Qur’an: Allahs Gesicht wird nicht untergehen!



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Christliche Missionare behaupten, dass der Qur’an lehrt, dass alles vergehen und untergehen wird – außer Allahs Gesicht:
وَلَا تَدْعُ مَعَ اللَّهِ إِلَٰهًا آخَرَ ۘ لَا إِلَٰهَ إِلَّا هُوَ ۚ كُلُّ شَيْءٍ هَالِكٌ إِلَّا وَجْهَهُ ۚ لَهُ الْحُكْمُ وَإِلَيْهِ تُرْجَعُونَ
Qur’an 28:88
Und rufe neben Allah keinen anderen Gott an. Es ist kein Gott außer Ihm. Alle Dinge sind vergänglich, bis auf Sein Angesicht (وَجْهَهُ). Sein ist die Herrschaft und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht werden.
لُّ مَنْ عَلَيْهَا فَانٍوَيَبْقَىٰ وَجْهُ رَبِّكَ ذُو الْجَلَالِ وَالْإِكْرَامِ
Qur’an 55:26-27
Alles, was auf (Erden) ist, wird vergehen. Aber das Angesicht (وَجْهُ) deines Herrn bleibt bestehen - des Herrn der Majestät und der Ehre.
Sie behaupten durch diese Verse, dass die restlichen „Körperteile“ (so die Ausdrucksweise der Missionare) Allahs untergehen werden und nur noch Sein Gesicht (a’udhubillah) erhalten bleiben wird. Dabei weisen sie auf Allahs "Finger, Hände, Augen" usw. hin.
Antwort
Allah sagt also, dass alles untergehen wird, Sein Angesicht ausgeschlossen. Und christliche Missionare verstehen, dass dies bedeutet, dass Seine Hände und Beine auch untergehen werden. Die Antwort auf diese Behauptung ist sehr simpel.
Wenn Allah sagt, dass Sein Gesicht erhalten bleiben wird, bedeutet das, dass Er selbst erhalten bleiben wird. Araber benutzten in ihrer Sprache das Gesicht als Redewendung, um sich selbst zu repräsentieren. Und der Qur’an wurde in der Sprache der Araber offenbart.
قُرْآنًا عَرَبِيًّا غَيْرَ ذِي عِوَجٍ لَعَلَّهُمْ يَتَّقُونَ
Qur’an 39:28
(Wir haben ihn) als einen arabischen Qur’an (herabgesandt), an dem nichts ist, was (vom geraden Weg) abweichen würde, auf daß sie gottesfürchtig sein mögen.
Allah beschreibt den Qur’an also als arabisch.
فَإِنَّمَا يَسَّرْنَاهُ بِلِسَانِكَ لِتُبَشِّرَ بِهِ الْمُتَّقِينَ وَتُنْذِرَ بِهِ قَوْمًا لُدًّا
Qur’an 19:97
Darum haben Wir ihn (den Qur’an) (dir) in deiner Sprache leicht (verständlich) gemacht, damit du durch ihn den Gottesfürchtigen die frohe Botschaft verkünden und die Streitsüchtigen warnen mögest.
„Deine Sprache“ bedeutet hier die Sprache des Propheten Muhammad. Und was war die Sprache des Propheten Muhammad? Und warum wurde der Qur’an in arabischer Sprache offenbart? Weil Allah jeden Gesandten mit der Sprache seines Volkes entsandte:
وَمَا أَرْسَلْنَا مِنْ رَسُولٍ إِلَّا بِلِسَانِ قَوْمِهِ لِيُبَيِّنَ لَهُمْ ۖ فَيُضِلُّ اللَّهُ مَنْ يَشَاءُ وَيَهْدِي مَنْ يَشَاءُ ۚ وَهُوَ الْعَزِيزُ الْحَكِيمُ
Qur’an 14:4
Und Wir schickten keinen Gesandten, es sei denn mit der Sprache seines Volkes, auf daß er sie aufkläre. Dann erklärt Allah zum Irrenden, wen Er will, und leitet recht, wen Er will. Und Er ist der Erhabene, der Allweise.
In der arabischen Sprache wurden viele Metapher und Redewendungen verwendet. Man verwendete das Gesicht als metaphorische Redewendung, um auf die eigene Person hinzuweisen. Der Beweis hierfür findet sich im Qur’an selbst:
بَلَىٰ مَنْ أَسْلَمَ وَجْهَهُ لِلَّهِ وَهُوَ مُحْسِنٌ فَلَهُ أَجْرُهُ عِنْدَ رَبِّهِ وَلَا خَوْفٌ عَلَيْهِمْ وَلَا هُمْ يَحْزَنُونَ
Qur’an 2:112
Doch wer sich Allah hingibt [wörtlich: Wer Allah sein Antlitz (= وَجْهَهُ) ergeben zuwendet] und Gutes tut, der hat seinen Lohn bei seinem Herrn; und diese werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein.
Hier wird das Gesicht ganz eindeutig als Metapher verwendet, um auf den hinzuweisen, der sich selbst Allah hingibt.
وَمَنْ أَحْسَنُ دِينًا مِمَّنْ أَسْلَمَ وَجْهَهُ لِلَّهِ وَهُوَ مُحْسِنٌ وَاتَّبَعَ مِلَّةَ إِبْرَاهِيمَ حَنِيفًا ۗ وَاتَّخَذَ اللَّهُ إِبْرَاهِيمَ خَلِيلًا
Qur’an 4:125
Und wer hat eine schönere Religion als jener, der sich Allah ergibt [wörtlich: der sein Antlitz (= وَجْهَهُ) Allah innig hingibt] und dabei Güte übt und dem Glauben Abrahams folgt, des Aufrechten? Und Allah nahm Sich Abraham zum Freund.
