Besetzten Muslime die Stadt Mekka?



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an: muslimdebate.org und www.muslim-responses.com
Vorwort
Einige Islamhasser versuchen eifrig, mit jedem möglichen Argument herzukommen, um Muslime beschuldigen zu können, die heilige Stadt Mekka besetzt zu haben und dass die Muslime Mekka seinen rechtmäßigen Ureinwohnern zurückbringen müssen. Diese rechtmäßigen ursprünglichen Besitzer seien die polytheistischen Heiden.
Die Gründe für solche Argumente werden oft von evangelikalen Unterstützer Israels angeführt. Wie wir alle wissen, sind Muslime bedeutende Unterstützer der palästinensischen Sache, die sich oft gegen das dortige Unrecht aussprechen und ein Ende der israelischen Besatzung fordern.
In einem Versuch, die Besetzung Palästinas durch den neu gegründeten Staat Israel zu rechtfertigen, argumentieren sie damit, dass Mekka tatsächlich besetzt wurde, sodass Muslime hier Doppelmaral anwenden, wenn es um den Israel-Palästina-Konflikt geht.
Antwort
Dieses Argument ist in allen Ebenen ein Misserfolg und unterstreicht die große Ignoranz, die solche Islamophoben über Mekka haben. Grundsätzlich ist der Vergleich nicht einmal ein rechtmäßiger Vergleich, wie wir erklären werden.
Was Israel-Palästina betrifft, so war es eine ethnische Gruppe, die durch eine andere ethnische Gruppe aus ihren Heimatländern vertrieben wurde (palästinensische Araber), was zur Ersetzung der ethnischen Gruppe geführt hat. Man kann keineswegs den Diebstahl Palästinas, den die Israeliten begangen haben, mit der Eroberung Mekkas vergleichen.
Ein ähnliches Beispiel wäre: Chinesen wandern nach Chicago aus und die Amerikaner werden aus Chicago vertrieben. Danach verkündet man, dass Chicago unter chinesischer Autorität steht, und Teil von China ist.
Im Falle Mekkas gab es nie etwas derartiges. Was in Mekka passierte, war, dass eine Religion, d. h. Heidentum, vom Volk abgelegt und durch eine andere ersetzt wurde. Dies ist ein wesentlicher Unterschied.
Das israelisch-palästinensische Problem unter Einbeziehung religiöser Gruppen betrifft vor allem eine ethnische Gruppe, undzwar arabische Palästinenser, Muslime und Christen. Im Fall von Mekka wurden die Einwohner Mekkas nicht aus ihren Häusern vertrieben, um durch eine andere ethnische Gruppe ersetzt zu werden, sondern die Muslime zogen vielmehr wieder in ihre ursprünglichen Häuser ein, aus denen sie davor vertrieben wurden. Dies ist keineswegs mit dem Palästina-Israel-Konflikt vergleichbar. Denn die Israeliten waren europäische Immigranten, die überhaupt keine Verbindung zu Israel hatten, da sie in Europa aufgewachsen sind und nicht in Palästina.
Die ursprünglichen Muslime und der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm) stammen aus Mekka! Wie können Muslime ein Land besetzen, aus dem sie stammen? Wenn, dann waren es die Muslime, die in den frühen Jahren des Islam von den Heiden aus Mekka vertrieben wurden. Nun – nochmal: die Mekkaner wurden als ethnische Gruppe nie aus Mekka hinausgeworfen, um durch eine andere ethnische Gruppe ersetzt zu werden. Denn sowohl die Mekkaner als auch die Muslime, die unter der Führung Muhammads die Stadt Mekka einnahmen, waren Araber. Übertragen auf den Israel-Palästina-Konflikt würde die Eroberung Mekkas in diesem Kontext nur so passen, indem Palästina zuerst durch einen jüdischen Stamm bewohnt war und hernach ein anderer jüdischer Stamm das Land besetzt. Denn nur so hätten wir den Fall Israeliten-Israeliten, d.h. zwei gleiche ethnische Gruppen, so wie es in Mekka damals war: Araber-Araber.
