Die Zehn Gebote im Islam



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Danke an: www.abuaminaelias.com
Vorwort
Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen,
Die Zehn Gebote sind die bekannten Anweisungen, die Essenz der Thora, die Allah dem Propheten Moses, Frieden und Segen seien auf ihm, auf dem Berg Sinai offenbart hat. Die Gebote verbieten die großen Sünden wie Götzendienen, Ungläubigkeit, Respektlosigkeit gegenüber den Eltern, Mord, Diebstahl, Ehebruch, falsches Zeugnis und Neid.
Diese Gebote gehören zu den Kernlehren des Judentums und des Christentums, die den Kindern in jungen Jahren beigebracht werden, und alle sind in den Lehren des Islam enthalten. Einige glauben, dass diese Befehle zu den sieben Gesetzen Noahs zurückgehen.
Als solche können diese Gebote die Grundlage des interreligiösen Dialogs und der gegenseitig vorteilhaften Zusammenarbeit zwischen Muslimen, Juden und Christen sein. Sie sind das „gemeinsame Wort“, für das wir alle in Übereinstimmung kommen können.
Allah sagte:
Qur'an 3:64
Sprich: „O Volk der Schrift, kommt herbei zu einem gleichen Wort zwischen uns und euch, daß wir nämlich Allah allein dienen und nichts neben Ihn stellen und daß nicht die einen von uns die anderen zu Herren nehmen außer Allah.“ Und wenn sie sich abwenden, so sprecht: „Bezeugt, daß wir (Ihm) ergeben sind.“
Diese allgemeinen Lehren können in zwei Hauptprinzipien unterteilt werden: Liebe zu Allah und Liebe zu unseren Nächsten. Mit anderen Worten: Wir sollten die Rechte Allahs respektieren, indem wir eine starke Überzeugung haben und Gottesdienste auf die beste Art und Weise durchführen. Wir sollten die Rechte der Menschen respektieren, indem wir sie so behandeln, wie wir behandelt werden möchten. Alle göttlichen Offenbarungen im Laufe der Geschichte sind auf diesen beiden Prinzipien begründet.
Abdullah Al-Hashimi berichtete: Ich kam zu Tawus, möge Allah ihm barmherzig sein und er sagte zu mir: „Möchtest du, dass ich in dieser Sitzung die ganze Thora, das Evangelium, die Psalmen und den Qur’an zusammenfasse?“ Ich sagte: „Ja.“ Tawus sagte:
„Fürchte Allah den Erhabenen mehr als alles andere, hofft auf Allah intensiver als ihr Ihn fürchtet und liebt für die Menschen, was ihr für euch selbst liebt.“
Quelle: Hilyat al-Awliyā 4693
Nun zitieren wir eine Passage aus dem Qur’an, die auf ähnliche Art und Weise wie die Zehn Gebote aufgebaut ist. Diese Passage kommt im Kapitel des Viehs (surat al-an'am) vor. In dieser Passage werden viele dieser biblischen Gebote neu formuliert, wobei der Schwerpunkt auf der Erfüllung der Rechte Allahs und der derErfüllung der Rechte der Menschen liegt.
Allah sagte:
Qur'an 6:151-153
Sprich: „Kommt her, ich will verlesen, was euer Herr euch verboten hat: Ihr sollt Ihm nichts zur Seite stellen und den Eltern Güte erweisen; und ihr sollt eure Kinder nicht aus Armut töten, Wir sorgen ja für euch und für sie. Ihr sollt euch nicht den Schändlichkeiten nähern, seien sie offenkundig oder verborgen; und ihr sollt niemanden töten, dessen Leben Allah unverletzlich gemacht hat, außer wenn dies gemäß dem Recht geschieht. Das ist es, was Er euch geboten hat, auf daß ihr es begreifen möget. Und kommt dem Besitz der Waise nicht nahe, es sei denn zu ihrem Besten, bis sie ihre Volljährigkeit erreicht hat. Und gebt volles Maß und Gewicht in Billigkeit. Wir fordern von keiner Seele etwas über das hinaus, was sie zu leisten vermag. Und wenn ihr eine Aussage macht, so übt Gerechtigkeit, auch wenn es einen nahen Verwandten (betrifft); und haltet den Bund Allahs ein. Das ist es, was Er euch gebietet, auf daß ihr ermahnt sein möget.“ Und dies ist Mein gerader Weg. So folgt ihm; und folgt nicht den (verschiedenen) Wegen, damit sie euch nicht weitab von Seinem Weg führen. Das ist es, was Er euch gebietet, auf daß ihr gottesfürchtig sein möget.