Auch hier ist das Gesicht ganz klar eine Metapher.
وَمَنْ يُسْلِمْ وَجْهَهُ إِلَى اللَّهِ وَهُوَ مُحْسِنٌ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقَىٰ ۗ وَإِلَى اللَّهِ عَاقِبَةُ الْأُمُورِ
Qur’an 31:22
Und der aber, der sein Antlitz (= وَجْهَهُ) auf Allah richtet und Gutes tut, hat wahrlich die festeste Handhabe ergriffen. Und bei Allah ruht das Ende aller Dinge.
Ein anderer Vers:
فَإِنْ حَاجُّوكَ فَقُلْ أَسْلَمْتُ وَجْهِيَ لِلَّهِ وَمَنِ اتَّبَعَنِ ۗ وَقُلْ لِلَّذِينَ أُوتُوا الْكِتَابَ وَالْأُمِّيِّينَ أَأَسْلَمْتُمْ ۚ فَإِنْ أَسْلَمُوا فَقَدِ اهْتَدَوْا ۖ وَإِنْ تَوَلَّوْا فَإِنَّمَا عَلَيْكَ الْبَلَاغُ ۗ وَاللَّهُ بَصِيرٌ بِالْعِبَادِ
Qur’an 3:20
Und wenn sie mit dir streiten, so sprich: „Ich habe mich [wörtlich: mein Antlitz (= وَجْهِيَ)] ganz und gar Allah ergeben, und ebenso, wer mir nachfolgt.“ Und sprich zu jenen, denen die Schrift gegeben wurde, und zu den Unbelehrten: „Werdet ihr Muslime?“ Und wenn sie Muslime werden, sind sie geleitet; kehren sie sich jedoch ab, so obliegt dir nur die Verkündigung. Und Allah durchschaut die Diener.
Auch hier handelt es sich um eine Metapher, was für die eigene Person steht.
Allah selbst sagt, dass es metaphorische Verse im Qur’an gibt:
هُوَ الَّذِي أَنْزَلَ عَلَيْكَ الْكِتَابَ مِنْهُ آيَاتٌ مُحْكَمَاتٌ هُنَّ أُمُّ الْكِتَابِ وَأُخَرُ مُتَشَابِهَاتٌ ۖ فَأَمَّا الَّذِينَ فِي قُلُوبِهِمْ زَيْغٌ فَيَتَّبِعُونَ مَا تَشَابَهَ مِنْهُ ابْتِغَاءَ الْفِتْنَةِ وَابْتِغَاءَ تَأْوِيلِهِ ۗ وَمَا يَعْلَمُ تَأْوِيلَهُ إِلَّا اللَّهُ ۗ وَالرَّاسِخُونَ فِي الْعِلْمِ يَقُولُونَ آمَنَّا بِهِ كُلٌّ مِنْ عِنْدِ رَبِّنَا ۗ وَمَا يَذَّكَّرُ إِلَّا أُولُو الْأَلْبَابِ
Qur’an 3:7
Er ist es, Der dir das Buch herabgesandt hat. Darin sind eindeutig klare Verse - sie sind die Grundlage des Buches - und andere, die verschieden zu deuten sind. Doch diejenigen, in deren Herzen (Neigung zur) Abkehr ist, folgen dem, was darin verschieden zu deuten ist, um Zwietracht herbeizuführen und Deutelei zu suchen, (indem sie) nach ihrer abwegigen Deutung trachten. Aber niemand kennt ihre Deutung außer Allah. Diejenigen aber, die ein tiefbegründetes Wissen haben, sagen: „Wir glauben wahrlich daran. Alles ist von unserem Herrn.“ Doch niemand bedenkt dies außer den Einsichtigen.
Alle muslimischen Gelehrten haben über die Jahrhunderte hindurch die Erhaltung des Angesichts Allahs als Seine eigene Erhaltung interpretiert. Dazu gehören Ibn Kathir, at-Tabari und al-Qurtubi.
Zusätzliche Anmerkung: Man beachte auch, dass die Verse einen klaren Bezug auf die Erde aufstellen, weswegen Er in den Versen ausgeschlossen wird, denn Allah ist nicht auf der Erde. Somit betreffen die Verse in erster Linie nicht Unseren Schöpfer. Das ist auch in der 55. Sure der Fall, da der 24. Vers von Schiffen spricht.
LASST MICH DEN SPIEß UMDREHEN
Es wäre eine Katastrophe, wenn wir gewisse Stellen der Bibel  - genauso wie es die christlichen Missionare mit dem Qur’an tun - absichtlich literarisch lesen würden. Hier ein Beispiel, in dem Gott als Lamm mit sieben Hörnern und sieben Augen beschrieben wird:
Offenbarung 5:6
Und ich sah, und siehe, mitten zwischen dem Stuhl und den vier Tieren und zwischen den Ältesten stand ein Lamm, wie wenn es erwürgt wäre, und hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.
Möchten die christlichen Missionare nun, dass wir die Bibel literarisch lesen, genauso wie sie es mit dem Qur’an getan haben? Wenn ja, ist das dann auch wortwörtlich zu verstehen?
Psalm 44:23
Denn wir werden ja um deinetwillen täglich erwürgt und sind geachtet wie Schlachtschafe.
Wir fordern christliche Missionare dazu auf, ihre Doppelmoral beiseite zu legen und ehrlich zu werden.
Allah weiß es am besten!

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