Die frühen Muslime kamen auch aus anderen Städten, wie z.B. aus Medina, was bedeutet, dass sie denselben ethnischen Hintergrund hatten: beide arabisch, jedoch stammten sie aus verschiedenen Stämmen ab. Ein Stammesersatz kam auch nicht vor, denn als die Muslime Mekka eroberten, wurden die heidnischen Mekkaner nicht aus der Stadt vertrieben, damit die Muslime aus Medina einfach auf den Kosten der Mekkaner weiterleben. Vielmehr gingen die meisten Muslime aus Mekka nach Medina zurück, nachdem sie Mekka erobert hatten, einschließlich der Propheten Muhammad, welcher selbst aus Mekka stammte! (Genauso gingen viele seiner Gefährten, die Muhajirs, d. h. die Auswanderer, die aufgrund der Verfolgung Mekka verlassen mussten.)
So wurden die Mekkaner nie aus ihrer Stadt -als ethnische Gruppe- ersetzt. Die Muslime aus Madinah kamen nicht rein, um die Mekkaner raus zu werfen, sondern die Mekkaner blieben in ihrer Stadt und so blieb es. Bis heute können die Einwohner von Mekka ihre Wurzeln bis in die frühe Zeit des Islam zurückverfolgen - bis zum Stamm der Quraisch, dem wichtigsten arabischen Stamm, der Mekka in den vorislamischen Tagen regierte. Welche Art von Besetzung ist es, wenn du noch mekkanische Bürger hast, die in ihrer eigenen Heimat leben ?!
Das ist der erste Misserfolg und der größte Fehler im Vergleich der Islamophoben. In Palästina gab es eine große ethnische Vertreibung durch eine andere ethnische Gruppe. Palästinensische Araber wurden von zionistischen Kräften vertrieben, die aus vielen verschiedenen Regionen kamen (Europa, Nordafrika usw.). Sie kamen mit Zwang und Gewalt in das Land, zwangen die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen, zerstörten ihre Häuser und änderten die komplette Landschaft – vom Namen bis hin zum Aussehen. So etwas geschah niemals in Mekka. Als die Muslime Mekka eroberten, zerstörten sie nicht die Häuer der Polytheisten, noch haben die Muslime die Polytheisten deportiert. Ebenso haben die Muslime die Stadt nicht in al-Jabal o.ä. umbenannt. Sie erlaubten es den Polytheisten, weiterhin in der Stadt zu bleiben, sie erlaubten es den Polytheisten, ihre Häuser und Besitztümer zu behalten – sie ließen sie am Leben. Und die Muslime ließen die Stadt so, wie sie war. Es gab keine Massenauswanderung und auch kein Problem der Massenauswanderung. Und um es zu wiederholen: der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm) war selbst ein Mekkaner! Die ersten Muslime waren ebenso Mekkaner!
Was in Mekka passierte, war eine Abänderung des Glaubens. [1] Wenn das als „Besetzung“ betrachtet wird, dann können wir sowohl Amerika, als auch Europa als besetzt betrachten, da diese Kontinente ursprünglich niemals christlich geprägt waren.  
Evangelikale - wie wir wissen - lieben es, Europa immer als „jüdisch-christlich“ zu bezeichnen, obwohl Europa ursprünglich nie christlich war. Das Heidentum ging dem Christentum in Europa voraus. In Nordamerika waren es auch die Religionen der Indianer, die dem Christentum vorausgingen. Aufgrund der schwachen Logik dieser Evangelikalen ist die westliche Welt gegenwärtig besetzt, weil das Volk nicht mehr den gleichen Glauben wie ihre Vorfahren hat. Nun, wir wissen alle, dass das völlig lächerlich und absurd ist. Menschen können ihren Glauben ändern - das bedeutet nicht, dass sie besetzt wurden. Es ist im Wesentlichen die gleiche ethnische Gruppe, aber mit einer anderen Religion, das ist alles.
