Rosinenkopf-Hadith: Behauptung, dass Muhammad rassistisch war



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an: www.islamicresponse.blogspot.de; stark bearbeitet
Vorwort
Dieser Beitrag bezieht sich auf die Behauptung bezüglich dem Rosinenkopf-Hadith, der oft als Beweis für angebliche rassistische Ansichten des Propheten Muhammad benutzt wird. Der Hadith, auf den Bezug genommen wird, ist der folgende:
Anas berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Höret und gehorchet (eurem Häuptling), selbst wenn über euch ein Abessinier zum Führer gemacht würde, dessen Kopf wie eine Rosine aussähe!“
[Sahih al-Buchari, Kapitel 10/Hadithnr. 693]
Wird mit dem Hadith Rassismus propagiert?
Es ist eigentlich sehr erstaunlich und verwunderlich, dass genau dieser Hadith im Kontext dessen, dass Muhammad rassistische Ansichten verbreitet habe, verwendet wird, weil er ganz offensichtlich keine rassistischen Bemerkungen beinhaltet. Das bloße Lesen des Hadithes suggeriert, dass man jedem Führer gehorchen soll, selbst wenn dieser ein Abessinier ist, dessen Kopf wie eine Rosine aussieht.
Es heißt nirgendwo in diesem Hadith, dass alle Abessinier Köpfe haben, die wie Rosinen aussehen, sondern hier wird lediglich eine bestimmte Situation angesprochen,  d.h. der Hadith konzentriert sich auf das Thema, dem Häuptling / Führer zu gehorchen, wer auch immer er sein mag.
Denn ohne Zweifel rät der Prophet hier die weißen Araber, dem Häuptling zu gehorchen, selbst wenn dieser schwarz ist. Somit versuchte der Prophet, diese Lehre den Muslimen unter den Arabern aufzuzwingen, undzwar, dass alle Männer unabhängig von ihrer Hautfarbe gleich sind. Wäre dies nicht der Fall, so hätte der Prophet Muhammad hier keineswegs den Arabern befohlen, dieser Person zu folgen.
Wieso ist diese Aussage des Propheten von Bedeutung?
Die Essenz der Aussage des Propheten ist, dass einige Menschen unter den Muslimen immer noch aufgrund des Einflusses der vorislamischen Zeit immer noch anderen Rassen unterbewusst negativ eingestellt waren. Indem man auf die äußere Erscheinung oder eben auf äußere Merkmale eines Individuums hinweist, begeht man kein Verbrechen.
Besonders zu der Zeit, als die Araber sich den Abessiniern überlegen fühlten, war das, was der Prophet sagte, bahnbrechend.
Wieso die Verwendung des Wortes „Rosinenkopf“?
Wenn man jemanden mit einem ähnlichen Aussehen mit einem Wort beschreiben müsste, würde man tatsächlich dieselben Worte verwenden.
Indem die Islamophoben diese Frage aufstellen, haben sie vielmehr gezeigt, dass der Prophet ein Mann war, der keine Grenzen innerhalb der Rassen sah, sondern jemand, der versuchte, in die Gesellschaft die Gleichheit zwischen allen Hautfarben aufzubauen.
Wenn der Prophet Muhammad ein Rassist wäre und die Abessinier „Rosinenköpfe“ nennen wollte, hätte er sie „Rosinenköpfe“ genannt, ohne Abessinier zu sagen, d.h. ohne ihre Nationalität zu nennen. Er bezog sich hier lediglich auf die Form einer Rosine, da wir alle wissen, dass es goldene, lila, rote, SCHWARZE Rosinen gibt. Zu vermuten, dass der Gebrauch des Wortes Rosine rassistisch sei, ist völlig falsch.
Hadithe im Kontext bezüglich den Abessiniern
Da wir ohne Zweifel nach all den Behauptungen der Islamkritiker gelernt haben, dass sie bestimmte Hadithe absichtlich isoliert betrachten und anhand eines einzigen Hadithes Theorien aufstellen, die absichtlich den Propheten Muhammad in ein falsches Licht rücken sollen, werden wir im Gegenzug hierzu schauen, was wir in den Hadith-Sammlungen noch in Anbetracht der im Vorwort  zitierten Aussage des Propheten Muhammad lernen.
Wir erfahren beispielsweise anhand einem anderen Hadith, dass der Prophet dieselbe Botschaft der oben zitierten Aussage einem seiner Gefährten als Rat gab – jedoch diesmal mit einer anderen Formulierung:
