehnen. Allah gibt dem Menschen so viel Zeit, um alles zu recherchieren und
sich über alles zu informieren. Er gibt jedem die freie Wahl, seinen Weg zu
wählen. Außerdem vergibt Er alle Sünden außer shirk. Dies ist eine recht große
Barmherzigkeit. Wer nach alldem dem falschen Weg folgt, bekommt dann eben eine
gerechte Strafe, nachdem er sehr (!) viel Zeit für alles bekommen hat.
(12) Spricht
Allah direkt zu Menschen?
Nein
Koran
42:51
Und es steht
keinem Menschen (baschar) an, daß Allah mit ihm spricht, es sei denn
(mittelbar) durch Eingebung (wahyan), oder hinter einem Vorhang, oder indem er
einen Boten sendet, der ihm dann mit seiner Erlaubnis eingibt, was er will. Er
ist erhaben und weise.
Ja, zu
Muhammad
Koran
53:11
Was er (so
leibhaftig) gesehen hat, hat er nicht (etwa) sich selber vorgelogen.
Ja, zu
irgendeiner Person
Koran
2:259
"Ein
weiteres Beispiel (aus der Vorzeit): Der, der an einer Stadt vorbeikam, die in
Trümmern lag. Er sagte: ""Wie sollte Allah diese (Stadt wieder) zum
Leben erwecken, nachdem sie ausgestorben (und verödet) ist?"" Da ließ
Allah ihn (auf) hundert Jahre sterben. Hierauf erweckte er ihn (wieder zum
Leben) und sagte: ""Wie lange hast du (in deinem Todesschlaf)
verweilt?"" Er sagte: ""Einen Tag oder einen Teil
davon."" Allah sagte: ""Nein, du hast hundert Jahre (darin)
verweilt. Sieh auf dein Essen und dein Getränk (das du vor dem Einschlafen bei
dir hattest)! Es ist (trotz der hundert Jahre) nicht verdorben Und sieh auf
deinen Esel! (Auch er hat sich nicht verändert.) (Wir haben dieses Wunder) auch
(deshalb bewirkt) um dich zu einem Zeichen für die Menschen zu machen. Sieh nun
auf die Gebeine, wie wir sie sich erheben lassen und sie hierauf mit Fleisch
bekleiden!"" Nachdem es ihm (alles) klar geworden war, sagte er:
""Ich weiß (jetzt), daß Allah zu allem die Macht
hat."""
Ja, zu Adam
Koran
2:36
"Da
veranlaßte sie der Satan, einen Fehltritt zu tun, wodurch sie des Paradieses
verlustig gingen, und brachte sie so aus dem (paradiesischen) Zustand heraus,
in dem sie sich befunden hatten. Und wir sagten: ""Geht (vom
Paradies) hinunter (auf die Erde)! Ihr seid (künftig) einander feind. Und ihr
sollt auf der Erde (euren) Aufenthalt haben, und Nutznießung auf eine
(beschränkte) Zeit."""
Ja, zu Moses
Koran
4:164
Und über
einige Gesandte haben wir dir (schon) früher berichtet, über andere (bisher
überhaupt noch) nicht - und mit Moses hat Allah wirklich gesprochen -,
Antwort:
Meiner Meinung
nach zieht der Islamkritiker sich hier ins Lächerliche.
Kommentar zu
Sure 53 Vers 11:
Hier steht
nicht, dass Allah mit Muhammad –geschweige denn direkt – gesprochen hat…
Kommentar zu
Sure 2 Vers 259:
Wo steht hier,
dass Allah zu diesem Mann direkt (d.h. indem Er Sich zeigte) gesprochen hat?
Kommentar zu
Sure 2 Vers 36:
Wo steht hier,
dass Allah zu Adam direkt gesprochen hat?
Kommentar zu
Sure 4 Vers 164:
Hier heißt es
nur, dass Allah zu Moses tatsächlich gesprochen hat. Aber es wird hier nirgends
erwähnt, auf welcher Art und Weise dies geschah…
(13) Vergibt
Allah alles?
Ja
Koran
39:53
Sag: Ihr meine
Diener, die ihr gegen euch selber nicht maßgehalten habt! Gebt nicht die
Hoffnung auf die Barmherzigkeit Allahs auf! Allah vergibt (euch) alle (eure)
Schuld. Er ist es, der barmherzig ist und bereit zu vergeben.