Diese Passage drückt explizit und implizit die moralischen Grundlagen der muslimischen Gemeinschaft aus. Tatsächlich betrachteten einige Gefährten des Propheten diese Passage als Willen und Testament des Propheten Muhammad, Frieden und Segen seien auf ihm.
Abdullah ibn Mas'ud, möge Allah mit ihm zufrieden sein, sagte:
Wer sich freut, den Willen zu betrachten, der darauf das Siegel Muhammads hat, Frieden und Segen sei mit ihm, dann lasst ihn die Verse rezitieren: „Sprich: „Kommt her, ich will verlesen...““ (6:151) bis er den Vers erreicht, „... auf daß ihr gottesfürchtig sein möget.“ (6:153)
Quelle: Sunan al-Tirmidhī 3070, Klasse: Hasan
In diesem Sinne finden wir, dass die parallelen Aussagen zu den Zehn Geboten überall im Qur'an und in der Sunnah vermittelt werden. Die folgenden sind einige prominente Beispiele, in denen Muslime angewiesen werden, diese Lehren aufrechtzuerhalten:
1. Gebot: Du sollst keine anderen Götter neben Mir haben.
Allah sagte:
Qur’an 2:163
Euer Gott ist ein Einziger Gott, es ist kein Gott außer Ihm, dem Sich-Erbarmenden, dem Barmherzigen.
Und Allah sagte:
Qur’an 41:6
Sprich: „Ich bin nur ein Mensch wie ihr. Mir wird offenbart, daß euer Gott ein Einziger Gott ist; so seid aufrichtig gegen Ihn und bittet Ihn um Vergebung.“
2. Gebot: Du sollst keine Götzen machen.
Allah sagte:
Qur’an 28:88
Und rufe neben Allah keinen anderen Gott an. Es ist kein Gott außer Ihm. Alle Dinge sind vergänglich, bis auf Sein Angesicht. Sein ist die Herrschaft und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht werden.
Und Allah sagte:
Qur’an 53:23
Wahrlich, es sind nur die Namen, die ihr euch ausgedacht habt - ihr und eure Väter -, für die Allah keinerlei Ermächtigung herabgesandt hat. Sie folgen einem bloßen Wahn und ihren persönlichen Neigungen, obwohl doch die Weisung ihres Herrn zu ihnen kam.
Abdullah berichtete:
Ich sagte: „O Gesandter Allahs, was ist die größte Sünde?“ Der Prophet, Friede und Segen seien auf ihm, sagte:
„Allah einen Partner zuzuschreiben, obwohl Er dich allein erschuf.“
Quelle: Ṣaḥīḥ al-Bukhārī 5655, Klassifikation: Sahih
3. Gebot: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
Allah sagte:
Qur’an 7:180
Und Allahs sind die Schönsten Namen; so ruft Ihn mit ihnen an. Und lasset jene sein, die hinsichtlich Seiner Namen eine abwegige Haltung einnehmen.
Und Allah sagte:
Qur’an 6:68
Wenn du jene siehst, die über Unsere Zeichen töricht reden, dann wende dich ab von ihnen, bis sie zu einem anderen Gespräch übergehen
4. Gebot: Erinnere dich an den Sabbattag und halte ihn heilig.
Allah sagte:
Qur’an 62:9
O ihr, die ihr glaubt, wenn zum Freitagsgebet gerufen wird, dann eilt zum Gedenken Allahs und stellt den Geschäftsbetrieb ein. Das ist besser für euch, wenn ihr es nur wüßtet.
Salman Al-Farisi berichtete: Der Gesandte Allahs, Friede und Segen seien auf ihm, sagte:
Salman Al-Farisyy berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Keiner von euch wird sich am Freitag einer Gesamtwaschung seines Körpers unterziehen, sich soweit reinigen, wie dies ihm nur möglich ist, sich von seinem (duftenden) Öl pflegen oder sich von dem Duft seines Hauses parfümieren, alsdann hinausgehen und (auf dem Weg) nicht zwischen zwei Personen laufen (um sie voneinander zu trennen), dann beten, was ihm zur Pflicht gemacht ist, und zuhören, wenn der Imam spricht, ohne dass ihm (jede Sünde) vergeben wird, die zwischen diesem und dem vergangenen Freitag zurückliegt.“
Quelle: Ṣaḥīḥ al-Bukhārī 843, Klassifizierung: Sahih
5. Gebot: Ehre Vater und Mutter.
Allah sagte:
Qur’an 4:36
Und dient Allah und setzt Ihm nichts zur Seite; und seid gut zu den Eltern und zu den Verwandten...

Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: „Ein Mann kam zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, und sagte: „O Gesandter Allahs, wer hat am meisten Anspruch auf meine gütige Kameradschaftlichkeit?“ Der Prophet sagte: „Deine Mutter!“ Der Mann fragte weiter: „Wer sonst?“ Der Prophet sagte: „Deine Mutter!“ Der Mann fragte weiter: „Wer sonst?“ Der Prophet sagte: „Deine Mutter!“ Der Mann fragte weiter: „Wer sonst?“ Der Prophet sagte: „Dann dein Vater!“
Quelle: Sahih al-Buchari, Kapitel 71/Hadithnr. 5971
6. Gebot: Du sollst nicht töten.
Allah sagte:
Qur'an 25:68
Und die, welche keinen anderen Gott außer Allah anrufen und niemanden töten, dessen Leben Allah unverletzlich gemacht hat - es sei denn, (sie töten) dem Recht nach...
Abu Huraira berichtete: Der Gesandte Allahs, Friede und Segen seien auf ihm, sagte:
Der Mörder ist kein Gläubiger, während er tötet.
Quelle: Ṣaḥīḥ al-Bukhārī 6809, Klasse: Sahih
7. Gebot: Du sollst keinen Ehebruch begehen.
Allah sagte:
Qur’an 17:32
Und kommt der Unzucht nicht nahe; seht, das ist eine Schändlichkeit und ein übler Weg.
Abu Huraira berichtete: Der Gesandte Allahs, Friede und Segen seien auf ihm, sagte:
Der Ehebrecher ist kein Gläubiger, während er Ehebruch begeht.
Quelle: Ṣaḥīḥ al-Bukhārī 2343, Rang: Muttafaqun Alayhi
8. Gebot: Du sollst nicht stehlen.
Allah sagte:
Qur’an 2:188
Und verschlingt nicht euren Besitz untereinander in ungerechter Weise
Abu Huraira berichtete: Der Gesandte Allahs, Friede und Segen seien auf ihm, sagte:
Der Dieb ist kein Gläubiger, während er stiehlt. Der Plünderer ist kein Gläubiger, während er plündert und die Leute ihn beobachten.
Quelle: Ṣaḥīḥ al-Bukhārī2343, Rang: Muttafaqun Alayhi
9. Gebot: Du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen gegen deinen Nächsten.
Allah sagte:
Qur’an 33:70
O ihr, die ihr glaubt! Fürchtet Allah und sprecht aufrichtige Worte
Und Allah sagte:
Qur’an 4:135
darum folgt nicht der persönlichen Neigung, auf daß ihr gerecht handeln könnt. Und wenn ihr aber (die Wahrheit) verdreht oder euch von (der Wahrheit) abwendet, so ist Allah eures Tuns kundig.
Abdullah ibn Mas'ud berichtete: Der Gesandte Allahs, Friede und Segen seien auf ihm, sagte:
Haltet euch an die Wahrhaftigkeit! Wahrlich, die Wahrhaftigkeit führt zu Güte und die Güte führt zum Paradies. Und jemand spricht solange die Wahrheit, bis er bei Allah als Wahrhaftiger niedergeschrieben wird. Wahrlich, die Lüge führt zur Übertretung, und die Übertretung führt zur Hölle. Und jemand lügt solange, bis er bei Allah als Lügner aufgeschrieben wird.
Quelle: Ṣaḥīḥ Muslim 2607, Klassifizierung: Sahih
10. Gebot: Du sollst nicht begehren.
Allah sagte:
Qur’an 4:54
Oder beneiden sie die Menschen um das, was Allah ihnen aus Seiner Huld gegeben hat?
Anas ibn Malik berichtete: Der Gesandte Allahs, Friede und Segen seien auf ihm, sagte:
Hasst euch nicht gegenseitig, beneidet euch nicht, wendet euch nicht von einander ab, sondern seid Diener Allahs als Brüder.
Quelle: Ṣaḥīḥ Muslim 2559, Klassifizierung: Sahih
Abu Huraira berichtete: Der Gesandte Allahs, Friede und Segen seien auf ihm, sagte:
Vorsicht vor Neid, denn es verzehrt gute Taten, wie Feuer Holz oder Gras verzehrt.
Quelle: Sunan Abī Dāwūd 4903, Klassifizierung: Hasan
Wie wir sehen können, sind die Zehn Gebote völlig kompatibel mit dem Islam und sie sind in Wirklichkeit das Wesen aller göttlichen Offenbarungen. Sie können der beste Ausgangspunkt sein, den Islam mit Juden und Christen zu teilen und in Erfüllung unserer ethischen Verpflichtungen zusammenzuarbeiten.
- Danke an einen Bruder für die Übersetzung dieses Beitrags ins Deutsche, möge Allah ihn dafür reichlich belohnen.

Der Erfolg kommt von Allah und Allah weiß es am Besten!

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