Es wurde bei der Autorität des Abu Dharr überliefert, welcher sagte:
Mein Freund (d. h. der heilige Prophet) riet mir, (einen Mann mit Machtbefugnis) zu hören und (ihm) zu gehorchen, auch wenn er ein verstümmelter (und körperbehinderter) Sklave wäre.
(Sahih Muslim, Buch 20, Hadith 4525)
Direkt nach diesem Hadith folgt folgender:
In einer anderen Version dieser Überlieferung ist der Wortlaut:
„Ein abessinischer Sklave, verstümmelt und körperbehindert.“
(Sahih Muslim, Buch 20, Hadith 4526)
Ich denke, dass dieser Hadith der endgültige Beweis dafür ist, dass die Intention der am Anfang zitierten Aussage des Propheten Muhammad keineswegs war, rassistische Äußerungen zu machen.
Vielmehr sehen wir, dass der Prophet sich bei der Aussage auf Gruppen der Gesellschaft bezieht, die von den Muslimen aufgrund des Einflusses der vorislamischen Zeit als eine niedrige Gruppe der Gesellschaft angesehen werden/wurden, die für die vorislamischen Araber nutzlos waren. Das merken wir besonders daran, dass der Prophet hier verstümmelte und arbeitsunfähige Sklaven anspricht, die aus der Sicht der Araber überhaupt keinen Marktwert haben. Jedoch ist es der Islam, der sich nicht auf den Marktwert oder Nutzen eines Menschen auf irgendeine Gesellschaft betrachtet, sondern jeden Menschen dadurch erhöht, indem er ihnen allen allein durch ihr Mensch-Sein den gleichen Wert an Würde und Respekt verleiht.
Die dreiste Absicht der Islamophoben wird hierbei allein dadurch schon klar, dass die selbe Kritik, die sie dem anfänglich zitierten Hadith beimessen, bei diesem Hadith nicht anwendbar ist. In anderen Worten: würde man annehmen, dass die Botschaft des Propheten in diesen Aussagen der Rassismus ist, so müsste man anhand den kürzlich zitierten Hadithen die Schlussfolgerung ziehen müssen, dass der Prophet Muhammad Abessinier diskriminiert, weil sie alle verstümmelte und körperbehinderte Sklaven sind, was absolut falsch ist.
Was wir vielmehr erkennen, ist, dass in der Zeit und kulturellen Umgebung des Propheten abessinische Sklaven, die körperlich behindert waren, sodass sie keine Arbeit für ihre Herren verrichten konnten, in der Gesellschaft keinen Platz hatten und natürlich auch keine hohe Posten einnehmen konnten, was der Prophet in diesen seinen Aussagen aufgehoben hat.
Darüber hinaus finden wir in der Hadith-Literatur, dass jeder – egal welche Abstammung man hat – zu den Befolgern des Propheten Muhammad gehören kann, was Abessinier mit einschließt:
Anas ibn Malik überlieferte:
Als der Gesandte Allahs () nach Medina kam, spielten die Abessinier aus Freude für sein kommen; sie spielten mit Speeren.
(Sunan Abi Dawud, Buch 42, Hadith 4905, von Al-Albani als sahih klassifiziert)
Wenn der Prophet also Abessinier nicht tolerieren und die Muslime gegen sie aufhetzen würde, wie konnte er es dann dulden und zulassen, dass sie unter seiner Anhängerschaft vertreten sind und die Ankunft des Propheten Muhammad auf ihre kulturelle Art und Weise feiern?
Lasst uns nicht vergessen, was der Prophet in seiner letzten Predigt gesagt hat!
Die gesamte Menschheit stammt von Adam und Eva.  Ein Araber hat weder einen Vorrang vor einem Nicht-Araber, noch hat ein Nicht-Araber einen Vorrang vor einem Araber; Weiß hat keinen Vorrang vor Schwarz, noch hat Schwarz irgendeinen Vorrang vor Weiß; [niemand ist einem anderen überlegen] außer in der Gottesfurcht und in guter Tat. Lernt, dass jeder Muslim der Bruder eines jeden Muslim ist und dass die Muslime eine Brüderschaft darstellen. Nichts soll einem Muslim erlaubt sein, das einem muslimischen Bruder gehört, es sei denn, er gibt es ihm aus freiem Willen. Deshalb tut euch selbst kein Unrecht an.


- Danke an einen Bruder für die Übersetzung dieses Beitrags ins Deutsche, möge Allah ihn dafür reichlich belohnen.
Wahrlich, Allah weiß es am besten!

Keine Kommentare

Powered by Blogger.