Nein
Koran
4:116
Allah vergibt
nicht, daß man ihm, (andere Götter) beigesellt. Was darunter liegt, vergibt er,
wem er (es vergeben) will. Und wenn einer (dem einen) Allah (andere Götter)
beigesellt, ist er (damit vom rechten Weg) weit abgeirrt.
Antwort:
Wenn Allah
alle Sünden vergeben würde – von allen Völkern, bei allen Angelegenheiten, egal
ob man Reue zeigt oder prahlerisch ist – weswegen gibt es dann Hölle und
Paradies? Die Islamkritiker sollten es wirklich unterlassen, den einen Vers zu
zitieren und den, der davor war und den, der vorausgeht, zu ignorieren.
Lesen wir doch
den nächsten Vers:
Koran
39:54
Und wendet
euch (bußfertig) eurem Herrn zu und ergebt euch ihm, bevor die Strafe über euch
kommt, worauf euch nicht (mehr) geholfen werden wird!
Somit vergibt
Allah alle Sünden, vorausgesetzt man zeigt Reue und hält Seine Gebote. Außerdem
wird doch hier die ganze Zeit von den „Dienern“ gesprochen.
(14) Vergibt
Allah das Anbeten anderer Götter?
Nein
Koran
4:48
Allah vergibt
nicht, daß man ihm (andere Götter) beigesellt. Was darunter liegt, vergibt er,
wem er (es vergeben) will. Wenn einer (dem einen) Allah (andere Götter)
beigesellt, hat er (damit) eine gewaltige Sünde ausgeheckt.
Nein
Koran
4:116
Allah vergibt
nicht, daß man ihm, (andere Götter) beigesellt. Was darunter liegt, vergibt er,
wem er (es vergeben) will. Und wenn einer (dem einen) Allah (andere Götter)
beigesellt, ist er (damit vom rechten Weg) weit abgeirrt.
Ja
Koran
4:153
"Die
Leute der Schrift verlangen von dir, daß du ihnen (zur Bestätigung deiner
Botschaft) eine Schrift vom Himmel herabkommen läßt. Von Moses haben sie
(seinerzeit) noch mehr als das verlangt mit den Worten: ""Laß uns
Allah klar und deutlich (dschahratan) sehen!"" Da kam (zur strafe)
für ihre Frevelhaftigkeit der Donnerschlag über sie. Hierauf nahmen sie sich
das Kalb (zum Gegenstand ihrer Anbetung), nachdem sie die klaren Beweise (baiyinaat)
erhalten hatten. Aber wir rechneten es (ihnen) nicht an. Und wir gaben Moses
(gegen Pharao) offenkundige Vollmacht."
Ja
Koran
25:70
ausgenommen
diejenigen, die umkehren, glauben und rechtschaffen handeln. Denen wird Allah
(bei der Abrechnung) ihre schlechten Taten gegen gute eintauschen. Er ist
barmherzig und bereit zu vergeben.
Antwort:
Sure 7 Vers
194 sagt aber, dass diejenigen, die das goldene Kalb angebetet haben, Reue
gezeigt haben. Wer den Koran grundsätzlich kennt, weiß: Wer offenkundig Reue
zeigt, dem wird vergeben, auch was für eine Sünde es ist.
(15) Wie lange
dauert Allahs Tag?
1000 Jahre
Koran
22:47
Und sie wollen
die Strafe (die ihnen in Aussicht gestellt ist) eilends von dir haben. (Mögen
sie sich gedulden!) Allah wird nicht brechen, was er versprochen hat. (Aber er
hat ein anderes Zeitmaß als die Menschen.) Ein Tag ist bei deinem Herrn wie
nach eurer Berechnung tausend Jahre.
Koran
32:5
Er dirigiert
den Logos (amr) vom Himmel zur Erde. Hierauf steigt er (wieder) zu ihm auf.
(Das vollzieht sich alles) in einem Tag, dessen Ausmaß nach eurer Berechnung
tausend Jahre sind.
50000 Jahre
Koran
70:4
Die Engel und
der Geist steigen (auf der Himmelsleiter) zu ihm auf in einem Tag, dessen
Ausmaß (nach menschlicher Berechnung) fünfzigtausend Jahre sind. –
Antwort:[3]
Hiermit ist
kein Widerspruch feststellbar, denn:
Nur an einer
einzigen Stelle, nämlich 22:47, steht etwas, das man mit „ein Tag für Gott“
übersetzen kann.