Ein weiteres Problem - und das beendet wirklich das Argument - ist, dass Mekka ursprünglich keine heidnische Stadt war!
Falls die zionistischen Evangelikalen immer noch so argumentieren wollen, dass Mekka zum Heidentum zurückkehren sollte, werden sie immer noch aufgrund ihrer eigenen Prämisse scheitern, weil Mekka ursprünglich nie heidnisch war! Denn Mekka war ursprünglich eine monotheistisch-heilige Stadt Allahs und sowohl die Götzen, als auch die heidnischen Praktiken waren fremde Erfindungen, die der Stadt angewandt wurden. Die Kaaba wurde von Ibrahim und Ismail aufgebaut und die Stadt an sich war als eine Stadt des reinen Monotheismus gedacht. Somit war die Einführung des Heidentums das Fremde, das von außen kam und als der Prophet Muhammad die Götzen zerstörte, brachte er die Kaaba in ihre ursprüngliche Form zurück und nicht andersherum.
Durch die absurde Logik der Islamophoben also waren es tatsächlich die heidnischen Mekkaner, die Mekka besetzt haben. Mekka hatte ursprünglich nichts mit Heidentum oder Götzenanbetung zu tun; das war eine Tradition, die sich über einen Zeitraum entwickelte, bis die Stadt ein Haus des Heidentums und der Götzenanbetung wurde. Tatsache: als der heidnische Einfluss von Mekka beendet wurde und sich zum Monotheismus wandte, kehrte Mekka zu seinen ursprünglichen Wurzeln zurück, da die Einwohner Mekkas ursprünglich Monotheisten waren, die den einen wahren Gott anbeteten. Somit müsste man eigentlich ganz gegenteilig argumentieren – die Polytheisten müssen den Muslimen die Stadt zurück geben!
Zusammenfassend: Versuche und Argumente, Mekka irgendwie durch Muslime als „besetzt“ darzustellen, ist sehr absurd und zeigt einen hohen Maß an Verzweiflung.
LASST MICH DEN SPIEß UMDREHEN!
Da die christlichen Missionare hier offensichtlich mit Doppelmoral hantieren und von uns aufgrund faktisch falscher Schlussfolgerungen verlangen, die Stadt Mekka den Heiden „zurück“ zu geben, drehen wir die ganze Geschichte um und sagen: Gebt Israel Kanaan zurück! Die Region, die gemäß der Bibel aufgrund der Befehle Gottes durch die Israeliten total vernichtet und geklaut wurde, muss den ursprünglichen Besitzern zurückgegeben werden. Die Israeliten gingen durch das Land Kanaan und begingen Massengenozide, zerstörten die eine Stadt nach der anderen, sodass sie das Land für sich selbst einnehmen können.
Durch die Anwendung der gleichen logischen Schlussfolgerungen fordern wir von denjenigen, die diese Behauptungen aufstellen, dass sie für die Bewohner Kanaans „Reparaturkosten“ zahlen und die heutigen Israeliten verständigen, dass sie das Land verlassen sollen, da man zum Entschluss gekommen ist, allen Völkern der Welt ihre ursprünglichen Wohngegenden zurück zu geben.
Bemerkung:
[1] Die Polytheisten Mekkas konvertierten freiwillig zum Islam, nachdem sie die exzellente Charakteristika der Muslime sahen. Denn vor der Eroberung Mekkas dachten die Polytheisten, dass es ihr Untergang ist und ebenso dachten sie, dass Muslime ihnen das selbe antun werden, was sie selbst den Muslimen angetan haben. Jedoch taten Muslime so etwas nicht und als Ergebnis der muslimischen Verhaltensweise sahen die Polytheisten das wahre Licht des Islam.
Wahrlich, Allah weiß es am besten!


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