Es handelt
sich hier um verschiedene Tage in verschiedenen Zusammenhängen, wie sich beim
Nachlesen der Stellen schnell feststellen lässt.
Wir wissen
heute, dass die Tage der Planeten unseres Sonnensystems teils völlig
unterschiedliche Längen haben (Erde 24 Stunden, Jupiter ca. 10 Stunden, Venus
fast zwei Monate).
Die moderne
Physik weiß, dass im Universum an unterschiedlichen Stellen und bei
unterschiedlichen Geschwindigkeiten die Zeit unterschiedlich schnell vergeht.
Wörtlich heißt
es in 22:47 ein Tag bei Gott. Im Koran meinen Ausdrücke wie bei Gott und bei
ihrem Herrn etc., wenn €inda für „bei“ verwendet wird, sehr häufig erkennbar
den Aufenthalt im Paradies,[4]
so dass naheliegt, dass hier ein Tag im Paradies gemeint ist.[5]
Über Gott selbst vergeht selbstverständlich keine Zeit.
Selbst die
Übersetzung „Ein Tag ist für Gott wie tausend Jahre“ wäre unproblematisch, denn
es ist klar, dass für den, über den keine Zeit vergeht, die Länge eines Tages
genau so wenig wichtig ist wie die Länge von tausend Jahren, aber auch genau so
wenig wichtig wie 50.000 Jahre und länger.
Auch für den
Fall, dass nicht die bloße Unterschiedslosigkeit wie im vorigen Punkt, sondern
die Mitteilung eines echten Maßstabs gemeint sein sollte, gibt es kein Problem,
da nirgendwo steht, ein Tag sei und werde für Gott immer und ausnahmslos 1.000
Jahre umfassen. Der Satz lässt also Ausnahmen zu, ohne dass ein Widerspruch
entstünde. Da über Gott keine Zeit vergeht, gäbe es keinen Zweifel, dass jene
1000 Jahre eine freie Bestimmung Seinerseits wären[6]
und diese jederzeit durch eine neue Bestimmung ersetzt werden kann, erst recht
anlässlich des Tages des Jüngsten Gerichts, in dessen Zusammenhang die 50.000
Jahre in Sure 70:4 offensichtlich stehen.
[1] Der
Islamkritiker hat mit Absicht diesen Vers gewählt, weil bei anderen
Übersetzungen das Wort „Angesicht“ darin enthalten ist.
[2] Im
Englischen bedeutet „changing face of…“ „Wandel von…“
[3]
http://www.lichtwort.de/indikatoren/tausend_oder_fuenfzigtausend_jahre.shtml
[4] Besonders
gut sichtbar in Sure 3:195-199 und anderen Stellen.
[5] Ein als
authentisch eingestufter Hadith scheint dies zu bestätigen: „Die Armen der
Muslime treten einen halben Tag vor ihren Reichen ins Paradies ein. Und das
sind 500 Jahre.“ (Sunan Abî Dâwûd, Hadith Nr. 3666; Sunan at-Tirmidhiyy, Hadith
Nr. 2354)
[6] Legt man
das bei Tabariyy und Qortobiyy überlieferte Verständnis des altvorderen
Koranexegeten Mujâhid b. Jabr zu Sure 32:5 zugrunde, ließe sich sehen, welcher
Art diese Bestimmung sein bzw. worauf sie sich beziehen könnte. Wohl da sich fî
auch mit „bezüglich“ übersetzen lässt, soll er davon ausgegangen sein, dass
Sure 32:5 bedeutet: „Er dirigiert die Angelegenheit[en] vom Himmel zur Erde
bezüglich eines Tages, dessen Ausmaß tausend Jahre von dem sind, was ihr zu
zählen pflegt.“ Dies würde mehr oder weniger bedeuten, dass die den Engeln
vergebenen Aufträge je einen Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte verwalten
sollen, der stets 1.000 Jahre lang ist. Der Abstand zwischen den Vergaben
selbst mag ein anderer sein. „Ein Tag für Gott“ wäre wieder kein Tag, der über
Gott vergeht, sondern der Intervall, den er die Engel beim Ausführen Seiner
Aufträge einzuhalten vorschreibt. - Verstanden als „ein Tag bei Gott“, mag er
wiederum die Zeit meinen, den eine Engelsgruppe verbringen muss, um einen
Auftrag oder ein Sammlung von Aufträgen vollständig zu empfangen.
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